Samstag, 27. Februar 2010

Die grüne Weltordnung

Grüne Weltordnung: Vereinte Nationen fordern USD 45 Billionen zur Finanzierung einer „Weltregierungsstruktur”

Enthüllte Dokumente der Vereinten Nationen offenbaren einen Plan für eine „Grüne Weltordnung“ bis 2012. Die Vereinten Nationen fordern eine massive Umverteilung in Höhe von USD 45 Billionen um die Schaffung einer „Weltregierungsstruktur“ zu finanzieren.

Paul Joseph Watson, Prisonplanet.com, 26.02.2010

Zutage getretene Strategiedokumente enthüllen, dass die Vereinten Nationen bis 2012 die Schaffung einer “Grünen Weltordnung” planen, welche durch die Struktur einer Weltregierung erzwungen und durch einen gigantischen Vermögenstransfer der reicheren Länder in Höhe von USD 45 Billionen finanziert werden soll. Damit wird wieder einmal aufs Neue der heimtückische Plan der Globalisten enthüllt die Macht zu zentralisieren und die Souveränität zu zerstören, während man gleichzeitig die Wirtschaft verwüstet.

Wie wir damals warnten, bedeutete das Scheitern des Gipfels in Kopenhagen im Dezember letzten Jahres nicht das Ende des Erderwärmungsraubzuges, sondern stellte lediglich ein Hindernis für die Agenda der Vereinten Nationen zur Schaffung einer Weltregierung dar, die durch Steuern finanziert werden soll, die Sie auf Grundlage genau jener Substanz bezahlen sollen die Sie ausatmen – Kohlenstoffdioxid.

Unter Nutzung des umfänglich widerlegten Betruges – Kohlenstoffdioxid wäre eine tödliche Bedrohung für den Planeten – als Rechtfertigung arbeiten die Vereinten Nationen gegenwärtig bereits an der Wiederauferstehung der Kopenhagener Vereinbarung. Dafür sind für die Monate April, Mai und Juni eine Reihe von Verhandlungen zum Fortgang der Kopenhagener Vereinbarungen anberaumt wurden.

Durchgesickerte Planungspapiere, an die Fox News gelangte, enthüllen die Pläne der Vereinten Nationen bis zu ihrem Weltgipfel zur nachhaltigen Entwicklung in Rio 2012 eine Struktur der Weltregierung einzuführen. Der Gipfel wird ein 20-jähriges Jubiläum markieren, da in derselben Stadt vor 18 Jahren der berüchtigte „Erdgipfel“ abgehalten wurde.

„Laut den Dokumenten der Vereinten Nationen, an die Fox News gelangte, wird der neue Gipfel in Rio mit einem ´gebündelten politischen Dokument` zu Ende gehen, welches voraussichtlich das Rahmenwerk und die internationalen Verpflichtungen für eine Grüne Weltordnung beschreiben wird.“ berichtet George Russell von Fox News und führt weiter aus: „Wie genau diese Umweltordnung aussehen wird und der Umfang der immensen finanziellen Verpflichtungen, die benötigt werden um diese ins Leben zu rufen, wird diese Woche auf Bali in Indonesien in einer Sondersitzung des sich aus 58 Ländern zusammensetzenden ´Regierungsausschusses/Globalen Ministerialen Umweltschutzforums` besprochen, das die Arbeiten von UNEP überwacht.“

Das Dokument beschreibt die Mission der Globalisten eine „radikale Transformation der Weltwirtschaft und der sozialen Ordnung“ herbeizuführen, indem man „für die Grüne Weltordnung einen neuen Vertrag als Schlussstein an den Platz“ setzt, so Russell.

Dieses System wird dann durch „eine zusätzliche Regierungsstruktur, die sich aus genau diesen Insidern zusammensetzt“ verwaltet, führt Russel weiter aus.

„Die Bewegung hin in Richtung einer grünen Wirtschaft würde auch eine Möglichkeit bieten nationale und weltweite Regierungsstrukturen erneut einer Überprüfung zu unterziehen und zu überdenken, ob es solche Strukturen der internationalen Gemeinschaft erlauben auf gegenwärtige und künftige Herausforderungen des Umweltschutzes und der Entwicklung zu reagieren und die sich entwickelnden Möglichkeiten nutzen.“ so das Planungspapier [Hervorhebung durch den Autor].

Das Aufzwingen derartiger „weltweiter Regierungsstrukturen“ wird mit Hilfe eines „riesigen Vermögenstransfers“ von reicheren Ländern (in Form von den Bürgern auferlegten Kohlenstoffdioxid-Steuern) an ärmere Länder erreicht werden, dessen Gesamtsumme sich auf nicht weniger als USD 45 Billionen beläuft. Das Dokument beschreibt auch die Notwendigkeit die „Verbrauchergewohnheiten“ der Menschen in reicheren Ländern zu verändern, was unzweifelhaft ein Euphemismus für die Absenkung des Lebensstandards ist.

In der Strategie wird auch vorgeschlagen, dass das alte Wirtschaftsmodell zugunsten einer neuen globalen grünen Wirtschaft, die sich um „grüne Arbeitsplätze“ herum konzentriert, entsorgt wird.

Wie wir zuvor betont haben, handelt es sich bei dem Versprechen – die Schaffung „grüner Arbeitsplätze“ könnte die unvermeidlichen Schäden der Wirtschaft ausgleichen, die durch eine 50%ige Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen verursacht werden – um einen völligen Trugschluss.

Die Einführung der sogenannten „grünen Arbeitsplätze“ in anderen Ländern hat deren Ökonomien verwüstet und Millionen von Menschen den Arbeitsplatz gekostet. Wie die Zeitung Seattle Times im Juni vorigen Jahres berichtete, war Spaniens atemberaubende Arbeitslosenquote von 18% zum Teil auf die massiven Arbeitsplatzverluste zurückzuführen, die aus den Versuchen resultierten die bestehende Industrie durch Windkraftanlagen und andere Formen der alternativen Energiegewinnung zu ersetzen.

In einer sogenannten grünen Wirtschaft, „verursacht jeder neue Arbeitsplatz den Verlust 2,2 anderer Arbeitsplätze, die entweder verloren gehen oder in anderen Wirtschaftsbereichen wegen der politischen Umverteilung – suboptimal in Sinne wirtschaftlicher Effizienz – des Kapitals nicht geschaffen werden.“ so der der Bericht.

Wie wir dokumentierten, würde in den Vereinigten Staaten eine Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen von 50% bis 80% eine neue Große Depression auslösen und das Bruttosozialprodukt um 6,9% absenken – eine mit dem Wirtschaftszusammenbruch von 1929 und 1930 vergleichbare Zahl.

Die Mission der Vereinten Nationen, einen rechtlich verbindlichen Vertrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu schaffen, läuft parallel zu Maßnahmen, die bereits auf Ebene der US-Bundesstaaten erzwungen werden und mit denen man die stockenden Bemühungen der Bundesbehörden umgeht den CO2-Handelsbetrug einzuführen.

Die Grundlage auf dem das Argument der Erderwärmung beruht, ist durch den Klimagate-Skandal vollständig vernichtet worden, der bewies, dass die IPCC Wissenschaftler der Vereinten Nationen die Daten zurechtbogen und übertrieben darstellten um „ den Rückgang [weltweiter Temperaturen] zu verstecken“, während sie gleichzeitig Hetzjagden veranstalteten um abweichende Meinungen auszumerzen und ihr Erscheinen in den Berichten des IPCC zu verhindern.

Trotz dieser Sachverhalte haben die Kontrollfreaks, die beabsichtigen das lebensspendende Gas Kohlenstoffdioxid zu besteuern, zu verstehen gegeben, dass sie sich nicht länger um die Wahrheit des menschlich verursachten Klimawandels scheren und beschlossen ihre totalitäre Agenda auf alle Fälle durchzuboxen. Die Leiterin der US-Umweltschutzbehörde, Lisa Jackson, erklärte Reportern diese Woche: „Die Wissenschaft bezüglich des Klimawandels abgeschlossen und menschliche Aktivität für die Erderwärmung verantwortlich ist.“ und das, obwohl sie dabei scheiterte die Tatsache zu widerlegen, dass es seit 1995 überhaupt keine Erderwärmung gegeben hat, wie vom CRU-Wissenschaftler, Professor Phil Jones, zugegeben wurde.

Montag, 22. Februar 2010

Politische Korrektheit - semantische Verbotstafeln

Die Diktatur der „Politischen Korrektheit“

von Peter Stiegnitz

Es ist lange her. Wir schrieben damals das Jahr 1958, als mein Freund und ich nach Westberlin zu einer Studententagung flogen. Wir mussten fliegen, weil ich als frischgebackener ungarischer Flüchtling nicht über die DDR fahren konnte. An die Tagung selber kann ich mich nicht mehr erinnern; vielmehr an eine kleine Begegnung am Abend; wir besuchten einen „Nightclub“. Harmlos, wie damals alles noch war, wurde ein Orangenwettessen unter den Gästen, allesamt Tagungsteilnehmer, veranstaltet. Während alle anderen Teilnehmer fein-artig, meist mit einem Taschenmesser ihre Orangen schälten, riss unser Freund aus Israel in Sekundenschnelle die Schale von der Frucht und genauso schnell war er mit dem Obst fertig. Das Markanteste an diesem Abend, und damit nähere ich mich meinem heutigen Thema, war nicht der „Blitzkrieg“ unseres israelischen Genossen mit der Orange, sondern eine kleine Szene anschließend. Vom Nachbartisch gratulierte ein unterlegener Orangenesser dem Sieger: „Glückwünsche, Jude …!“ Ich wollte ob dieser offensichtlichen Beleidigung aufspringen, als mich der Israeli mit den Worten zurückhielt: „Was willst du, er hat recht; ich bin Jude. Na und.“
Heute, ein halbes Jahrhundert später wäre so eine Szene in Deutschland oder in Österreich undenkbar. Und das, obwohl Juden „Juden“ geblieben sind. im Schatten der verlogenen „Politischen Korrektheit“ würde man solch einem Rufer mit dem Paragraphen des „Wiederbetätigungsgesetzes“ drohen.

Weshalb ich die aufgezwungene Art und Weise der „Politischen Korrektheit“ für verlogen halte, möchte ich in einer Zeichnung beweisen. Vorher allerdings ein Wort zur soziologischen Grundlage: In den Ländern der „Ersten Welt“, dazu zähle ich nach wie vor die ehemaligen kommunistischen Staaten nicht, widerspricht den trotz Finanzkrisen immer noch stabilen politischen und wirtschaftlichen Tatsachen das vor allem durch die Medien gesteuerte verunsicherte Selbstbild der Bevölkerung. Da wir im Gegensatz zu den islamischen Ländern erbarmungslos unsere abendländische Tradition auf dem progressiven Altar des Zeitgeistes opferten, fallen wir – ohne kulturellen Halt – immer tiefer in eine pessimistische Generalstimmung.

Die großen Profiteure dieser kollektiven Verunsicherung und des individuellen Pessimismus sind die Bewahrer des Zeitgeistes, die eifrig am abendländischen Ast, auf dem wir alle sitzen, sägen. Diese Bewahrer, die unsere geistige Welt von der Wiege (als Geburtshelfer für Totgeburten) bis zur Bahre (als Totengräber unseres Sicherheitsbedürfnisses) begleiten, sind – wie schon gesagt – die lukrativen Nutznießer der von ihnen erzeugten pessimistischen Darstellungen. Oder anders formuliert. Sie sind in Personalunion Produzenten und Verkäufer des grassierenden Kulturpessimismus.

Warum halte ich die Politische Korrektheit für verlogen und reihe diese in die unrühmliche Gruppe der Kollektivlügen ein? Weil alles, was den psychologischen Grundbedürfnissen der Menschen widerspricht und diese sogar leugnet, als Lüge bezeichnet werden kann. Hiezu ein Zitat als konkretes Beispiel: „Ich bin der Meinung, dass das deutsche Volk jetzt endlich und besser und mehr als bisher ein selbstverständliches, ruhiges, ausgeglichenes, aber unerschütterliches nationales Selbstbewusstsein braucht, seinetwegen, aber auch der Völker Europas wegen. „Wer diesen Satz im heutigen Deutschland, dessen kollektive Uniform immer noch das Büßerhemd ist, hört, der ist davon überzeugt, dass hier ein Neonazi sein Unwesen treibt. Weit gefehlt. Der Autor dieses Satzes war der erste Nachkriegsvorsitzende der SPD, Dr. Kurt Schumacher. Zitiert habe ich es aus seiner Broschüre „Deutschlands Forderung: Gleiches Risiko, gleiches Opfer, gleiche Chancen!“ aus dem Jahre 1946.

Während die politisch korrekte historische Analyse für die NS-Machtergreifung 1933 in Deutschland überwiegend die Konservativen und das Großkapital in die Verantwortung nahm, war Schuhmacher ganz anderer Meinung: „… ohne die Haltung der Kommunisten wäre das Versagen des deutschen Parlamentarismus und damit die Möglichkeit für die Nazi, an die Regierung zu kommen, nicht gegeben gewesen.

Die Geschichte der Politischen Korrektheit ist uralt, sie erreichte uns aus den Vereinigten Staaten und war ursprünglich religiös begründet. Im Jahre 1793 legte der Oberste Gerichtshof (im Fall eines Bürgers namens Chisholm gegen den Staat Georgia), unter anderem fest, dass ein Eid nicht auf den Staat, sondern auf das Volk abzulegen sei, da der Staat „zwar das edelste Werk des Menschen, der Mensch selbst jedoch das edelste Werk Gottes sei.“

Dann gab es, zumindest an der Front, lange Zeit Ruhe, bis Ende der 50-er und Anfang der 60-er Jahre des vorigen Jahrhunderts die amerikanische Bürgerrechtsbewegung den Schlachtruf „politically correct“ erfand. Im Kampf gegen echte, aber auch angebliche Diskriminierung von Minderheiten, haben Linke, Schwarze und Feministinnen eine Veränderung der Sprache vehement verlangt.
Wie in nahezu allen revolutionären Bewegungen, so war auch der Anfang der PC-Bewegungen nicht unbegründet. Die unmenschliche Rassentrennung, die Benachteiligung der Frauen in der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, passte nicht mehr in die liberale Nachkriegszeit der amerikanischen Gesellschaft. Daher war eine Änderung durchaus sinnvoll und auch angebracht.

Siegreiche Revolutionen, wie das in Paris und in Petersburg der Fall war, stürzen zwar die vorhergehende Herrschaft, doch zerstören sie diese nicht, sondern sie setzen sich selber in die bequemen Stühle der Tyrannen und „fressen“ sich gegenseitig auf; denken wir dabei nur an Robespierre und Trotzki. So war es auch im historischen Ablauf der PC. Anfang 1980 haben Studenten der Universität von Kalifornien, diese geistigen Väter und Mütter der europäischen 68-er Unruhen verlangt, dass die „Werke von toten, weißen europäischen Männern“ nicht mehr unterrichtet werden. Ironischerweise waren damit die großen Philosophen der deutschen und französischen Aufklärung gemeint. Statt Kant und Voltaire wollten die Studenten „weibliche und außereuropäische Autoren“ hören.

Gegen diesen Missbrauch einst durchaus berechtigter Forderungen nach Gleichheit und Gerechtigkeit wandten sich seit Anfang der 90-er Jahre auch namhafte amerikanische Journalisten; so zum Beispiel Richard Bernstein, Sohn europäischer Migranten, der am 27. Oktober 1990 in der New York Times die sinnlosen Auswüchse der Politischen Korrektheit mit „Orthodoxie“, „Faschismus“, „Fundamentalismus“ und sogar mit „Tyrannei“ gleichsetzte.
Bernstein qualifizierte die „Bildungsinhalte der amerikanischen Reformbewegungen seit den sechziger Jahren eindeutig als negativ.

