tag:blogger.com,1999:blog-53895925996071122292024-03-05T11:56:54.916-08:00Das Lexikon zur Neuen WeltordnungIn einer Zeit des Universalbetrugs ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat. (George Orwell)Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.comBlogger683125tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-33772650275585316632022-05-24T06:47:00.004-07:002022-05-24T06:51:49.203-07:00Facebook - Die soziale Plattform für politisch korrekte Zombies<p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjYrNPdZIYSB-p0muZJ_3nwNnRvbjJDtLzvIgb8mWHLoPDi-br16IvDTG0gxYFHZASBAe-z7bS7MjHqbVATXdYi2Kzs11-TOtJy55ZsEK2d7M3SPEwZdSAAW_48xQx7mR6lY9gTg7bj1mMdEO-2r9_BIIb9VpNGwxCzlhZrTKX3FwNZXON0XdbNFBah/s749/Facebook%204.JPG" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="653" data-original-width="749" height="365" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjYrNPdZIYSB-p0muZJ_3nwNnRvbjJDtLzvIgb8mWHLoPDi-br16IvDTG0gxYFHZASBAe-z7bS7MjHqbVATXdYi2Kzs11-TOtJy55ZsEK2d7M3SPEwZdSAAW_48xQx7mR6lY9gTg7bj1mMdEO-2r9_BIIb9VpNGwxCzlhZrTKX3FwNZXON0XdbNFBah/w418-h365/Facebook%204.JPG" width="418" /></a></div>Facebook ist die verschissenste Plattform der Welt! Seit heute hat uns Facebook ausgesperrt, damit unser Konto angeblich sicher bleibt. Wir haben das ganze Prozedere um "Facebook Protect" durchgespielt, aber es hat nie funktioniert. Facebook hat uns offensichtlich gesperrt, nicht damit unser Konto sicher ist, sondern damit auf Facebook keine unpolitisch korrekten Fakten mehr veröffentlicht werden können. Damit nicht genug! Auch YouTube hat heute einer unserer Beiträge gelöscht, weil, er angeblich gegen die Richtlinien der WHO verstossen haben soll. Was haben Facebook und YouTube gemeinsam? Sie stammen beide aus den USA. Mit anderen Worten: Die USA bestimmt auf dieser Welt, was richtig und falsch ist. Leider steht auch der Server für diesen Blog in den USA. Es ist daher nur noch eine Frage der Zeit, bis wir auch auf diesem Blog gesperrt werden.<p></p>Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-14230306011496527402014-07-16T06:12:00.003-07:002017-08-09T08:17:37.167-07:00Pathokratie - Wir leben in einem von Psychopathen geschaffenen System<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Da Psychopathen im Hinblick auf das, was sie tun können oder tun werden, um an die Spitze zu gelangen, keinerlei Beschränkungen kennen, werden unweigerlich<strong> alle Hierarchien an ihrer Spitze überwiegend mit Psychopathen besetzt</strong>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Hinter dem <strong>scheinbaren Irrsinn der Zeitgeschichte steht der tatsächliche Irrsinn von Psychopathen</strong>, welche darum kämpfen, ihre überproportionale Macht zu bewahren, während wir uns wie Schafe verhalten. Psychopathen fehlt ein genetischer Sinn für Reue oder Einfühlungsvermögen, und dieses Defizit lässt sich durch einen Gehirn-Scan (Hirnszintigraphie)nachweisen!</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;"><br /></span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Ich mache mir die Mühe, diese Information weiterzugeben, weil sie mir endlich eine plausible Antwort zu einer lange unbeantworteten Frage gibt:</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Warum gibt es, egal wie viel intelligenter und guter Wille in der Welt existiert, so viel Krieg, Leid und Ungerechtigkeit? Es scheint keine Rolle zu spielen, welchen kreativen Plan, welche Ideologie, Religion oder Philosophie sich große Köpfe einfallen lassen, nichts scheint unser Los zu verbessern. Seit Anbruch der Zivilisation wiederholt sich dieses Muster wieder und wieder. Die Antwort lautet, dass die Zivilisation, so wie wir sie kennen, weitgehend das Werk von Psychopathen ist.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Sämtliche Zivilisationen, unsere eigene eingeschlossen, sind auf Sklaverei und Massenmord aufgebaut. Psychopathen haben eine überproportionale Rolle in der Entwicklung der Zivilisation gespielt, weil sie mit Lügen, Töten, Betrügen, Stehlen, Quälen, Manipulieren fest verbunden sind und anderen Menschen im Allgemeinen großes Leid zufügen ohne jegliche Reue zu fühlen. So können sie sich ihr eigenes Gefühl der Sicherheit durch Herrschaft verschaffen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Der Erfinder der Zivilisation, der erste Stammeshäuptling, welcher eine Armee von gesteuerten Massenmördern mit Erfolg einer Gehirnwäsche unterzogen hat war ziemlich sicher ein genetischer Psychopath. Seit dieser folgenschweren Entdeckung, dass andere Menschen bereit sind, sich zu unterwerfen, <strong>genossen Psychopathen im Kampf um die Macht innerhalb von Hierarchien insbesondere Militärhierarchien in der Zivilisation einen bedeutenden Vorteil gegenüber Nicht-Psychopathen.</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Hinter dem <strong>scheinbaren Irrsinn der Zeitgeschichte</strong> steht der tatsächliche Irrsinn von Psychopathen, welche darum kämpfen, ihre überproportionale Macht zu bewahren. Und während ihre Macht immer stärker bedroht wird, bemühen sich die Psychopathen umso verzweifelter. Wir sind Zeugen der Vergötterung der Überwelt der sich überschneidenden kriminellen Syndikate, die über der gewöhnlichen Gesellschaft und dem Gesetz lauern, gerade so wie die Unterwelt von unten lauert.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Während der letzten fünfzig Jahre haben Psychopathen nahezu die Gesamtkontrolle über alle Regierungszweige erlangt.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Wenn Sie sorgfältige Beobachtungen anstellen, können Sie feststellen, dass, egal, wie illegal es ist, was ein moderner Politiker tut, ihn niemand wirklich zur Rede stellen wird. All die so genannten Skandale, von denen jeder einzelne eine authentische Regierung abgesetzt hätte, sind <strong>bloß Farcen, die für die Öffentlichkeit aufgeführt werden, um diese abzulenken</strong>, um sie glauben zu machen, dass die Demokratie noch immer funktioniere.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Einer der Hauptfaktoren bei der Frage, wie eine Gesellschaft von einer Gruppe pathologisch Abweichender übernommen werden kann, ist, dass die einzige Beschränkung des Psychopathen in der Teilnahme von empfänglichen Einzelnen innerhalb dieser Gesellschaft liegt. Für die aktivsten Abweichenden gibt Lobaczewski eine <strong>Durchschnittszahl von etwa 6%</strong>einer bestimmten Bevölkerungszahl an. (<em>1% essenzielle Psychopathen und bis zu 5% anderer Psychopathien und Charakteropathien</em>.) <strong>Der essenzielle Psychopath befindet sich in der Mitte des Netzes. Die anderen formen den ersten Rang im Kontrollsystem des Psychopathen.</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Der nächste Rang eines solchen Systems besteht aus Individuen, die normal geboren wurden, aber entweder bereits verformt sind, weil sie durch familiäre oder soziale Einflüsse über einen langen Zeitraum psychopathischem Material ausgesetzt waren, oder weil sie durch psychische Schwäche beschlossen haben, für ihre eigenen selbstsüchtigen Ziele den Anforderungen für Psychopathie gerecht zu werden.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Laut Lobaczewski liegt diese Gruppe unter normalen Bedingungen zahlenmäßig bei etwa<strong>12% </strong>einer bestimmten Bevölkerungszahl. Also sind etwa <strong>18% jeder vorgegebenen Bevölkerung</strong> aktiv an der Schöpfung und Einführung einer Pathokratie beteiligt. Die<strong> 6%-Gruppe bildet den pathokratischen Adel</strong> und die <strong>12%-Gruppe das neue Bürgertum</strong>, dessen größter Vorteil die eigene wirtschaftliche Situation ist. Wenn Sie das wahre Wesen des psychopathischen Einflusses verstehen, welches gewissenlos, emotionslos, eigennützig, kalt und berechnend ist, und frei von jeglicher moralischen oder ethischen Norm, packt Sie das Entsetzen, aber <strong>gleichzeitig beginnt plötzlich alles einen Sinn zu ergeben</strong>. Unsere Gesellschaft wird immer seelenloser, weil die Menschen, die an ihrer Spitze stehen und die ein Beispiel abgeben, seelenlos sind; sie haben buchstäblich kein Gewissen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">In seinem Buch Political Ponerology erklärt Andrej Lobaczewski, dass klinische Psychopathen selbst in gewaltlosem Wettbewerb Vorteile genießen, um die Ränge sozialer Hierarchien zu erklimmen. Weil sie<strong> ohne Gewissensbisse lügen</strong> können (und ohne Ausschlag bei Lügendetektoren, die den psychologischen Stress messen), können Psychopathen immer alles Notwendige sagen, um zu bekommen, was sie wollen. Vor Gericht können Psychopathen beispielsweise mit unschuldigem Gesicht <strong>extreme Lügen auf plausible Art erzählen</strong>, während ihre menschlich gesunden Gegner aufgrund einer emotionalen Veranlagung darauf beschränkt sind, nah an der Wahrheit zu bleiben. Zu häufig passiert es, dass der Richter oder die Geschworenen glauben, die Wahrheit müsse irgendwo in der Mitte liegen, und dann fällen sie Entscheidungen, die dem Psychopathen zugute kommen. Wie mit Richtern und Geschworenen verhält es sich ebenso mit jenen, die entscheiden müssen, <strong>wer in Konzern-, Militär- und Regierungshierarchien zu befördern ist oder nicht</strong>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Das Resultat davon ist, dass <strong>alle Hierarchien unweigerlich an der Spitze überwiegend mit Psychopathen besetzt</strong> werden. Da Psychopathen im Hinblick auf das, was sie tun können oder tun werden, um an die Spitze zu gelangen, keinerlei Beschränkungen kennen, sind<strong>diejenigen, die die Verantwortung tragen, im Allgemeinen pathologisch</strong>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Es ist nicht die Macht, die korrumpiert, es sind korrupte Einzelne, welche nach Macht streben.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Wie können wir zwischen Psychopathen und gesunden Menschen unterscheiden?</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Wie sieht das Portrait eines echten Psychopathen aus?</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Eine solch gefährliche Frage wurde fast noch nie mit Erfolg gestellt. Der Grund dafür liegt darin, dass wir den Fehler begehen, gesund mit normal zu verwechseln. Die menschliche psychologische Vielfalt ist die Gesundheit unserer Rasse. Es gibt keine Normalität, da sich gesunde Menschen stets über alle normalisierenden Standards hinaus entwickeln. Der Terrorismus, welcher Hierarchien nach jedem durchsucht, der von der Normalität abweicht, ist nichts anderes als Hexenverfolgung oder Inquisition. Sie dürfen nicht vergessen, dass Hierarchien aus solchen niederen Dramen Gewinn ziehen und <strong>ihre Opfer solange quälen, bis sie das Böse gestehen</strong>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Es ist noch nicht allzu lange her, dass die Kirche und der Staat durch Hexenverfolgung und Inquisition kontinuierlich bedeutende Einnahmen und Grundbesitz eingestrichen haben. Das hat sich über einen Zeitraum von zweihundertfünfzig Jahren fortgesetzt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Zehn Generationen von Europäern haben Verfolgung als das normale Leben angesehen. Lassen Sie uns nicht zu diesem Albtraum zurückkehren. Die Prüfung auf Normalität wird garantiert nach hinten losgehen. <strong>Es gibt kein Normal. Aber es gibt ein Gewissen</strong>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Wir haben sehr wenig empirische Beweise für das Konzept, dass echte Psychopathie das Ergebnis von Missbrauch in der Kindheit ist, und sehr viele empirische Beweise dafür, dass sie genetisch bedingt ist. Das neurobiologische Modell gibt uns die größte Hoffnung darauf, in der Lage zu sein, selbst den gewieftesten Psychopathen zu identifizieren. Andere jüngere Studien führen zu ähnlichen Ergebnissen und Folgerungen: </span><strong><br /><span style="font-size: x-small;"> Psychopathen haben große Schwierigkeiten damit, verbales und nichtverbales, gefühlsbezogenes (emotionales) Material zu verarbeiten</span></strong><span style="font-size: x-small;">.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Sie neigen dazu, die emotionale Bedeutung von Vorkommnissen durcheinander zu bringen, und das Wichtigste: Diese Defizite werden bei einem Gehirn-Scan (Hirnszintigraphie)sichtbar! Eine fehlende innere Verbindung zwischen dem fühlenden Herz und dem denkenden Gehirn ist feststellbar.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Psychopathen sind unfähig, authentische, tiefe Emotionen zu fühlen.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">In der Tat hat sich dies bei Gehirn-Scans an Psychopathen gezeigt, welche von Robert Hare, einem kanadischen Psychologen durchgeführt wurden, der seine berufliche Laufbahn mit dem Studium von Psychopathie verbracht hat. Er legte zwei Kontrollgruppen jeweils zwei verschiedene Wortgruppen vor, eine Wortgruppe mit neutralen Worten ohne emotionale Assoziationen und eine mit emotional geladenen Worten. In der nicht-psychopathischen Kontrollgruppe leuchteten verschiedene Bereiche des Gehirns auf, während die Psychopathen beide Wortgruppen im gleichen Bereich des Gehirns verarbeiteten, und zwar in jenem Bereich, der mit der Sprache zu tun hat. Sie hatten solange keine emotionale Reaktion, bis sie intellektuell beschlossen, dass es besser wäre, eine zu haben,<strong> und dann brachten sie eine emotionale Reaktion hervor, nur zur Schau.</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Das einfachste, klarste und echteste Portrait des Psychopathen wird in den Titeln dreier bahnbrechender Werke zu diesem Thema widergespiegelt: <em>Gewissenlos von Robert Hare, The Mask of Sanity von Hervey Cleckley, </em>und <em>Menschenschinder oder Manager: Psychopathen bei der Arbeit (Snakes in Suits) von Robert Hare und Paul Babiak</em>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Ein Psychopath ist exakt das: gewissenlos.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Das Wichtigste, was hierbei nicht vergessen werden sollte, ist, dass dieses fehlende Gewissen <strong>hinter einer Maske der Normalität verborgen</strong> ist, welche oft so überzeugend ist, dass selbst Experten in die Irre geführt werden. Demzufolge werden Psychopathen zu Schlangen in Anzügen, die unsere Welt beherrschen. Psychopathen fehlt ein Sinn für Reue oder Einfühlungsvermögen gegenüber anderen. Sie können extrem charmant sein und sind Experten darin, mit Gesprächen ihre Beute zu umgarnen und zu hypnotisieren.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Sie sind außerdem unverantwortlich. <strong>Nichts ist jemals ihre Schuld; es gibt immer jemand anderen oder die Welt im Allgemeinen</strong>, welche schuld an all ihren Problemen oder ihren Fehlern ist.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Martha Stout identifiziert in ihrem Buch The Sociopath Next Door den Mitleidstrick. Psychopathen benutzen <strong>Mitleid, um zu manipulieren</strong>. Sie überzeugen Sie, ihnen noch eine weitere Chance zu geben und niemandem zu erzählen, was sie getan haben. Ein weiterer Charakterzug und ein sehr wichtiger obendrein ist also ihre <strong>Fähigkeit, den Informationsfluss zu kontrollieren</strong>. Sie scheinen auch eine geringe Vorstellung von Vergangenheit oder Zukunft zu haben und leben gänzlich für ihre augenblicklichen Bedürfnisse und Wünsche. Aufgrund der trostlosen Qualität ihres Innenlebens, sind sie häufig auf der Suche nach neuem Nervenkitzel, <strong>alles vom Gefühl der Macht, andere zu manipulieren, bis zu illegalen Aktivitäten</strong>, einfach für den Adrenalinschub.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Ein weiterer Wesenszug des Psychopathen ist, wie es Lobaczewski nennt, seine spezielle psychologische Kenntnis des normalen Menschen. Er hat uns studiert. Er kennt uns besser als wir uns kennen.<strong> Er weiß genau, wie er unsere Knöpfe drücken kann</strong>, um unsere Emotionen gegen uns zu verwenden. Doch darüber hinaus scheint er sogar eine Art hypnotische Macht über uns zu besitzen. Wenn wir anfangen, uns im Netz des Psychopathen zu verfangen, verschlechtert sich unsere Fähigkeit zu denken, sie wird trübe. Es scheint, als verzaubere er uns auf eine gewisse Art. Erst später, wenn wir uns nicht mehr in seiner Gegenwart befinden, außerhalb seines Bannkreises, kehrt die Klarheit der Gedanken zu uns zurück und wir fragen uns, wie es dazu gekommen ist, dass wir nicht in der Lage waren, etwas zu erwidern oder dem, was er getan hat, entgegenzuwirken.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;"><strong>Psychopathen lernen bereits in früher Kindheit, sich untereinander in einer Gruppe zu erkennen, und sie entwickeln eine Bewusstheit über die Existenz anderer Individuen, die ihnen ähnlich sind.</strong> Ebenso werden sie sich darüber bewusst, dass sie aus einer anderen Welt stammen als die meisten Menschen, von denen sie umgeben sind. Sie betrachten uns aus einer gewissen Distanz. Denken Sie einmal über die Konsequenzen folgender Aussage nach: <strong>Psychopathen sind sich gewissermaßen als Gruppe bewusst, sogar schon in ihrer Kindheit!</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Im Erkennen ihrer grund-legenden Unterschiedlichkeit zum Rest der Menschheit, neigen sie dazu, ihr Zugehörigkeitsgefühl gegenüber den anderen ihrer eigenen Art zu entwickeln, in diesem Fall gegenüber anderen Psychopathen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Ihr eigenes verdrehtes Ehrgefühl zwingt sie dazu, zu betrügen und Nicht-Psychopathen und deren Werte zu verunglimpfen. <strong>Im Widerspruch zu den Idealen gesunder Menschen haben Psychopathen das Gefühl, dass das Nichteinhalten von Versprechen und Vereinbarungen normales Verhalten ist.</strong> Sie begehren nicht nur Macht und Besitz in dem Glauben, sie hätten das Recht dazu, einfach weil sie existieren und sich bedienen können, sie haben auch ein spezielles Vergnügen daran, Dinge an sich zu reißen und anderen wegzunehmen.<strong>Was sie stehlen, sich erschwindeln und erpressen können, sind weitaus süßere Früchte als jene, die sie mit ehrlicher Arbeit verdienen können.</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Sie lernen auch sehr früh, wie ihre Persönlichkeit eine traumatisierende Auswirkung auf die Persönlichkeit von Nicht-Psychopathen haben kann, und wie <strong>sie diese Wurzel des Terrors ausnutzen können, um ihre Ziele zu erreichen</strong>. Stellen Sie sich nun vor, wie leicht Menschen, die im Hinblick auf die Existenz von Psychopathen völlig im Dunkeln tappen, von diesen Einzelnen geblendet und manipuliert werden können, wie diese in verschiedenen Ländern zu Macht gelangen, indem sie <strong>gegenüber der örtlichen Bevölkerung Loyalität vorgeben</strong> und <strong>gleichzeitig offensichtliche und leicht erkennbare physische Unterschiede zwischen Gruppen hochspielen </strong>(wie Rasse, Hautfarbe, Religion usw.).</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Psychologisch normale Menschen würden aufgrund von unwichtigen Unterschieden gegeneinander aufgewiegelt werden (<em>denken Sie an Ruanda im Jahre 1994, denken Sie an Israelis und Palästinenser</em>), <strong>während jene, die wirklich von der Norm abweichen</strong> und an der Macht sind, und die einen grundlegenden Unterschied zum Rest von uns aufweisen, ein fehlendes Gewissen haben und unfähig sind, Gefühle für andere Menschen aufzubringen,<strong>den Profit einheimsen und die Fäden in der Hand halten.</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;"><strong>Wir blicken auf das endgültige, verzweifelte Grabschen nach Macht oder die Endphase von brutalen, gerissenen Truppen von CIA, Drogenschmugglern und Präsidentenkillern; Geld-waschenden, internationalen Bankiers und ihren Auftragsmördern</strong> wirtschaftlicher und anderer Art; <strong>korrupten militärischen Auftragsnehmern</strong> und <strong>übereifrigen Generälen</strong>,<strong>Konzernverbrechern</strong> und ihren politischen Möglichmachern; Gehirnwäschern und Verstandesschändern, beschönigenderweise bekannt als Psy-ops und PR Spezialisten kurz gesagt, <strong>die ganze Mannschaft erkennbarer Psychopathen führen unsere so genannte Zivilisation an</strong>. Und sie geraten in Panik.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Warum befürchtet die Pathokratie, dass sie die Kontrolle verliert?</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Weil sie durch die Verbreitung von Wissen bedroht wird.<br /> Die größte Angst eines jeden Psychopathen ist es, erkannt zu werden.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Psychopathen leben ihr Leben in dem Wissen, dass sie völlig anders sind als andere Menschen. Tief im Innern wissen sie, dass ihnen etwas fehlt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Schnell lernen sie, ihr mangelndes Einfühlungsvermögen zu verbergen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Gleichzeitig studieren sie die Emotionen der anderen sorgfältig, damit sie Normalität imitieren können, während sie kaltblütig die Normalen manipulieren.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;"><strong>Heute stehen wir dank neuer Informationstechnologien kurz davor, die Psychopathen zu demaskieren</strong> und eine Zivilisation von gesunden Menschen aufzubauen eine Zivilisation ohne Krieg, eine Zivilisation, die auf Wahrheit beruht, eine Zivilisation, in der die heiligen Wenigen statt der diabolischen Wenigen den Machtpositionen entgegenstreben.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Wir haben bereits das nötige Wissen, um psychopathische Persönlichkeiten zu diagnostizieren und sie von Machtpositionen fernzuhalten.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Wir haben das nötige Wissen, um jene Institutionen aufzulösen, in denen Psychopathen vorzugsweise gedeihen: <strong>Militär, Geheimdienste, Großkonzerne und Geheimbünde</strong>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Wir müssen dieses Wissen einfach nur verbreiten, verbunden mit dem Willen, es zu gebrauchen, und das so weit und schnell wie möglich.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Bevor dem Wissen und dem Bewusstsein über den pathologischen Menschen nicht die Aufmerksamkeit gewidmet wird, die es verdient, und bevor dies nicht zu einem Teil des Allgemeinwissens aller Menschen wird, gibt es keine Möglichkeit, irgendwelche Dinge auf wirksame und nachhaltige Art und Weise verändern zu können. </span><strong><br /><span style="font-size: x-small;"> Wenn die Hälfte der Menschen, die sich für die Wahrheit oder die Beendigung der Kriege oder die Rettung der Erde einsetzen, ihre Bemühungen, ihre Zeit und ihr Geld darauf verwendeten, Psychopathie bloßzustellen, könnten wir an ein Ziel gelangen.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Es könnte die Frage aufkommen, ob die Schwachstelle unserer Gesellschaft in unserer Toleranz gegenüber psychopathischem Verhalten begründet ist? Oder in unserem Unglauben, dass jemand den Anschein eines intelligenten Führers haben könnte und trotzdem betrügerisch und in seinem eigenen Namen agiert, ohne Gewissensbisse?</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Oder ist es bloß unsere Ignoranz?</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Wenn sich die allgemeine Wählerschaft nicht darüber bewusst ist, dass eine Kategorie von Menschen existiert, welche wir manchmal als beinahe menschlich empfinden, welche aussehen wie wir, welche mit uns arbeiten, welche in jeder Rasse und jeder Kultur zu finden sind, welche jede Sprache sprechen, aber kein Gewissen haben, wie kann die breite Öffentlichkeit sie dann davon abhalten, an die Macht der Hierarchien zu gelangen?</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Die allgemeine Ignoranz gegenüber der Psychopathologie könnte sich als Niedergang der Zivilisation erweisen. Wir stehen dabei wie grasende Schafe, während die Elite in Politik und Wirtschaft Armeen unserer unschuldigen Söhne und Töchter gegen künstlich fabrizierte Feinde schleudert, um im gegenseitigen Konkurrenzkampf um die pathologische Vorherrschaft Trillionen an Profit zu erzeugen. Fast jeder, der bisher Teil einer Organisation war, welche sich für soziale Veränderung einsetzt, hat wahrscheinlich die gleiche Dynamik beobachten können: <strong>Die gute und aufrichtige Arbeit vieler kann durch die Aktivitäten eines Einzelnen zerstört werden.</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Das verheißt nichts Gutes, wenn es darum geht, eine Art von Gerechtigkeit auf den Planeten zu bringen! Wenn Psychopathen an der Spitze politischer Hierarchien stehen, ist es in der Tat kein Wunder, dass friedliche Demonstrationen null Auswirkung auf das Ergebnis politischer Entscheidungen haben. Vielleicht ist es an der Zeit, uns auf eine andere Art zu regieren als durch massive, distanzierte Hierarchien?</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Erst wenn 75% der Menschheit mit einem gesunden Gewissen begreift, dass wir <strong>einen natürlichen Feind haben, eine Gruppe von Menschen, die unter uns leben, die uns als machtlose Opfer ansehen und uns nach Belieben vertilgen</strong>, um ihre unmenschlichen Ziele zu erreichen, <strong>erst dann werden wir die notwendigen scharfen und sofortigen Maßnahmen ergreifen,</strong> um zu verteidigen, was menschlich wertvoll ist.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Es wäre weise, psychologisch Abweichenden jedwede Machtposition überMenschen mit Gewissen zu entziehen. Punkt!</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Es muss Menschen bewusst gemacht werden, dass solche Individuen existieren, und sie lernen können, wie sie diese und ihre Manipulationen erkennen können.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;"><strong>Das Schwierige daran ist, dass man auch gegen seine eigenen Tendenzen wie Mitleid und Güte ankämpfen muss, um nicht selbst zur Beute zu werden.</strong>Das wirkliche Problem liegt darin, dass das Wissen über die Psychopathie und auf welche Weise Psychopathen die Welt regieren, bisher wirksam verborgen wurde. Menschen haben nicht das entsprechende, ausführliche Wissen, welches sie brauchen, um von der Basis weg nach oben eine echte Veränderung herbeizuführen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Immer wieder, in der gesamten Geschichte war der neue Chef wie der alte Chef.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Wenn es eine Arbeit gibt, die volles Engagement verdient, um der Menschheit in diesen dunklen Zeiten zu helfen, so ist es das Studium von Psychopathie und die Propagierung dieser Information so weit und schnell wie möglich.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Es gibt nur zwei Dinge, die einen Psychopathen in die Knie zwingen können:</span></strong></div>
<ul style="text-align: justify;">
<li><strong><span style="font-size: x-small;">Ein größerer Psychopath.</span></strong></li>
</ul>
<ul style="text-align: justify;">
<li><span style="font-size: x-small;"><strong>Die gewaltlose, absolute Weigerung, sich der psychopathischen Herrschaft zu unterwerfen</strong>, egal, wie die Konsequenzen aussehen werden (gewaltloses Nichtbefolgen, Mahatma Gandhis Satyagraha). <strong>Lassen Sie uns Weg 2 wählen!</strong></span></li>
</ul>
<ul style="text-align: justify;">
<li><span style="font-size: x-small;">Wenn Einzelne sich einfach hinsetzen und <strong>weigern würden, einen Finger zu rühren, um auch nur ein einziges Ziel der psychopathischen Agenda zu unterstützen</strong>,</span></li>
<li><span style="font-size: x-small;">wenn Menschen sich weigerten, Steuern zu bezahlen,</span></li>
<li><span style="font-size: x-small;">wenn Soldaten sich weigerten zu kämpfen,</span></li>
<li><span style="font-size: x-small;">wenn Regierungsbeamte und Konzerndrohnen und Gefängniswächter sich weigerten, zur Arbeit zu gehen,</span></li>
<li><span style="font-size: x-small;">wenn Ärzte sich weigerten, die psychopathische Elite und ihre Familien zu behandeln,</span></li>
</ul>
<ul style="text-align: justify;">
<li><span style="font-size: x-small;"><strong>dann würde das ganze System mit einem kreischenden Halt zum Stillstand kommen</strong>.</span></li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-size: x-small;">Echte Veränderung geschieht in dem Moment, in welchem sich eine Person in allen abschreckenden Einzelheiten über Psychopathie bewusst wird. Aus dieser neuen Bewusstheit heraus sieht die Welt ganz anders aus, und es können völlig andere Maßnahmen ergriffen werden. Mit dem Unterscheiden zwischen menschlichen und psychopathischen Eigenschaften entsteht die Grundlage von Verantwortung, auf welcher wir eine tragfähige Kultur aufbauen können.</span></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-67089005110426758522014-04-28T03:25:00.003-07:002014-04-28T03:34:23.026-07:00Das Ende der Meinungsfreiheit<i>Gerhard Breunig</i><br />
<br />
Eine stetig wachsende Gruppe von Meinungsideologen übernimmt derzeit ähnlich
wie vor acht Jahrzehnten in Deutschland die Deutungshoheit über Recht und
Gesetz. Unterstützt von gleichgeschalteten, willfährigen Medien nimmt sich diese
Gruppe das Recht heraus, jeden Widerstand gegen die selbst formulierten Dogmen
ihrer Ideologie mit der alt bewährten Nazikeule nieder zu prügeln.
<b>Betroffen sind davon aber gerade nicht die Unverbesserlichen und ewig
Gestrigen, sondern in großer Zahl unbescholtene, rechtschaffene Bürger, die
nichts weiter tun als eine eigene, noch nicht gleichgeschaltete Meinung zu
haben</b>.<br />
<br />
Immer wieder finden sich Einzelpersonen oder Gruppen zusammen, die außer
einer rechten und einer linken Schublade nichts mehr im Kopf haben. In bewährter
Blockwartmentalität späht man Menschen aus und denunziert sie dann im Internet.
Das klar geformte Weltbild des Schubladendenkens lässt bei diesen Menschen keine
anderen Reaktionen mehr zu, wenn es gilt, die selbst definierten Gegner als
Nazis zu bekämpfen. Die Auswahlkriterien sind dabei beliebig und die Hürden für
eine öffentliche Zwangsverurteilung wurden der Einfachheit halber besonders
niedrig gehalten. <b>Laut gruppeneigener Definition ist man bereits ein
Nazi, wenn man als Vater oder Mutter Kampagnen gegen Kindesmisshandlungen
unterstützt oder wenn man sich gegen den Euro ausspricht</b>. Mit
Äußerungen zur Multi-Kulti-Gesellschaft, gegen die EU oder gegen die unmittelbar
bevorstehende Klimakatastrophe sollte man ebenfalls sehr vorsichtig sein, will
man nicht als »Verdachtsfall« behandelt werden. Eine dieser »menschenfeindlichen
Gesinnungen« reicht bereits aus, um in das Mahlwerk der selbsternannten
Gesinnungsjäger zu geraten. <b>Was das genau für eine menschenfeindliche
Gesinnung ist, entscheidet natürlich die »Jagdgesellschaft«. Nur eines scheint
immer eindeutiger. Die Keule schlägt schneller zu, als Sie glauben.</b><br />
<b></b>
Wer sich gegen die Meinung der »Gesinnungsjäger« stellt, muss im günstigsten
Fall mit einem Shitstorm rechnen. Man kann aber mit Sicherheit davon ausgehen,
dass der Ruf im Internet schon durch eine kleine unbedachte Äußerung sehr
schnell massiv gefährdet ist. <b>Meinungsfreiheit war
gestern. Heute zählt nur noch die Einheitsmeinung der Schubladenkaste, die von
oben, wo immer das auch sein mag, vorgegeben wird. Wer diese Meinung nicht teilt
oder teilen will, wird eben zwangsbeglückt und niedergeknüppelt. Derzeit noch
mit Worten. Aber Forderungen nach der Todesstrafe für »Klimaleugner« gab es
schon und gewaltsame Übergriffe bei Demos häufen sich.</b><br />
<br />
Familienväter, die sich beispielsweise gegen die Bildungsideologie der
baden-württembergischen Landesregierung zur Wehr setzen, geraten schnell ins
Fadenkreuz der linksgrünen Sturmtruppen. Und das nur, weil sie für sich den
Rechtsanspruch erheben, die Erziehung ihrer Kinder selbst bestimmen zu wollen.
<b>Was eigentlich eine natürliche Angelegenheit ist, wird so zum
»Verbrechen gegen die Inquisition der Staatssozialisten«.</b><br />
<br />
Wer das Falschgeld der Euro-Zone ablehnt oder seiner Besorgnis um seine
Heimat Ausdruck verleiht, muss immer öfter damit rechnen, ausgegrenzt und
benachteiligt zu werden. Dem Internet sei Dank bleiben neben den eigenen
Aussagen auch die Anfeindungen des neuen Ku-Klux-Klan der Sozialisten für alle
Zeiten verfügbar. Allein die Opfer sind heute nicht mehr schwarz, sondern eher
bürgerlich deutsch. <b>Das Feindbild befindet sich hauptsächlich im
Mittelstand, dort, wo die Bildung noch immer nicht so tief gesunken ist, dass
man kranke Ideologien und gesellschaftliche Fehlentwicklungen nicht mehr
erkennt. Wie lange wird es wohl dauern, bis die neuen Fanatiker jeden
rechtschaffenen Menschen in unserem Land über das Internet zum »Nazi«
abgestempelt haben? Es herrscht inzwischen eine bedrückende Form von
inflationärer Kollektivierung in dieser Richtung.</b><br />
<br />
<b>Genau diese Situation hatten wir schon einmal vor etwa 80 Jahren [im
linken wie rechten Sozialismus oder noch heute etwa in islamischen
Fundamental-Gottesstaaten mit Tugendpolizei oder in Nordkorea; Anm. PB]. Damals
zogen ebenfalls ideologisch verblendete SA-Gruppen durch die Städte und
verprügelten Andersdenkende.</b> Dabei war es ihnen völlig egal, welche
Gedanken der willkürlich ausgewählte Gegner hatte. Wenn er nicht die
gleichgeschalteten Gedanken der Nationalsozialisten dachte, gab es eben kein
Pardon. Kommunisten, Sozialisten, Gewerkschafter und
Juden waren die ersten Opfer damals. <b>Sind jetzt die Liberalen,
Libertären und Konservativen an der Reihe?</b> Selbst völlig unpolitische
Menschen geraten in die angelaufene Maschinerie. Die Auswahlkriterien erscheinen
beliebig, die möglichen Opfer zahlreich. <b>Die Methoden jedenfalls sind
immer noch die gleichen.</b><br />
<br />
<div style="border-image: none;">
Was unterscheidet die selbsternannten Gesinnungsjäger eigentlich von den
damaligen SA-Truppen? Ich glaube, da gibt es keinen wirklichen Unterschied.
<b>Es geht wieder nur um die Unterdrückung einer anderen Meinung. Es geht
wieder nur um das gewaltsame Niederhalten der freien Meinungsäußerung durch
Gruppen, die sich einbilden, die Herrschaft über Meinung und Moral gepachtet zu
haben. Es geht wieder um eine Form von sozialistischem Gedankengut, dieses Mal
nur rot und grün statt braun</b>. Es geht wie immer um die unbeschränkte
Macht über andere. Die Meinung, uns mit irgendetwas Besonderem »beglücken« zu
müssen, stirbt wahrscheinlich nie aus. Die Leidtragenden sind wieder einmal wir,
die normalen Bürger, die eigentlich nur eines wollen. Unser Recht auf ein
selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben. Der Sozialismus und seine Schergen
kennen keine Gnade. Vor 80 Jahren genauso wenig wie heute.</div>
<br />
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit manche Menschen
selbst die unsinnigsten Behauptungen als gegeben hinnehmen. Dabei lassen sich
diese Behauptungen bei näherer Betrachtung leicht als <b>Propagandalügen
</b>entlarven. <b>Durch das ständige Wiederholen bestimmter »Fakten«
in Presse, Funk und Fernsehen wird den für diese Thesen besonders empfänglichen
Menschen dabei suggeriert, dass die Behauptungen der Ideologen einer begründeten
Tatsache entsprechen. »Qualitätsmedien« sind sich nicht zu schade, diesen Thesen
eine großzügige Plattform zu bieten. Wo bleibt da die angebliche Verantwortung?
Wo bleibt die Ausgewogenheit der selbsternannten vierten Gewalt im
Staat?</b> Mit viel Brimborium werden den anfälligen, oft verzweifelten
Menschen die kranken sozialistischen Ideologien unter die inhaltsleere
Hirnschale geimpft. Sie glauben schließlich alles, was sie sehen und hören, ohne
weiteres Hinterfragen. Und schon kann sie beginnen, die <b>moderne Form der
Hexenjagd</b>.<br />
<br />
Die selbsternannte Inquisition der Nazijäger agiert dabei noch subtiler als
die früheren SA-Truppen. <b>Versteckt hinter Pseudonymen und angeblichem
»Recht« à la SPD-Maas / EU-Richtlinien wird mit erstaunlicher Brutalität
vorgegangen. Zwar müssen die Gejagten
derzeit noch nicht um Leib und Leben fürchten. Aber wer garantiert, dass die
Situation nicht genauso aus den Fugen gerät wie vor 80 Jahren?</b>
Schließlich hat die heutige Jagdgesellschaft große Teile der Politik und der
Medien hinter sich.<br />
<br />
Die Schuld an dieser äußerst prekären Situation tragen überwiegend machtgeile
Politiker, meist aus dem linksgrünen Spektrum, und verantwortungslose Ideologen,
die sich dieser verblendeten Gruppen gerne bedienen. Völlig egal, ob man den
Klimawahn, Multi-Kulti, den Gender-Irrsinn oder den perversen Pädo-Sexkult
ablehnt. Man ist schnell im Fadenkreuz der »antifaschistischen« Nazi-Inquisition
und wird sofort als Ketzer abgestempelt. <b>Freie Meinung, die das
Grundgesetz eigentlich garantieren sollte, war gestern. Wer Recht bei diesem
Thema erwartet, wird sehr oft enttäuscht.</b><br />
<b></b><br />
<br />
<b>Wollen wir wieder darauf warten, dass diese Leute eine neue
Kristallnacht in Deutschland veranstalten und gewaltsame Strafaktionen mit
Andersdenkenden durchziehen?</b> Wollen wir noch einmal darauf warten, dass
sie wieder bestimmte Gruppen von uns abholen? <b>Lange wird es sicher nicht
mehr dauern.</b> Nicht jeder, der wegen seines Glaubens ans Kreuz genagelt
wurde, war so erfolgreich wie Jesus Christus. Die meisten Gekreuzigten kannte
schon nach einer Woche keiner mehr. <b>Ich möchte nicht mehr zulassen, dass
in diesem Land die freie Meinung von irgendwelchen Gruppen mit selbst
gezimmerter Scheinmoral unterdrückt wird. Niemand hat das Recht, anderen seine
Meinung oder seine Ideologie durch Gewalt oder Gewaltandrohung aufzuzwingen.