Auch in liberalen Medien, wie in der Münchner „Süddeutschen Zeitung“ wurden Auswüchse der Politischen Korrektheit kritisiert. So schrieb Christine Brink am 3. November 1991 über „Multi-kultureller Joghurt“ und meint: „In amerikanischen Universitäten greift ein neuer Sprach-Terror um sich.“ Der Spiegel-Reporter Matthias Matussek sieht 1993 in einer New Yorker Ausstellung der Fotografin Nan Goldin einen „Schauprozess“ und schreibt: „Ein Kampfbegriff der Black-Power-Bewegung aus den sechziger Jahren macht erneut Karriere: political correctness“. Der Spiegel entdeckte damals an amerikanischen Universitäten eine „Sprach- und Denkpolizei radikaler Minderheiten, die Vorlesungsverzeichnisse … kontrollieren.“ Selbst der linksliberalen Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ bleibt ein ehrlicher Artikel von Dieter E. Zimmer („PC oder: Da hört die Gemütlichkeit auf“) nicht erspart. Für alle Fälle schickte die Redaktion diesem Artikel die Bemerkung voraus, dass diese „Thesen“ auch für die Zeitung „sehr umstritten seien“. – Eine feige Verbeugung vor dem Zeitgeist.

Zu den dümmlichen Auswüchsen als Zeichen einer missverstandenen Emanzipation wird in immer mehr Medien das so genannte „Binnen-I“ verwendet. Ob man von „Arbeitnehmern“ und „Arbeitnehmerinnen“ oder von „ArbeitnehmerInnen“ schreibt, das beeinflusst den Arbeitsmarkt nicht. Diese Schreibform ist genauso sinnlos wie alle anderen Vorschriften der so genannten „positiven Diskriminierung“. Ich frage mich was daran „positiv“ ist, wenn das Geschlecht und nicht die Fähigkeiten bei der Besetzung verschiedener Posten in Politik und Verwaltung entscheiden. Ist das nicht „Rassismus – neu“? Feministische Vertreterinnen der Politischen Korrektheit üben sich gerne in Kollektivlügen; die weiblichen Sprachformen wenden sie nur bei positiven Inhalten an. So meiden sie beispielsweise ängstlich das Wort „TerroristInnen“. Sie sprechen und schreiben nur von „Terroristen“ – und das ganz ohne das Binnen-I. Bei gemischt-geschlechtlichen Opfergruppen werden in ORF-Nachrichten Frauen oft hervorgehoben; in Tätergruppen allerdings nie.

Auch die häufige Neuschaffung politisch korrekter Bezeichnungen, wie die positive Diskriminierung oder das Verschweigen weiblicher Übeltäter beseitigt keinen Rassismus, hebt keine Ungleichheit auf. Oft ganz im Gegenteil: Die Empörung über die verlogene und diktatorische Realitätsverweigerung stärkt rassistische, diskriminierende Einstellungen. Jeder neue PC-Begriff diskriminiert die eigene, vorhergehende Bezeichnung einer bestimmten Volksgruppe. Statt diese zu schützen, wie es PC-Verfechter unermüdlich betonen, erzeugen sie gegenteilige Gefühle.

Die Verfechter der Politischen Korrektheit wollen die von ihrer Meinung abweichende Sprache und andere Meinungen verbieten. Einem „Gottesurteil“ ähnlich hört man auch bei uns immer wieder: „Das darf man heute nicht mehr sagen …!“
Sicherlich: hinter dem abwertenden Wort „Nigger“ versteckt sich purer Rassismus. Gut, also nicht „Nigger“ und auch nicht „Negro“, obwohl letzteres ein spanischen Lehnwort und keine Diskriminierung ist. Dann dufte man „black“ sagen, wenn auch nicht lange. Anderen nicht. Dann durfte man nur mehr „afro-american“ sagen. Dass es sich dabei durchaus um wenn auch nur ungewollten Rassismus handelt – Menschen nach ihrer Herkunft zu bezeichnen – das fiel den PC-Vorbetern nicht auf. Also: „afro-american“ in den USA, „Euro-Afrikaner“ in Europa und vielleicht „Afro-Afrikaner“ in der alten Heimat, um damit die Minderheit der letzten überlebenden Weißen ab- und auszugrenzen.
Was darf man heutzutage alles nicht sagen: Beginnen wir mit den „Zigeunern“. So darf man sie nur mehr „Roma und Sinti“ nennen. Und das, obwohl es unzählige andere Stämme, wie beispielsweise die Lovara gibt. Wie viel ehrlicher benimmt sich die offizielle Vertretung der immerhin über 100.000 ungarischen Zigeuner, die sich auch offiziell „Zigeuner Selbstverwaltung“ nennt und ihre Vertreter unter diesem Namen auch in den gesetzgebenden Körperschaften sitzen. Da in Mittel- und Westeuropa eher wenige Eskimos leben, stört es hierzulande nicht sonderlich, dass man sie nur mehr „Inuit“ nennen darf. und so weiter, und so fort.

Mit der Keule der Politischen Korrektheit werden nicht nur ethnische Minderheiten geschützt. So ist es beispielsweise in der progressiven Pädagogik verboten, von „schwer erziehbaren Kindern“ zu sprechen. Zuerst durfte man die lieben Jugendlichen, die andere halbtot prügeln, „verhaltensauffällig“ nennen. Jetzt darf man auch nicht mehr von „Verhaltensauffälligen“ sprechen. Wie skurill der PC-Erfindergeist ist, verweist die Tatsache, dass man solche Jugendlichen nur mehr „verhaltensoriginell“ nennen darf. Wirklich originell.

Umberto Eco hat es auf den Punkt gebracht; ich darf sinngemäß zitieren. Die Politische Korrektheit ist überhaupt dazu da, das zugrunde liegende Problem, weil es ungelöst ist, sprachlich zu kaschieren.

Eco hat Recht. Die Politische Korrektheit fragt nicht, ob man „Neger“ liebt oder nicht, ob man „Zigeuner“ akzeptiert oder nicht, ob man „Eskimos“ für Rohfleischesser hält oder nicht, sondern begnügt sich mit einer oberflächlichen, sprachlichen Kosmetik. und das, genau das ist verlogen.

Jeder von uns ist davon überzeugt, dass man Rassismus nicht bejahen darf. Wer Menschen nach seiner Herkunft, Religion oder Hautfarbe beurteilt, wer Minderheiten den jedem Menschen gebührenden Respekt verweigert, der sollte eines Besseren belehrt werden. Allerdings nicht mit semantischen Verbotstafeln, die genauso sinnlos sind wie die zweisprachigen in Kärnten, sondern mit der Bejahung der eigenen historischen, philosophischen und religiösen Tradition. Wer die durchaus berechtigten Begriffe wie „Volk“ und „Heimat“ nur deshalb leugnet, weil diese einst missbraucht wurden, wer die eigene Identifikation verbietet und diese nur Minderheiten und Migranten zugesteht, der sollte sich nicht wundern, wenn alte Vorurteile, wenn auch im neuen Gewand, weiter bestehen.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Die Lehren aus Climategate

Was sind die Erkenntnisse nach der E-Mail-Affäre? Erstens: Die ehrwürdige Klimaforschung hat ihre Unschuld verloren. Zweitens: In der Blogosphäre entsteht eine neue wissenschaftliche Öffentlichkeit. Drittens: Es ist erfreulich, dass die Fehler der Klima-Missionare aufgedeckt wurden.

Von Jerome Ravetz

Climategate ist deshalb besonders wichtig, weil der Skandal nicht den üblichen bösartigen Einflüssen von ausserhalb der Wissenschaft angelastet werden kann, seien dies geldgierige Konzerne oder ein skrupelloser Staat. Der Skandal und die daraus resultierende Krise wurden durch Leute in der Wissenschaft erzeugt, von denen man annehmen kann, dass sie mit besten Absichten handelten. Sollten die Behauptungen der Klimaforscher über die Erderwärmung ernsthaft diskreditiert werden, würde sich die öffentliche Empörung direkt gegen die wissenschaftliche Gemeinschaft selber richten und (von innerhalb dieser Gemeinschaft) gegen deren Führer, die entweder unwissend oder als Komplizen mitschuldig waren, bis schliesslich der Skandal aufflog. Wenn wir Climategate verstehen und zu einer Wiederherstellung des Vertrauens kommen wollen, sollten wir die strukturellen Elemente anschauen, die derart schädliche Praktiken begünstigten und nährten. Ich glaube, dass die Gedanken über «postnormale Wissenschaft» (wie sie von Silvio Funtowicz und mir entwickelt worden sind) zum Verständnis beitragen können.

Im Umgang mit der Frage der Unsicherheit in der Wissenschaft gibt es tiefliegende Probleme, die nicht durch raffiniertere Quantifikation gelöst werden können. Zwischen Wissenschaft und Politik besteht eine Kluft; die beiden sind in ihrer jeweiligen Sprache, ihren Gepflogenheiten und deren Begleiterscheinungen miteinander nicht vergleichbar. Ein Wissenschaftler, der sich sozialer Verantwortung verpflichtet fühlt, benötigt Entschlossenheit und Geschick, um nicht zum «heimlichen Anwalt» zu werden. Wenn die Politik nicht gewillt oder fähig ist, offenkundige und dringliche Wahrheiten zu einem bestimmten Problem zu erkennen, dann werden für den Wissenschaftler die Widersprüche zwischen wissenschaftlicher Redlichkeit und aktivistischem Eifer akut. Dies ist ein stetes Problem für jede politisch relevante Wissenschaft, und im Fall der Klimawissenschaft scheint es ein besonders bedeutendes Ausmass erreicht zu haben. Der Umgang mit Unsicherheit und Qualität in derartigen immer häufiger auftretenden Situationen ist zu einer dringlichen Aufgabe für die Wissenschaftsführung geworden.

Wir können anfangen zu verstehen, was bei Climategate schieflief, wenn wir untersuchen, was die führenden Vertreter dieser «missionierenden Wissenschaft» (evangelical science) für die offenkundige und dringliche Wahrheit hielten. Für diese Wissenschaftler ging es nicht bloss darum, dass es Anzeichen einer auf menschlichen Einfluss zurückzuführenden aussergewöhnlichen Störung der Ökosphäre gab, und es ging auch nicht einmal darum, dass das Klima sich rascher verändern könnte, als es dies während langer Zeit tat. Sie erklärten klipp und klar, dass die anthropogene, auf Kohlenstoff basierende Erderwärmung eine bewiesene Tatsache sei. In dieser apodiktischen These gibt es wenig Spielraum für Unsicherheit. Um zu zeigen, dass alles die Schuld der Industrialisierung ist, braucht die These für alle Indikatoren der globalen Temperatur die «Hockeyschläger»-Kurve (die lange flach bleibt, bevor sie wie ein Hockeyschläger steil nach oben zeigt). Ihr ikonisches Bild ist die ständig steigende Grafikkurve der CO2-Konzentration während der letzten fünfzig Jahre am Mauna-Loa-Vulkan auf Hawaii (wobei stillschweigend angenommen wird, dass die CO2-Konzentration zuvor am oder unter dem Ausgangspunkt lag). Weil CO2 seit langem als Treibhausgas bekannt ist und weil wissenschaftliche Theorien dessen Auswirkungen quantifizieren, schien das wissenschaftliche Argument für diesen gefährlichen Trend überwältigend einfach, direkt und schlüssig zu sein.

Der Erfolg vereinfachter Thesen
Rückblickend können wir uns fragen, wieso diese spezielle, in Wirklichkeit recht extreme Sicht der Zukunftsaussicht zur offiziellen Lehre wurde. Es scheint, dass verschiedene Ursachen mitwirkten. Erstens war die anfängliche Opposition gegen Behauptungen, wonach sich das Klima erwärme, nur teilweise wissenschaftlich. Die Taktiken der Leute und Interessenvertreter, welche die Klimaerwärmung abstritten, verleiteten die Anhänger der These der menschengemachten globalen Erwärmung dazu, eine einfache, kraftvoll vertretene Haltung einzunehmen. Nachdem sie diese Haltung einmal eingenommen hatten, wurden sie persönlich und institutionell von dieser Haltung in Beschlag genommen. Und ich vermute, dass es für diese Wissenschaftler bequemer war, eine vereinfachte, sogar vereinfachende These zu vertreten als eine These, die einräumte, dass die Angelegenheit komplex und unsicher sei. Es war nicht bloss so, dass Politiker und Öffentlichkeit eine einfache, unzweideutige Botschaft benötigten. Das Problem lag tiefer: «Normale Wissenschaft», wie der Methodologe Thomas Kuhn sie beschrieben hat (die, wie er sagt, von beinahe allen Wissenschaftlern ständig betrieben wird), besteht im Lösen von Problemen in einem Rahmen, der nicht in Frage gestellt wird, einem «Paradigma». In einer «normalen» wissenschaftlichen Ausbildung spielen Themen wie Unsicherheit und Qualität keine besonders grosse Rolle, weshalb Wissenschaftler Mühe haben, sie zu erkennen und mit ihnen umzugehen.

Diese «normale» Wissenschaft war (wie Kuhn erkannte) enorm erfolgreich. Sie machte es uns möglich, die Welt um uns herum auf noch nie da gewesene Weise zu verstehen und zu kontrollieren. Aber Kuhns Analyse bezog sich auf die Wissenschaften des Labors und – in weiterem Sinn – auf Technologien, die stabile und kontrollierbare äussere Bedingungen reproduzieren konnten. Wenn allerdings die zu erforschenden Systeme kompliziert und schwerverständlich sind, wird diese «Lehrbuch»-Methode der Forschung weniger erfolgreich, manchmal sehr viel weniger erfolgreich. Der Beinahe-Crash des Weltfinanzsystems kann zum Teil einer naiv reduktionistischen Nationalökonomie und falsch angewandten, vereinfachenden Statistiken zugeschrieben werden.

Für «normale» Wissenschaftler besteht die Versuchung, so zu arbeiten, als sei ihr Material so einfach wie im Labor. Es ist dies der einfachste Weg zu einem ständigen Strom wissenschaftlicher Publikationen, wovon ja heute eine wissenschaftliche Karriere entscheidend abhängt. Die naheliegendste Auswirkung derartigen Vorgehens ist das Wuchern von Computersimulationen, die den Anschein hinterlassen, ein Problem sei gelöst, obschon weder die Daten noch die Theorie dafür bürgen, dass die zahlenmässigen Ergebnisse stimmen. Unter solchen Umständen wird ein verfeinertes Verständnis für die Unsicherheit der Ergebnisse blockiert und kann auch das Bewusstsein für Qualitätsarbeit verkümmern.

Im Laufe der Entwicklung der Klimawandel-Wissenschaft blieben alle Arten von offenen Fragen unbeantwortet oder unbehandelt. Sogar der grundsätzlichste aller quantitativen Parameter, der «Forcing-Faktor», der den Anstieg der Durchschnittstemperatur mit einer Verdoppelung des CO2 verknüpft, liegt irgendwo zwischen 1 und 3 Grad Celsius und ist somit unsicher bis zu einem Faktor 3. Die Genauigkeit (bei ungefähr 2 Prozent) der Bestimmung der «sicheren Grenzen» der CO2-Konzentration, die auf Berechnungen mit diesem Faktor beruhen, lässt sich nicht leicht rechtfertigen. Auch hat sich gezeigt, dass die Verlässlichkeit der globalen Temperaturmodelle mehr von der story line abhängt als von sonst irgendetwas, wobei der vorausgesagte Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts sich auf einer Bandbreite zwischen bescheidenem 1 Grad Celsius und katastrophalen 6 Grad bewegt. Und das «Hockeyschläger»-Bild der Vergangenheit, das für die präzise Version der Klimawandelgeschichte so entscheidend ist, stösst auf zunehmend schwere Probleme. Beispielsweise stützte sich die «Hockeyschläger»-Grafik auf eine kleine Reihe von zutiefst unsicheren Baumjahresring-Daten, um die historischen Indizien für eine mittelalterliche Warmzeit zu widerlegen. Für die letzten Jahrzehnte allerdings musste das «Hockeyschläger»-Bild die Baumringdaten weglassen, weil sie nach 1960 eine plötzliche Abkühlung zeigten! In der Publikation wurden jüngste Daten aus anderen Quellen geschickt beigemischt, so dass die Abänderung nicht sofort erkennbar war. Dies war der notorische «Nature trick», von dem in den E-Mails der CRU (Climatic Research Unit) der Universität East Anglia die Rede ist.