Schon üble Nachrede ist heute eine Form der Gewalt, da in Zeiten des Internet
Informationen überall sofort verfügbar sind. </b>Üble Nachrede ist subtil,
aber sehr wirksam im Land der obrigkeitshörigen Angsthasen.<br />
<br />
Stehen wir gemeinsam auf und machen diesen verblendeten,
ideologiegeschädigten Menschen heute noch klar, dass wir solche Methoden in
Deutschland nicht mehr zulassen werden. <b>Rot-grüne Sturmtruppen, die sich
so menschenverachtend verhalten wie die angeblich bekämpften »Vorbilder« vor 80
Jahren, braucht dieses Land genauso wenig wie die ewig Gestrigen aus der braunen
Ecke. Und Medien, die Meinung in eine bestimmte Richtung lenken wollen, braucht
ebenfalls kein Mensch.</b>Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-36118717463911536012013-10-15T03:04:00.000-07:002013-10-15T03:04:32.354-07:00Agenda 21Wer von der Agenda 21 noch nie etwas gehört hat, tut gut daran, sich schlau zu machen, denn jeder ist betroffen. Die Agenda 21 ist die nächste Stufe der brutalen, globalen Unterwerfung und Versklavung der Menschheit durch die Bankerelite, und die folgenden Zeilen lassen annähernd erahnen, wohin es für die unbedeutend<span class="text_exposed_hide">...</span><span class="text_exposed_show">e Minderheit von 99 Prozent der Menschheit überwiegend gehen wird; verglichen mit der Agenda 21 fühlt sich das Leben im KZ an wie ein Urlaub im 5-Sterne-Luxus-Resort.<br /><br /> "Gezwungene Verstädterung mit Entleerung der Land-Gebiete, die zu Wildnissen ohne Zutritt für Menschen werden sollen – wie nun in China gesehen, wo 250 Mio. Bauern in Grossstädte zwangsverlegt werden (Maurice Strong ist jetzt Ratgeber der chinesischen Regierung!). Zweck: Rothschilds Wildnis-Programm ermöglicht seiner Umweltbank und seiner Weltbank, säumigen Kreditnehmerstaaten ihre Wildnisse mit ihren Bodenschätzen als verfallenes Pfand abzunehmen.<br /> </span><br />
<span class="text_exposed_show">Eine stabilisierte Bevölkerung (d.h. Kinderzahl-Rationierung) mit kollektivem Leben in zusammengeballten Städten und Wohnungsgemeinschaften (entlang Auto- und Eisenbahnen), Vegetarkost und Umweltreligion, Diktatur, die Demokratie benannt wird, natürlich keinem Zwang!!, alle gleich arm. Währungssystem auf persönlicher CO2-Emissions-Genehmigung für Perioden basiert – wonach neue Genehmigung je nach CO2-Situation in der Atmosphäre und der vorhandenen Energiemenge folgt. Die Arbeitswoche wird auf 30 Stunden reduziert - und der Staat verleiht die Gewinnung von Bodenschätzen an Gross-Konzerne. Das Geld wird dann (zum Teil) den Gemeinden übergeben, die dann (vielleicht) den Bürgern das Geld geben. Von Korruption ist natürlich gar keine Rede." [Hervorhebungen hinzugefügt, siehe auch -> CO2-basierte Währung]<br /><br /> Na, zu viel versprochen? Sind das Perspektiven, oder sind das Perspektiven? Mit Vegetarkost sind natürlich keine widerlich und ekelhaft gesunden, echten, natürlichen (Bio)-Lebensmittel gemeint - die bleiben den Gottesbankern vorbehalten - sondern der GMO-verseuchte Qualitäts-Nahrungsmittel<wbr></wbr><span class="word_break"></span>giftmüll, mit dem Monsanto & Co. den Planeten weltweit kontaminieren, während andere aus demselben Club mit Chemtrails alles natürliche und lizenzfreie Leben komplett ausrotten. Chemtrails "retten" übrigens das Klima, beseitigen die Klima-"Störung".<br /><br /> Und damit auch wirklich jeder Sklave täglich brav seine Ration GMO-Giftmüll schluckt, hat MonSatan die Firma Blackwater gekauft, das weltgrößte Unternehmen für gewerblichen Mord und Totschlag, staatlich geschützt. So kommt Zug in die weltweite Verbreitung der guten GMO-Sache: GMO-Müll oder die Kugel. Genau diese zwei Alternativen werden die 99 Prozent in Zukunft haben. Obwohl es letztlich natürlich auf dasselbe hinausläuft, ist die Kugel in Anbetracht der Alternative jedoch die weitaus bessere, weil sehr viel schnellere Variante, Sterbehilfe im besten Sinne genau genommen. Man sollte MonSatan/Blackwater für den Friedensnobelpreis vorschlagen, aber wahrscheinlich hat das der Herr der Drohnen, Obama beim Töten, schon eingefädelt, schließlich teilt man dieselben Interessen.<br /><br /> In der Perspektive wurde nicht erwähnt, dass es neben vielen anderen Aufmerksamkeiten natürlich auch Zwangsimpfungen geben wird, ein Bargeldverbot und damit die totale Transaktionskontrolle durch den Staat und die Gottesbanker, sowie die Verchippung der Nutzviecher der Gattung Mensch. Aber mit das Beste wird sein, dass Geld in Zukunft vielleicht nur gegen CO2-Einsparung als "Sicherheit" entsteht, d. h. ein eigentums-, zins- und CO2-basiertes Werte-/Geldsystem. Da freuen wir uns schon alle total doll drauf.<br /><br /> "Stellen Sie sich ein Land vor, in dem CO2 eine neue Währung wird." <br /><br /> Und wie war das im Mittelteil, "Rothschilds Wildnis-Programm ermöglicht seiner Umweltbank und seiner Weltbank, säumigen Kreditnehmerstaaten ihre Wildnisse mit ihren Bodenschätzen als verfallenes Pfand abzunehmen"?<br /><br /> Genau, damit wird wieder einmal deutlich, dass es nicht unbedingt ein Nachteil für das verbrecherische, von der Politik gehätschelte, dauer-"gerettete", fett- und fetter gemästete Bankenkartell der Gottesbanker ist, d. h. dass man als einzige Gruppe von allen Wirtschaftsteilnehmern<wbr></wbr><span class="word_break"></span> Geld völlig aus dem Nichts selbst erschaffen darf - das man dann, man gönnt sich ja sonst nichts, an Staaten oder wen auch immer verleihen kann gegen Zinsen und Zinseszinsen. Helau!<br /> Haben Sie auch schon einmal versucht, Geld selbst zu drucken und es dann dem Staat oder sonst jemand als Kredit anzubieten? Warum versuchen Sie es nicht einfach mal, Sie werden überrascht sein, was dann ruckzuck passiert.<br /><br /> Die wenigsten wissen, dass Staaten generell Geld nicht selbst drucken, nein, das ist ihnen zu schnöde, pah! Sie könnten die Zinsen und vor allem die Zinseszinsen einsparen, die sie den privaten Banken dafür bezahlen, dass die drucken, und das geht ja gar nicht. Und wie sollte man immer höhere Steuern rechtfertigen, wenn Staat selbst druckt, auch für immer höhere Diäten, Pensionen, Übergangsgelder der Politparasiten bei gleichzeitig immer weiter sinkenden staatlichen Leistungen für die Masse?<br /> Staaten tilgen auch nie, sie pressen einfach immer mehr Steuern und Abgaben aus den dummen Wahl- und Zahlschafen heraus. Die stört das aber gar nicht. Sie arbeiten einfach immer mehr, suchen sich zum dritten Job noch den vierten oder vegetieren von der Stütze vor sich hin, fressen immer weniger, werden immer öfter krank, schimpfen über die Ausländer, und dass alles immer teurer wird und so.<br /> Ihnen ist, wie der Politik und den Medien, nur eines wichtig: dass das bereits Jahrhunderte andauernde alternativlose Mästen der Banker nur ja nicht in Gefahr gerät - bevor sie die Welt im Sack haben.<br /><br /> Wenn es sein muss, wird dazu sogar eine Schuldenbremse eingeführt, extra damit der Banker ruhig schlafen kann. Ja gut, dann geht eben alles im Land in die Grütze - öffentliche Gebäude, Straßen, Infrastruktur... -, weil alles Geld, was reinkommt, nur noch in Richtung Geldbunker von Onkel Dagobert geht, schließlich sind die Zinszahlungen an die Banker verfassungsrechtlich garantiert!<br /><br /> Wenn die Staaten irgendwann nicht mehr zahlen können bedingt durch den Zinseszinseffekt, dann greifen sich die Bankster die Sicherheiten - das sind die eingangs erwähnten verfallenen Pfänder - und kontrollieren so letztlich den gesamten Globus.<br /><br /> Das Geldmonopol der Bankster bedeutet letztlich also auch die totale Privatisierung des Planeten und damit die totale Versklavung für 99 Prozent der Menschheit.<br /><br /> Väterchen Rothschild kann also mehr als zufrieden sein: "Einmal Geld gestellt, gehört mir bald die Welt."<br /><br /> * Fazit: Erste und im Grunde einzige Pflicht der Politik ist und war es immer, dass die Banker bis in alle Ewigkeit Milliarden an Zinsen für Geld "out of thin air" kassieren können. Die Wahrnehmung der Interessen von Land und Leuten, dem angeblichen Souverän, interessiert die Politik traditionell einen Scheiß! Das konnte man mit der Implementierung der Agenda 21, die nun weltweit ansteht, kaum deutlicher machen.<br /><br /> Agenda 21 bedeutet für das durchschnittliche Wahl- und Zahlschaf, dass es eine Zukunft als rund um die Uhr totalüberwachtes, GMO-gemästetes, zwangsgeimpftes und gechipptes Käfigzwerghuhn für alternativlos und erstrebenswert hält nach dem Motto: "Freiheit, die ich meine!" Aus Sicht der Weltherrscher AG dürfte es ein "The best a slave can get" eher treffen.</span>Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-12070878306135314552012-11-06T03:09:00.003-08:002012-11-06T03:09:46.181-08:00Forensiker im neuen Strafrecht
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Vom Schuldstrafrecht zum
vorsorglichen Wegschliessen „Gemeingefährlicher“</span></span><br />
<h1 style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Peter Zihlmann</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">November 2012</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">In den letzten zwanzig Jahren hat
sich unser Strafjustizsystem rapid verändert, immer mehr hat es sich
losgekoppelt vom System, das Freiheitsstrafe dem Täter gemäss dessen Schuld an
begangener Tat zumisst. Der Massstab war seit Jahrhunderten das Verschulden des
Täters, das in der Tat und aus den Motiven, weswegen es zur Tat kam, zum
Ausdruck kommt. Das Gesetz gab lediglich einen weiten Strafrahmen vor. Seit dem
19. Jahrhundert ist Strafzumessung im Einzelfall verbunden mit einer Innenschau,
einer Analyse der Psyche des Täters. Strafe setzte Schuld und daher auch die
Schuldfähigkeit des Täters voraus. Noch immer gehört es zur richterlichen Norm,
einen Psychiater im Zweifelsfall die Schuldfähigkeit eines Delinquenten
vorgängig abklären zu lassen. Die Frage des Richters an den psychiatrischen
Gutachter war gemäss gesetzlicher Vorgabe: Konnte der Täter das Unrecht seiner
Tat einsehen und hatte er auch die Fähigkeit, gemäss dieser Einsicht zu handeln?
Fehlte ihm die eine oder andere dieser Fähigkeiten, galt er als schuldunfähig
und durfte nicht bestraft werden. Er wurde als Geisteskranker oder
Geistesschwacher in einer Klinik behandelt, meist in einer geschlossenen
Abteilung, also unter Zwang. Es gibt nach wie vor Abstufungen der
Zurechnungsfähigkeit, diese kann auch bloss vermindert sein. Das hat Milderung
der Strafe zur Folge. </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Das oberste Prinzip des Strafrechts
war die ausgleichende Gerechtigkeit, weil begangenes Unrecht ausgeglichen und
die Strafe massvoll nach dem Grad des Verschuldens und der Zurechnungsfähigkeit
zugeteilt werden sollte. Der Täter sollte durch die Strafe erklärtermassen nicht
nur bestraft, sondern gleichzeitig auch gebessert das heisst resozialisiert
werden; war er geisteskrank sollte er aufgrund angeordneter Massnahmen
psychiatrisch behandelt werden.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Gegen das Ende des letzten
Jahrhunderts kam durch die Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Techniken eine
neue Sicht und Idee auf. Schwere Gewalt- und Sexualstraftaten sollten nicht nur
bestraft, sondern zum vorneherein durch Wegschliessung der möglichen Täter
verhindert werden. Gewalt- und Sexualtaten erregten schon immer das öffentliche
Interesse. Durch die Massenmedien wurde es möglich, die Angst der Bevölkerung
und den Volkszorn durch die Darstellung solcher Verbrechen zu entfachen. Der Ruf
nach mehr Strafverfolgung, härterem Zugriff, Ausbau des Zugriffsinstrumentariums
entsprechend der technischen Entwicklung – Stichwort Lauschangriff und verdeckte
Ermittlungen durch V-Personen – war die logische Folge. Zudem konnte daraus
politisches Kapital geschlagen werden: der Begriff der inneren Sicherheit als
Polizeiaufgabe trat in den Vordergrund. Kriminalität sollte verhindert werden.
Die vorgenommene Erhöhung des Etats an Polizeieinsatzkräften allein konnte
keinen durchschlagenden Erfolg bringen. </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Die Idee, Verbrechen zu verhindern
wurde so umgesetzt, dass der Einmal-Straffällig-Gewordene auf seine
Gefährlichkeit für die Gesellschaft untersucht und bei positivem fachärztlichem
Befund unabhängig von seinem Verschulden weggeschlossen werden konnte. Der
Begriff der Gemeingefährlichkeit wurde in der Schweiz im Anschluss an den Mord
eines im Hafturlaub Rückfälligen (sogenannter Zollikerberg-Mordfall) allgemein
bekannt gemacht. Solche Täter sollten auf sehr lange Zeit verwahrt werden,
möglichst für immer. Auf Bestrafung wird dennoch nicht verzichtet. Also müssen
solche Täter ihre Strafe zuerst absitzen, um anschliessend zwangstherapiert oder
– falls sich das als undurchführbar erweisen sollte – verwahrt zu werden. Da es
nicht mehr um Schuld- und Strafzumessung geht, sondern um Wahrung der inneren
Sicherheit, ist der Bezug zur Gerechtigkeit überhaupt in Frage gestellt: Der
gefährliche Täter muss der Gesellschaft das Opfer seiner Freiheit bringen, damit
diese sicher bleibt.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Aus solcher Praxis heraus und ohne
gesetzliche Grundlagewurde <span> </span>eine Institution zur Bestimmung der
Gemeingefährlichkeit der Delinquenten geschaffen, die sogenannte Fachkommission
zur Überprüfung der Gemeingefährlichkeit von Straftätern. <span> </span>Darin
nehmen Beamte Einsitz, die in irgendeiner Funktion mit dem bisherigen
Strafvollzug zu tun haben: Gefängnisdirektoren, Staatsanwälte, Strafrechtler bis
hin zu Beamten aus dem Strafvollzug. Die wichtigste Funktion in diesen
Dunkelkammern übernehmen wie selbstverständlich die Psychiater. Die
Fachkommissionen erteilten „unverbindliche Empfehlungen“ zuhanden der
Strafrichter. Die Mitglieder dürfen den Täter weder behandelt haben noch ihn nur
kennen. Es wird regelmässig aufgrund der Akten entschieden; <span> </span>auf
Antrag kann der Betroffene ausnahmsweise von der Kommission angehört werden. Die
Einbahnstrasse für Verwahrungen ist signalisiert. Der Damm der
Rechtsstaatlichkeit ist gebrochen. </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Die Psychiater scheinen sich nicht
daran zu stossen, dass sie in den Dienst eines sich technokratisch
organisierenden Polizei- und Wegsperrapparates gestellt werden. Geblendet durch
die ihnen zugeteilte Macht entwickeln die besten Forensiker sogar Systeme,
<span> </span>die künftiges, deliktisches Verhalten eines Menschen, denen sie
eine Störung attestieren, <span> </span>angeblich voraussagen können, mit
höherer Wahrscheinlichkeit als Meteorologen das Wetter. So verlieren Menschen
ihre Freiheit auf Jahrzehnte. Die Forensiker scheint es nicht zu kümmern, dass
sie ihrer ärztlichen Aufgabe entrückt und als Vollzugsgehilfen des
Sicherungssystems eingesetzt werden; einige unter ihnen sonnen sich öffentlich
in der Aura ihrer Macht und verraten so ihre eigene schwere narzisstische
Persönlichkeitsstörung. Sie taxieren die ihnen vorgeführten Menschen und
entscheiden über deren Freiheit aufgrund ihrer Prognose. Sie sind zu modernen
Schamanen geworden. Formell geben sie nur eine Empfehlung ab, anderseits fühlt
sich der Richter durch die Empfehlung gebunden und entlastet. Ein von aussen
unangreifbares System. Wer keinen Charakter hat, hat wenigstens ein
System.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Unabhängig und selbständig
arbeitende Psychiater, die dieses System kritisieren und im Auftrag der
Verurteilten abweichende Stellungnahmen im Einzelfall abgeben, werden als
Nicht-Forensiker, als halbe Laien verlacht und deren Gutachten unbeachtet
gelassen. Nur der Forensiker ist ein Forensiker ist ein Forensiker, andern wird
kein Fachverstand zugebilligt. Ein perfektes, weil selbstreferentielles System
mit Monopolcharakter. Die Forensiker sprechen nicht mehr von Geisteskranken oder
Psychopathen, das ist gegen die Political Correctness. Das neue Zauberwort ist
die „Persönlichkeitsstörung“, ein Begriff kühn zwischen Krankheit und
Kriminalität hineingezwängt zur Sicherung der inneren Sicherheit. Das Mittel
derartige Störenfriede wegzusperren ist das Gefährlichkeitsgutachten eines
Forensikers. Der als mangelhaft erkannte Einzelne, der Gemeingefährliche, hat
die Konsequenzen zu tragen. Ihn trifft keine Schuld, aber er hat die Tat zu
verantworten und die Massnahme trifft ihn schlimmer und härter als jede Strafe.
Sie ist ohne zeitliches Ende, unangemessen, unverhältnismässig zu seinem Tun,
schlicht endlos und lässt ihm keine Hoffnung. Einzig die verräterische Tür zur
Therapie scheint als letzter Ausweg noch offen, solange der Gutachter ihm nicht
Untherapierbarkeit attestiert hat. Dem Gutachter ist „der Klient“ auf Gedeih und
Verderb ausgeliefert. Das Machtgefälle zwischen den beiden ist kaum kleiner als
jenes zwischen Herr und Knecht.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Das Massnahmenrecht wurde 1994/2007
neu konzipiert. Der Begriff der Geistesschwachen oder Geisteskranken verschwand
ebenso wie jener der Psychopathen oder Gewohnheitsverbrecher alter Schule. Es
gibt jetzt vor allem neu und zusätzlich Täter mit Persönlichkeitsstörungen,
eingeteilt in ein Klassifikationssystem der Psychiater, das alles umfasst vom
Schwachsinn bis zum Wahnsinn nach Eugen Bleuler und Ernst Kretschmer, den
„Altmeistern“ der Psychiatrie. Im Einzelfall gehen die „schweren
Persönlichkeitsstörungen über jeden Krankheitsbegriff weit hinaus. Die
Forensiker sprechen nun nicht mehr von Patienten, sondern von Klienten. Ob krank
oder nicht spielt keine Rolle mehr, Hauptsache, der als schwer gestört Taxierte
kann weggesperrt werden. Diesen zynischen Zugang nennen die Forensiker
„pragmatische Problemlösung“.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Das vom Strafrichter ausgesprochene
Strafmass ist für die zusätzlich zu verhängende Massnahme unerheblich. Der
Grundsatz der sonst so hoch gehaltenen Rechtskraft eines Urteils wird gebrochen.
Der Psychiater kann aufgrund seiner Beurteilung Verwahrung empfehlen und der
Richter wird sie jederzeit als „nachträgliche Verwahrung“ nach deutschem Vorbild
verfügen. Jedes Strafurteil wird durch diese Öffnung zur Psychiatrie in seinem
Strafmass unsicher und nach oben hin ins Unabsehbare erweitert. Es ist nur noch
ein Fetzen Papier in der Hand der Psychiater und des Strafvollzugs. Die Frage an
den Menschen ist nicht mehr mit nach rückwärts gewendetem Blick in die
Vergangenheit an ihn selbst gestellt. Sein mögliches, wahrscheinliches Verhalten
in der Zukunft wird aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur von einer Fachperson
eingeschätzt. All das kann geschehen, solange der Anlasstäter im Straf- oder
Massnahmenvollzug ist und – wie die Gerichtspraxis zeigt – sogar noch
danach!</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Das Institut der nachträglichen
Verwahrung wurde aus praktischen Gründen scheinbar beiläufig eingeführt. Solange
ein Täter im Straf- oder Massnahmevollzug festsitzt, kann der Richter in
Abänderung seiner rechtskräftigen Urteile ohne neue Tat nachträglich Verwahrung
anordnen. Die Täter sehen sich nach Ende der Strafe plötzlich und ohne jede
Schuld mit einer von ihnen keineswegs verschuldeten Fortsetzung des
Freiheitsentzuges – <span> </span>diesmal ohne Zeithorizont –
<span> </span>konfrontiert.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Der Weg zum lebenslänglichen
Weggesperrtwerden erfolgt oft zuerst unauffällig durch die richterliche
Anordnung einer harmlos anmutenden ambulanten Psychotherapie. </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Von Gesetzes wegen ist diese
jederzeit umwandelbar in eine stationäre Therapie, wenn Probleme entstehen.
Dieser Drohfinger kann vom Therapeuten gegenüber Betroffenen jederzeit erhoben
werden. Die Umwandlung in eine stationäre Massnahme, jeweils um drei gegenüber
Süchtigen bzw. fünf Jahre gegenüber Personen mit schwerer
Persönlichkeitsstörung, wird verständlicherweise in der Praxis als „kleine
Verwahrung“ bezeichnet. Eine hilfreich erscheinende, wenig einschneidende
Massnahme wird nachträglich ohne neues Delikt zu einem Freiheitsentzug ohne
Ende. Eine maximale Dauer, ein Ende, ist nicht festgelegt. Es gibt sie nicht.
</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Dies alles ist mehr als nur eine
Fehlleistung des Gesetzessystems. Es ist ein epochaler Irrtum. Mir sind Fälle
bekannt, wo noch nach 20 Jahren Therapien fortgeführt werden sollen (z.B. die
Fälle Hugo Portmann und Hans-Peter Eggenberger). Gigantische Therapiekosten
werden zulasten der Krankenkassen und Steuerzahler angehäuft.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Der Mensch wechselt so vom
Strafrichter in die Gewalt der Psychiater, die sich in den Dienst des
Strafvollzugs gestellt haben. Verhinderung künftiger Verbrechen ist das Ziel.
Die Unschuldsvermutung ist ausser Kraft gesetzt, nicht nominell, aber im
Ergebnis. Es braucht keine Schuld, sondern nur vom Gutachter attestierte
„Gefährlichkeit“ des Täters. Die Rechtskraft des einmal über den Täter und seine
Anlasstat ausgesprochenen Urteils lähmt den Psychiater, dieses „Vorurteil“ bei
der Beurteilung der Person grundsätzlich in Frage zu stellen. Wer seine ihn
angelastete Tat weiterhin leugnet, ist ein Hartgesottener, ein Widerspenstiger,
ein Renegat, er ist uneinsichtig, ohne Reue und ohne Krankheitseinsicht und gilt
als untherapierbar: Unschuld als Systemfehler und Restrisiko! Ihm droht
Zwangsmedikation und vor allem ganz konkret Verwahrung – ihm, dem vielleicht
wirklich Unschuldigen! Soweit wollen Forensiker gar nicht denken; sie dürfen es
aus der Sicht des juridischen Systems auch gar nicht.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Gerade deswegen ist und bleibt das
grösste Problem dieses Systems der Nicht-Geständige (vergleiche dazu „Der Fall
Hassan Mansour“). Wer sich der Therapie widersetzt, namentlich weil er
bestreitet, die Tat begangen zu haben, gilt bei hartnäckiger Weigerung
als<span> </span>nicht therapierbar. Der Widerspenstige hat seine letzte Chance
in den Augen des Forensikers verspielt und wird verwahrt. Das System ist logisch
geschlossen und wird denn auch von sportlich-aggressiv veranlagten Forensikern
durchgeboxt ohne Rücksicht auf Verhältnismässigkeit, Verlust des Augenmasses und
der Mitmenschlichkeit. Das alles geht leicht von der Hand der Machthaber: Der
Therapeut empfiehlt eine Massnahme, der überlastete Richter segnet sie ab und
einer von ihnen unterzeichnet als erster das Urteil. Das ist noch kein fertiger
Entscheid und zudem liegt eine als verbindlich empfundene Empfehlung der
Fachkommission vor. Schliesslich unterzeichnen die andern Richter mit. Ein
klarer Fall. Hauptsache bleibt zudem, der Störenfried wird unschädlich gemacht
und es kann nichts passieren, was die Öffentlichkeit gegen das System und die
Amtsträger aufbringen könnte. Es besteht immer eine geheime Verbindung zwischen
Führung und Geführten, zwischen Führer und Volk.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Die Richter passten sich dem neu
entstandenen Sicherheitsapparat erstaunlich widerstandlos an und dienten
<span> </span>ihm zu und folgten ausnahmslos den Empfehlungen der
Fachkommissionen und Forensiker. Allzu willfährig verhafteten sie Täter, die
ihre Strafe oder Massnahme bereits abgesessen hatten oder liessen sie selbst
nach Ablauf der Strafverbüssung nicht mehr in Freiheit. So scheint es nicht
einmal mehr nötig zu sein, für rechtzeitige richterliche Verlängerung der
Massnahmen zu sorgen. Die einmal Verurteilten werden vorsorglich in Haft
behalten. Als Deckmantel diente der neu geschaffene Begriff des sogenannten
„Nachverfahrens“ oder der Sicherungsmassnahme zur Durchführung einer in Zukunft
zu erwartenden Massnahme. Der Erfindungsgeist der Richter war plötzlich
beachtlich angeregt. Die gesetzliche Grundlage hauchdünn und der Eingriff in den
Kernbereich der Persönlichkeitsrechte des Betroffenen in eklatantem Widerspruch
zum Grundrecht. <span> </span>Das Rechtsgut der Freiheit war für
Einmal-Straffällig-Gewordene abgeschafft. Das Bundesgericht segnete den
menschenrechtswidrigen Freiheitsentzug mutlos ab. So kam es im Jahr 2010 zur
Verurteilung der Schweiz im Fall Borer durch die EMRK-Richter in Strassburg.
Daraufhin stellt das Bundesgericht die Rechtswidrigkeit der Haft in solchen
Fällen zwar fest. Aber es fällt niemandem auch nur im Traum ein, den
Unrechtmässig-in-Haft-Behaltenen in die Freiheit zu entlassen. Einzig
entscheidende Tatsache bleibt für das Gericht, dass der Verhaftete eine Gefahr
für die Öffentlichkeit darstellt. Durch eine solche Haltung bricht jeder
Rechtsschutz des Einzelnen in sich zusammen. Der Rechtsstaat Schweiz
<span> </span>ist schwer beschädigt. Mit wenigen Ausnahmen (z.B. Günter
Stratenwerth und Peter Albrecht, beide in Basel) liessen sich auch die
Rechtswissenschaftler populistisch in den Dienst der Ideologien der Polizei- und
Sicherheitsdepartemente stellen.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Die Medien realisierten rasch, dass
die Auflagenzahl und Aufmerksamkeit des Lesers und der Öffentlichkeit besser zu
steigern waren, wenn der Volkszorn, der sich gerne an schrecklichen Verbrechen
entzündet, durch Darstellung der Täter als Unholde, Sexmonster und Teufel als
wenn sie auf den Abbau der fundamentalen Freiheitsrechte im Rechtsstaat
hingewiesen hätten. Erst wenn der Einzelne direkt oder ein naher Verwandter oder
Freund von ihm von der Strafsucht oder dem Sicherheitsfanatismus der
Gesellschaft erfasst wird, realisiert er, welche Schäden diese Raserei
angerichtet hat. Die Medien haben ihr Wächteramt als vierte Staatsgewalt auf
weiten Strecken vernachlässigt und peitschen rücksichtslos auf die Richter ein
und nehmen sie in Geiselhaft, sobald ein Rückfall in die Kriminalität ruchbar
wird. Die Richter, welche nicht drakonisch hart bestrafen oder auf Lebenszeit
verwahren werden als lasch, mutlos oder gar als Mitschuldige angeprangert. Ihre
massvollen und mit Augenmass zugemessenen Strafen werden von Journalisten gerne
als „Kuscheljustiz“ verächtlich gemacht. Bei Rückfalltaten wird sogar versucht,
jene, die einem Hafturlaub oder einer (meist bedingten) Entlassung zugestimmt
haben, zur Verantwortung zu ziehen wegen fahrlässiger Tötung, falls es dazu
gekommen ist.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Diese Schlaglichter auf die heutige
Situation des Straf- und Massnahmerechts zeigen auf, dass zurzeit ein Übergang
vom seit Jahrhunderten gefestigten Schuldstrafrecht zum präventiven Wegsperren
als Polizeimassnahme zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit stattfindet.
Die Öffentlichkeit scheint nicht bemerkt zu haben, dass es sich um einen
eigentlichen Paradigmenwechsel handelt. Das Recht fragt nicht mehr danach: Was
hat du getan? Wie schwer wiegt deine Schuld? Aus welchen Motiven hast du deine
Tat begangen? Die neue Frage lautet: Wie gefährlich ist dieser Mensch? Die
Antwort muss die Fachperson, die Kennerin der menschlichen Seele geben, der
Psychiater. Vor ihm verblasst die einmal real verübte Tat des Verbrechers zur
blossen Anlasstat, an die sich sein<span> </span>alles entscheidende Gutachten
eher beiläufig anschliesst. Das hat schwerwiegende Folgen.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Wir verlieren aus den Augen, dass
sich ein solches Wegschliesssystem von jenem einer Diktatur oder einem
totalitären Staat nicht mehr grundlegend unterscheidet. Menschen verlieren ihre
Freiheit, nicht weil sie etwas getan haben, sondern weil sie als gefährlich
eingestuft werden, also weil sie in Zukunft etwas tun könnten. Das ist letztlich
Gesinnungsstrafe. Und wir als Volk schlucken das alles, weil es so gut
institutionalisiert im Gewand der Wissenschaftlichkeit daherkommt. Nur weil die
Menschen, die in den Gefängnissen und geschlossenen Anstalten auf Vorrat in Haft
gehalten und zwangstherapiert werden, keine Stimme haben, funktioniert das
System nach aussen hin. Immerhin dringt durch die Gefängnisdirektion und aus
deren Umfeld genügend nach draussen, damit jeder verantwortliche Mensch das
Unrecht, das heute an diesen Menschen geschieht, wahrnehmen kann. Aber wen
interessiert das heute? Kaum je hat sich eine Gesellschaft für das Unrecht ihrer
eigenen Zeit gekümmert, während sie immer wieder sich entschuldigt für das
Unrecht vergangener Generationen – ein schwacher Trost für die unter dem System
Leidenden.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;">Damit ist eine neue Stufe der
Expertokratie erreicht worden. Gleichzeitig ist es ein Rückfall in überwunden
geglaubte Abgründe und Schreckenszeiten. Der Mensch wird wieder vermessen wie
seinerzeit gestützt auf die Erkenntnisse durch Johann Caspar Lavater nach seiner
Lehre der Physionomik von Cesare Lombroso im vorletzten und zu Beginn des
letzten Jahrhunderts, der nach der Schädelform und der Ausformung von Nase und
Stirn den geborenen Verbrecher zu erkennen glaubte. Die Technik erlaubt es
jetzt, tiefer in den Menschen zu dringen, mit Hightech unter seine Schädeldecke
zu kriechen. Gleichzeitig wird dem Volk vorgegaukelt, die Psychiatrie könne eine
zuverlässige Gefährlichkeitsprognose über einen konkreten Menschen abgeben. Sie
wird zur exakten Wissenschaft hochstilisiert, um zu rechtfertigen, dass Menschen
aufgrund solcher Gutachten ihre Freiheit auf lange Jahre, meist für immer
verlieren können. Mit Computersystemen werden Checklisten erstellt und einem
pseudowissenschaftlichen Brimborium wird exaktes Wissen über zukünftiges
Verhalten dieser Probanden vorgetäuscht wie z.B. mit dem
Forensisch-operationalisierten-Therapierisiko-Evaluationssystem FOTRES des Frank
Urbaniok in Zürich. Dabei können Prognose des menschlichen Verhaltens und die
darauf fussenden Zwangsmassnahmen immer nur eines sein: Blick in die Glaskugel
der Wahrsagerin oder menschliche Hybris und kaltes technokratisches Ausschalten
des als minderwertig oder mangelhaft erkannten Menschenmaterials mittels der
Triage. Wir haben diese Systeme in der ersten Hälfte des vergangenen
Jahrhunderts aufs Schaurigste erlebt. Wieder scheinen sich Viele nach dieser
Scheinsicherheit einer<span> </span>- diesmal nicht reinrassigen – aber
wenigstens von gefährlichen, gestörten Persönlichkeiten gesäuberten
Gesellschaft, zurückzusehnen. Das Problem eines solchen Systems ist es nicht,
dass es immer wieder in Einzelfällen zu belegbaren Justizirrtümern kommen wird.
Selten wird sich das eindeutig beweisen lassen. Das Problem ist umfassender. Wir
beurteilen nicht mehr die Taten, sondern wir unterziehen die Straftäter einer
eigentlichen Selektion mit Blick auf ihr zukünftiges, von Forensikern
eingeschätztes Verhalten. Das ist ein Rückfall in überwunden geglaubte
Abgründe.<span> </span>Die Forensiker, die sich anheischig machen, die
Wahrscheinlichkeit des Rückfalls ihrer Klienten in Delinquenz vorauszusehen,
sehen nicht einmal ihren eigenen Rückfall in schlimmes, ideologisches Denken und
Handeln.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"> </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span><div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"><span style="font-size: small;"><span> </span>Wie konnte es nur zu
diesem Rückfall in die alte Barbarei kommen, zu versuchen die Bösen aus dem
gesunden und guten <span> </span>gesellschaftlichen Körper zu
entfernen?</span></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif";"> </span></div>
</h1>
Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-84751520047034800202012-08-19T04:01:00.000-07:002012-08-19T04:12:11.878-07:00Israelisch-amerikanischer ImperialismusIsraelisch-amerikanisches Drehbuch: Erst die Zerschlagung Syriens, dann die Zerschlagung des Rests<br />
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Mahdi Darius Nazemroaya
<br />
<br />
Die Entwicklungen in Syrien sind Vorboten dafür, was der gesamten Nahmittelost-Region droht. Regimewechsel ist nicht das einzige Ziel der USA und ihrer Verbündeten in Syrien. In Syrien selbst arbeitet Washington letztlich auf die Zerschlagung der Syrischen Arabischen Republik hin.
Der britische Finanzdienstleister Maplecroft, der sich auf Beratung und Risikobewertung spezialisiert hat, meinte, man erlebe derzeit die Balkanisierung Syriens: »Die Kurden im Norden, die Drusen in den südlichen Bergen, die Alawiten in den Bergregionen der Nordwestküste und die sunnitische Mehrheit im ganzen Rest.«
Auch andere Personen wie der Berater des Weißen Hauses Vali Nasr äußern sich nun zu diesem Thema. Die religiösen und ethnischen Enklaven lassen sich nur schwer in rein geografischer Hinsicht abgrenzen, daher könnte eine Balkanisierung Syriens eine ähnliche Entwicklung wie im Nachbarland Libanon nehmen. Dies hieße, dass Syrien möglicherweise gewaltsam entlang religiöser und ethnischer Verwerfungslinien aufgeteilt würde und mit einem politischen Stillstand konfrontiert wäre, der mit der Lage im Libanon während des dortigen Bürgerkrieges vergleichbar wäre, wobei formal der Staat erhalten bliebe. Eine solche Libanonisierung, sozusagen eine weiche Form der Balkanisierung, fand bereits im Irak mit der Einführung föderaler Strukturen statt.
Die Entwicklungen in der Nahmittelost-Region sowie in Nordafrika haben auch der Entstehung von Massenbewegungen gegen lokale Machthaber wie in Bahrain, Jordanien, Marokko und Saudi-Arabien Raum gegeben, aber zugleich wirkt hier ein bösartiges Drehbuch, das auf den israelischen Yinon-Plan und dessen Nachfolger zurückgeht. Dieser Yinon-Plan und ähnliche Szenarien forcieren einen künstlichen innermuslimischen Krieg zwischen Schiiten und Sunniten, der letztlich zu Aufspaltungen und Aufteilung entlang religiöser und ethnischer Verhältnisse – in der arabischen Sprache gibt es dafür den Ausdruck »fitna« – und anhaltenden Spannungen zwischen den einzelnen Gruppen – Christen und Muslimen, Arabern und Berbern, Arabern und Iranern, Arabern und Türken sowie Iranern und Türken – führen soll.
Dieser Prozess soll religiösen Hass, ethnische Spaltungen, Rassismus und Religionskriege schüren. <br />
<br />
In allen diesen Ländern, die die USA und ihre Verbündeten derzeit destabilisieren, existieren natürliche Bruchlinien, werden dann in einem Land noch zusätzlich ethnische und religiöse Abneigungen und Feindseligkeiten zwischen den Stämmen angeheizt, kann dieser Prozess leicht auch auf andere Staaten übergreifen. Die Konflikte in Libyen haben bereits den Niger und den Tschad erreicht, und die Probleme in Syrien sind derzeit dabei, sich in die Türkei und in den Libanon auszubreiten.
In Ägypten haben die revolutionären und konterrevolutionären Entwicklungen dazu geführt, dass diese arabische Großmacht weitgehend mit ihrer Innenpolitik beschäftigt ist. Und während sich Ägypten innenpolitischen Turbulenzen gegenübersieht, spielen die USA das Militär des Landes und die Muslimbrüderschaft gegeneinander aus. Und zuvor sorgten die Aufstände im Sudan dafür, dass dieses Land auch in gesamtstaatlicher Hinsicht balkanisiert wurde. Tel Aviv und Washington war es gelungen, die ethnischen und religiösen Identitäten politisch so zu manipulieren, dass es tatsächlich zur Abspaltung des Südsudan kam.
Libyen wiederum wird von unterschiedlichen Gruppierungen beherrscht, die das Land teilen und sich gegenseitig in Schach halten. Auch im Irak bahnt sich, wie bereits angesprochen, mit der Bildung der Regionalregierung Kurdistan (RRK) mit ausländischer Unterstützung, insbesondere der Hilfestellung der USA, Westeuropas, Israels und der Türkei eine Libanonisierung an. Die RRK handelt immer mehr so, als handele es sich beim Nordirak oder beim irakischen Kurdistan bereits um eine vom Restirak getrennte eigenständige staatliche Einheit.
Es lohnt sich, hier einmal die Ansicht des Präsidenten des Jerusalem Center for Public Affairs, Dore Gold, zu zitieren, der auch zu den Beratern des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gehört: »Die Ereignisse in Syrien zeigen, das der Mittlere Osten dabei ist, auseinander zu brechen: Eine neue Art von Chaos ersetzt das bisherige.«<br />
<br />
Natürlich spiegelt sich hier teilweise auch das Wunschdenken der israelischen Politiker wider, die ein Interesse daran haben, dass diese Entwicklung so eintritt. Zu Beginn der Krise in Syrien wurde diese israelische Position ignoriert, aber heute ist offensichtlich, dass Israel ein starkes Interesse daran hat, dass Syrien in viele kleine Teile zersplittert und im Zustand eines anhaltenden Bürgerkriegs gefangen bleibt. Genau diese Zielrichtung hatten der Yinon-Plan und dessen Nachfolger als strategische Ziele Israels gegenüber Syrien und dem Libanon definiert.
Der kurdische Nationalismus
Ähnlich wie der Irak wird Syrien allgemein als strategisch wichtiger Druckpunkt im Mittleren Osten angesehen. Turbulenzen oder Desintegrationsprozesse in diesen beiden sensiblen Gebieten können eine schwere, sich selbst verstärkende Krise in der Region als Ganzer auslösen. Als sich die Lage in Syrien immer weiter zuspitzte, gebärdete sich der alles andere als stabile Irak ebenfalls wie ein geopolitischer, kurz vor dem Ausbruch stehender Vulkan.
Wenn jemand noch daran zweifelt, dass die USA bewusst Öl ins Feuer gießen, um eine allgemeine Zusammenbruchskrise in der Nahmittelost-Region auszulösen, oder dass die Ereignisse in Syrien langsam auf die Region auszustrahlen beginnen, muss nur einen Blick auf die Kurdenregion werfen. Nationalistische kurdische Kämpfer haben begonnen, sich in Syrien und in der Türkei zu mobilisieren und haben bereits türkische Truppen angegriffen. Die Regionalregierung Kurdistan hat weitreichende Schritte eingeleitet, die ihre Unabhängigkeit vom Irak deutlich machen.
Im Irak selbst ist die RRK praktisch ein Staat im Staate mit einem eigenen Parlament, einer eigenen Flagge und Armee, eigenen Visaregelungen, Streitkräften, einer eigenen Polizei und eigenen Gesetzen. Unter Verletzung irakischer Gesetze hat die RRK sich bereits eigenständig mit Waffen versorgt und in eigenem Namen Erdölgeschäfte mit ausländischen Regierungen und anderen Einrichtungen abgeschlossen, ohne die Regierung in Bagdad darüber überhaupt in Kenntnis zu setzen. Darüber hinaus hinderte die RRK sogar irakische Truppen daran, sich an der Nordgrenze des Irak zu Syrien zu positionieren, um dort dem Waffenschmuggel und der Gesetzlosigkeit ein Ende zu machen.
Die Türkei unterhält enge Beziehungen zur RRK und hat diese in ihrem Verhalten ermutigt. Sie behandelt die RRK wie die Regierung eines souveränen Staates und unterhält diplomatische Kontakte, ebenfalls ohne die irakische Regierung darüber zu informieren. Führende Vertreter der RRK gestatten dem israelischen Geheimdienst Mossad sogar, ihr Land als Operationsbasis gegen Syrien und den Iran zu benutzen.
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Hier tritt ein bizarrer Zwiespalt zutage: Einerseits warnt die Türkei, sie werde militärisch gegen die kurdischen Separatisten in Syrien vorgehen, andererseits unterstützt sie die separatistischen Tendenzen innerhalb der RRK und die Spaltung Syriens. Dies wird nicht nur zusätzliche Spannungen zwischen den Regierungen der Türkei und des Iraks hervorrufen, sondern auch Folgen für die Türkei nach sich ziehen. Die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) hat ebenfalls eine Mobilisierung begonnen. Sie behauptet, bereits den Bezirk Şemdinli (Şemzînan) in der türkischen Provinz Hakkâri zu kontrollieren, und auch im Südosten der Türkei sind schon Kämpfe ausgebrochen.
Die Opferzahlen haben bereits zugenommen, seit türkische Truppen und Sicherheitskräfte angegriffen wurden. In der Provinz Hakkâri wurde türkischen Medienberichten zufolge das Kriegsrecht ausgerufen. Die Türkei muss sich also im eigenen Lande gegen regierungsfeindliche Kräfte zur Wehr setzen und scheint Schwierigkeiten zu haben, ihr eigenes Land zu regieren. Ein türkischer Abgeordneter der oppositionellen Republikanischen Volkspartei wurde schon von der PKK entführt. Der türkische Ministerpräsident Erdoğan versuchte, Syrien für den Ausbruch von Kämpfen in den Kurdengebieten der Türkei verantwortlich zu machen, aber er verschweigt in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Gewalt in der Türkei eine direkte Folge der türkischen Einmischung in Syrien ist. Die Waffen, die Erdoğan nach Syrien bringen lässt, werden schließlich auch ihren Weg zurück in die Türkei finden – wenn dies nicht bereits der Fall ist –, wo sie dann von regierungsfeindlichen Kräften eingesetzt werden könnten.
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Will Tel Aviv im Libanon eine zweite levantinische Front eröffnen?