Schlimmer noch: Damit die These der Erwärmung politisch wirksam werden konnte, reichte ein blosser durchschnittlicher Temperaturanstieg nicht aus. Damit die Leute die Gefahren würdigen konnten, brauchte es Voraussagen für das zukünftige Klima – oder sogar für das Wetter – in den verschiedenen Welt- gegenden. Angesichts der groben Unsicherheiten selbst in den aggregierten Modellen sprengen regionale Voraussagen die Grenzen der Wissenschaft. Trotzdem wurden sie geliefert, mit unterschiedlichen Stufen der Genauigkeit. Die regionalen Voraussagen, die vom IPCC angekündigt wurden, haben sich als die brisantesten erwiesen.

Kumpanei und Vertuschung
Als all diese Abnormalitäten und ungelösten Fragen ans Tageslicht kamen, wurde das zuvor so saubere und überzeugende Bild trüb und sogar konfus. In Kuhns Analyse wäre dies der Anfang einer «prärevolutionären» Phase in der normalen Wissenschaft. Nun war aber die Causa von mächtigen politischen Verfechtern wie Al Gore aufgegriffen worden. Wir befanden uns in einem weiteren kreuzzugartigen «Krieg», wie jene gegen (nichtalkoholische) Drogen und den «Terror». Dieser neue Krieg, der Krieg gegen den Kohlenstoff, war ebenso simplifizierend und ebenso anfällig für Korruption und Versagen. Die Klimaerwärmungswissenschaft wurde zum Kernelement einer grossangelegten, weltweiten Kampagne zur Rettung des Planeten. Jede Schwächung der wissenschaftlichen Argumente war gleichbedeutend mit dem Verrat an einer guten Sache und der Störung der wachsenden Forschungsanstrengungen. Kritiker der Erwärmungsthese, selbst solche, die Vollmitglieder der wissenschaftlichen Expertengemeinschaft waren, wurden verlacht und als irrelevant abgetan. Wie aus den CRU-E-Mails ersichtlich ist, hielt man die Kritiker für unwürdig, an den normalen Höflichkeiten des gemeinsamen Austauschs und der Debatte teilzuhaben. Gesuche um Informationen wurden verzögert, und, wie ein geistreicher Blogger meinte, «peer review» – die Begutachtung durch ausgewiesene Sachverständige – wurde durch «pal review» – die Begutachtung durch Kumpane – ersetzt.

Der Katalog unwissenschaftlicher Praktiken, die von den etablierten Medien enthüllt wurden, ist mager im Vergleich zu dem, was in der Blogosphäre abrufbar ist. Beispiele von schlampiger Wissenschaft und schmutzigen Tricks sind im Überfluss vorhanden. Schliesslich gestanden sich die Mitglieder des inneren verschworenen Kerns gegenseitig ein, dass die globalen Temperaturen sanken, aber es war zu spät, um den Kurs zu ändern. Die letzte Phase der Korruption, die Vertuschung, hatte eingesetzt. Die Wissenschaftler des engen Kerns und die Führer der diversen wissenschaftlichen Gemeinschaften, wie auch beinahe alle Medien, erklärten die Debatte für gelaufen: Wer den Klimawandel abstritt, den traf das gleiche Stigma wie einen Holocaust-Leugner. Und dann kamen die E-Mails.

Wir können Climategate als einen Fall von Wissenschaftlern verstehen, die in einer postnormalen Situation normale Wissenschaft betreiben müssen. Aber Klimawandel war nie eine «normale» Wissenschaft, weil die politischen Auswirkungen immer vorhanden und stark, sogar überwältigend waren. Wenn wir die Definition von «postnormaler Wissenschaft» anschauen, dann sehen wir, wie gut sie passt: unsichere Fakten, umstrittene Werte, hoher Einsatz und dringliche Entscheide. Weil sie den Planeten Erde wie eine Lehrbuchübung behandeln mussten, sahen sich die Klimawissenschaftler gezwungen, die Regeln wissenschaftlicher Etikette und Ethik zu brechen und auf eine Weise wissenschaftliche Machtpolitik zu treiben, die unweigerlich zu Korruption führen musste. Die Verknüpfung von nichtkritischer «normaler Wissenschaft» mit antikritischer «missionierender Wissenschaft» war tödlich. Wie in anderen sogenannten Gate-Skandalen diente ein einzelnes Ereignis dazu, einen Faden aus dem Gewebe schützender Wahrscheinlichkeiten herauszuziehen, was schliesslich zu einer vollständigen Auflösung dieses Gewebes führte. Die E-Mails können so interpretiert werden, dass bedrängte Wissenschaftler sich bösartiger Einmischung zu entledigen suchten. Aber das Material, das in der Blogosphäre bereitlag und wartete, führte dazu, dass ein kleiner Skandal sich in eine Katastrophe verwandelte.

Verlorene Ehre der Klimaforschung
Die Klimawissenschaftler waren angesehen, sie publizierten in führenden peer-reviewed wissenschaftlichen Zeitschriften. Die von ihnen vertretene Sache war plausibel und löblich. Individuelle Kritik an ihrer Arbeit war, was die Öffentlichkeit und vielleicht sogar die weitere wissenschaftliche Gemeinschaft anbelangte, isoliert. Deshalb drang sie nicht durch, blieb ohne systematische Bedeutung. Und wer hätte sich vorstellen können, dass ein so grosser Teil der Wissenschaft in seinem Kern morsch war? Die Glaubwürdigkeit der ganzen Übung beruhte auf einem sich selbst erzeugenden Kreislauf. Ich selber wurde erst auf die Schwäche der Argumentation aufmerksam, nachdem ich die Vorbehalte in Sir David Kings Buch «The Hot Topic» zur Kenntnis genommen hatte. Und ich hatte von der «Hockeyschläger»-Affäre gehört.

Ein Teil der historischen Bedeutung von Climategate liegt darin, dass der Skandal so wirkungsvoll und rasch aufgedeckt wurde. Bloss zwei Monate nachdem die ersten Berichte in den Mainstreammedien erschienen waren, waren die Schlüsselwissenschaftler der Universität East Anglia und der Weltklimarat IPCC diskreditiert. Auch wenn bloss ein Bruchteil ihrer Behauptungen widerlegt worden war, ihre Glaubwürdigkeit war dahin. Um zu erklären, warum alles so schnell und bestimmt geschah, müssen wir den Zusammenfluss von zwei Entwicklungen, die eine gesellschaftlich, die andere technisch, in Betracht ziehen. Was die Erstere betrifft, lässt sich aus der «postnormalen» Wissenschaft die Lehre der «erweiterten Expertengemeinschaft» (extended peer community) ziehen. In der traditionellen, «normalen» Wissenschaft, ist es die Expertengemeinschaft (peer community), welche für Qualitätssicherung sorgt. Sie übt auch die Führungsrolle aus – auf die Forscher beschränkt, die sich in das Paradigma teilen.

Wir sind der Auffassung, dass in der «postnormalen» Wissenschaft die erweiterte Expertengemeinschaft, einschliesslich aller von der umgesetzten Politik Betroffenen, vollständig miteinbezogen werden muss. Ihr besonderer Beitrag wird von der Art des wissenschaftlichen Kernproblems abhängen, aber auch von der Phase, in der sich die Forschungsarbeit befindet. Detaillierte technische Arbeit ist eine Aufgabe für eigentliche Fachexperten, aber die Qualitätskontrolle kann von Leuten geleistet werden, die ein viel breiteres Sachwissen besitzen. Wenn es um die Definition des Problems an sich, die Auswahl des Personals und, ganz entscheidend, um die Hoheit über die Forschungsergebnisse geht, hat die erweiterte Expertengemeinschaft volles Anrecht auf Teilnahme. Dieses Prinzip ist in vielen Kompetenzbereichen und für viele politikbezogene Probleme bereits anerkannt.

Die Aufgabe der Schaffung und des Einbezugs der erweiterten Expertengemeinschaft (allgemein bekannt als «Mitbestimmung») hat sich als schwierig erwiesen und hat ihre eigenen Widersprüche und Fallgruben. Sie ist zufällig gewachsen, mit isolierten Erfolgen und Misserfolgen. Bisher sind die Kritiker in wissenschaftlichen Angelegenheiten in eine Art Samisdat-Welt verbannt worden; sie haben private Briefe ausgetauscht oder Bücher geschrieben, die (als nicht peer-reviewed) vom herrschenden Establishment leicht ignoriert werden konnten. Dies war bisher das Los selbst der hervorragendsten und verantwortungsvollsten Kritiker der Theorie des Klimawandels. Jeroen van der Sluijs, ein bekannter Sachverständiger im Umgang mit Ungewissheit, hat die «übertriebene Anpreisung (overselling) der Gewissheit» verurteilt und den bevorstehenden Vertrauensverlust vorausgesagt. Ein prominenter Klimawissenschaftler, Mike Hulme, liefert eine tiefsinnige Analyse in Bezug auf Komplexität und Ungewissheit in «Why We Disagree About Climate Change». Weil jedoch legitime Meinungsverschiedenheiten als nicht existent galten, beachtete man auch ihn nicht.

Die Blogs waren entscheidend
Die Bedeutung der neuen Kommunikationsmittel in der Massenpolitik, wie beispielsweise in den diversen «Regenbogenrevolutionen», ist gut erforscht und nachgewiesen. Um zu verstehen, wie sich die Machtverhältnisse im Falle von Climategate verändert haben, können wir auf das Buch «Here Comes Everybody» von Clay Shirky zurückgreifen. In der römisch-katholischen Diözese von Boston in den USA gab es zwei Fälle, wo pädophile Priester von Kirchgemeinde zu Kirchgemeinde herumgeschoben wurden. Das erste Mal führte dies zu einer Strafverfolgung und einer vollständigen Aufdeckung in der Presse, worauf dann allerdings nichts mehr geschah. Im zweiten Fall griffen die empörten Eltern zu ihren Mobiltelefonen und organisierten sich; schliesslich musste Kardinal-Erzbischof Bernard Francis Law (der seine Karriere als couragierter Priester in den sechziger Jahren begann) mit Schimpf und Schande nach Rom abziehen. Die Climategate-Affäre zeigt die Bedeutung der neuen Informationstechnologie für die Wissenschaft, indem sie zur Stärkung der erweiterten Expertengemeinschaft führt.

Das wohlbekannte Prinzip «Wissen ist Macht» hat sein Gegenstück in «Unwissen ist Ohnmacht». Unwissenheit wird aufrechterhalten oder schliesslich überwunden durch eine Vielfalt gesellschaftlich-technischer Mittel. Mit der Erfindung des billigen Drucks auf Papier konnte die Bibel weitherum gelesen werden. Ketzer wurden zu Reformern. Die gesellschaftliche Rolle der Wissenschaft erweiterte sich und wuchs durch das Zeitalter des Drucks. Wissen war allerdings nie ganz frei. Während Jahrhunderten blieb die Machtpolitik wissenschaftlicher Legitimität ziemlich stabil. Die Ausübung der Wissenschaft blieb der gesellschaftlichen Elite und Einzelnen, die von ihr beigezogen wurden, vorbehalten, weil sie eine vorausgegangene akademische Ausbildung sowie genügend verfügbare Zeit und genügend materielle Mittel erforderte. Mit der neuen Informationstechnologie änderte sich all dies sehr schnell. Wie wir aus der «Open-Source-Bewegung» ersehen können, spielen viele Leute bei der technologischen Entwicklung eine aktive Rolle, in ihrer Freizeit oder soweit dies ihr Arbeitsplatz erlaubt oder sie gar ermutigt. In dieser neuen Wissensindustrie sind die Arbeiter manchmal so kompetent wie die Techniker und die Chefs. Die neuen Informationstechnologien machen die Verbreitung wissenschaftlicher Kompetenz und den gemeinsamen Austausch inoffizieller Informationen möglich und verleihen damit Einfluss und Macht an Expertengemeinschaften, die weit über die Doktoren der Philosophie in den jeweiligen Fachgebieten hinausgehen. Die pointiertesten und wirkungsvollsten Kritiker der «Hockeyschläger»-Statistik waren ein an einer Universität tätiger Nationalökonom und ein Computerexperte.

Wie jede andere Technologie ist die Informationstechnologie vielfältig. Sie kann leicht falsch angewendet oder missbraucht werden. Ein grosser Teil der Blogosphäre ist banal oder schlimmer. Es ist bekannt, dass viele Klimaskeptiker, ihre Blogger und ihre Hintermänner politisch eine rechtslastige Agenda vertreten. Wer jedoch ihre Herkunft oder ihre Motivation als Ausrede benutzt, um ihre Argumente zu ignorieren, verrät die Wissenschaft. Die Blogosphäre steht in einer Wechselwirkung mit anderen Kommunikationsmedien im öffentlichen und im wissenschaftlichen Bereich. Einige ihrer Teile liegen im Mainstream, andere nicht. Die Climategate-Blogosphäre ist so vielfältig in ihrer Qualität wie jede andere. Einige führende Forscher wie Roger Pielke Jr. betreiben schon seit langer Zeit einen Blog. Einige Blogs werden sorgfältig beobachtet, haben eine grosse Leserschaft und werden von den etablierten Medien angeschaut (wie beispielsweise Wattsupwiththat.com, auf dem dieser Beitrag in seiner Originalfassung erschien). Andere nehmen es weniger genau, aber dieselbe Mannigfaltigkeit findet sich auch in der nominell peer-reviewed wissenschaftlichen Literatur. Wenn man sich in der Blogosphäre auf dem Laufenden halten will, erfordert dies andere Fähigkeiten, als wenn man in der traditionellen Literatur à jour bleiben will. Am nützlichsten ist es, wenn man einen Blog findet, der zusammenfasst und auf die eigenen speziellen Interessen passt.

Blogs verbessern die Wissenschaft
Einige Mainstreampublikationen sagen jetzt nette Dinge über die Blogosphäre. Wären solche Ansichten schon früher ausgedrückt worden, dann hätten die kritischen Stimmen vielleicht öffentliches Gehör gefunden. Der Climategate-Skandal wäre aufgeflogen, bevor er derart unheilvoll Wurzeln schlug. Die kritische Blogosphäre braucht nicht bevormundet zu werden. Wie jede Ausdehnung der Macht – gehe es um das Recht auf Glauben, auf Erziehung, auf Protest, das Stimmrecht oder das Recht, Gewerkschaften zu bilden – kann sie zu Instabilitäten und Missbräuchen führen. Die erweiterte Expertengemeinschaft hat jedenfalls jetzt eine technologische Basis, und die Machtverhältnisse in der Wissenschaft werden künftig anders sein. Ich kann nicht voraussagen, wie die künftige Machtpolitik funktionieren wird, aber wir können zuversichtlich sein, dass auf selbsterzeugende Kreisläufe gebaute Verfälschungen in Zukunft weniger wahrscheinlich sein werden.

Climategate hat auch eine wichtige philosophische Dimension: die Frage des Verhältnisses zwischen persönlicher wissenschaftlicher Ethik und objektiven wissenschaftlichen Fakten. Das Problem entsteht durch das traditionelle Bild der Wissenschaft als «wertfrei», wie es in der wissenschaftlichen Ausbildung vermittelt wird. Die persönliche Verpflichtung zur Integrität, die zur Aufrechterhaltung wissenschaftlicher Qualität nötig ist, hat in der dominanten Wissenschaftsphilosophie keinen Platz. Für Idealisten (wie Karl Popper) war Kuhns desillusioniertes Bild der Wissenschaft derart störend, weil in seiner «normalen» Wissenschaft Kritik kaum eine Rolle spielte. Kuhn lehnte selbst Mertons Prinzipien über das ethische Verhalten in der Wissenschaft als irrelevant ab. War diese Situation wirklich «normal», das heisst entweder durchschnittlich oder (schlimmer noch) angemessen? Die Beispiele schlampiger Wissenschaft, die von Climategate aufgedeckt wurden, hinterlassen einen beunruhigenden Eindruck. Was sich ereignet hat, weist darauf hin, dass Kritik und ein Sinn für Redlichkeit durch eine erweiterte Expertengemeinschaft, die hauptsächlich von der externen Blogosphäre kommen wird, in das System eingespritzt werden müssen.