Der Anschlag auf den israelischen Reisebus in Bulgarien lässt, gelinde gesagt, Schlimmes befürchten. Im Zusammenhang mit diesem Anschlag fällt auf, wie schnell Israel die libanesische Hisbollah und den Iran verantwortlich machte. Nicht einmal eine Stunde war seit dem Anschlag vergangen, und es hatte auch noch keine offizielle Untersuchung begonnen.
Bemerkenswert ist auch, dass nur eine Woche zuvor Regierungsvertreter in Tel Aviv mit einem Angriff auf den Libanon drohten. In diesem dritten israelisch-libanesischen Krieg würden sie den Libanon dem Erdboden gleichmachen, prahlten sie. Brigadegeneral Hertzi Halevy, der Kommandeur der 91. Division in Tel Aviv, gehörte zu den Wortführern. Seine Äußerungen fielen knapp eine Woche vor den sechsten Jahrestag des Sieges der Hisbollah über Israel im Krieg zwischen Israel und dem Libanon im Jahr 2006. Halevy und andere führende Israelis haben wiederholt damit gedroht, den Libanon mit einem verheerenden Angriff »plattzumachen«.
Die Verbündeten Syriens werden von verschiedensten Seiten unter Druck gesetzt. Der Iran, Russland, der Libanon, der Irak und die Palästinenser werden massiv bedrängt, ihre syrischen Verbündeten fallen zu lassen. Die israelischen Drohungen sollen den psychologischen Druck auf den Libanon und die Hisbollah weiter erhöhen, um den psychologischen, medialen, wirtschaftlichen, diplomatischen, geheimdienstlichen und politischen Belagerungsring um Syrien auf auch den Libanon auszudehnen. Die amerikanischen Sanktionen gegen Syrien beziehen bereits den Iran und die Hisbollah mit ein, und libanesische Banken waren vor kurzem Cyberangriffen und Druck von Washington und seinen Verbündeten ausgesetzt.
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Ein Ausblick: Willkommen im amerikanischen Instabilitätsbogen?
Die von den USA vorangetriebene Belagerung Syriens ist Teil der Versuche Amerikas, Eurasien aufzuspalten und seine Vormachtstellung als Supermacht beizubehalten. Washington kennt weder seinen Freunden noch seinen Feinden gegenüber Gnade. Länder wie die Türkei und Saudi-Arabien werden möglicherweise als Kanonenfutter verheizt. Amerikanische Strategen warnen, die Großregion, die sich von Nordafrika und die Nahmittelost-Region bis zum Kaukasus, nach Zentralasien und Indien erstreckt, werde sich ähnlich wie Brzezińskis »eurasischer Balkan« in ein Schwarzes Loch endloser Kriege verwandeln.
Die Araber, der Iran und die Türkei stehen sich in Erwartung eines größeren Konflikts gegenüber, weil die Amerikaner dabei sind, ihren Status als alleinige Supermacht einzubüßen. Von diesem Supermachtstatus ist Washington längst nur noch seine Militärmacht geblieben. Auch die Sowjetunion verfügte am Ende ihrer relativ kurzen Existenz nur noch über militärische Macht und durchlebte vor ihrem Zusammenbruch soziale Unruhen und wirtschaftlichen Niedergang. Die Lage in den USA unterscheidet sich nicht grundlegend, vielleicht ist sie sogar schlimmer. Die USA sind am Ende. Die sozialen Unterschiede werden immer größer und auch die Spannungen zwischen den ethnischen Bevölkerungsgruppen nehmen zu, während der internationale Einfluss ständig schwindet. Aber die amerikanischen Eliten sind entschlossen, sich dem scheinbar unvermeidlichen Verlust des amerikanischen Supermachtstatus und ihres Empire entgegenzustemmen.
Eurasien in Flammen aufgehen zu lassen und überall dort Aufruhr zu schüren, scheint das Rezept Washingtons zu sein, mit dem der eigene Untergang verhindert werden soll. <br />
<br />
Die USA wollen in der Region von Marokko und dem Mittelmeer bis zu den Westgrenzen Chinas offenbar einen Flächenbrand entzünden. Mit der Destabilisierung von drei wichtigen Regionen – Zentralasien, dem Mittleren Osten und Nordafrika – hat dieser Prozess bereits eingesetzt. Aber die ersten Schritte, die die USA und ihre Verbündeten in der NATO und in Arabien in dieser Richtung unternahmen, richteten sich nicht gegen Syrien.
In der Nahmittelost-Region begann dieser Prozess mit der Belagerung des Iraks, die dann letztlich der angloamerikanischen Invasion des Landes im Jahre 2003 den Boden bereitete. In Zentralasien wurde diese Politik mit der Destabilisierung Afghanistans während des Kalten Krieges und einer amerikanischen Unterstützung eingeleitet, die dafür sorgte, dass zwischen den einzelnen Gruppen des Landes Kämpfe ausbrachen. Aus diesen Auseinandersetzungen gingen auch die Taliban hervor. Die Anschläge vom 11. September 2001 lieferten den USA und ihren NATO-Verbündeten dann den geeigneten Vorwand für eine Invasion dieses Landes. Und in Nordafrika gelang es den USA und Israel, eine Spaltung des Landes herbeizuführen, nachdem dort jahrelang Spannungen geschürt und verdeckte Operationen durchgeführt worden waren.
In den drei erwähnten Großregionen vollzieht sich gegenwärtig vor unseren Augen die zweite Welle der Destabilisierung. In Zentralasien hat die NATO den Krieg in Afghanistan bis nach Pakistan ausgeweitet. Heute wird der Kriegsschauplatz mit dem Ausdruck »AfPak« bezeichnet, womit die beiden Länder [aus amerikanischer Sicht offenbar] einen einheitlichen Kriegsraum bilden. In Nordafrika wurde Libyen 2011 von der NATO angegriffen, und die [libysche] Dschamahirija [»Volksmassenrepublik«] wurde durch die unterschiedlichen Volksgruppen aufgeteilt. Im Mittleren Osten richtet sich die zweite Welle der Destabilisierung sozusagen als Fortsetzung der Ereignisse im Irak nun gegen die Syrische Arabische Republik.
Washington scheint von dem folgenden Szenario zu träumen: In Syrien, der Türkei, dem Irak und dem Iran kommt es zu einem Aufstand der Kurden; der Irak, der Libanon, Syrien, die Türkei und der Jemen zerfleischen sich in religiös motivierten Kriegen; Algerien, Ägypten, Libyen, Pakistan und der Sudan werden durch Instabilität und Kämpfe zermürbt; Berber und Araber bekämpfen sich gegenseitig in ganz Nordafrika; Zentralasien wird von Unsicherheit und politischer Instabilität heimgesucht; ein Krieg im Südkaukasus verzehrt Georgien, Armenien und die Republik Aserbaidschan; unter den Balkaren, Tschetschenen, Tscherkessen, Dagestanis, Inguscheten und anderen Kaukasusvölkern kommt es im Nordkaukasus zu Aufständen gegen die Russen; der Persische Golf wird zu einer Zone der Instabilität, und die Beziehungen Russlands zur Europäischen Union und der Türkei befinden sich auf einem Tiefpunkt. <br />
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Ein derartiger Weltenbrand wird von Washington gegenwärtig stetig geschürt und aufrechterhalten.
Aber alle diese Entwicklungen bedeuten zugleich, dass einige der wichtigsten Energietransport- und Versorgungsrouten gestört und damit die massiv von Energieimporten abhängigen Volkswirtschaften Chinas, der größeren europäischen Mächte, Indiens, Japans und Südkoreas schwer beeinträchtigt werden könnten. Dies könnte dazu führen, dass die Politik der Europäischen Union gezwungenermaßen noch militärischer ausgerichtet wird, weil man verzweifelt versucht, ihre Volkswirtschaft zu retten.
Ein solches Szenario birgt vor allem für die Energielieferanten wie Russland oder die OPEC große Gefahren, wären sie doch möglicherweise gezwungen, sich entweder für China oder die EU zu entscheiden, sollte es zu Rohstoff- und Energieverknappungen kommen. Ein Krieg um Rohstoffe – wie der Erste Weltkrieg – könnte als Konsequenz mit verheerenden Folgen für einen großen Teil Afrikas und praktisch alle Industrieregionen Eurasiens ausbrechen.
Und während sich diese Katastrophen ereignen, könnten die USA sich all dies aus sicherer Entfernung anschauen, wie sie es schon im Ersten und Zweiten Weltkrieg taten, bevor sie dann in letzter Minute eingriffen, um die Scherben aufzusammeln und damit noch wirtschaftlichen Nutzen aus diesem verheerenden Krieg zögen.
Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-52862562028153379772012-04-27T02:13:00.000-07:002012-05-03T02:41:49.849-07:00WeltwährungDie Weltwährung naht: Die USA und der Griff nach der Globalherrschaft
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Michael Morris
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Am 27. März 2012 trafen die Verteidigungsminister der USA, Kanadas und Mexikos in Ottawa zusammen, um die Nordamerikanische Union, NAU, auf dem militärischen Sektor voranzutreiben – und so gut wie keine deutschsprachige Zeitung hat darüber berichtet. Ziel der Hintermänner der NAU ist nicht nur die Abschaffung von Grenzen und nationalen Währungen sowie die Schaffung einer gemeinsamen Armee, sondern offenbar die Herrschaft über die gesamte westliche Welt – als Vorstufe zur Weltherrschaft. Das glauben Sie nicht? Genau deswegen funktioniert das alles auch so reibungslos!
Die NAU (North American Union) ist ein Zusammenschluss der drei großen nordamerikanischen Staaten nach dem Vorbild der EU. Still und heimlich werden von den Regierungen der drei Staaten immer mehr Abkommen geschlossen, die ähnlich der EU bestehendes Recht aushebeln und die Bürger und ihre (wenigstens noch teilweise) demokratisch gewählten Vertreter entmündigen.
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Viele Amerikaner und Kanadier fürchten bereits seit Jahren den Verlust ihrer nationalen Selbstbestimmung und eine Finanzdiktatur à la Europäische Union. Offenbar zu Recht, denn die meisten kanadischen und US-amerikanischen Abgeordneten erfahren – ebenso wie die
Bevölkerungen – nichts über die mehr oder weniger geheim stattfindenden NAU-Treffen. Seit einigen Jahren schon wird über die Schaffung einer gemeinsamen nordamerikanischen Währung verhandelt, nun scheint in den Augen der Mächtigen die Zeit für den Nordamerikanischen Dollar reif zu sein. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass der große Plan vorsieht, eine solche NAU-Währung später mit der EU-Währung zu verschmelzen.
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Was würde eine solche westliche Einheitswährung bedeuten? Macht! Sie würde die Herrscher über den US-Dollar und über den Euro (die Besitzer der Fed, der Bank of England und der EZB) noch mächtiger machen und alle nationalen Gremien und Parlamente überflüssig machen. Daher ist es klar, dass Griechenland unter keinen Umständen aus der Euro-Zone austreten darf, denn das würde die Pläne der geheimen Weltregierung gehörig durcheinander bringen.
Zahlreiche private Initiativen, aber auch ein Zusammenschluss von US-Sheriffs, geht seit kurzem resolut gegen Washington vor und versucht die Abschaffung der Demokratie und die Etablierung einer Diktatur auf amerikanischem Boden zu verhindern – jedoch bislang ohne Erfolg. Ron Paul, der einzige US-Spitzenpolitiker, der seit Jahren den Mut hat, das Bankenkartell – welches Washington DC, die Londoner City und die EU regiert – öffentlich anzuprangern, wird natürlich im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner unterliegen. Aber er hat es zumindest versucht, sich den Mächtigen in den Weg zu stellen. Das ist mehr, als die meisten von uns behaupten können.
Wir Heuchler betrachten totalitäre Regime in fernen Ländern oder in unserer eigenen Vergangenheit, und wir richten über die Menschen, die nichts gegen ihre eigene Unterdrückung unternommen haben. Wir werden zu Wachsamkeit gemahnt, unser Blick auf ein paar angeblich gefährliche Extremisten gelenkt. <br />
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Die Presse schießt sich auf »gefährliche Gruppierungen« ein, die im Grunde nur noch aus Spitzeln der Geheimdienste zu bestehen scheinen. Doch während unsere Aufmerksamkeit auf einige dümmliche Schläger gelenkt wird, etabliert der wahre Feind – ohne dass wir es merken – ein Notstandsgesetz nach dem anderen und beraubt uns unserer Freiheit. Doch die Masse will es nicht wahrhaben oder es ist ihr egal – solange sie alle ihren Fernseher und ihr Handy haben...
Die meisten Menschen, die in Diktaturen leben, wissen wenigstens, dass es so ist. Viele Europäer hingegen glauben immer noch, dass sie frei wären. Sie wissen nicht, dass in Deutschland in den vergangenen Jahren ein so genanntes »Anti-Terror-Gesetz« nach dem anderen erlassen wurde. Diese »Gesetze« erlauben es Behörden nach Lust und Laune, Daten über ihre Bürger zu sammeln und jeden nach Belieben zu überwachen, Bankkonten zu überprüfen, ja sogar Bankschließfächer jederzeit einfach zu öffnen. Sobald der Notstand ausgerufen wird, kann das Militär gegen das eigene Volk eingesetzt, jede Fabrik, jedes Haus, jedes Auto beschlagnahmt und jeder von uns zu »Hilfsdiensten« herangezogen werden. Das wird nicht passieren? Warum werden denn dann solche Gesetze erlassen?<br />
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Jeder unserer Schritte, jedes unserer Gespräche wird heute bereits überwacht. In den USA unterschrieb Präsident Obama Anfang 2012 – gegen seinen Willen, wie er selbst betonte – den National Defense Authorization Act (NDAA), der es fortan US-Behörden erlaubt, jedermann auf amerikanischem Boden festzunehmen und zu inhaftieren – auch ohne Prozess und ohne Angabe von Gründen!
Im deutschen Bundestag soll jetzt das Rederecht für Abgeordnete abgeschafft werden. Dann darf jeder nur noch das sagen, was ihm seine Fraktion vorgibt. Damit werden künftig abweichende Meinungen, wie etwa die von Frank Schäffler, der anders als seine Partei gegen den Euro-Rettungsschirm war, einfach unterdrückt.
Wir leben schon wieder in einer Diktatur, in einer Diktatur des Großkapitals. Es gibt in Europa keine Demokratien! Unsere Politiker sind Marionetten, Spielbälle einiger superreicher Familien, die nach der Weltherrschaft dürsten – und wir machen es ihnen so unvorstellbar leicht!
Wir alle sehen seit Jahren zu, wie im Namen einer vermeintlich guten Sache ein Gesetz nach dem anderen gebrochen wird. Der Euro soll der Garant für »ein friedlich vereintes Europa« sein. In Wahrheit herrschen bereits in immer mehr europäischen Ländern bürgerkriegsähnliche Zustände.
Wir wissen, dass wir unentwegt von Seiten der Politiker belogen und betrogen werden, und wir begehren nicht auf. Wir halten den Mund und schlucken. Nach offiziellen Angaben sollen im März 2012 etwa 25 Millionen Menschen in der Euro-Zone arbeitslos gewesen sein, in Wahrheit sind es vermutlich eher 50 Millionen – Tendenz rapide steigend. <br />
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In einem Interview sagte George Soros vergangene Woche: »Die Euro-Zone steuert meiner Ansicht nach auf eine Tragödie historischen Ausmaßes zu.«
Wenn dieser EU-Diktatur nicht bald Einhalt geboten wird, dann werden die kommenden Jahre alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Dann werden kommende Generationen sich fassungslos an den Kopf greifen und fragen: »Wieso habt ihr das nicht verhindert? Wie konntet ihr das zulassen?« Und viele von uns werden antworten: »Wir haben es nicht kommen sehen!« Wie erbärmlich! Vielleicht aber werden kommende Generationen dann ja gar keine Fragen mehr stellen, weil sie so gut kontrolliert und »ausgebildet« sind, dass sie aufgehört haben, selbstständig zu denken.
Es gibt keine Chance, sich herauszureden, denn es sind alle Informationen verfügbar. <br />
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Wie ich es mit meinem Buch getan habe und es weiter mit meinen Artikeln tue, so verbreiten Hunderte, Tausende anderer Menschen alternative Informationen zur offiziellen Propaganda. Die Wahrheit über den Zustand unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft finden Sie nicht im Fernsehen und nicht in der Massenpresse, sondern im Internet und in Büchern. Man muss nur die Augen aufmachen und selbstständig denken. Danach sollte man handeln.
Es gibt keine Vergebung für diejenigen, die jetzt schweigen und tatenlos zusehen, wie all unsere sozialen und gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten 150 Jahre innerhalb weniger Jahre zunichte gemacht werden. Unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern haben dafür geschuftet, dass wir es einmal besser haben, und nun werfen wir all das achtlos weg. Sie haben sich Rechte und Freiheiten erkämpft und erstritten. Wir haben alle ihre Ideale und Werte verkauft – für ein paar Annehmlichleiten und für Unterhaltungselektronik.
Eine kleine Gruppe extrem reicher Familien hat es innerhalb der letzten hundert Jahre geschafft, die USA und ganz Europa in ihre Hände zu bekommen. <br />
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Als nächstes werden sie die Nordamerikanische Union etablieren und sie dann mit der EU verschmelzen. Das soll rasch passieren, denn man muss den Chinesen zuvorkommen, die ihrerseits versuchen, den Yuan statt des US-Dollars als Weltleitwährung zu etablieren. Die Fakten liegen auf dem Tisch: Im Dezember 1913 gründeten die Herrscher über den Westen die Fed. Ich bin gespannt, ob sie im nächsten Jahr die ersten 100 Jahre ihrer heimlichen Weltherrschaft groß feiern werden, und wenn ja, wie?
Es ist eine Schande, wie verantwortungslos der angeblich moderne und aufgeklärte Mensch sich verhält − nicht nur gegenüber unserem Erbe, sondern auch gegenüber unseren Mitmenschen und gegenüber der Natur. Wir dröhnen uns mit billigem, wertlosem Müll zu, stopfen totes Zeug in uns hinein und schimpfen darüber, dass alles immer schlechter wird. Aber es wird sich nichts verbessern, wenn man diese Verbesserungen nicht mit Nachdruck einfordert. Es wird Zeit, dass wir alle vom Standby-Modus in den Wachzustand wechseln und wieder selbstständig denken und handeln. Es ist Zeit, aufzuwachen! Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
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In Griechenland greifen Armut und Elend wie die Pest um sich. Tausende schlafen auf den Straßen, weil sie in den letzten Monaten ihre Wohnungen verloren haben. Angst und Verzweiflung machen sich breit. Die Selbstmordrate explodiert. Eltern geben ihre Kinder in Heimen ab, weil sie sie nicht mehr ernähren können. Private deutsche Einrichtungen haben bereits die ersten LKW-Konvois mit Lebensmitteln und Medikamenten nach Griechenland geschickt. Solche Zustände gab es früher nur in afrikanischen Bürgerkriegsgegenden. Aber unsere staatliche Propagandapresse verschweigt solche »Details«.
Griechenland ist bereits dank EU und IWF ein Dritte-Welt-Land. Portugal, Spanien und Irland sind nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt. Auch dort grassieren Arbeitslosigkeit und Armut wie die Cholera. Cholera und Pest, das ist es, was uns die EU und der Euro gebracht haben. <br />
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All das war genauso geplant und vorprogrammiert. Und all das ist Vorbild für die Nordamerikanische Union!
Nichts von dem, was gegenwärtig in Politik und Wirtschaft passiert, geschieht zufällig. Alles ist genau so gewollt und gesteuert. Ich weiß, dass viele brave Gutmenschen das nicht glauben wollen, denn man hat ihnen ja lange und konsequent ein chronisch schlechtes Gewissen antrainiert, das ihnen verbietet, schlecht über andere Menschen zu denken, oder zumindest solche Gedanken laut auszusprechen. Man kann dem gemeinen Deutschen mit dem Hammer auf den Kopf schlagen und er wird immer noch schreien: »Es war alles meine Schuld! Bitte vergib mir!« Solange man ihm sein Handy und seine EC-Karte lässt, wird er nicht aufbegehren.
Die Schaffung eines westlichen Einheitsstaats und einer bargeldlosen westlichen Einheitswährung ist nur noch einen kleinen Schritt entfernt, und sie ist die Voraussetzung für den Griff nach der Weltherrschaft. Nichts Geringeres als das ist es, was die Besitzer der Großbanken und der Großkonzerne (die ein und dieselben sind) anstreben. <br />
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Ich weiß, dass die meisten Leser lieber positive Nachrichten lesen, aber ich kann sie ihnen nicht liefern. Mittlerweile sind selbst die Schmetterlinge unter den Ökonomen und Analysten, die bis vor kurzem noch schrieben, dass alles gut würde, vom Gegenteil überzeugt und sehen keinen Ausweg mehr. Die Wirtschaft, die Börsen, der Gold- und der Ölpreis werden von einigen wenigen nach deren Lust und Laune manipuliert.