Die totale Gewissheit der etablierten Wissenschaftler, wonach sie selber im Recht sind und ihre Kritiker intellektuelle und moralische Mängel haben, kann im Rückblick als Arroganz angesehen werden. Wenn ihre Sprecher weiterhin den der wissenschaftlichen Sache zugefügten Schaden herunterspielen und die ethische Dimension von Climategate ignorieren, riskieren sie, dass sich die Öffentlichkeit über ihre unverbesserliche Arroganz empört. Hält der Strom von immer detaillierteren Enthüllungen an und gelangt aus der Blogosphäre zu einem breiteren Publikum, dann wird die Glaubwürdigkeit der etablierten wissenschaftlichen Autoritäten weiter ausgehöhlt. Stehen wir vor der Aussicht, dass die IPCC-Berichte als fragwürdige Dossiers von der Hand gewiesen werden und dass bisher vertrauenswürdige Wissenschaftler wegen Nachlässigkeit oder Schlimmerem angeklagt werden?

Und wie verhält es sich mit dem Thema überhaupt? Erleben wir tatsächlich eine menschenverursachte, kohlenstoffbasiererte globale Erwärmung? Wenn die Öffentlichkeit den Glauben an diese Behauptung verliert, dann wird die Lage der Wissenschaft in unserer Gesellschaft sich verschlechtern. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass irgendein entscheidendes Ereignis die Behauptung entweder bestätigt oder widerlegt. Die postnormale Situation ist zu komplex. Der künftige Konsens wird wohl davon abhängen, wie viel Vertrauen wir noch in die Wissenschaft setzen können. Das ganze riesige Gebäude politischer Verpflichtungen zur CO2-Reduktion – mit seinen zahlreichen Vorschriften und seinen ziemlich totalitären moralischen Ermahnungen – läuft Gefahr, von der Öffentlichkeit abgelehnt zu werden. Welche Art Chaos würde daraus resultieren? Die Folgen für die Wissenschaft in unserer Zivilisation wären ausserordentlich.

Insofern ein verbesserter Umgang mit Unsicherheit und Unwissenheit die Lage verbessern kann, besitzen wir einige nützliche Instrumente. In den Niederlanden haben Gelehrte und Wissenschaftler Methoden der «Wissensqualitätsprüfung» entwickelt, mit denen Unsicherheit auf Wegen beschrieben werden kann, die den Reichtum des Phänomens wiedergeben und gleichzeitig als robuste Werkzeuge der Analyse und der Kommunikation funktionieren. Anderswo erkunden Gelehrte Methoden zum Umgang mit Meinungsverschiedenheiten unter Wissenschaftlern, die vermeiden können, dass derart postnormale Themen wie Klimawandel katastrophal polarisieren. Die angesehene Gelehrte Sheila Jasanoff plädiert für eine Kultur der Bescheidenheit unter den Wissenschaftlern, was an sich bereits ein Schritt zur Vision einer gewaltlosen Wissenschaft wäre.

Wissenschaftler, die gezwungen waren, in der Blogosphäre zu arbeiten, wissen, was es heisst, ausgeschlossen zu sein und unterdrückt zu werden. Diese wertvolle Erfahrung könnte ihnen die Einsicht erleichtern, dass etwas ernsthaft schiefgelaufen ist, und sie ermuntern, das herausfordernde moralische Abenteuer einzugehen, das darin besteht, dass man sich mit Unsicherheit und Unwissenheit befasst. Die neuen Kommunikationstechnologien haben Wissen und Machtverhältnisse auf vielen Gebieten revolutioniert. Die erweiterte Wissenschafts-Expertengemeinschaft in der Blogosphäre wird in dem Prozess ihre Rolle spielen. Lasst den Dialog beginnen!

Mittwoch, 17. Februar 2010

Gender Mainstreaming und seine Auswirkungen

Die tiefe Krise der Männer

Eva Herman

Das männliche Geschlecht befindet sich auf rasanter Talfahrt: Während die Emanzipation die Frauen in den zurückliegenden Jahrzehnten allerorten in ungeahnte Machtpositionen hievte, und weltweite Gender-Mainstreaming-Maßnahmen ebenso ausschließlich die Förderung von Frauen vorsehen, kämpfen die Männer zunehmend um die Existenz ihres Geschlechtes. Schon die Feministinnen in den 1970er-Jahren predigten die Männer entweder als Weicheier oder Machos schlecht. Dazwischen gab es kaum etwas, was männlich und gleichzeitig etwa sympathisch oder normal sein konnte.

Die verhängnisvolle Entwicklung der Männerverachtung findet für den Vertreter des männlichen Geschlechts ihren frühen Anfang heutzutage schon in Kindergarten und Schule: Ein Blick auf das derzeitige Schulsystem allein genügt, um festzustellen: Hier werden haufenweise Verlierer produziert, die Mehrheit ist männlich.

In Kinderkrippen, Kindergärten und in den Schulen fehlen überall männliche Vorbilder! Die Kinder werden vorwiegend von Frauen betreut und erzogen, diese bevorzugen in aller Regel, teils bewusst, teils unbewusst, die Mädchen.

Durch die Feminisierung in der Erziehung werden für die Kinder hier die künftig geltenden Verhaltensstandards festgelegt: Diese werden nahezu ausschließlich aus dem Verhalten der Mädchen entwickelt. Ohne Rücksicht darauf, dass Jungen naturgemäß ein völlig anderes Benehmen haben. Männliches Verhalten wie durchaus natürliche Rangeleien und hierarchiebedingte Kämpfe werden allermeist durch aus weiblichem Harmoniestreben resultierende Maßnahmen im Keime erstickt. Dadurch geraten die Jungs ins Hintertreffen, die Gefahr, dass sie ihre Geschlechteridentität nicht naturgemäß ausbilden können, schlägt sich auf die Leistungen nieder.

Der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands, Max Schmidt, betonte in einem Spiegel-Interview: »Sowohl in der Grundschule, aber auch während der Pubertät, ist es wichtig, dass Jungen und Mädchen in männlichen und weiblichen Lehrkräften positive Rollenvorbilder erleben.« Das zunehmende Verschwinden von Männern aus den Schulen erschwere gerade den Jungen die Auseinandersetzung mit der eigenen Rollenidentität.

Das sehen auch andere Experten so: Eine letztjährige Studie des Aktionsrates Bildung bestätigt, dass der Grund für die Zensurenlücke vornehmlich darin zu finden ist, dass Jungen in Kindergarten und Schule massiv benachteiligt würden. Nicht mehr die Mädchen, sondern die »Jungen sind die Verlierer im deutschen Bildungssystem«, sagt der Ratsvorsitzende und Präsident der Freien Universität Berlin, Dieter Lenzen. Statt auszugleichen, verstärke die Schule den Bildungs- und Leistungsrückstand der Jungen. Jungen haben laut Lenzen oftmals gar nicht die Chance, eine ausgereifte Geschlechtsidentität zu bilden, da sie im Kindergarten und in der Grundschule meist mit Erzieherinnen und Lehrerinnen konfrontiert seien. In keinem Bundesland liegt der Anteil männlicher Erzieher in den Kindertagesstätten bei mehr als zehn Prozent.

Auch das Bundesbildungsministerium bestätigt diese verhängnisvolle Entwicklung. Eine Untersuchung ergab: In der Grundschule sehen sich Jungen einer weiblichen Übermacht an Lehrkräften gegenüber – und werden von den Lehrerinnen häufig benachteiligt. Der Hallenser Bildungsforscher Jürgen Budde stellte in dem Bericht fest, dass Jungen in allen Fächern bei gleicher Kompetenz schlechtere Noten bekommen als ihre Mitschülerinnen. Selbst wenn sie die gleichen Noten haben wie Mädchen, empfehlen die Lehrer ihnen seltener das Gymnasium. Einfach ausgedrückt: Jungen werden bei gleicher Leistung schlechter behandelt.

Der Schulabschluss bestimmt den weiteren Lebensweg, die persönliche Arbeitsbiografie wird hier festgelegt. Dementsprechend sind junge Männer häufiger erwerbslos. Aus einem individuellen Problem erwächst inzwischen längst eine hoch gefährliche Gesellschaftskrise.

Jungs werden häufig von Anfang nicht richtig eingeschätzt und verstanden. Ihre männlichen Verhaltensweisen sollen denen der Mädchen angepasst werden, dementsprechend werden sie nicht selten unter falschen Voraussetzungen erzogen. Oft können sie ihr wahres männliches Inneres nicht leben, der Kern ihres Mannseins wird unterdrückt.

Vielen Jungen fehlt außerdem die männliche Vorbildfigur, an der sie sich orientieren könnten und dies auch dringend tun müssten. Jungen, die bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufwachsen, sind in weitaus höherem Maße gefährdet. Schon der Psychologe Alexander Mitscherlich sprach einst von der »vaterlosen Gesellschaft« und meinte damit die Nachkriegsgeneration, deren Väter entweder im Krieg gefallen waren oder gebrochen zurückkehrten. Heute hat der Begriff wieder neue Aktualität bekommen. Väter verlassen die Familien, entziehen sich oder wollen schlicht keine starken Vorbilder mehr sein, aus Angst, sie könnten als hirnlose Machos gelten.

Auch unsere unheilvolle Geschichte hat tiefe Spuren hinterlassen. Ist ein starker Mann nicht schon ein Faschist? Ist einer, der sich zum Mannsein bekennt, nicht schon ein Soldat? Stärke wurde ein Synonym für das Böse, das unterworfen werden musste. Wer offensiv auftritt, ist einfach nicht politisch korrekt. Eroberer haben keine Chance.

Und so flüchten sich Jungen und Jugendliche häufig in Traumwelten, die sie im Fernsehen und bei den Abenteuer- und Ballerspielen auf dem Computer, der Playstation oder dem Gameboy finden. Hier, in der Fantasy-World, herrschen ausgesprochen männliche, körperlich starke, kämpfende Helden, die souverän alle Feinde besiegen und töten. Mit ihnen lässt es sich trefflich identifizieren, wenigstens in der Fantasie. Immer mehr Jungen und junge Männer verbringen täglich viele Stunden vor interaktiven Medien, die sie zusehends von der Außenwelt, vom sozialen Miteinander abtrennen, die sie weiter in die gesellschaftliche Isolation treiben und zunehmend den Realitätsbezug verlieren lassen. Dieses Phänomen ist nicht auf die Kindheit und die Pubertät beschränkt, auch erwachsene Männer spielen lieber den omnipotenten Helden in der Fantasie, als im Leben ihren Mann zu stehen.

Was bleibt ihnen auch anders übrig?, könnte man fragen. Wenn Männer ihre Rechte einfordern wollen, stürzt sich alsbald ein Haufen wütender Frauen auf sie und verteidigt energisch das ständig größer werdende Stück Land, das sie in den letzten Jahrzehnten einnahmen. Rechte für die Männer? Die haben doch alles, was sie brauchen! So lautet das Vorurteil. Die Zeit der Alphatierchen sei vorbei, verkündete die ehemalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, die sich stets auf die Seite erwerbstätiger Frauen schlägt, im März 2007 im Stern.

Männer sollen durch politische Maßnahmen wie ein zweimonatiges Elterngeld für Väter und eine neue öffentliche, mit aller Macht forcierte Geisteshaltung nach Hause gezwungen werden. Sie sollten mehr als »nur den Müll runterbringen«, schließlich arbeite die Frau schwerer als sie, weil sie zusätzlich noch die Kinder versorgen müsse.

Unbehagen macht sich breit. Auch wenn nur ein geringer Prozentsatz der Männer wirklich auf diese Forderungen eingeht, so plagt ihn doch das schlechte Gewissen, das man ihm einredet. Wer aber will sich auf Dauer nur noch verteidigen? Dann doch lieber die Flucht nach vorn, die Flucht in den Job, wo man auch mal jemanden anbrüllen darf, die Flucht auf den Fußballplatz, wo man sich aggressiv zu seiner Mannschaft bekennt. Oder die finale Flucht aus der Familie.

Während alle Jugendstudien die Mädchen zur »neuen Elite« küren, mehren sich die mahnenden Stimmen, die vor einer »entmännlichten Gesellschaft« warnen.

Experten fordern zu drastischen Maßnahmen auf: Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann verlangt eine Männerquote für Lehrer und Erzieher. Der Deutsche Philologenverband will eine Leseoffensive für Jungen an Schulen einrichten.

Alle Studienergebnisse über die Leistungskrise der Jungs sprechen ihre eigene Sprache:

– Jungs bleiben doppelt so oft sitzen wie Mädchen, fliegen doppelt so häufig vom Gymnasium und landen doppelt so oft auf einer Sonderschule. An Haupt-, Sonder- und Förderschulen machen Jungen heute rund 70 Prozent der Schüler aus;

– Schätzungen zufolge leiden zwei- bis dreimal so viele Jungen unter Leseschwäche;

– 62 Prozent aller Schulabgänger ohne Abschluss sind Jungen;

– 47 Prozent aller Mädchen gehen auf ein Gymnasium, bei den Jungen sind es nur 41 Prozent;

– Ein Drittel der Mädchen macht Abitur oder Fachabitur, aber nur ein knappes Viertel der Jungen;

– Abiturnoten von Jungen sind im Schnitt eine Note schlechter, als die ihrer Mitschülerinnen;

– Junge Frauen stellen die Mehrheit der Hochschulabsolventen und brechen ihr Studium seltener ab;

– 95 (!) Prozent der verhaltensgestörten Kinder sind männlichen Geschlechts;

– Jungen stellen zwei Drittel der Klientel von Jugendpsychologen und Erziehungsberatern;

– Aggression ist ein Problem, das vor allem Jungs betrifft: Unter den Tatverdächtigen bei Körperverletzungen sind 83 Prozent Jungen;

– Unter »jugendlichen Patienten, die wegen der berüchtigten ›Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung‹ (ADHS) behandelt werden müssen«, sind laut Spiegel Online »überdurchschnittlich viele Jungen: Auf sechs bis neun Zappelphilippe komme, meldet das Universitätsklinikum Lübeck, lediglich eine Zappelphilippine«. (Erziehungstrends.de)

Der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Randolf Rodenstock, warnte im vergangenen Jahr angesichts der vielen männlichen Schulabgänger ohne Abschluss, dass man es sich nicht leisten könne, so viele junge Männer auf dem Bildungsweg zu verlieren. Deutschland steuere langfristig auf einen Arbeitskräftemangel zu, der durch die aktuelle wirtschaftliche Lage nur verzögert werde.

In Ostdeutschland sieht die Lage übrigens noch trostloser aus, hier laufen die Frauen den Männern gleich scharenweise davon. Nicht nur, weil sie im Westen bessere Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten bekommen, sondern weil sie dort auch Männer finden, die ihrem starken Selbstbewusstsein etwas entgegenzusetzen haben. So titelten denn auch unlängst gleich mehrere Tageszeitungen in etwa so: Frauen verlassen Osten! Männer erheblich benachteiligt! Oder: Ist der Mann im Osten bald allein?

Diesen alarmierenden Aussagen lag eine Studie des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zugrunde, der zufolge in den Neuen Bundesländern »eine neue, männlich dominierte Unterschicht« entstanden sei. Während vor allem gut ausgebildete Frauen zwischen 18 und 29 Jahren ihre Heimat verließen, würden viele junge Männer mit schlechter Ausbildung und ohne Job zurückbleiben. In manchen strukturschwachen Regionen fehlten bis zu 25 Prozent Männer, diese Gebiete seien besonders anfällig für rechtsradikales Gedankengut, so die Studie. Das Frauendefizit in Ostdeutschland wurde übrigens als einmalig in Europa bezeichnet. »Selbst in Polarregionen, im Norden Schwedens und Finnlands reiche man an die ostdeutschen Werte nicht heran«, hieß es.