Als ich vor einem Jahr mein Buch Was Sie nicht wissen sollen veröffentlichte, da hielt manch einer meine darin gemachten Prognosen über die nahe Zukunft für übertrieben. Manche Leser dachten: »Mit vielem hat er zwar Recht, aber ganz so schlimm wird’s schon nicht werden!« Viele hielten mich für einen Pessimisten. Das bin ich nicht. Leider – und ich meine wirklich »leider« – hatte ich mit fast allem Recht. Es kommt sogar teilweise noch schlimmer und noch dicker als ich befürchtete!
In einem Sicherheits-Strategie-Papier der EU vom 12. Dezember 2003 heißt es unter anderem: »Nie zuvor ist Europa so wohlhabend, so sicher und so frei gewesen... <br />
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Die Schaffung der Europäischen Union steht im Mittelpunkt dieser Entwicklung. Sie hat die Beziehungen zwischen unseren Ländern und das Leben unserer Bürger verändert.« Zynismus? Ignoranz? Bösartigkeit?
Man kann über Diktaturen wie die DDR viel Schlechtes sagen, aber zumindest musste in der DDR niemand hungern! Das sieht in der Euro-Zone heute ganz anders aus. Die EU-Kommission wird nicht vom Volk gewählt. An der Spitze dieser totalitären Organisation stehen Marionetten, deren einzige Aufgabe es ist, das Geld der Europäer zu den Banken, also zu deren Besitzern umzuleiten. Damit soll Europa geschwächt werden, damit die EU einer Vereinigung mit der NAU nichts mehr entgegenzusetzen hat. Bargeldgeschäfte werden in der EU schrittweise verboten, in wenigen Jahren soll es überhaupt kein Bargeld mehr geben. Warum wohl?
Die EZB hat in den zurückliegenden Monaten mehr als eine Billion (= 1.000 Milliarden) neuer Euros auf den Markt geworfen, was zu hoher Inflation führt und für den Anstieg der Benzinpreise und anderer steigender Verbraucherpreise verantwortlich ist. Diese Preissteigerungen werden absichtlich von der Euro-Spitze herbeigeführt.
All das wird – wenn es so weitergeht – vermutlich in Chaos und Krieg enden. Und genau das soll es wohl auch. <br />
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Wäre ein Zusammenschluss der NAU und der EU ohne große Katastrophe möglich? Solange man die Menschen darüber abstimmen lässt, vermutlich nicht. Oder man macht es wie beim Euro-Beitritt der Iren: Man lässt sie so lange abstimmen, bis sie es leid sind und dafür stimmen. Man macht die Menschen solange mit widersprüchlichen und unverständlichen Aussagen mürbe, bis sie völlig resignieren und alles willenlos über sich ergehen lassen. Dann könnte man die Demokratie auch gleich offiziell abschaffen. Warum nicht? Das größte Problem für die Politiker sind doch die Wahlen. Die sind ziemlich anstrengend und am Ende weiß man nicht genau, was dabei rauskommt − zumindest in manchen Ländern. Die Abstumpfung des Wahlvolks hat ohnehin zur Folge, dass immer weniger Menschen zur Wahl gehen. Ein weiteres Argument für eine Abschaffung von Wahlen.
Dann haben wir noch das Problem, dass die traditionellen Parteien immer unbeliebter werden. Nach neuesten Schätzungen könnten die PIRATEN in Deutschland auf Bundesebene momentan auf etwa zwölf Prozent kommen. Würden die etablierten Parteien das zulassen? Würden die Machthaber hinter den Parteien das zulassen? Vielleicht ja.
Ich habe nichts gegen die PIRATEN, ganz und gar nicht, ich bin der Meinung, dass es niemand wirklich schlechter machen könnte als unsere etablierten Polit-Clowns, aber das Problem mit der PIRATEN-Partei ist doch, dass die jungen Damen und Herren (denen ich hehre Ideale unterstelle) überhaupt nicht wissen, woher der Wind weht, und sie daher vielleicht sogar noch leichter zu manipulieren wären als die alten Politiker.
Jetzt wird der eine oder andere sich vielleicht denken: »Ja, wenn es auch keinen Sinn macht, die PIRATEN zu wählen, was sollen wir denn dann tun?« Nun, zuerst wäre es gut, wenn Sie nicht in Resignation verfallen, sondern selbst Initiative entwickeln. Revolutionen gehen nie von Politikern, sondern von den Massen aus. Natürlich b»ht auch bei Revolutionen die Gefahr, dass sie von hinten gesteuert werden. Dieser Verdacht kam in mir im vergangenen Jahr bei den Umwälzungen in diversen nordafrikanischen Staaten auf. Revolutionen, die mit physischer Gewalt einhergehen, sind gefährlich, weil das dabei entstehende Adrenalin die Sinne vernebelt und uns auf Autopilot stellt. <br />
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Eine andere Form der Revolution könnte in einer Welle an Information bestehen. Je mehr Menschen sich trauen, ihre ausgetretenen Pfade zu verlassen und hinter den Schleier zu schauen, desto schwieriger wird es, die Massen zu manipulieren.
Jeder Einzelne von uns könnte viel dazu beitragen, die finsteren Pläne der so genannten »Elite« zu vereiteln. Ein wichtiger Schritt, auf den ich immer wieder hinweise, ist: Bezahlen Sie so weit wie möglich mit Bargeld! Es sind unter anderem diese dämlichen Karten, die uns steuerbar machen und uns jeden Sinn für Geld und Wert verlieren lassen. Sobald das Bargeld gänzlich abgeschafft ist, sind wir Sklaven der Zentralbanken, oder der einen »einzigen« Zentralbank, die es dann noch gibt.
Bilden Sie sich, schauen Sie genau hin, denken Sie! Teilen Sie Ihr Wissen mit anderen. Konfrontieren Sie die Politiker mit Ihren Anliegen. Hören Sie auf, den Massenmedien Glauben zu schenken und unterstützen Sie diese nicht weiter mit Ihrem Geld. Füttern Sie die Banken nicht mit Ihrem Geld. Wenn nicht so viele von uns ihr Geld zu den Banken tragen und nicht so viele von uns von ihnen Kredite nehmen würden, dann wären die »feinen Herren«, die dahinter stehen, schnell machtlos.
Überlegen Sie, was Sie ihren Enkeln sagen möchten, wenn die Sie in dreißig Jahren fragen: »Was hast du damals in den 2010er-Jahren getan? Warum hast du nichts gegen den ganzen Wahnsinn unternommen?« Wie gesagt: falls die dann überhaupt noch irgend etwas fragen...
Wir können jederzeit alles verändern – wir müssen es nur wollen, wir müssen nur den Hintern hochkriegen. Wir müssen uns aus der Isolation lösen, in der viele von uns Menschen sich heute befinden. Dafür muss man auf andere zugehen, mit ihnen reden, ihnen zuhören. Reden bringt die Menschen zusammen und schafft Verständnis füreinander. Es war nie wichtiger als heute, sich das immer wieder in Erinnerung zu rufen. Die Zeiten und der Umgangston auf den Straßen werden rauer. Aber wir müssen zusammenhalten! Wir müssen aufhören, zu funktionieren und anfangen, selbstständig zu denken.
Ach, und eins noch: Jedes Mobiltelefon hat auch eine Taste, mit der man es aus- und später wieder einschalten kann. Ich habe oft das Gefühl, dass die meisten Menschen das heute nicht mehr wissen.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-91147501084345566672012-02-10T01:59:00.000-08:002012-02-10T02:02:00.470-08:00USA - die imperiale MachtNachkriegs-Verfassungen: Privatisierungen und Aufbau imperialer Strukturen<br /><br />Mahdi Darius Nazemroaya<br /><br />Die USA haben seit dem Zweiten Weltkrieg die Verfassungen besiegter Staaten umgeschrieben. Aber in den vergangenen beiden Jahrzehnten gelang es Washington sogar, besiegte Staaten in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht von Grund auf zu verändern und ihnen eine völlig andere Struktur zu geben, indem sie dezentralisiert und ausländische Einflussnahme auf ihre politischen Strukturen und ihre Volkswirtschaften legalisiert wurden. Vom früheren Jugoslawien bis zu Afghanistan und dem Irak ging dieser Prozess mit Krieg und einer direkten sowie anhaltenden ausländischen Militärpräsenz einher. Vor diesem Hintergrund kam den neuen Verfassungen in diesem Prozess eine besondere Bedeutung zu und öffnete der Eingliederung dieser Länder in das amerikanische Empire Tür und Tor.<br /><br />Der nachfolgende Artikel Mahdi Darius Nazemroayas über die Manipulationen von Verfassungen als neokoloniales Mittel des Aufbaus moderner imperialer Strukturen wurde bereits 2011 im italienischen Journal Eurasia veröffentlicht.<br /><br />Die Geografie eines Landes spiegelt sich auch in der Verfassung der entsprechenden Nation, in der in der Regel auch auf die äußeren und inneren Grenzen eingegangen wird, wider. Wenn wir dieser Beobachtung noch etwas genauer nachgehen, zeigt sich, dass Verfassungen auch missbraucht und verändert werden können, um bestimmten geopolitischen Zielen zu dienen. An dieser Stelle tritt eine wichtige geopolitische Fragestellung in den Vordergrund der Analyse, betrachtet man die Länder genauer, die sich im Krieg mit den Vereinigten Staaten und deren Verbündeten befunden haben. Wenn wir auf den Zweiten Weltkrieg [und die unmittelbare Nachkriegszeit] zurückblicken, wurden sowohl die japanische als auch die deutsche Verfassung nach ihrer Niederlage entweder direkt durch Washington oder aber unter alliierter Aufsicht verändert. Darüber hinaus errichtete das Pentagon in beiden Ländern Militärstützpunkte, was wiederum bei der sowjetischen Führung Beunruhigung auslöste.<br /><br />Die verfassungsmäßige Neuausrichtung Japans und Deutschlands diente Washingtons geopolitischen Interessen. Dies zeigt sich augenfällig an der japanischen Verfassung, die vom amerikanischen Militär erstellt wurde. Artikel 9 der japanischen Verfassung versagt Japan das souveräne Recht, Krieg zu erklären oder ein ständiges Heer, eine Luftwaffe oder Marine zu besitzen. Mit dieser neuen Verfassung wurde Japan als potenzieller militärischer Konkurrent oder als potenzielle Bedrohung in Ostasien und der Pazifikregion ausgeschaltet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelte sich ein neues tiefgreifendes Wechselspiel zwischen den neuen Verfassungen und den geopolitischen und strategischen Zielsetzungen Washingtons.<br /><br />Der Aufbau und die Zerstörung von Nationen: ein wichtiges Rezept für Imperien<br />Man könnte sagen, dass sich die USA und ihre Verbündeten in den vergangenen 20 Jahren sehr intensiv mit der sogenannten »Nationenbildung« (dem »Nation Building«] befasst haben. Im Rahmen dieser [verschiedenen] Prozesse der Nationenbildung in den Ländern, die unter der politischen und militärischen Kontrolle Washingtons standen, wurden Verfassungen neu- und umgeschrieben. Bei dem Prozess der »Nationenbildung« handelt es sich nicht um ein wohlmeinendes [, an den Interessen der jeweiligen Nation interessiertes] Vorgehen, sondern es ist Teil einer Strategie, die Länder, die sich sozusagen im »Wiederaufbau« befinden, den Vorgaben einer weltweiten Vorherrschaft und einer »Nationenbildung« nach heutigem imperialem Verständnis zu unterwerfen. Die Verfassungen werden so umgeschrieben, dass sie 1) diese Länder zu Vasallenstaaten oder praktisch zu Kolonien machen, 2) für diese Vasallenstaaten in den weltweiten imperialen Strukturen moderner Prägung eine Nische einrichten und 3) diese Länder Washingtons geopolitischen Absichten dienen, eine weltweite Vormachtstellung einzunehmen oder diese auszubauen.<br /><br />Zunächst aber muss die alte Ordnung zerstört oder zumindest grundlegend verändert werden, damit etwas Neues ihren Platz einnehmen kann. Die sogenannte »Nationenbildung« beginnt also in der Regel mit der »Nationenzerstörung«, die sich zuerst oder auch gleichzeitig vollzieht. Diesen Prozess der »Nationenzerstörung« treiben Washington und seine Verbündeten auf dreifachem Wege durch wirtschaftliche, politische oder militärische Aggressionen voran, oder sie bedienen sich dazu internationaler Institutionen und Organisationen, die von ihnen kontrolliert werden, wie etwa der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Mit anderen Worten kommt es im Verlauf dieser Entwicklung immer zu einer Art Kriegsführung, um 1) Druck auszuüben, 2) Angst und Schrecken zu verbreiten, 3) die Auflösung der [gesamtgesellschaftlichen] Strukturen herbeizuführen und 4) das Land, auf das man es abgesehen hat, letztendlich in die heutigen imperialen Strukturen Washingtons einzubinden. Diese Kriege können offen geführt werden, aber auch verdeckte Formen annehmen.<br /><br />Oft beginnen diese aggressiven Entwicklungen verdeckt, schlagen dann aber in der Regel in einen offenen Konflikt um, wenn das betreffende Land in der Phase der verdeckten Kriegführung nicht kapituliert. Sanktionen, dämonisierende Medienkampagnen, politische Isolation, wirtschaftliche Behinderung und das Schüren innenpolitischer Unruhen gehören zu den taktischen Mitteln, die in der Anfangsphase der Unterwerfung der ins Visier geratenen Länder eingesetzt werden. Selbst Kredite und Unterstützung werden als Waffen in diesem Krieg gegen diese Länder benutzt.<br /><br />Die Strukturellen Anpassungsprogramme (SAP), die [vor allem vom IWF und von der Weltbank als Vorbedingung für Finanzhilfen] in den Zielländern durchgesetzt werden, dienen dazu, die nationalen Industrien und die sich im Staatsbesitz befindenden Vermögenswerte zu privatisieren. Diese SAPs führten in der früheren Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien zu Bürgerkrieg und ethnischen Spannungen, an denen das Land später zerbrach und in verschiedene Republiken aufgeteilt wurde. Wenn sich ein Zielland diesem Druck nicht beugt, setzt Washington auf eine wie auch immer geartete Form des »Regimewechsels«.<br /><br />Ein solcher Regimewechsel kann als »farbige Revolution« [zum Beispiel »Rosenrevolution« 2003 in Georgien; »Orangene Revolution« 2004 in der Ukraine] stattfinden oder aber durch eine direkte militärische Intervention forciert werden. Ein offener Krieg führt unvermeidlich zu einem Besatzungsregime durch ausländische Truppen. Washington und seine Verbündeten stellen diese militärische Eroberung und territoriale Besetzung gerne als »Befreiung« oder Militärintervention aufgrund humanitärer Erwägungen« dar. In diesem Sinne werden dann die ausländischen Besatzungssoldaten wie im Falle Bosnien-Herzegowinas als »Friedenstruppe« oder als Teil eines »Stabilisierungseinsatzes«, wie zum Beispiel beim Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF) im von der NATO besetzten Afghanistan, bezeichnet. Tatsächlich zielt die Präsenz ausländischer Soldaten darauf ab, das besetzte Land über eine »Neustrukturierung« in eine Kolonie oder ein Protektorat modernen Typs zu verwandeln, um es dann in das amerikanische Weltreich einzugliedern.<br /><br />Übergangsregierungen und ein Überblick über die »befreiten« Länder<br /><br />Unter dem Besatzungsregime Washingtons und seiner Verbündeten werden die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Institutionen in den besetzten oder sogenannten »befreiten« Ländern »umgebaut«. Vom von der NATO besetzten Kosovo bis zum besetzten Irak haben das Weiße Haus und das Pentagon in den besetzten Ländern Übergangsregierungen oder -verwaltungen eingerichtet. Bei diesen Regierungen handelt es sich in Wirklichkeit um modernen Formen von Kolonialverwaltungen in den besetzten Gebieten. Der Begriff »Übergang« in diesen so bezeichneten Regierungs- und Verwaltungseinrichtungen ist äußerst irreführend, da diese Einrichtungen, wie die Übergangsregierung in Somalia zeigt, die besetzten oder zusammengebrochenen Gebiete oft viele Jahre lang regieren. (i) So regiert die Interimsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK) den Kosovo seit 1999 bis heute, während die NATO das Gebiet über die Kosovo-Streitkräfte (KFOR) militärisch kontrolliert.<br /><br />Trotz der Bildung einer Regierung durch die Kosovaren untersteht der Kosovo immer noch der UNMIK, die die Interessen Washingtons und der einflussreichen Mitglieder der Europäischen Union (EU) vertritt. Mithilfe dieser neokolonialen Verwaltungen konnten sich Washington und die EU ihrer Verantwortung als Besatzungsmächte für das Wohlergehen der besetzten Länder und ihrer Bevölkerungen entziehen. Zugleich nutzen die USA und die EU diese Behörden dazu, sich der Vermögenswerte und der Rohstoffe der besetzten Länder durch umfassende Privatisierungen zu bemächtigen und öffnen über eine »Liberalisierung« der besetzten Gebiete diese Länder der [wirtschaftlichen und kulturellen] Ausplünderung.<br /><br />Dabei wird die einheimische Wirtschaft weitgehend zerstört, da sie dem Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten nicht gewachsen ist. Auch die einheimische Agrarwirtschaft und der Finanzsektor werden auf aggressive Weise unter Druck gesetzt und anschließend übernommen. Ähnlich wie in der Kolonialzeit wird die gesamte einheimische traditionelle Landwirtschaft zerschlagen und beispielsweise durch aus dem Ausland importierte gentechnisch veränderte Organismen (GMO) in den Ruin getrieben. Auch die Wasserwirtschaft und andere der Allgemeinheit gehörende Ressourcen werden privatisiert. Dementsprechend breiten sich Hunger, Armut sowie Verbrechen und Gewalt aus, die durch diese sozialen Missstände ausgelöst werden.<br /><br />Kolonisierung durch Verfassungen: Jugoslawien, der Irak und Afghanistan<br /><br />Die Erarbeitung einer neuen Verfassung steht im Mittelpunkt des Restrukturierungsprozesses eines besetzten Landes. Die Verfassungen sind so etwas wie die DNS eines Landes. Sie sind grundlegende [Rechts-] Dokumente und bilden den [staats-] rechtlichen und grundrechtlichen Kern aller Gesetze, die die Regierungsarbeit, die Gewaltenteilung, die Volkswirtschaft, die auswärtigen Beziehungen, die Grundpositionen des Landes bei bilateralen und internationalen Verträgen, die verteidigungspolitischen Beziehungen, die Währungspolitik, Investitionen und den Handel festlegen und regeln. Die neuen Verfassungen der »befreiten« Länder sind darauf ausgerichtet, die Staaten politisch und wirtschaftlich zu knebeln.<br /><br />Die Verfassung Bosniens ist ein gutes Beispiel für diese Vorgehensweise. Die bosnische Verfassung wurde als Teil des als »Abkommen von Dayton« bekannten umfassenden Friedensabkommens, das auf dem Luftwaffenstützpunkt Wright-Patterson in Dayton im US-Bundesstaat Ohio ausgehandelt und 1995 unterzeichnet wurde, entworfen. Das Dayton-Abkommen und die Annahme der vom Ausland konzipierten bosnischen Verfassung verwandelten Bosnien-Herzegowina in ein modernes Protektorat.<br /><br />Auf der Grundlage der neuen Verfassung wurde in Bosnien-Herzegowina unter den wachsamen Augen der NATO-Soldaten ein neuer politischer und wirtschaftlicher Rahmen geschaffen. Nach der Verfassung wurde das Land rechtmäßig von Nicht-Bosniern regiert, und der eigentliche Regierungschef war nicht etwa ein bosnischer Bürger, sondern der jeweilige Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina. (ii) Dieser Hohe Repräsentant ist kein bosnischer Bürger. Er agiert praktisch wie ein kolonialer Statthalter und wird in Brüssel von der EU ernannt. Seit 2002 ist der der Hohe Repräsentant in Personalunion zugleich auch der EU-Sonderbeauftragte in Bosnien-Herzegowina. Der erste stellvertretende Hohe Repräsentant wird immer von Washington ernannt. Chef der bosnischen Zentralbank ist ebenfalls ein Ausländer, der von Brüssel, Washington und dem IWF handverlesen wird. (iii)<br /><br />Die bosnische Zentralbank untersteht faktisch den Bankensystemen der USA und Westeuropas und könnte nach den Vorgaben der bosnischen Verfassung selbst keine Kredite oder eine eigene Währung ausgeben. (iv) Seit 1999 wird die Haushalts- und Wirtschaftspolitik Bosnien-Herzegowinas in Washington und Brüssel diktiert. UNMIK ging sogar soweit, den Kosovo aus der Wirtschaftsunion mit Jugoslawien herauszubrechen, indem sie den jugoslawischen Dinar am 9. September 1999 durch die Deutsche Mark ersetzte. (v) Darüber hinaus ermutigte UNMIK die bosnische Bevölkerung dazu, in verschiedenen ausländischen Währungen, einschließlich des Dollars, zu handeln, was vor allem den USA und ihren westlichen Verbündeten zugutekam. (vi) Obwohl Bosnien-Herzegowina damals offiziell noch zu Jugoslawien und Serbien gehörte, sollte der Kosovo 2002 den Euro übernehmen, und UNMIK spielte zu keinem Zeitpunkt mit dem Gedanken, der Kosovo könnte eine eigene Währung einführen. (vii)<br /><br />Der Kolonisierungsprozess in Afghanistan und dem Irak unterscheidet sich nicht von dem Konzept, das im früheren Jugoslawien angewendet wurde. In allen diesen Fällen wurde nach dem Krieg oder der Invasion eine neue Regierungs- oder Verwaltungsbehörde eingesetzt, die dann die besetzten Gebiete umgestaltete und eine neue Verfassung ausarbeitete. Die Volkswirtschaften werden durch Gewalt destabilisiert und Teilungen und Spaltungen vom Ausland geschürt. Als Folge beginnen die Länder als selbstständige Einheiten auseinanderzubrechen. Schließlich werden Protektorate oder Kolonien, zu denen auch Militärgarnisonen in Form amerikanischer oder NATO-Auslandsstützpunkten gehören, errichtet. Diese militärische Infrastruktur durch Stützpunkte erinnert an die Zustände in den Grenzregionen des antiken römischen Weltreiches, des Imperium Romanum, zur Zeit seiner Ausdehnung. Im Jahr 2003 setzte das Weiße Haus im Irak für den anglo-amerikanisch besetzten Teil des Landes einen ausländischen Verwalter ein. Zunächst erhielt diese Funktion die Amtsbezeichnung Provisorischer Direktor des Büros für Wiederaufbau und humanitäre Hilfe (ORHA), aus der sich dann die Koalitionsübergangsverwaltung (CPA) entwickelte.<br /><br />Für den Chef der zweiten Übergangsverwaltung im Irak kursierten viele unterschiedliche Bezeichnungen: unter anderem Sonderbeauftragter im Irak, Hoher Repräsentant im Irak, Chef der Koalitionsübergangsregierung, Gouverneur des Irak, Konsul des Irak und Prokonsul des Irak. Die beiden letzten Bezeichnungen Konsul und Prokonsul im Irak weisen einen geschichtlichen Bezug zur römischen Antike auf. [Das Konsulat war das höchste Amt der römischen Republik. Es war immer mit zwei Personen besetzt, die die höchste Staatsgewalt innehatten. Der Prokonsul, meist ein Heerführer oder ein Provinzstatthalter, wurde berufen und besaß konsularische Gewalt (»pro consule«, ohne selbst Konsul zu sein.] Der Chef der Koalitionsübergangsregierung diente ähnlichen Zwecken wie der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina. In seiner Amtszeit wurden zahlreiche Reformen vollzogen, und 2004 wurde dem Land unter der Bezeichnung Transitional Administrative Law (TAL) eine Übergangsverfassung willkürlich übergestülpt.<br /><br />Die neue Verfassung hatte für die amerikanische Regierung höchste Priorität. 2005 erklärte der irakische Abgeordnete Mahmud Othman: »Sie legten uns einen ausführlichen Entwurf, praktisch eine vollständige Verfassung, vor … Die amerikanischen Vertreter waren mehr als die Iraker selbst an der Verfassung interessiert.« (viii) Auf der Grundlage der Übergangsverfassung wurde unter erheblichem Zeitaufwand schließlich ein Entwurf erarbeitet, der 1) die Dezentralisierung des Irak, die zur Bildung eines instabilen föderalen Systems führen würde, und 2) das praktisch umgehend in Angriff genommene ausländische Privatisierungsprogramm, mit dem die Koalitionsübergangsregierung bereits 2003 mit ihrer Direktive 39 begonnen hatte, legitimieren sollte.<br /><br />In Artikel 10 der afghanischen Verfassung, die 2004 erarbeitet wurde, ist ebenfalls die freie Marktwirtschaft festgeschrieben. Zwei Jahre später begann dann offiziell die Verschleuderung der afghanischen staatlichen Vermögenswerte und Ressourcen an ausländische »Investoren«. Die gleiche Vorgehensweise ist nach Ende des NATO-Krieges in Nordafrika auch für Libyen geplant. Der Nationale Übergangsrat in Bengasi, der ebenso wie die UÇK (die paramilitärische »Befreiungsarmee des Kosovo«, Ushtria Çlirimtare e Kosovës) von der NATO unterstützt wurde, hat bereits eine neue Zentralbank und einen neuen nationalen Erdölkonzern, der unter ausländischem Einfluss steht, aufgebaut. (ix) <br /><br />Dezentralisierung des Staates öffnet imperialen Truppen und zukünftigen Kriegen Tür und Tor<br /><br />Die neuen rechtlichen und durch die Verfassung vorgegebenen Rahmenbedingungen, die von Washington und seinen Verbündeten durchgesetzt wurden, führten dazu, dass die zentralstaatlichen Behörden und Zuständigkeiten in den besetzten Ländern systematisch abgebaut und abgeschafft wurden. Den politischen nachgeordneten Ebenen wie Städte, Landkreise, Bundesländer, Provinzen und regionale politische Gruppen wurde vor allen hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeiten und ihrer Beziehungen zu den Besatzungsmächten größere Autonomie eingeräumt. Auf diese Weise war es der kurdischen Regionalregierung möglich, unter Umgehung Bagdad trotz des Widerstandes des irakischen Erdölministeriums eigenständig 40 Verträge zur Erdölförderung mit ausländischen Unternehmen abzuschließen. (x)<br /><br />Diese von außen aufgezwungene Schwächung der Zentralmacht in den besetzten Gebieten zieht politische, wirtschaftliche und soziologische Folgen nach sich. Die Theorie der Sozialen Desintegration kann auf mikrostruktureller und makrostruktureller Ebene erweitert werden, um diese Veränderungen und die Art und Weise, wie sie von den USA und ihren Verbündeten dazu benutzt wird, die Gesellschaften der besetzten Länder zu manipulieren und zur Umgestaltung zu bewegen, zu erklären. (xi) Aus soziologischer Sicht verändert sich das [gesellschaftliche] Gefüge der besetzten Länder.<br /><br />Dies schließt Veränderungen auf den Ebenen sozialer Einheit beziehungsweise sozialer Uneinigkeit, der gesellschaftlichen Wertesysteme und der Auffassung des Konzeptes nationaler Einheit mit ein. Auf jeder Ebene wird das Gefüge der nationalen Einheit erschüttert, und in den besetzten Ländern greifen Störungen der sozialen Stabilität um sich und lassen ein soziales Chaos entstehen, in dem sich die unterschiedlichen sozialen Gruppen in den besetzten Gebieten zunehmend feindlich gegenüberstehen und sich voneinander abgrenzen.<br /><br />Dies wirkt wie eine Gegenreaktion auf den inneren Widerstand gegen die Besetzung und die ausländische Bevormundung. Die früheren sozialen Werte und Regeln sind in diesen, in sozialer Hinsicht deregulierten, sozialen Milieus nicht länger wirksam. In diesem sozial durch Regelverlust gekennzeichneten Milieu ist es Washington gelungen, in der Regel durch die Betonung trennender Faktoren neue soziale Strukturen zu schaffen. Diese neuen, in sich gespaltenen Gesellschaften sind innerlich immer schwach und können daher leicht in Washingtons imperiale Strukturen eingegliedert werden. Diese immer wiederkehrende Vorgehensweise [nach der Strategie »Teile und herrsche«] wurde im großen Stil auch in Afrika angewendet und geht direkt auf die europäischen Weltreiche und den Kolonialismus zurück.<br /><br />Diese besetzten Länder haben sich den geopolitischen und strategischen Zielen Washingtons und der NATO gefügt, inter anderem indem sie zuließen, dass in ihnen zahlreiche Militärbasen errichtet wurden, die durch die neuen politischen und wirtschaftlichen Strukturen und den gespaltenen oder in sich fragilen Zustand ihrer Gesellschaften unterstützt werden. Ebenso wie die neuen Verfassungen sind auch die neuen ausländischen Militärbasen Teil der Logistik des Aufbaus imperialer Strukturen und dienen als Vorposten, die die militärischen Nachschublinien, Energietransportwege und die Verkehrskorridore schützen.<br /><br />Im von der NATO besetzten Kosovo liegt Camp Bondsteel ganz in der Nähe der Grenze zu Albanien und der früheren jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien. Bondsteel wurde vom amerikanischen Verteidigungsministerium nach dem NATO-Krieg gegen Jugoslawien im Jahr 1999 errichtet. Es dient als Hauptquartier des amerikanischen KFOR-Kontingents, dem Schutz der geplanten AMBO-Pipeline, die durch Albanien, Mazedonien und Bulgarien verlaufen soll, um Erdöl aus dem Kaspischen Meer unter Umgehung Russlands nach Westeuropa zu bringen, und als vorgeschobener militärischer Posten auf dem Balkan. Der Bau dieses [386 Hektar großen] Stützpunktes war Teil eines umfassenderen militärischen Vordringens in das eurasische Kerngebiet. Diese Basis wurde zusammen mit der militärischen Infrastruktur, die das Pentagon in Osteuropa aufbaute und die die militärische Infrastruktur in Deutschland ersetze, 2001 für Angriffe auf Afghanistan und zwei Jahre später für Angriffe auf den Irak genutzt.<br /><br />Afghanistan und der Irak sind heute mit amerikanischen Militärbasen übersät. Der Irak hat mit den USA eine ähnliche Vereinbarung über die Stationierung amerikanischer Truppen (SOFA) wie Japan nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschlossen. 1960 hatte Japan im Rahmen eines bilateralen Sicherheitsvertrages den USA praktisch ein Truppenstationierungsrecht eingeräumt. Die amerikanischen Militärstützpunkte im Irak befinden sich nahe der Grenze zum Irak und Syrien, während die Militärbasen wie etwa Camp Dwyer und Camp Rhino im von der NATO besetzten Afghanistan sich in enger Nachbarschaft der Grenzen zum Iran, Turkmenistans, Usbekistans, Tadschikistans, Pakistans und der Volksrepublik China befinden.<br /><br />Alle diese Länder stehen im Zentrum der geopolitischen Aufmerksamkeit des Pentagon. Und so wie die neue Protektorate im früheren Jugoslawien als Sprungbrett benutzt wurden, um nach Afghanistan und in den Irak vorzudringen, sollen die neuen, noch im Aufbau befindlichen Protektorate oder Kolonien in diesen Staaten dazu dienen, im Rahmen des Strategie der weltweiten imperialen Vormachtstellung der Vereinigten Staaten von Amerika den Weg in diese eurasischen Staaten zu bahnen.<br /><br />__________<br />Anmerkungen:<br /><br />i) Die Übergangsregierung Somalias wird als Beispiel angeführt. Sie wurde mit Unterstützung der USA und der EU außerhalb Somalias in Kenia eingesetzt, um den Einfluss der USA und der EU in Somalia und dem Horn von Afrika zu erhöhen. <br />ii) Michel Chossudovsky, »The Globalization of Poverty and the New World Order, Québec«, in: Global Research, 2003, S. 258.<br />iii) Michel Chossudovsky, a.a.O., S. 258–259.<br />iv) Ebenda.<br />v) Saumya Mitra (Hrgb.), Kosovo: Economic and Social Reforms for Peace and Reconciliation, Washington, D.C.: World Bank, 2001, S. 22–23.<br />vi) Ebenda.<br />vii) Ebenda. <br />viii) Jonathan Finer und Omar Fekeiki, »U.S. Steps Up Role in Iraq Charter Talks: Envoy Offers Plan To Settle Dispute, Legislators Say«, in: The Washington Post, 13. August 2005.<br />ix) William Varner, »Libyan Rebel Council Forms Oil Company to Replace Qaddafi’s«, in: Bloomberg, 22. März 2011.<br />x) Aiyob Mawloodi, »Iraqi Parliament to discuss Kurdish oil contracts«, in: The Kurdish Globe, 7. Mai 2011.<br />xi) William Isaac Thomas und Florian Znanecki, The Polish Peasant in Europe and America, Vol. 2, New York City 1958, S.1127–1133.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-81040172360109586062012-02-03T09:24:00.000-08:002012-02-03T09:26:11.009-08:00Europäische IntegrationDie «Methode Schaffner» als ein Schlüssel zum Verständnis des Erfolgs der Schweiz <br /><br />von Dr. rer. publ. Werner Wüthrich <br /><br />In Teil 1 dieser Artikelfolge haben wir die «Methode Monnet» als Schlüssel zum Verständnis der Euro-Krise erkannt (Zeit-Fragen Nr. 50 vom 12.12.2011). In Teil 2 haben wir zwei unterschiedliche Vorstellungen kennengelernt, wie «Europäische Integration» aussehen könnte – auf der einen Seite das Konzept der EWG und heutigen EU und auf der andern Seite die EFTA, die europäische Freihandelsassoziation (Zeit-Fragen Nr. 3 vom 17.1.2012). Wir haben die Politiker kennengelernt, die dem «Modell» EFTA zum Durchbruch verhelfen wollten. In der Schweiz waren dies vor allem die beiden Bundesräte Hans Schaffner und Friedrich Traugott Wahlen, die mit ihren engsten Mitarbeitern Albert Weitnauer und Paul Jolles das «Europa-Dossier» betreuten. In der Auseinandersetzung um die beiden unterschiedlichen Konzepte fehlte es nicht an Eklats verschiedenster Art. So war die Tinte auf dem EFTA-Vertrag von 1960 noch kaum getrocknet, als Grossbritannien zur EWG hinüber wechseln wollte und die andern EFTA-Länder sich halbherzig anschickten, im Kielwasser der Grossmacht zu folgen. Heute zeigen die Dokumente, dass die US-Regierung im Hintergrund die Fäden zog. Der französische Präsident Charles de Gaulle durchkreuzte den Plan, als er am 14. Januar 1963 die Beitrittsverhandlungen von Grossbritannien mit einem «Paukenschlag» beendete. – Erst jetzt konnte die EFTA mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen. <br /><br />Nicht nur in Europa war ein Ringen um den «richtigen» Weg der wirtschaftlichen Integration zu beobachten. Ein weiterer Schauplatz waren die Verhandlungen im GATT. Auch hier gab es verschiedene Vorstellungen, wie das Wirtschaftsleben zwischen den Ländern – weltweit – besser zu vernetzen sei. Auch hier arbeitete Hans Schaffner mit seinen Mitarbeitern an vorderster Front – waren doch 45 Prozent der Exporte der Schweiz für aussereuropäische Länder bestimmt. Auch hier kam es zu einer ähnlich paradoxen Situation wie oben geschildert. Bundesrat Hans Schaffner leitete die sogenannte Kennedy-Runde1, die wichtigste Verhandlungsrunde des GATT nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl die Schweiz gar nicht Mitglied des GATT war. Wie kam es zu dieser merkwürdigen Situation?<br /> <br />General Agreement on Tarifs and Trade (GATT)<br /> <br />1947 gründeten 23 Länder das GATT mit dem Ziel, weltweit die hohen Zölle und Handelsschranken schrittweise abzubauen. Die USA zum Beispiel verlangten damals für Schweizer Uhren einen Zoll von 60 Prozent. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die hoch entwickelten Industrieländer des Westens, Agrarländer wie Australien und Brasilien, Entwicklungsländer und einige wenige kommunistische Länder. Alle Mitglieder hatten gleiche Rechte und jedes Land hatte eine Stimme. Die Verträge konnten nur geändert werden, wenn alle zustimmten.<br /> <br />Die Schweiz exportierte in der Nachkriegszeit – ähnlich wie heute – etwa vierzig Prozent ihrer Produkte und Dienstleistungen ins Ausland und war interessiert beizutreten. Dazu kam es nicht. 1947 hatten die Stimmbürger den neuen Wirtschaftsartikeln in der Bundesverfassung zugestimmt. Diese beauftragten den Bund, Massnahmen zu ergreifen zum Schutz eines gesunden Bauernstandes und einer leistungsfähigen Landwirtschaft (Art. 31 bis Abs. 3 BV). Das Landwirtschaftsgesetz von 1951 schützte die Existenz der einheimischen Bauern mit Zöllen und Kontingenten. Ein Beitritt war deshalb nicht möglich. Es war die Aufgabe von Hans Schaffner, damals Direktor der Handelsabteilung, die Zustimmung für eine Ausnahmeregelung zu bekommen. 1958 stand er kurz vor seinem Ziel. Fast alle Mitglieder des GATT waren einverstanden, die Schweiz mit einer Sonderregelung aufzunehmen. Fast alle – die Agrarländer Australien und Neuseeland legten das Veto ein –, und die Schweiz wurde nur als provisorisches Mitglied ohne Stimmrecht aufgenommen.<br /> <br />Das hinderte Hans Schaffner nicht, aktiv mitzuarbeiten. So leitete er vom 16. bis 21. Mai 1963 die Ministerkonferenz des GATT, die das Regelwerk für die sogenannte Kennedy-Runde aufstellte. Es gelang ihm, den Generaldirektor des GATT zu gewinnen, den Vollbeitritt der Schweiz mit einer Sonderregelung zu unterstützen. Am 1. April 1966 war es soweit: Alle Mitglieder des GATT stimmten zu. Hans Schaffner beschrieb diese Situation im Bundesblatt, dem Amtsblatt der Schweiz, wie folgt: «Wenn unsere Partner sich dazu bereit fanden, so geschah es zum Teil darum, weil sie einem Land von der Statur der Schweiz trotz ihrer fest gefügten Sonderart, die in kein Schema passt, den Weg zum GATT nicht versperren wollten. […] In diesem Sinn ist die Freiheit, die der Schweiz für die Fortführung ihrer Agrarpolitik eingeräumt wurde, nicht unbeschränkt. Die Schranken ergeben sich aus der Tatsache, dass unser Land keine isolierte Existenz führt, sondern mit seiner wirtschaftlichen Umwelt aufs engste verbunden ist.» (Bundesblatt 1966, S. 713) <br /><br />Einige Monate später schilderte Albert Weitnauer, Leiter der Schweizer Verhandlungsdelegation, an der Botschafterkonferenz die Ereignisse im GATT noch genauer: «Das General Agreement wird in seinem Wortlaut von sozusagen niemandem voll eingehalten. In der Gewährung von Ausnahmen oder Dispensen von der Verpflichtung des GATT ist die Organisation stets nach dem Grundsatz vorgegangen, desto strenger zu sein, je stärker das betreffende Land wirtschaftlich ist. Die Entwicklungsländer geniessen ein Sonderstatut, das sie der Respektierung fast aller Vorschriften des GATT enthebt. Die hochentwickelten Länder auf der andern Seite, deren Zahlungsbilanz in Ordnung ist, haben grosse Mühe, vom GATT Dispense von ihren Verpflichtungen nach dem Accord général zugestanden zu erhalten. Wir konnten es unter diesen Umständen als Erfolg unserer Handelspolitik verbuchen, dass es uns gelang, nachdem wir uns während mehr als sieben Jahren mit dem Status eines provisorischen Mitglieds hatten begnügen müssen, durch einen Beschluss der GATT-Vertragsparteien vom 1. April dieses Jahres als Vollmitglied der Organisation aufgenommen zu werden, obwohl die schweizerische Landwirtschaftspolitik mit ihren vielfältigen Einfuhrbeschränkungen mit dem GATT-Statut keineswegs vereinbar ist.» (Botschafterkonferenz vom 1. September 1966, www.dodis.ch/30835)<br /> <br />Hans Schaffner und Friedich Traugott Wahlen hatten im GATT die Überzeugung vertreten, dass die Grundsätze des Freihandels nicht 1:1 auf die Landwirtschaft übertragen werden könnten, weil die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern zu gross seien und die Selbstversorgung für viele Länder existentielle Bedeutung habe könne. Die Schweiz hatte dies im Zweiten Weltkrieg hautnah erlebt. Diese Überzeugung war bereits in die Statuten der EFTA eingeflossen. Die Geschichte sollte dieser Politik Recht geben. In Wirklichkeit wurde auch im GATT der Freihandel im Bereich der Landwirtschaft nie richtig durchgeführt. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Die WTO als Nachfolgeorganisation des GATT hat in der Doha-Runde elf Jahre lang versucht, die Regeln des globalen Freihandels auf die Landwirtschaft zu übertragen, und ist daran gescheitert. Die EFTA hält seit 1960 daran fest, die Landwirtschaftspolitik den einzelnen Mitgliedsländern zu überlassen.