Abgesehen davon, dass Deutschland zunehmend der männliche Aspekt verloren geht, der jedoch unverzichtbar für eine Gesellschaft des natürlichen Ausgleichs ist, müssen Männer die Frauen immer häufiger als Konkurrentinnen sehen, weil diese, gestützt durch sämtliche, gesetzlich verankerte Gender-Mainstreaming-Maßnahmen, bevorzugt werden und somit selbstverständlich und offensiv auftreten, zudem sie auch immer besser qualifiziert sind.

Frauen erobern eine männlich geprägte berufliche Domäne nach der anderen. Schwere körperliche Arbeit, die Männer leichter bewältigen können als Frauen, wird durch die zunehmende Technisierung der Arbeitswelt nahezu überflüssig und existiert kaum noch. Frauen können in jeden beliebigen Beruf einsteigen: als Pilotin ebenso wie als Soldatin, Lkw-Fahrerin, Managerin, Ministerin, Kanzlerin.

Und während die holde Weiblichkeit alle Erfolgsgrenzen sprengt, ziehen sich die Männer zunehmend zurück. Zwar sollen sie durch Brüssels Gesetze nun vermehrt den Hausmann geben und sich der Kindererziehung widmen, damit sie den gestressten, erwerbstätigen Ehefrauen den Rücken freihalten. Doch sind diese Maßnahmen wohl kaum dazu geeignet, männliches Verhalten in seiner ursprünglichen Natur zu fördern.

Der Medienexperte Norbert Bolz macht vielmehr auf die Gefahr aufmerksam, dass Männer sich wieder an ihrer Muskelkraft orientieren würden, wenn sie sich ihrer sexuellen Rollenidentität als klassischer Vater und Versorger beraubt sehen. Das erklärt die rasante Zunahme aller möglichen sportlichen Aktivitäten, die bis ins Rauschhafte gesteigert werden können. Die Männer brauchen den Sport. »Sport als Asyl der Männlichkeit ist eine genaue Reaktionsbildung darauf, dass die Zivilisation als Zähmung der Männer durch die Frauen voranschreitet«, so Bolz. »Vormodern war die Aufgabe, ein ›richtiger‹ Mann zu sein, vor allem eine Frage der Performanz; man musste gut darin sein, ein Mann zu sein. Heute gilt das nur noch im Sport. Er bietet den Männern einen Ersatzschauplatz für die Kooperation der Jäger. Nur im Sport können Männer heute noch den Wachtraum erfolgreicher gemeinschaftlicher Aggression genießen, also die Gelegenheit, körperlich aufzutrumpfen.«

Bolz schätzt dies als offensichtliches Kompensationsgeschäft ein, das unsere moderne Kultur den Männern anbietet: »Seid sensible, sanfte Ehemänner und fürsorgliche Väter – am Samstag dürft ihr dann auf den Fußballplatz und am Sonntag die Formel eins im Fernsehen verfolgen: heroische Männlichkeit aus zweiter Hand.«

Aber werden solche Männer tatsächlich von den Frauen begehrt? Hier sind erhebliche Zweifel wohl angebracht. Denn so erfolgreich die Frauen auch werden mögen, so wenig wollen sie als männliches Pendant den Windelwechsler und Küchenausfeger, sie wollen vielmehr einen echten Mann!

Die meisten Frauen verachten »schwache Typen« gar, spätestens, wenn es um ihre eigene Beziehung geht. So ist es ja umgekehrt auch kaum vorstellbar, dass eine Frau einen Partner vorzieht, der sich von anderen Männern dominieren lässt, der also nicht in der Lage ist, sich Respekt und Achtung zu verschaffen. Frauen wollen Männer, die erfolgreich sind. Weicheier jedoch sind weit von Erfolgs- und Überlebensstrategien entfernt. Die Evolutionsforschung ist da eindeutiger und klarer, so Norbert Bolz: »Frauen tauschen Sex gegen Ressourcen, während Männer Ressourcen gegen Sex tauschen. Das funktioniert aber nur unter Bedingungen strikter Geschlechterasymmetrie – in der modernen Gesellschaft also: nicht!«

Die Untersuchung der amerikanischen Hirnforscherin Louann Brizendine in ihrem Buch Das weibliche Gehirn weist überzeugend nach, dass männliche und weibliche Gehirne sich wesentlich unterscheiden, was eine Fülle von spezifischen Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen nach sich zieht. So ist beispielsweise das Sprachzentrum der Frauen ungleich stärker herausgebildet, als das der Männer. Louann Brizendine formuliert dies äußerst humorvoll: Dort, wo die Sprache verarbeitet wird, existiere bei Frauen gewissermaßen ein mehrspuriger Highway, bei den Männern dagegen nur eine schmale Landstraße.

Was im naturwissenschaftlichen Zusammenhang als Tatsache hingenommen wird, gilt aber plötzlich als rückständig, wenn es um die sozialen Beziehungen geht. Eine ernsthafte Betrachtung der klassischen Geschlechterbestimmungen ist heute längst in den Hintergrund gerückt und so gut wie überhaupt nicht mehr möglich. Politisch und gesellschaftlich korrekt und gewollt ist vielmehr das Herbeiführen »modernerer Verhaltensweisen«, die Mann und Frau gleichmachen.

Es geht nicht mehr um Respekt für »das Andere« bzw. »den Anderen« oder um den Mann an sich, sondern um Gleichberechtigung für Frauen. Die Medien tragen kräftig zu dieser Sicht der Dinge bei: Sie fördern einseitig das Erfolgsmodell »berufstätige Mutter«, die Multitaskerin, die Kind, Küche und Karriere locker unter einen Hut bringt. Frauen, die Familien- und Hausarbeit leisten, werden als fantasielos, rückständig und dumm dargestellt. Die Medien verleugnen und missachten damit häufig zugleich den Erfolg berufstätiger Väter, die eine ganze Familie mit ihrer Erwerbsarbeit ernähren. Das »Allein-Ernährer-Modell« wird nur noch selten honoriert, selbst da, wo es funktioniert, stehen die Männer schnell unter dem Verdacht, typische Unterdrücker zu sein.

Umgekehrt fordern jetzt auch immer mehr Männer, dass Frauen ihr eigenes Geld dazu verdienen sollen. So wird aus dem einstigen Emanzipationswunsch der Frauen, die ihre Berufstätigkeit als Beweis für Selbstbestimmtheit und Selbstverwirklichung betrachteten, ein Bumerang. Im Klartext: Frauen, die auch nur für wenige Jahre aus der Erwerbstätigkeit aussteigen möchten, um sich um die Familie zu kümmern, gelten nun als Drohnen.

Was diese Gesellschaft erlebt, ist eine erschreckende Mobilmachung der Ressource Frau für den Arbeitsmarkt. Um das zu rechtfertigen, müssen die Männer herhalten: »Väter sind mindestens ebenso gut für die Erziehungsarbeit der Kleinsten qualifiziert wie die Mütter und sollten diese auch unbedingt wahrnehmen«, befand die amtierende Bundesfamilienministerin. Eine Schutzbehauptung, die Frauen zur Erwerbstätigkeit motivieren soll.

Wenn die Männer als Kinderbetreuer eingesetzt werden, ist das allerdings nicht so simpel, wie die Rollentauschfantasie der Ministerin es glauben machen will.

Und die Männer? Sie schweigen. Sie wollen nicht mehr reden. Sie wollen sich vor allem nicht mehr verteidigen. Sie wollen nicht mehr die willigen Versuchskaninchen in einem gesellschaftlichen Experiment sein, dem sie ihre Wünsche und ihre Identität opfern sollen. Hinter ihnen liegt oft ein Hindernis-Parcours der Streitigkeiten und Auseinandersetzungen, die alle Liebe, alles Vertrauen, alle Selbstverständlichkeit aus den Beziehungen vertrieben haben. Achselzuckend gehen sie ihrer Wege, überzeugt, dass sie eine feste Beziehung nicht mehr ertragen können.

Die moderne Gesellschaft täte gut daran, sich endlich entschieden gegen die durch die künstliche Geschlechterwelt der durch Feminismus und Gender-Mainstreaming übergestülpten Programme zur Wehr zu setzen, um den für alle Gesellschaften natürlichen Ausgleich durch das männliche und das weibliche Prinzip zurückzuerobern und als für alle Zeiten notwendiges Überlebensprogramm festzuschreiben. Anderenfalls kann man getrost für die Spezies Mensch schwarz sehen!

Dienstag, 16. Februar 2010

Wenn der Staat kriminell wird

Legal – illegal – egal?

Michael Grandt

Aus Steuergier kauft die Bundesregierung Hehlerware, bricht den Rechtsstaat, mischt sich in die Strafprozessordnung eines anderen Landes ein und wundert sich dann auch noch über entsprechende Reaktionen.

Die Bundesregierung hat beschlossen, von einem Dieb in der Schweiz Bankdaten deutscher Steuerhinterzieher für 2,5 Millionen Euro zu »kaufen«. Niemand spricht von Erpressung, doch der Hehler will die Ware nur gegen Cash hergeben. Was also ist es anderes? Die Bundesregierung lässt sich nicht einmal von Terroristen erpressen, wenn es jedoch um angeblich hinterzogene Steuern geht, ist man nur all zu gern bereit, sich dieser Erpressung zu beugen.

Recht ist, was dem Staate nützt
Damit erhebt sich die Bundesregierung gegen jegliche rechtsstaatliche Überzeugungen und macht Geschäfte mit einem Verbrecher. Aber natürlich ist das keine Hehlerei, denn Daten wären keine »Sache«, argumentieren die eifrigen Befürworter des Kaufs. Mit solchen halbseidenen juristischen Winkelzügen will man diesen letztlich »schönreden« und legalisieren.

In den Augen vieler Verfassungsrechtler begeht die Bundesregierung aber eine Straftat und hebelt den Rechtsstaat zu ihren Gunsten aus. Das hatten wir schon einmal in Weimar. Doch nicht nur im Inland sorgt die Entscheidung für Aufregung, auch in der Schweiz. Denn Datenklau ist in unserem Nachbarland eine Straftat und wird geahndet. Deutschland mischt sich durch den Ankauf illegaler Daten nicht nur in die Strafprozessordnung eines anderen Staates ein, sie unterstützt die kriminelle Handlung auch noch und belohnt den Täter.

Das ist unseren Schweizer Freunden in der Tat nur schwer zu vermitteln und zurecht weist die Weltwoche daraufhin, dass Angela Merkel das Recht bricht: »Recht ist, was dem Staate nützt (…) Der Kanzlerin sei durchaus klar gewesen, dass der Kauf der Daten widerrechtlich sei, aber (…) angesichts der ›aktuellen politischen Gemengelage‹ habe sie entschieden, dass in diesem Fall die ›reine juristische Lehre‹ nicht angewendet werden könne. Das heißt zu Deutsch: Politische Stimmungslagen, der Druck der Straße diktieren in Deutschland, ob der Rechtsstaat eingehalten wird.«

Der Staat als Räuberbande
Wenn es um das Eintreiben und Erheben von Steuern geht, kennt unser »Rechtsstaat« also keine Grenzen und scheut auch nicht davor, mit Verbrechern zusammenzuarbeiten und sie sogar noch zu belohnen.

Augustinus, der Kirchenvater schrieb: »Fehlt die Gerechtigkeit, was anderes sind dann Regierungen als große Räuberbanden?« So ähnlich sieht das auch der frühere Verfassungsrichter Winfried Hassemer im Spiegel, denn mit dem Ankauf der Daten begebe sich der Staat »auf dieselbe Ebene wie der Straftäter«. Der Staat sorgt also dafür, dass Hehlerei und Denunziantentum hoffähig werden. Wo aber ist die Grenze?

Steuern über alles?
Die Linken propagieren einen machtvollen, starken Staat, der als Träger und Garant des Gemeinwohls fungieren soll. Die »Versorgungsmasse« soll von einer bestimmten Klientel ernährt werden, die von einem steuerbewehrten Staat zur Kasse gebeten werden. Dieser starke obrigkeitsstaatliche und sozialfürsorgliche Drang ist nicht neu und entspricht der Haltung der reformpreußischen Gesinnung des späten 18. Jahrhunderts.

Steuern – ja. Aber mit Maß und Ziel. Der Gedanke, dass das Erheben und das Eintreiben von Steuern eigentlich eine Anmaßung des Staates ist, scheint uns völlig fremd geworden zu sein. Oft genug war sie Raub und Enteignung. Doch wir brauchen ein gutes Stück Staatsskepsis, um dem Steuerabsolutismus in Zeiten überbordender Verschuldungen zu entgegnen und das Steuerwesen zurückzudrängen. Passen Steuerstaat und Zivilgesellschaft wirklich gut zusammen? Nur der Umverteilungs- und Planungsstaat kann keine Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich gewähren, denn Kapitalflucht ist eine praktische Kritik am Staat.

Wenn Menschen Vertrauen in die Politik haben und den Eindruck gewinnen, die Volksvertreter würden richtig mit den Steuergeldern umgehen, dann zahlen sie auch gerne Steuern. Doch wir haben ein System, in dem sogar Steuern auf Steuern erhoben werden, siehe Erbschaftssteuer oder Mineralölsteuer. Deshalb ist für manche Kapitalflucht schlichtweg nur Notwehr.

Sogar Politiker selbst scheinen das so zu verstehen, denn manch einer ist schon wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden. Wie viele »schwarze Kassen« gab und gibt es bei den Parteien denn überhaupt noch?

Die Diskussion scheint heuchlerisch: Diejenigen, die sich aufregen, sollten Folgendes bedenken und sich vielleicht an die eigene Nase fassen: 15 Prozent der Arbeitsleistung ist Schwarzarbeit; bei den meisten Steuererklärungen wird geschummelt; es gibt allenthalben Sozialbetrug; ganz zu schweigen von Haushaltsleistungen, die man ohne Rechnungen bar auf die Hand bezahlt; und die Schwarzfahrer werden ja auch nicht weniger.

Wehe also dem, der den ersten Stein wirft.

Montag, 15. Februar 2010

Stammheim - Die RAF im Film

Stammheim - Die Baader-Meinhof-Gruppe vor Gericht
Deutschland 1986, 107 Minuten
Regie: Reinhard Hauff

Drehbuch: Stefan Aust
Musik: Marcel Wengler
Director of Photography: Frank Brühne
Montage: Heidi Handorf
Produktionsdesign: Dieter Flimm

Darsteller: Ulrich Pleitgen (Vorsitzender Richter), Ulrich Tukur (Andreas Baader), Therese Affolter (Ulrike Meinhof), Sabine Wegner (Gudrun Ensslin), Hans Kremer (Jan-Carl Raspe), Hans Christian Rudolph, Peter Danzeisen, Holger Mahlich, Marina Wandruszka (Verteidiger), Hans-Michael Rehberg (Generalbundesanwalt), Dominik Horwitz (Zeuge, Ex-RAF-Mitglied)

"Tugend durch Terror?"

Kaum einer kann sich das Klima des Jahres 1977 vorstellen, der es nicht miterlebt hat. Nur der Unbedarfte lebte still vor sich hin. Entführung, Morde, Bombenanschläge, (mediale) Verfolgung von angeblichen "klammheimlichen Sympathisanten" der RAF (z.B. des Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll oder des Universitätsprofessors Peter Brückner), die es gewagt hatten, die staatlichen Maßnahmen der Terroristenverfolgung und - was man dabei nicht übergehen darf - des Radikalenerlasses zu kritisieren, führten die Republik in ein nicht nur politisches Klima des "klammheimlichen" Notstands. Eine Lex RAF wurde entwickelt, u.a. ein Kontaktsperregesetz, das innerhalb weniger Stunden durch den Bundestag gepeitscht wurde. Auf der anderen Seite ließen die auf den Fahndungslisten der Behörden stehenden, aber untergetauchten RAF-Mitglieder keinen Zweifel daran, dass sie ihren "revolutionären Kampf" trotz der Festnahme der Ur-RAF-Mitglieder Baader, Meinhof, Ensslin und Raspe fortsetzen wollen, bereit auch zu Flugzeugentführungen, um die Angeklagten, in Stuttgart-Stammheim vor Gericht stehenden vier RAF-Mitglieder frei zu pressen. Die äußeren Daten des Geschehens sind bekannt, die unheimliche und durch Angst, Hass, Rache und Verfolgung gekennzeichnete Atmosphäre von 1977 nicht unbedingt.

Es schien Krieg zu herrschen, zumindest Bürgerkrieg. Aber solche - von beiden Seiten, der RAF wie den Staatsorganen nur zu gern verbreiteten - Behauptungen zur Kennzeichnung der Situation täuschen darüber hinweg, dass der Konflikt viel tiefere Ursachen hatte, als sie in "verrückt" gewordenen Agierenden hier, staatsmännisch die Sicherheit schützenden Staatsorganen dort finden zu wollen. 1977 ist ohne einen Blick zurück auf 1945 und die folgende Adenauer-Ära kaum zu verstehen. Das betrifft nicht nur die Motive aller Handelnden, sondern auch eine in ihrer Quantität und Qualität spezifisch deutsche, schreckliche Tradition, die noch weiter ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Nicht-Aufdeckung des NS und des Holocaust, die Verleugnung des NS durch einen Großteil der Bevölkerung und durch die Politik, der Vietnam-Krieg mit seinen unsäglichen Massenbombardements gegen die Zivilbevölkerung, die verkrusteten politischen Strukturen der Adenauer-Ära - all dies führte zu heftigen Protesten ab Mitte der 60er Jahre, die zum allergrößten Teil völlig berechtigt waren. Nicht dies ist streitig oder diskussionswürdig. Der Weg, den die Protestbewegung ging bzw. etliche Teile dieser von Anfang an eher diffusen Bewegung beschritten, ist auf dieser Seite das eigentliche Thema. Auf der anderen Seite steht ein Staat, oder besser: eine Politikergeneration, zur Debatte, die kaum auf Konflikte vorbereitet war wie den, der sich ab Mitte der 60er Jahre abzeichnete - trotz aller bewundernswerten Bemühungen einer sozial-liberalen Koalition, die 1969 endlich mit der Adenauer-Ära brach und einen umfassenden außen- wie innenpolitischen Reformkurs einleitete.

Über 1977 zu filmen, Geschichten zu erzählen - das ist ein schwieriges Unterfangen, nicht nur, weil die Ereignisse erst 30 Jahre zurückliegen - historisch gesehen ein äußerst kurzer Zeitraum. Hört man heute damals in irgendeiner Weise Beteiligte über diese Jahre reden, kann man kaum übersehen, wie emotional und engagiert, was die damalige eigene Rolle anbetrifft, solche Diskussionen auch heute noch ablaufen. So paradox es klingen mag: Die fehlende Distanz erschwert die nötige Annäherung. Das betrifft Opfer wie (ehemalige) Täter, politisch Verantwortliche wie andere Zeitzeugen.

Neun Jahre nach 1977 drehte Reinhard Hauff auf Grundlage eines Drehbuchs von Stefan Aust einen fast dokumentarisch anmutenden Film über den Prozess in Stammheim auf Basis der dortigen Gerichtsprotokolle sowie Aufzeichnungen der Angeklagten. Der Film beschränkt sich - sicher auch notwendigerweise - auf Ausschnitte aus der Gerichtsverhandlung in dem eigens für den Prozess gebauten, in dieser Weise bis dato nicht gekannten abgesicherten Gefängnis in Stuttgart-Stammheim - einem sog. Hochsicherheitstrakt. Ergänzt werden diese Verhandlungs-Szenen durch Szenen aus den Zellen der Angeklagten und deren (zum Teil von staatlichen Stellen heimlich abgehörten) Gespräche und Aufzeichnungen. Dass ein solcher Film auf Widerspruch stoßen würde, dürfte kaum verwundern. Während die einen ihm vorwarfen, die Persönlichkeit der später zu lebenslanger Haft Verurteilten nachträglich beschädigt zu haben, kam von anderer Seite der Vorwurf, die Opfer des Terrorismus kämen hier nicht vor und die Angeklagten würden teilweise als Opfer stilisiert. Beides kann ich hier nicht sehen.

Es ist für jemanden, der die damalige Zeit bewusst miterlebt hat, kaum möglich, in irgendeiner Art von Unbefangenheit diesen Film oder jeden anderen über die RAF, 1977 usw. zu sehen. Habe ich die nötige Distanz, um mich 1977 anzunähern? Ich weiß es nicht, aber ich versuche es.

Drehbuchautor und Regisseur versuchten eine Annäherung durch inszenatorische Minimalisierung. Die gesamte Vorgeschichte von 1977 wird ausgeblendet. Der Film schildert lediglich einige Tage aus dem Prozess, die Ablösung des Vorsitzenden Richters Prinzing nach etlichen Verhandlungstagen, weil der einem Richter am Bundesgerichtshof Teile der Akten hatte zukommen lassen, um die als sicher geltende Verurteilung auch in der Revision sicher zu machen. Er zeigt die Ausbrüche der Angeklagten vor dem Hintergrund ihrer Isolierung über Jahre hinweg gegen Gericht und Bundesanwaltschaft, aber er deutet auch die inneren Konflikte der Angeklagten sowie Differenzen zwischen Meinhof und Ensslin an. Er zeigt die Strategie der Verteidigung und auch der Angeklagten, durch immer neue Befangenheitsanträge oder Beweisanträge den Prozess in eine andere Richtung zu lenken, was ihnen allerdings nie gelingt, weil das Gericht jegliche politische Dimension aus dem Verfahren heraushält. Er zeigt auch, wie die Angeklagten Prinzing beschimpfen, als Faschisten, Schwein usw., wie sie völlig erfolglos und sinnlos damit auch den Prozess selbst beeinflussen wollen.

Hauff und Aust, an dessen Buch über den Prozess viel Kritik geübt wurde und der 2008 wiederum ein Drehbuch zu einem weiteren Film über die RAF schrieb ("Der Baader-Meinhof-Komplex"), führen den Betrachter in die klaustrophobische Atmosphäre eines Sicherheitsgefängnisses, das für die Angeklagten, die bereits mehrere Jahre dort saßen und verschärften Haftbedingungen unterworfen waren, noch ganz andere Dimensionen gehabt haben muss. Die Isolation, denen sie unterworfen waren, bezeichneten sie als Isolationsfolter. Ulrike Meinhof kennzeichnete im Prozess diese Situation als Zwang, sich entweder für den eigenen Tod oder für den Verrat (durch Geständnis) entscheiden zu müssen. Das Gericht demgegenüber unter Vorsitz von Richter Prinzing (Ulrich Pleitgen) und auch die Vertreter der Bundesanwaltschaft versuchten alles, um jede Besonderheit dieses Verfahrens und der äußeren Umstände zu leugnen, den Prozess als "normalen" Mordprozess hinzustellen. Politisches war hier nicht gefragt.

Zwischen Angeklagten und Verteidigern einerseits, Gericht und Bundesanwaltschaft andererseits konnte keine irgendwie geartete Kommunikation möglich sein angesichts der völlig unterschiedlichen Herangehensweise beider Seiten an diesen Prozess. Im Grunde und trotz der zu erwartenden Verurteilung der vier Angeklagten war dieser Prozess eine Farce - nicht im Sinne der Angeklagten, die den Prozess sowieso ablehnten und die Vertreter von Gericht und Bundesanwaltschaft als Schweine, Faschisten, Henker und ähnliches bezeichneten. Der Prozess - und der Film zeigt dies unmissverständlich - war die Spitze einer Entwicklung, in deren Verlauf sich über die Beteiligten selbst hinaus ein tiefes Defizit in der Gesellschaft offenbarte. Trotz einer Politik des "Mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt in seiner Regierungserklärung 1969), die in den Jahren bis 1975 vorherrschend war, holte die Vergangenheit alle Beteiligten ein.

Die heftigen Aggressionen der Angeklagten gegen Gericht und Bundesanwaltschaft, zum Teil natürlich erklärbar durch ihre lange Haft und die Aggressivität und Kompromisslosigkeit ihrer Überzeugungen, erscheinen manchem vielleicht als spätpubertäre Wut auf alles, was an Macht und Geld die Welt regiert. Aber das erklärt hier nicht alles. Die Angeklagten hatten sich verrannt. Ihr - besonders bei Ulrike Meinhof - Jahre zuvor bestehender humanitärer Anspruch hatte sich längst in Menschenverachtung verkehrt. Auf der anderen Seite waren nicht nur Gericht und Bundesanwaltschaft, sondern alle staatlichen Stellen gewillt, das Machtmonopol des Staates, auch und besonders gegen die Gefangenen durchzusetzen. Richter Prinzing arbeitete strikt und ohne Kompromisse an diesem Ziel - und er hatte zweifellos die ganze Staatsmacht auf seiner Seite. Die Angeklagten und auch ihre Verteidiger arbeiteten kompromisslos an dem Ziel, den Prozess zu stören, zu verschleppen - in der illusionären Hoffnung, ihre politischen Überzeugungen als Ursache der strafbaren Taten der RAF präsentieren zu können, möglicherweise um als politische Gefangene im Sinne der Genfer Konvention einen kleinen Sieg davon tragen zu können.

Hauff zeigt in beängstigenden Bildern die isolierte Situation der Angeklagten - hervorgerufen durch ihre eigenen Handlungen und die Reaktion der politisch Verantwortlichen. Er zeigt, wie verloren beide Seiten den Prozess "gestalten", obwohl von Anfang an klar ist, welches juristische Ergebnis die Verhandlung haben würde. Und er zeigt vor allem - und dies meinte ich mit "Die Vergangenheit holt die Beteiligten" ein -, wie eine Atmosphäre des Stillstands, der Gewalt entstehen kann.

Die Minimalisierung des Geschehenen auf den Prozess, auf die beengte und beängstigende Situation des Gerichtssaals, die Zellen und den Hochsicherheitstrakt ermöglicht eine Konzentration auf wesentliche Punkte. Tatsächlich fragt man sich am Ende des Films und vor dem Hintergrund zumindest einiger Kenntnisse der in Frage kommenden Jahre, wie ein solcher Verlust an Kommunikation, Menschlichkeit z.B. entstehen konnte, während zugleich "draußen" eine Periode der Verfolgung Intellektueller, eine Hysterie sondergleichen herrschte. In diese Zeit fallen auch die Äußerungen des damaligen CSU-Vorsitzenden Strauß von den "roten Ratten", gemünzt auf alle, die irgendwie links von oder sogar in der SPD standen.

Entscheidendes Moment in Hauffs Film aber ist ein Zitat von Ulrike Meinhof, das ein zentrales Moment in der Gesinnung der RAF wiedergibt, zugleich aber auf ein ebenso zentrales Moment der Moderne verweist:

"Welche Niedrigkeit begingest du nicht,
um die Niedrigkeit auszutilgen.
Könntest du die Welt endlich verändern -
wofür wärest du dir zu gut?
Furchtbar ist es zu töten,
aber nicht andre nur,
auch uns töten wir, wenn es Not tut.
Da doch nur mit Gewalt diese tötende
Welt zu ändern ist, wie jeder Lebende weiß."

Hier hört man viele sprechen, auch aus der Vergangenheit, etwa Robespierre mit seiner Maxime "Tugend durch Terror". Es lässt sich reduzieren auf den Satz "Der Zweck heiligt die Mittel" - und je hehrer, je reiner, je besser der Zweck, desto legitimer scheint jedes Mittel, um ihn zu erreichen. Wie man dieses Maxime auch immer formuliert - sie gründet auf der "Heiligerklärung" von etwas Gutem oder dem, was man dafür ausgibt. "Das Gute" - bei der RAF abgeleitet als "absolutes Gegenteil" des "absolut Bösen" von Imperialismus, Kapital und bürgerlicher Herrschaft - wird zu etwas, was ohne Zweifel ist, ohne kritisches Moment, etwas Unantastbares. Jeder, der es auch nur sanft in Zweifel zieht, gerät in der Terminologie der RAF (in Anlehnung an stalinistische Theorien) zum Verräter, zum Kollaborateur der "anderen Seite". Wie kommen junge Menschen, die die kritikwürdigen sozialen Verhältnisse durchaus bewusst artikulierten, zu einer derart fundamentalistischen Ideologie, die letztlich da mündet, wo man die eigene Kritik angesetzt hatte - bei denen, die man kritisierte? Weder der Einmarsch der Sowjetunion in Ungarn 1956, in der DDR 1953 oder in der CSSR 1968 hinderte Teile des SDS daran, auf als verbrecherisch in ihren Auswirkungen bekannte Ideologien wie den Stalinismus zurückzugreifen, wenn es um den "revolutionären Kampf" gegen das "System" ging. Die Gründung kommunistischer Kleingruppen ab 1970 und der RAF sowie anderer "Stadtguerilla"-Gruppen waren die Folge dieses Denkens. Ich selbst kann darin nur eine Ursache sehen, nämlich die, dass eine wirkliche Distanz zu den kritisierten Verhältnissen und ihren Protagonisten - darunter eben auch vieler Väter und Mütter der damaligen jungen Generation - fehlte, eine Distanz, die ein wesentlich nüchterneres Bild der damaligen Zeit und der notwendigen gesellschaftlichen Korrekturen hätte ergeben können - mit den entsprechenden Auswirkungen auf politische Strategien. Dieser fehlenden Distanz entspricht die fehlende kritische Würdigung der stalinistischen Ideologien. Dutschkes "Marsch durch die Institutionen" war demgegenüber noch die vernünftige Variante einer Sozialkritik, die im Marxismus wurzelte. Der Terror jedoch war sozusagen das Sich-Wieder-Finden der Extreme.

Die staatliche Reaktion auf den Terror war geprägt von Hilflosigkeit, Überreaktion, aber auch dem Bestreben v.a. konservativer Kräfte, politischen Raum zurückzugewinnen. Ab Mitte der 70er Jahre setzte bereits eine Phase ein, in dem neokonservative Kräfte in scharfer Kritik und zum Teil Verunglimpfung des Reformprojekts "sozialliberale Koalition" ein Zurück zu angebotsorientierter Wirtschaftspolitik anstrebten. Diese Phase fand ihren ersten Abschluss in der Kanzlerschaft Kohls. Innerhalb dieser Kräfte gab es Interessen an einer wirksamen Bekämpfung des kritischen Potentials der Gesellschaft, das weit über linksextreme Bewegungen hinausging. Die Terrorismusbekämpfung war für diese Kräfte eben auch ein Mittel der Einschränkung von Verfassungsrechten, wie wir sie heute noch immer erleben - wiederum im Bereich der sog. Terrorismusbekämpfung.

All das, was hier nur kurz angedeutet werden kann - Hysterie, Überreaktion und interessengeleitete Politik - führt u.a. auch zu Stammheim, d.h. genauer: zu der spezifischen Situation in diesem Prozess. Das filmische Ergebnis, das Hauff und Aust zeigen, ist Ausdruck davon. Die Vertreter des Staats hätten anders reagieren können. Während in der Außenpolitik das Prinzip des kritischen Dialogs in punkto Ostpolitik sich durchgesetzt hatte, war davon in der Innenpolitik, insbesondere gegenüber den kritischen Bewegungen jener Jahre, wenig zu spüren. Die immer wieder beschworene kritische Auseinandersetzung mit den Protestbewegungen (aus denen ja immerhin auch viele Bürgerinitiativen und die Grünen hervorgingen) war verbale Makulatur. Die Verfolgung von Beamtenanwärtern, die irgendeiner linken Gruppierung angehörten, und Intellektuellen, die die staatliche Hysterie und Überreaktion auf den Terrorismus kritisierten, als "Sympathisanten" aber war reale Politik, unterstützt von einem Teil der Medien, insbesondere der Springer-Presse (Bölls "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" lieferte dazu ein deutliches Beispiel).

Der Film schildert das Ergebnis dieser Entwicklung, einerseits in der hysterischen Reaktion eines Richters, der heimlich und gegen das Gesetz einem BGH-Richter Akten übergeben lässt, um das Urteil in der Revisionsinstanz abzusichern, andererseits in der Selbsttötung zunächst Ulrike Meinhofs, später der drei anderen Angeklagten, eine Selbsttötung, die wiederum die "zweite Generation" dazu anstacheln sollte, den Weg unbeirrbar fortzuführen - u.a. auch durch die Behauptung, es habe sich um staatlichen Mord gehandelt - eine These, die sich nur auf Ungereimtheiten bei der offiziellen Untersuchung der Todesursachen stützen konnte, vor allem aber selbst politisch motiviert war. (Heute wird nur noch von wenigen bestritten, dass der Tod der vier Angeklagten Selbstmord war. Einer der Anwälte hatte offenbar die Waffen und einiges andere in die Zellen geschmuggelt. Hans-Christian Ströbele von den Grünen vermutet, dass die staatlich Verantwortlichen dabei weggeschaut hatten. Beweise gibt es für Ströbeles Vermutung nicht. Die strengen Sicherheitsvorkehrungen in Stammheim lassen sie aber wahrscheinlich erscheinen.)

Auf der Strecke blieb das, was so bitter nötig gewesen wäre: die Bereitschaft zum - wenn auch äußerst schwierigen - Dialog. Aus heutiger Sicht scheint mir eines überdeutlich: Hätte man die politische Dimension des Terrors in den eigenen Köpfen zugelassen, hätte unter Umständen einiges an Gewalt vermieden werden können. Doch es ist müßig, darüber heute zu lamentieren.

Tatsache ist aber auch, dass, weil dieser Dialog nie ernsthaft versucht wurde, die heutige Diskussion um "77" noch immer schwierig ist. Der Film schildert sozusagen beispielhaft, welche Ergebnisse dies zeitigen kann. Und die Schauspieler sind in dieser Darstellung exzellent.

Samstag, 13. Februar 2010

Die USA auf dem Weg zum Totalitarismus

Jetzt sind die Vereinigten Staaten von Amerika offiziell ein Polizeistaat

Von Paul Craig Roberts

Über Jahre hinweg haben die Amerikaner den Schutz durch die Gesetze verloren. Im 21. Jahrhundert wurde dieser Prozess durch den „Krieg gegen den Terror“ der Administration Bush beschleunigt, welcher unter der Administration Obama weiter geht und dem Wesen nach ein Krieg gegen die Verfassung und die bürgerlichen Freiheiten der Vereinigten Staaten von Amerika ist.

Das Bushregime war entschlossen, Habeas Corpus hinfällig zu machen, um Menschen unbegrenzt ohne Erhebung einer Anklage einzusperren. Das Regime war zu hunderten Gefangenen gekommen, indem es eine Kopfprämie für Terroristen ausbezahlte. Afghanische Warlords und Gauner reagierten auf diesen finanziellen Anreiz, indem sie schutzlose Menschen schnappten und den Amerikanern verkauften.

Das Bushregime musste die Gefangenen ohne Anklage einsperren, weil es keine Beweise gegen diese Menschen hatte und nicht zugeben wollte, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika in ihrer Dummheit Warlords und Gauner bezahlt hatte, um unschuldige Menschen zu entführen. Darüber hinaus brauchte das Bushregime gefangene „Terroristen“, um zu beweisen, dass eine terroristische Gefahr existierte.

Da es keine Beweise gegen die „Häftlinge“ gab (die meisten wurden ohne Anklage nach Jahren der Gefangenschaft und Misshandlungen frei gelassen), brauchte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika einen Weg vorbei an U.S.-Gesetzen und Internationalen Gesetzen gegen Folter, um Beweise durch Geständnisse vorlegen zu können. Das Bushregime fand unmenschliche und totalitär eingestellte Juristen und gab ihnen Posten im Justizministerium (!), wo sie Argumente erfinden sollten, warum das Bushregime sich nicht an das Gesetz zu halten brauchte.

Das Bushregime schuf eine neue Klassifizierung für seine Gefangenen, die es benutzte, um die Vorenthaltung des ihnen zustehenden gesetzlichen Schutzes und eines ordentlichen Verfahrens zu rechtfertigen. Da die Gefangenen keine Staatsbürger der Vereinigten Staaten von Amerika waren und vom Regime als „die 760 gefährlichsten Männer der Erde“ dämonisiert wurden, gab es wenig öffentlichen Widerstand gegen die verfassungswidrigen und unmenschlichen Handlungen des Regimes.

Unsere Gründerväter und eine lange Reihe von Gelehrten warnten, dass, wenn bürgerliche Freiheiten einmal gebrochen werden, sie für alle gebrochen sind. Bald wurden Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika unbefristet in Verletzung ihrer Habeas Corpus-Rechte festgehalten. Dr. Aafia Siddiqui, eine Staatsbürgerin der Vereinigten Staaten von Amerika pakistanischer Herkunft, wird wohl die erste gewesen sein.

Dr. Siddiqui, eine am MIT und an der Brandeis-Universität ausgebildete Wissenschafterin, wurde in Pakistan aus unbekannten Gründen festgenommen, nach Afghanistan überstellt und fünf Jahre lang geheim im berüchtigten Bagram-Gefängnis des Militärs der Vereinigten Staaten von Amerika gefangen gehalten. Ihre drei kleinen Kinder, eines ein acht Monate altes Baby, waren bei ihr, als sie abgeführt wurde. Sie weiß nicht, was aus den beiden jüngeren Kindern geworden ist. Ihr ältestes Kind, sieben Jahre alt, wurde auch in Bagram eingesperrt und ähnlichen Misshandlungen und Schrecken ausgesetzt.

Gegen Siddiqui wurde nie Anklage wegen Vergehen terroristischer Natur erhoben. Eine britische Journalistin, die ihre Schreie hörte, als sie gefoltert wurde, machte ihre Anwesenheit öffentlich. Eine blamierte Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika reagierte auf diese Enthüllung, indem sie Siddiqui in die Vereinigten Staaten von Amerika schickte zu einem Gerichtsverfahren aufgrund der erdichteten Anklage, sie habe in der Gefangenschaft einem U.S.-Soldaten das Gewehr entrissen und zwei Schüsse mit der Absicht abgefeuert, ihn zu töten. Diese Anklage entstand offensichtlich aus der Verantwortung eines U.S.-Soldaten, der Dr. Siddiqui zwei Mal in den Bauch schoss, was fast zu ihrem Tod führte.

Am 4. Februar wurde Dr. Siddiqui von einer New Yorker Geschworenenjury wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen. Der einzige gegen sie vorgelegte Beweis bestand in der Anklage selbst und einer unbewiesenen Behauptung, sie habe einmal einen Kurs in Pistolenschießen an einem amerikanischen Schießstand besucht. Kein Beweis in der Form von Fingerabdrücken auf dem Gewehr, das diese schwache und gebrochene ca. 50 kg schwere Frau angeblich einem amerikanischen Soldaten entrissen hatte. Kein Beweis, dass eine Waffe abgefeuert worden war, keine Kugeln, keine Geschoßhülsen, keine Einschlaglöcher. Nur eine Beschuldigung.

Wikipedia sagt über das Verfahren: „Das Verfahren nahm eine unübliche Wendung, als ein FBI-Beamter versicherte, dass die Fingerabdrücke auf dem Gewehr, das angeblich von Aafia benutzt wurde, um auf die Vernehmungsbeamten der Vereinigten Staaten von Amerika zu schießen, nicht mit den ihren übereinstimmten.“

Eine ignorante und bigotte amerikanische Jury verurteilte sie, weil sie eine Muslima ist. Das ist die Art von „Rechtssprechung“, die immer herauskommt, wenn der Staat künstlich Furcht schürt und eine Bevölkerungsgruppe dämonisiert.

Vor Gericht hätten die Leute gestellt werden sollen, die sie entführten, ihre kleinen Kinder verschwinden ließen, sie über internationale Grenzen verschleppten, ihre bürgerlichen Rechte missachteten, sie offensichtlich aus Lust folterten, sie vergewaltigten und versuchten, sie mit zwei Schüssen in ihren Bauch zu ermorden. Statt dessen wurde das Opfer vor Gericht gestellt und verurteilt.

Das ist das untrügliche Kennzeichen eines Polizeistaates. Und dieses Opfer ist eine amerikanische Staatsbürgerin.

Jeder kann der nächste sein. In der Tat sagte Dennis Blair, der Direktor der nationalen Geheimdienste, am 3. Februar vor dem Geheimdienstausschuss des Kongresses, es sei jetzt „ausgesprochene Politik“, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ihre eigenen Staatsbürger töten könne, auf der alleinigen Grundlage der Beurteilung jemandes in der Regierung, ein Amerikaner stelle eine Bedrohung dar. Keine Verhaftung, kein Verfahren, keine Verurteilung, nur Tötung auf den Verdacht hin, eine Bedrohung zu sein.

Das zeigt, wie weit der Polizeistaat fortgeschritten ist. Ein vom Präsidenten Beauftragter in der Administration Obama teilt einem wichtigen Kongressausschuss mit, dass die Regierung entschieden hat, dass sie amerikanische Bürger im Ausland ermorden kann, wenn sie der Ansicht ist, dass diese eine Bedrohung bilden.

Ich höre schon Leser sagen, dass die Regierung genauso Amerikaner im Ausland töten kann wie sie diese im Inland tötet – Waco, Ruby Ridge, die Black Panthers.

Ja, die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat ihre Bürger ermordet, aber Dennis Blairs „ausgesprochene Politik“ ist eine dreiste neue Entwicklung. Natürlich bestreitet die Regierung, dass sie die Branch Davidianer, Randy Weavers Frau und Kind oder die Black Panthers absichtlich getötet hat. Die Regierung behauptet, dass Waco eine furchtbare Tragödie war, ein unbeabsichtigtes Ergebnis, von den Branch Davidianern selbst herbeigeführt. Die Regierung behauptet, dass Randy Weaver Schuld an Ruby Ridge war, weil er nicht vor Gericht erschienen ist an einem Tag, der ihm falsch mitgeteilt worden war. Die Black Panthers, so behauptet die Regierung, waren gefährliche Kriminelle, die unbedingt eine Schießerei haben wollten.

Bei keiner bisherigen Tötung eines U.S.-Bürgers durch die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat die Regierung das Recht beansprucht, Amerikaner ohne Verhaftung, Verhandlung und Verurteilung wegen eines Kapitalverbrechens zu töten.

Im Gegensatz dazu sagte Dennis Blair dem U.S.-Kongress, dass die Regierung sich das Recht genommen hat, Amerikaner zu ermorden, die sie als „Bedrohung“ erachtet.

Was heißt „Bedrohung”? Wer wird das entscheiden? Es bedeutet nur, dass die Regierung jeden ermorden wird, den sie aussucht.

Es gibt keinen vollständigeren oder überzeugenderen Beweis für einen Polizeistaat als eine Regierung, die ankündigt, dass sie ihre eigenen Staatsbürger umbringen wird, wenn sie diese als „Bedrohung” erachtet.

Ist es nicht ironisch, dass der „Krieg gegen den Terror“, der uns sicher machen soll, in einem Polizeistaat endet mit der Ankündigung der Regierung, dass sie das Recht hat, amerikanische Bürger umzubringen, die sie als Bedrohung ansieht?

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von www.antikrieg.com

Freitag, 12. Februar 2010

Rothschild und das CO2

Wie es Edmund de Rothschild gelang, sich von 179 Regierungen bezahlen zu lassen, um bis zu 30% der Erde zu beschlagnahmen

Weh dem, der richtet die Burg auf mit Unrecht! Woran die Völker sich abgearbeitet haben, muß mit Feuer verbrennen, und wofür die Leute sich müde gemacht haben, das muß verloren sein? (Habakuk 2:12-13)

Zusammenfassung: Nach Edmund de Rothschild´s Erklärung ohne Begründung auf dem 4. World Wilderness Congress 1987, dass Co2 Ursache einer nicht vorhandenen globalen Erwärmung sei - und dass deren Bekämpfung Geld (unser Geld) benötige, gründete er aus diesem Grund die World Conservation Bank. 1991 wurde der Name auf Global Environment (Umwelt) Facility (GEF) geändert. Der Zweck dieser Fazilität ist, den ärmsten Ländern Geld zu leihen, das durch den IWF aus der blauen Luft, bzw. mit unseren Garantien gedruckt und den Entwicklungsländern geliehen wird. Das GEF-Geld fliesst danach unseren Regierungen als Rückzahlung für geleistete Darlehen zurück. D.h. Wir verschenken unser Steuer-Geld. Wofür? Wenn nun ein Land sein GEF-Darlehen nicht zurückzahlen kann, muss es ein Stück seines Landes an diese Rothschild-Banken (GEF, IWF, Weltbank) abtreten, und zwar Wildnisse mit ihren Mineral-Reichtümern - von bis zu 30% der Erde ist hier die Rede. Wenn Land nicht als Sicherheit gestellt werden kann, muss das Land verhungern (Haïti, Argentinien u.a.). Rothschilds Geniestreich war, dass er diese Bank auf dem Rio UN Gipfel 1992 durch seinen Freund, Maurice Strong, in das UN System hineinschleuste. Danach sind nun hochrangige Ministerial-Beamte aus 179 Ländern Ratsmitglieder dieser Bank - und segnen Rothschilds Grapschen der Welt ab!

Dieser Artikel bringt Interviews mit einem Mann, der auf dem 4. World Wilderness Congress dabei war, der weiss, was da passierte, und der Rothschild persönlich kannte - sowie den David Rockefeller auch, der versuchte ihm zum Schweigen über das, was er auf dem Wilderness Congress erfahren hatte, zu drohen. Die GEF soll das viele Geld, das den Entwicklungs-Ländern in Kopenhagen versprochen wurde (100 Mia Dollar pro Jahr ab 2020 - 30 Mia in den nächsten 3 Jahre - mit Hilfe der Weltbank verwalten. Aber Rothschild belässt es nicht dabei. Er und seine Schergen schliessen sich jetzt dem Wettlauf gewisser Regierungen (China, Saudi Arabien) an, die in den Entwicklungsländern grosse Gebiete mit Ackerland aufkaufen, um die Feld-Erträge dann in die Heimatländer zurückzutransportieren. Dabei bleiben den Einheimischen, die schon verhungern, noch weniger Feld-Erträge zur Verfügung - und die Nahrungsmittelpreise steigen rasant - was Rothschilds Erwartung ist. Das bewirkt, dass sie aus Afrika nach Europa strömen. Schon haben die Preise sich in dem letzten Jahr oder so verdoppelt- so dass viele Menschen in Haïti schon vor dem Erdbeben es sich nicht einmal leisten konnten, Schlammkuchen mit minimaler Nahrung zu kaufen. So geht es weiter. Dies ist das Endziel von Rothschilds Neuer Weltordnung.

Seit dem 4. World Wilderness Congress 1987, wo der Erd Charta-Mit-Autor und Illuminist, Herr Maurice Strong, seinen Freund, Edmund de Rothschild, vorstellte, ist die Welt nicht mehr dieselbe: Der Teufel – Entschuldigung, das CO2 - ist los. Rothschild erklärte, das CO2 sei die Ursache nicht vorhandener menschverursachter globaler Erwärmung. Das CO2, müsse daher erwischt und auf die Pole und in die Sahara transportiert werden, um die Temperaturen dort zu senken! Diese Absurdität wurde ohne Diskussion auf dem UN-Gipfel von Rio im Jahr 1992 als Dogma verabschiedet! Mehr dazu auf diesem Video, nach der 28:45 Min. Marke - wo Rothschild sagt: "Die CO2-Bekämpfung benötigt Geld" (unser Geld). Er kriegt es jetzt - und zwar durch einen Geniestreich.

Hier ist Rothschilds Zugang zur Aneignung von 30% der Erde mit Zustimmung der Regierungen/Zentralbanken
Andrew Hitchcock: "The History of the Money Changers", 2006: 1987 schuf Edmund de Rothschild die World Conservation Bank, um die Schulden von Ländern der Dritten Welt an diese Bank zu übertragen. Im Gegenzug sollen diese Länder dieser Bank Land geben. Die Idee ist, der IWF soll immer mehr SZR, die durch nichts gesichert sind, erstellen, damit die Völker, die ums Überleben ringen, sie leihen können. Diese Länder werden dann nach und nach unter die Kontrolle des IWF kommen, während sie versuchen, die Zinsen zu bezahlen - und haben immer mehr Geld zu borgen. Der IWF wird dann entscheiden, welche Länder mehr Geld borgen können und welche verhungern sollen. Sie können auch diese Situation als Hebel zur Übernahme staatlicher Vermögenswerte wie Versorgungsunternehmen zur Zahlung der Schulden nutzen, bis sie schließlich die Nationalstaaten besitzen.

1988: Die Welt-Zentralbankbank hat drei Arme, die Weltbank, die BIZ und den IWF. 2000: Wie die Weltbank und der IWF Argentinien, Tansania und Bolivien übernahmen. Der IWF ist mit Rothschilds BIZ Bank verwoben und hier. Die BIZ, der IWF sowie Die Weltbank haben eine gemeinsame auswärtige Website.

Prison Planet 4. Febr. 2010: "Der hochrangige US Finanzamts-Beamte, William Pizer, der aktuelle Vize-Stellvertretende Umwelt-und Energieminister, ist gleichzeitig Mitglied des Vorstandes der Global Environment Facility, eines der größten Förderer von Projekten zur "Verbesserung der globalen Umwelt" - d.h. durch Betrug-basierte Kohlendioxyd Cap-and-Trade-Programme. Diese "Fazilität" nennt sich zur gleichen Zeit "eine unabhängige Finanz-Organisation", obwohl sie nicht in Anspruch nimmt, eine Bank zu sein. Ist es nicht illegal (oder zumindest unethisch) für ein führendes Mitglied des Finanzministeriums offen Mitglied einer großen ausländischen Bank zu sein (ups - "Fazilität”)?
Wir benötigen: 1. ein Gesetz, um einen so hohen Beamten daran zu hindern, zwei solche Posten innezuhaben und möglicherweise seinen Einfluss und seine Position im US-Schatzamt zu nutzen, um ungezählte Millionen in die Kassen dessen, was effektiv eine ausländische Bank ist, zu überweisen. . . 2. Wenn es ein solches Gesetz gibt, muss jemand eine Klage beim Bundesgerichtshof einreichen.

Dies ist keine Kleinigkeit: Ich fand diese Organisation während der Erforschung von Informationen, die von George Hunt gegeben wurden, und George Hunt behauptet, diese Organisation sei von Edmund de Rothschild und Maurice Strong gegründet worden – ursprünglich unter dem Namen "World Conservation Bank", und ihr Ziel sei, alle anderen Banken zu verschlingen.
In dem Interview spielte George zahlreiche Audio-Clips, die beweisen, Edmond de Rothschild, Maurice Strong, sowie der ehemalige Finanzminister, James A. Baker III, und die damaligen Leiter des IWF und der Weltbank bei der Förderung dieser neuen Bank auf dem 4. World Wilderness Congress in 1987 in Colorado beteiligt waren.

Alex Jones bringt hier ein Interview mit George Washington Hunt. "Rothschild will einen großen Happen der Welt über das World Conservation Programm abbeissen - um die einzige Bank der Welt zu werden. Dies ist eine Verschwörungs-Tat". Er hatte sozialen Umgang mit den Rothschilds– und wurde von David Rockefeller, der auch Teilnehmer am 4. World Wilderness Congress war, gedroht, über seine Entdeckungen zu schweigen.

Der umfangreiche und Acronym-beladene Jahresbericht 2008 prahlt mit den Millionen von Dollar, die angeblich von den Nationen der 1. Welt an ärmere Länder übertragen worden seien, um ihnen dazu zu verhelfen, ihre Umwelt sauber zu halten, aber er bietet keine Informationen darüber, woher das Geld stammte, ausser einfachen Kreisdiagrammen, die breite Kategorien wie "Regierung", "NGOs", etc. anzeigen.
Alle sollten sich an ihren US-Senator oder Kongressabgeordneten sowie den Generalstaatsanwalt der USA wenden und eine Untersuchung dieses offensichtlichen Anscheins von Unregelmäßigkeiten seitens des US Finanzministeriums verlangen."

Aus guten Gründen, wirklich. Hier ist ein weiteres Interview mit George Hunt, der am 4. World Wilderness Kongress im Jahr 1987 teilnahm
Rothschild bekam eine "World Conservation Bank" etabliert. Diese Bank würde Geld an säumige Länder wie Brasilien leihen – und z.B. den Amazonas-Becken als Sicherheit nehmen. In der Tat wurden 30% der Oberfläche der Welt als solche "Wildnisse" definiert, die als Pfand gegeben werden könnten (als Sicherheit für Darlehen). Wenn die Schuldner-Nation das Darlehen nicht zurückzahlen kann (und Brasiliens Finanzminister erklärte, dass Brasilien dies nicht könnte), wäre die Wildnis verwirkt und würde der World Conservation Bank gehören. Nun, wo hat diese karitative Bank ihr Geld? Wikipedia: Der 4. Wilderness Kongress schlug die Errichtung einer World Conservation Bank vor, die schließlich zu der 1,1 Milliarden Dollar Global Environment Facility führte.
Dies bedeutet, dass die UN-Länder der Welt Rothschild Geld spenden und bei den Darlehens-Rückzahlungen der Entwicklungsländer von unseren Darlehen unser gutes Geld gegen wertlose SZRs austauschen, um Rothschild bis zu 30% der Erde als verfallene Sicherheit zu überlassen.

Was ist die GEF?
Die Global Environment Facility (GEF) vereint die Regierungen der 179 Mitgliedstaaten - in Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen, NROs und der Privatwirtschaft - auf globale Umweltprobleme. Als unabhängige finanzielle Organisation bietet die GEF Zuschüsse an Entwicklungsländer und Schwellen-Länder.

Die GEF wurde 1991 gegründet und die GEF ist heute die größte Geldgeberin für Projekte zur Verbesserung der globalen Umwelt. Die GEF hat 8,8 Milliarden Dollar zugeteilt, um mehr als $ 38,7 Milliarden in Kofinanzierung ergänzt, und zwar für mehr als 2.400 Projekte in mehr als 165 Entwicklungsländern und Ländern mit im Übergang befindlichen Wirtschaftssystemen.

Die GEF-Partnerschaft umfasst 10 Agenturen: 1. die UN Entwicklungs-Programme (David Rothschild Service Manager); 2. die UN Umweltprogramme (UNEP); 3. die Weltbank; 4. die UN Food and Agriculture Organization (FAO) (eine Rockefeller-Partner-Organisation); 5. die UN-Organisation für industrielle Entwicklung; 6. die Afrikanische Entwicklungsbank, 7. die Asiatische Entwicklungsbank; 8. die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, 9. die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank (David Rothschild Berater); 10. der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung.

Hier ist, wie es funktioniert: The Telegraph 2. Jan 2010: NM Rothschild ist bereit, Millionen von Pfund zu verdienen … (durch) .. einen weiteren Ausbau der engen Bindung zwischen der Familie Rothschild und dem russischen Milliardär, Oleg Deripaska, indem die Bank (Deripaska's Firma) Rusal beraten soll. Deripaska (ein Busenfreund von Nathan Rothschild) konnte der International Finance Corporation der Weltbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (GEF-Partner) ein Darlehen in Höhe von $ 150m für seine Basic Element Firma im Jahr 2006 abzapfen. Wikipedia: Deripaska ist einer von 16 Spitzenvertretern der internationalen Wirtschaft, die die Klimapolitik-Empfehlungen der Chef-Direktoren an die Regierungschefs der G8 erarbeiteten, ein Dokument, das die Vorschläge der internationalen Wirtschaftskreise zur wirksamen Bekämpfung der globalen Erwärmung auswirft.

Geschichte
Die Global Environment Facility wurde im Oktober 1991 als $ 1 Mrd. Pilotprogramm des Weltbank-Systems zum Schutz der globalen Umwelt errichtet, um eine nachhaltige ökologische Entwicklung zu unterstützen und fördern. Das UN Entwicklungs-Programm (David Rothschild Service Manager), das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Maurice Strong) und die Weltbank waren die drei ursprünglichen Partner, um die GEF-Projekte in die Wege zu leiten.

1992 wurde auf dem Erdgipfel von Rio die GEF umstrukturiert und aus dem Weltbank-System herausgezogen um in eine dauerhafte, eigenständige Institution umgestaltet zu werden. Die Entscheidung, die GEF eine unabhängige Organisation zu machen, verstärkte die Einbeziehung der Entwicklungsländer in den Entscheidungsprozess und bei der Umsetzung der Projekte. Seit 1994 jedoch funktioniert die Weltbank als Treuhänder des GEF Trust Fund und stellt Verwaltungs-Dienstleistungen bereit.

Im Rahmen der Umstrukturierung wurde der GEF anvertraut, der Finanz-Mechanismus für die UN-Konvention über die biologische Vielfalt und des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen zu sein. Die GEF finanzierte Projekte mit, die der Russischen Föderation und Nationen ermöglichen, in Osteuropa und Zentralasien aus der Verwendung von Ozon-zerstörenden Chemikalien auszusteigen.
Kommentar: Stellen Sie sich vor, welche Sicherheiten Russland in Sibirien hat, Rothschild als verfallene Sicherheit zu überlassen!

Der GEF-Mitstifter, Illuminist, Maurice Strong, Generalsekretär der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio 1992. Dabei schleuste er die Conservation Bank/GEF seines Freundes, Edmund de Rothschild, in das UN-System hinein. Danach zahlen 179 regierungen der Welt an die Bank, die als Sicherheit Land der Entwicklungsländer für Rothschild nimmt. Die Konferenz war eine groteske religiöse Propaganda-Sitzung - wie aus dieser Rede von einem jungen Mädchen, die einer Gehirnwäsche unterzogen worden sein muss, gesehen. Das Kyoto-Protokoll, die Bali-, Posener und Kopenhagener Klima-Konferenzen waren Nachkommen der Konferenz von Rio.

GEF Projekte im Klimawandel verhelfen den Entwicklungsländern und Schwellenländern, zum übergeordneten Ziel des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimawandel und Nachhaltigkeit (UNFCCC) beizutragen.

Als der finanzielle Mechanismus der UNFCCC, weist die GEF zu und zahlt etwa $ 250 Millionen Dollar pro Jahr für Projekte im Bereich der Energieeffizienz, erneuerbarer Energien und nachhaltiger Transporte. Darüber hinaus betreut sie zwei Spezialfonds im Rahmen des UNFCCC - den Fonds der am wenigsten Entwickelten Länder Sonder- und den Fonds des Klimawandels.
Die GEF unterstützt: 1. Klimawandel-Minderung, 2. Klimawandel-Anpassung.

Nahrungsmittelkrise und das Globale "Landgrapschen". Rothschilds verhüllte Interessen - durch seine Schergen geäussert.
George Soros wurde vor kurzem der größte Aktionär Adecoagro, einem der führenden Agribusiness-Unternehmen in Südamerika. Jim Rogers (Soros/Rothschild´s Quantum Partner, der 1992 die Bank of England knackte und später südostasiatische Länder dazu zwang, ihre Währungen scharf abzuwerten): "Ich bin überzeugt, dass Ackerland eine der besten Investitionen unserer Zeit ist.."
Lord Jacob Rothschild glaubt, jetzt "ist eine langfristige Position in der Landwirtschaft eine ausgezeichnete Anlaufstelle." Rothschild investiert 36 Millionen Dollar für eine 24%ige Beteiligung an der Agrifirma Brasilien, wo er 100,000 Hektar gekauft hat - und eine Option auf weitere 60,000 acres hält.
Rothschild hat kürzlich ein Kooperationsabkommen mit der Rabobank vereinbart. Das Abkommen deckt die Zusammenarbeit für Fusionen und Übernahmen sowie den Markt für Beteiligungskapital in einer Reihe von Sektoren, darunter landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und Anlagen, auf Basis landwirtschaftlicher Rohstoffe, Lebensmittel und der Getränkeindustrie.
3 Jan. 2010: Der International Food Policy Research Institute (IFPRI) schätzt, dass weltweit 15 bis 20 Mio. Ha., ein Gebiet von der Größe des Uruguay, seit 2006 verhandelt wurden. Große Abnehmer sind China, Daewoo, Südkorea, Saudi-Arabien – besonders in Afrika, wobei auch dort den Menschen weniger Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Es hat in Madagascar und Kenia Aufstände dagegen gegeben.
10 June 2010: Im Frühjahr 2008 verursachten sehr hohe Getreidepreise Nahrungsmittelknappheit und Ausschreitungen in Dutzenden von Ländern, bevor sie um rund 50% im Dezember fielen.
In den vergangenen Jahren haben Hedge-Fonds-Gurus wie George Soros, Investitions-Kraftwerke wie BlackRock, und Pensionsplan-Giganten wie TIAA-CREF damit begonnen, Geld in Ackerland unterzupflügen - überall vom Mittleren Westen bis nach der Ukraine und nach Brasilien.

Kommentar
Haben Sie die Pointe gesehen? Rothschild machte den CO2-Betrug auf dem 4. World Wilderness Congress nagelfest. In Rio 1992 wurde diese kranke Idee und die GEF durch seinen Freund, Maurice Strong, UNO-Politik. "Es braucht Geld", sagte er. So, nun kassiert er nicht nur beim CO2–Handel am Bluenext und an der Londoner – und bald an der Chicagoer - Klima-Börse, wenn der US-Senat den Waxman-Markey Klimawandel-Gesetzentwurf verabschiedet. Rothschild macht sich jetzt zum weltweit führenden CO2–Händler.
Nein, Rothschild kassiert von allen Völkern auf der Erde, lässt sie als seine Sklaven schuften, lässt sie an die GEF-Bank Rothschilds bezahlen, damit Rothschild die ärmsten Länder desselben Planeten schinden kann - oder ihr Länder mit allem mineralischen Reichtum als verwirkte Sicherheiten übernehmen!

Rothschild grapscht Land. Er benutzt es für Nahrungsmittelspekulation sowie für die Suche nach und Förderung von Mineralien. In Haiti konnten die Menschenes sich schon vor dem Erdbeben nicht einmal leisten, Schlammkuchen mit minimaler Nahrung zu kaufen, weil sich die Nahrungsmittelpreise verdoppelt haben – und zwar wegen der Produktion von Bio-Brennstoff infolge Edmund de Rothschilds gewissenloser aber sehr profitabler Lüge über das CO2 als globalen Erwärmungstreiber. Danach strömen die Leute als Flüchtlinge nach z.B Europa

Wie muss das Scheitern in Kopenhagen Rothschild verärgern! Die Konferenz hätte eine vollstreckbare Definition seines Systems zur Erhebung der CO2-Steuern weltweit – sowie die Pleite der “Weltgesellschaft” und den Status Rothschilds als den unsichtbaren Kaiser der Welt nach sich ziehen können. Aber er hat Zeit. Er weiss, seine Zeit ist nahe - nach 234 Jahren harter Maulwurf-arbeit. Des Weiteren ist es ein grosser Trost für Rothschild: Die reichen Länder verpflichteten sich, $30 Milliarden als “Klimahilfe” über die nächsten 3 Jahre und $100 Milliarden jährlich ab 2020 an die Nie-Entwickelten Länder zu leisten. Dieses Geld wird durch Rothschilds GEF zu zahlen sein!!