<br /> <br />Kehren wir zurück zur «Europäischen Integration». Auch in diesem Bereich hatten Hans Schaffner und seine Mitarbeiter mit ihrer Politik Erfolg. Es fällt auf, wie gewandt sie sich auf dem internationalen Parkett bewegten und das politische Geschehen als Vertreter eines neutralen Kleinstaates aktiv mitgestalteten (obwohl oder gerade weil die Schweiz damals nicht Mitglied der Uno war).<br /> <br />Freihandelsvertrag von 1972 <br /><br />Nach dem Veto des französischen Staatspräsidenten de Gaulle nahmen die sieben EFTA-Länder ihren ursprünglichen Plan wieder auf, eine grosse Freihandelszone zu schaffen, die sowohl die Länder der Europäischen Gemeinschaft wie auch der EFTA als gleichberechtigte Teilnehmer umfasste – ein Projekt, das die USA in den 1950er Jahren noch verhindert hatten. Hans Schaffner trat 1969 aus gesundheitlichen Gründen als Bundesrat zurück. Es war ihm in den letzten Jahren seiner Regierungstätigkeit noch gelungen, das Vertragswerk der EFTA zu festigen. Paul Jolles, Leiter des Integrationsbüros, war massgebend beteiligt, als 1972 der geplante Freihandelsvertrag zwischen der EG und den EFTA-Ländern abgeschlossen wurde.<br /> <br />Für Hans Schaffner und seine Mitarbeiter hatte der Vertrag auch eine persönliche Bedeutung: Eine relativ kleine Gruppe von Personen aus dem Bundesrat und der Verwaltung führte damals die Verhandlungen zur Europapolitik. Es war für sie deshalb eine grosse Genugtuung, als die Schweizer Stimmbürger dieser Politik zustimmten und den Freihandelsvertrag mit einem überwältigenden Mehr von 72,5 Prozent Ja-Stimmen und mit allen Ständestimmen annahmen.<br /> <br />Die EG und die EFTA erlebten in der Folgezeit ihre besten Jahre. Der grosse Freihandelsvertrag von 1972 wurde in den nächsten Jahren ergänzt durch zahlreiche weitere Verträge aus dem Dienstleistungsbereich – zum Beispiel mit dem grossen Versicherungsvertrag von 1989. Die Landwirtschaft blieb den einzelnen Ländern überlassen. Das Projekt, die Länder Westeuropas wirtschaftlich zu integrieren, hatte sein Ziel weitgehend erreicht. Die Vermutung aus dem Jahr 1960, Brüssel werde nun beginnen, seine Bürokratie wieder abzubauen, bewahrheitete sich allerdings nicht – ganz im Gegenteil. Es sollte ganz anders kommen.<br /> <br />Neuauflage des «Jean Monnet/USA-Konzepts» <br /><br />Als Charles de Gaulle 1971 starb, wurde das Jean Monnet/USA-Konzept, wie es Albert Weitnauer bezeichnet hatte, wieder reaktiviert. Damit ist gemeint, dass die EFTA-Länder aus politischen Gründen – nach Anweisung der USA – nach und nach in die EWG zu integrieren seien. Im Jahr 1973 verliessen die beiden Nato-Mitglieder Grossbritannien und Dänemark die EFTA und wechselten – wie bereits 1960 geplant – zur Europäischen Gemeinschaft EG. 1995 folgten auch die beiden Neutralen Schweden und Österreich. Das Nato-Mitglied Norwegen trat zwar nicht wie geplant bei. Die Stimmbürger hatten diesen Schritt abgelehnt. Es beteiligte sich jedoch am EWR, der die automatische Übernahme von EU-Recht und eine enge Anbindung an die EU vorsah – ein Schritt, den die Stimmbürger in der Schweiz 1992 ablehnten.<br /> <br />Die Schweiz war deshalb Mitte der 1990er Jahre noch das letzte Gründungsmitglied der EFTA, das dem Jean Monnet/USA-Konzept nicht gefolgt war und am ursprünglichen Weg festhielt, als souveränes Land auf eine freiheitliche Art mit Gleichgesinnten zu kooperieren. – Es dürfte kein Zufall gewesen sein, dass die Schweiz kurze Zeit später massiv aus den USA angegriffen wurde. Jüdische Kreise bezichtigten das Land mit einer gut orchestrierten Kampagne – tatsachenwidrig – der Kumpanei mit Hitler im Zweiten Weltkrieg. Dieser Angriff kam den «Monnet-Netzwerken» in den Schweizer Medien und unter den Politikern der Schweiz nicht ganz «ungelegen», bot er ihnen doch die Chance, das Gefühl der Eigenständigkeit und das Selbstbewusstsein der Schweizer Bürger zu untergraben, um so den Weg für einen Beitritt zu ebnen. – Funktioniert hat es nicht. Die Enttäuschung dieser Kreise dürfte gross gewesen sein, als die Stimmbürger im Jahr 2001 die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit 76 Prozent der Stimmen ablehnten – mit ungefähr dem gleichen Prozentsatz, mit dem sie 30 Jahre zuvor der grossen europäischen Freihandelszone zugestimmt hatten, die die EFTA- und die EG-Länder als gleichberechtigte Teilnehmer umfasste. – Beitrittsverhandlungen würden heute wahrscheinlich noch weit deutlicher abgelehnt werden.<br /> <br />Monnet-Manie <br /><br />Wie oben bereits erwähnt, erlebten die Europäische Gemeinschaft und die EFTA in den Jahren nach dem Abschluss des grossen Freihandelsvertrages von 1972 ihre besten Jahre. Die offizielle Geschichtsschreibung der EU, die der Monnet-Doktrin folgt, sieht dies allerdings anders. Hier ist die Rede von 25 Jahren Euro-Skeptizismus («Euro-Sklerose»), die mit der Wahl von de Gaulle zum französischen Staatpräsidenten im Jahr 1958 begonnen habe. Erst der französische Sozialist Jacques Delors, der 1985 zum Kommissionspräsidenten ernannt wurde, habe die Gemeinschaft aus der «tiefen Krise» geführt. So steht es heute bei Wikipedia.<br /> <br />Delors baute die ausufernde Bürokratie nicht – wie erwartet – ab, sondern massiv aus. Im Juni 1989 legte er einen 3-Stufen-Plan zur Errichtung der Wirtschafts- und Währungsunion vor und stellte die Weichen zum Schlamassel, in dem wir heute stecken. Das Geld spielte in dieser Politik bereits früher eine grosse Rolle: Im Verlaufe der Jahrzehnte wurden – gut gemeint – insgesamt Billionen über die verschiedenen Strukturfonds und später den Kohäsionsfonds in die südlichen Länder geleitet, um «den Unternehmergeist zu stärken», wie es in den offiziellen Programmen so schön heisst. Heute wissen wir, dass das viele Geld sein Ziel nicht erreicht hat. Es hat im Gegenteil – wie wir heute sehen – die Eigenständigkeit und die Eigenverantwortung dieser Länder eher geschwächt. Ob die Gelder, die im Rahmen des EFSF und des ESM wieder in diese Länder fliessen werden, mehr Erfolg haben werden, ist zu bezweifeln.<br /> <br />Wir kennen alle die Entwicklungsetappen der letzten Jahre: der Vertrag von Maastricht, der EWR, die Einführung des Euro, die Verträge von Schengen und von Lissabon, die «Bilateralen Verträge I und II» mit der Schweiz, das Projekt der Fiskal- und Wirtschaftsunion, der EFSF und ESM – lauter Schritte in Richtung einer immer engeren politischen Union, wie dies bereits in der Präambel der Römischen Verträge von 1957 vorgesehen war. Aus den heute vorliegenden Dokumenten wissen wir, dass diese Entwicklung einer politischen Strategie folgt, die letztlich aus den USA stammt und ihre Begründung im kalten Krieg hat.<br /> <br />Jean Monnet erlebte – nach Jahren der Zurücksetzung in der Zeit de Gaulles (von 1958 bis 1969) – seine «goldenen» Jahre. Sein «Geist» und seine Netzwerke eroberten die Redaktionsstuben der meisten Medien, viele Parteizentralen, Regierungen und auch die Universitäten – auch in der Schweiz. So gibt es heute an den europäischen Universitäten etwa 200 Jean-Monnet-Lehrstühle. Die meisten Medien haben ihre Berichterstattung seit vielen Jahren einseitig ausgerichtet. Als Jean Monnet im Jahr 1979 starb, liess François Mitterand seinen Leichnam ins Panthéon überführen, wo er heute neben den Grössen der französischen Politik und des Geisteslebens ruht. Die Stiftung «Jean Monnet pour l’Europe» verleiht jedes Jahr eine Ehrenmedaille. Zu den Preisträgern gehören neben Jacques Delors und Helmut Kohl auch Mitglieder der Schweizer Regierung wie die Bundesräte Adolf Ogi und René Felber. Jakob Kellenberger, vor wenigen Jahren Verhandlungsführer der «Bilateralen I,» ist heute Vizepräsident der Stiftung «Jean-Monnet pour l’Europe». <br /><br />Geringschätzung von wahrer Grösse <br /><br />Hans Schaffner und seine Mitarbeiter, die das Gesicht der modernen Schweiz so stark geprägt hatten, gerieten dagegen mehr und mehr in Vergessenheit, oder die Erinnerung an ihre Politik wurde bewusst beiseite geschoben. Seine Partei, die FDP, änderte ihr Gesicht und hat heute Mühe, ihr Profil zu finden. Nach der EWR-Abstimmung nahm sie den EU-Beitritt ins Parteiprogramm auf (und strich ihn vor kurzem wieder heraus). Der heute für die Aussenpolitik zuständige Bundesrat Didier Burkhalter trat damals der Nebs bei (und später wieder aus). Der Zweck der «Neuen europäischen Bewegung Schweiz Nebs» ist der EU-Beitritt. Die Partei verlor seit ihrer «Neuorientierung» in den 90er Jahren etwa einen Viertel ihrer Wählerstimmen.<br /> <br />Um ihren Bundesrat Hans Schaffner wurde es still. Heute gibt es nicht einmal eine Biographie über ihn. In seinen letzten Lebensjahren wurde Hans Schaffner sogar aktiv übergangen. Die Historiker der sogenannten «Bergier-Kommission», die die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs genauer aufarbeiten sollten, vermieden es, ihn als den damaligen Leiter der Eidgenössischen Zentrale für Kriegswirtschaft überhaupt zu konsultieren. Vermutlich befürchteten sie, wie alt Staatssekretär Franz Blankart später in seinem Nachruf auf Hans Schaffner schrieb, «dass ihre Vorurteile durch sein Urteil widerlegt worden wären». («NZZ» vom 30.11.2004) Es gehörte nicht zur Art von Hans Schaffner zu resignieren, sondern er wurde – wie schon so oft – aktiv und reiste im Alter von 93 Jahren in die Höhle des Löwen nach New York. Er brachte seine Empörung über die deplazierten Angriffe in einem Artikel in der «New York Times» zum Ausdruck. Zeit-Fragen hat den Artikel übersetzt und ihn mit dem Titel «Die Wahrheit über die Schweiz» abgedruckt. (Zeit-Fragen Nr. 33 vom 12.8.2002) Die ersten Zeilen sollen einen Eindruck vermitteln:<br /> <br />«Erneut ist eine Debatte aufgekommen, welche Massnahmen die Schweiz ergreifen sollte, um die Forderungen der Holocaust-Opfer zu begleichen, deren Eigentum seinen Weg auf Schweizer Banken fand. Die Zahlungen, welche mein Land bis heute zur Verfügung stellte, sind weit herum nicht als ehrenwerter Akt des Mitgefühls, sondern als Ausdruck eines nationalen Schuldbewusstseins dargestellt worden. – Diese Verwirrung ist die Folge von zwei Jahren voller Anschuldigungen, die Schweiz habe während des Zweiten Weltkriegs mit Nazi-Deutschland kollaboriert, indem sie jüdisches Eigentum einbehalten und Flüchtlinge schlecht behandelt habe. Diese Anschuldigungen beruhen auf keinerlei neuen Informationen. Alle wichtigen Einzelheiten sind seit 1946 bekannt. Was neu ist, ist die Flut von Groll gegen die Schweiz und die Ignoranz, die dieser zugrunde liegt. – Da ich die Schweizer Kriegswirtschaft in den bedrohlichen Jahren des Zweiten Weltkriegs leitete, als wir Vorbereitungen gegen einen Angriff der Nazis zu treffen hatten, bin ich entsetzt zu sehen, wie durchweg falsch das Verhalten der Schweiz in der Zeit des Krieges dargestellt wird. Es ist an der Zeit, die Dinge richtigzustellen: […].<br /> <br />Eigenständige Bevölkerung <br /><br />Die Bevölkerung der Schweiz liess sich von der Monnet-Manie nicht anstecken – trotz der permanenten Berieselung der Medien blieb sie meistens sachlich. Im Jahr 1992 lehnten die Stimmbürger den EWR ab, obwohl das Parlament das erste Mal in der Geschichte des Bundesstaates Steuergelder für eine massive Ja-Propaganda bewilligt hatte. Im Jahr 2001 lehnten sie mit 76 Prozent die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen ab. Die Stimmbürger stimmten den «Bilateralen Verträgen I und II» zu. Diese bilateralen Verträge haben jedoch eine andere Qualität als die früheren. Alt Staatsekretär Franz Blankart, der Verhandlungsführer des EWR, stellte vor kurzem fest: «Die [bilateralen] Verträge mit der EU wurden unter der impliziten Annahme ausgehandelt, dass die Schweiz in absehbarer Zeit Mitglied der EU sein werde, weshalb der gestaltenden Mitwirkung kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde.» (NZZ am Sonntag vom 25.10.2009) – Die Schweiz tut sich schwer, ihren Weg zu finden.<br /> <br />In den meisten Ländern wurden die Stimmbürger zur Europapolitik gar nicht gefragt, oder die Abstimmung wurde wie in neuerer Zeit auch in der Schweiz mit einer riesigen Regierungspropaganda beeinflusst.<br /> <br />Die «Methode Schaffner» als ein Schlüssel zum Verständnis des Erfolgs der Schweiz<br /> <br />Heute sieht manches wieder anders aus. Die EU ist in der Krise. Der Euro funktioniert nicht – und manches andere in der EU auch nicht. Die «Methode Monnet» ist auf dem Prüfstand. Die EFTA – heute mit noch vier Mitgliedern – setzt ihre Freihandelspolitik fort. Sie hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von individuell ausgehandelten Freihandelsverträgen mit Staaten auf der ganzen Welt abgeschlossen, die die Besonderheiten der jeweiligen Vertragspartner berücksichtigen. Die Verhandlungen mit China sind vor kurzem abgeschlossen worden. Der Vertrag mit Indien steht vor dem Abschluss. Verhandlungen mit Russland sind im Gange. (Vergleiche auch: «Europa am Scheideweg: Mehr Eigenverantwortung und freiheitliche Zusammenarbeit zwischen souveränen Nationen» in Zeit-Fragen vom 24.10.2011).<br /> <br />Das grosse Netzwerk der Verträge umfasst heute den grössten Teil des Globus. Die EFTA muss deshalb auch den Vergleich mit der WTO nicht scheuen. Die Welthandelsorganisation versucht seit vielen Jahren vergeblich, den Freihandel in ein einheitliches, globales Korsett zu schnüren, das den einzelnen Mitgliedern offensichtlich nicht gerecht wird. Die «Methode Schaffner» dagegen verdient es, zur Kenntnis genommen zu werden. Sie ist heute ein Schlüssel zum Verständnis des Erfolgs der Schweiz.<br /> <br />Globale Herausforderung <br /><br />Auch im Osten arbeiten die Länder der ASEAN auf eine ähnliche Weise wie die EFTA zusammen – mit Erfolg. Diese Länder steckten 1998 wie heute die EU in einer schweren Krise, die als Asien-Krise in die Geschichte einging. Sie haben es eigenverantwortlich geschafft, ihre ebenfalls riesigen Schuldenberge in den Griff zu bekommen, ohne zweifelhafte Instrumente wie EFSF, ESM oder Euro-Bonds einsetzen zu müssen. Die meisten sind praktisch schuldenfrei und haben in den letzten Jahren Reserven gebildet, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. «Europa» wird es sich nicht leisten können, seine Augen davor zu verschliessen.<br /> <br />Wie die Dokumente heute zeigen, ist das «Jean Monnet/USA-Konzept» ein Produkt des kalten Krieges und zu einem erheblichen Teil von den USA fremdbestimmt. Es ist höchste Zeit, dieses Konzept kritisch zu hinterfragen, um den Herausforderungen dieses Jahrhunderts gewachsen zu sein. Der kalte Krieg ist längst Geschichte. Vielleicht braucht die Bevölkerung in der EU ähnlich wie in der DDR vor zwanzig Jahren – eine Art «Mauerfall», um sich von den einengenden Strukturen und der Fremdbestimmung zu befreien.<br /> <br />Oder wie es bei Voltaire oder bei Immanuel Kant so schön heisst: «Aufklärung bedeutet Aufbruch aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit.»<br /> <br />Im vierten und letzten Beitrag zum Thema «Europäische Integration» kehren wir wieder zurück ins Jahr 1969. Minister Albert Weitnauer, ein enger Mitarbeiter von Hans Schaffner, versammelte die Schweizer Botschafter am 5. September 1969 zu einer eigentlichen Staatskundelektion zum Thema «Europäische Integration». (dodis.ch/30861) Er warf die Grundsatzfrage auf: Gibt es in Europa genügend staatsbildende Elemente, die es erlauben, auf dem Weg zu den «Vereinigten Staaten von Europa» weiter zu schreiten? Er wies darauf hin, dass das europäische Zusammengehörigkeitsgefühl, der politische Wille der Bevölkerung, das Wirken von Führungspersönlichkeiten und ähnliches als unabdingbare Bausteine vorhanden sein müssten, um so etwas wie einen Bundesstaat aufbauen zu können. Er entwickelte vor 43 Jahren eine in der Politik seltene Weitsicht. Davon mehr im nächsten Artikel. •<br /> <br />1 Das GATT führte – wie heute ihre Nachfolgeorganisation WTO – in Abständen von einigen Jahren Verhandlungsrunden durch, um ihre Verträge anzupassen und weiterzuentwickeln. Die bekanntesten sind die Kennedy-Runde (1962–1967), die Uruguay-Runde (1986–1994) und heute die Doha-Runde (2001–2011).Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-24221342130058005842012-01-06T08:29:00.000-08:002012-01-06T08:32:36.993-08:00Die USA sind ab 2012 ein totalitäres LandDas »Signing Statement« Präsident Obamas zum Gesetz H.R. 1540 vom 31. 12.2011<br /><br />Mit meiner Unterschrift habe ich heute das »Gesetz zur Genehmigung des Verteidigungshaushaltes für das Haushaltsjahr 2012« (H.R. 1540) vor allem deshalb in Kraft gesetzt, weil es die Ausgaben für die Verteidigung der Vereinigten Staaten und seiner Interessen im Ausland, entscheidende Dienstleistungen für die Mitarbeiter der Streitkräfte und ihre Familien sowie wichtige Sicherheitsprogramme, die verlängert werden müssen, genehmigt. In den hunderten verschiedenen Abschnitten, die auf den mehr als 500 Seiten enthalten sind, enthält das Gesetz entscheidende Initiativen der Regierung für die Deckelung der immer höheren Aufwendung des Verteidigungsministeriums für das Gesundheitswesen, zur Bekämpfung des Terrorismus im Ausland, zum Aufbau funktionierender Sicherheitsstrukturen wichtiger Partner, zur Modernisierung der Streitkräfte und zur Erhöhung und Verbesserung der Effektivität und Leistungsfähigkeit der weltweiten Militäroperationen.<br /><br />Ich befürworte dieses Gesetz nicht, weil ich ihm in allen seinen Aspekten zustimme. Ich habe dieses Gesetz unterzeichnet, obwohl ich gegen bestimmte Bestimmungen, die die Inhaftierung, die Verhöre und die Strafverfolgung betreffen, ernste Bedenken habe. In den vergangenen Jahren hat meine Regierung einen wirksamen und nachhaltigen [gesetzlichen] Rahmen für die Inhaftierung, Verhöre und die Strafverfolgung von Terrorverdächtigen geschaffen, der unsere Fähigkeiten, Informationen zu sammeln und gefährliche Personen in sich rasch entwickelnden und ändernden Situationen außer Gefecht zu setzen, maximiert hat. Damit haben wir unzweifelhafte Erfolge erzielt. Unsere Erfolge gegenüber al Qaida, ihren Verbündeten und ihren Anhängern gehen in besonderem Maße darauf zurück, dass wir unseren Spezialisten zur Terrorbekämpfung die Klarheit und Flexibilität bieten konnten, die sie benötigen, um sich auf sich verändernde Umstände einzustellen und sich aller Vollmachten zu bedienen, die der amerikanischen Bevölkerung den besten Schutz verleihen. Und unsere Erfolge achteten die Werte, die unser Land zum Vorbild für die Welt machen.<br /><br />Trotz dieser Erfolge beharren einige Kongressmitglieder darauf, die Möglichkeiten einzuschränken, die unseren Terrorbekämpfungs-Spezialisten zur Verfügung stehen, und mischen sich in gerade die Operationen ein, die unsere Sicherheit garantieren. Meine Regierung hat sich solchen Maßnahmen immer widersetzt. Aber letzten Endes habe ich mich entschlossen, dieses Gesetz nicht nur zu unterzeichnen, weil es unseren Streitkräften und deren Familien sowie dem Programm zur nationalen Sicherheit, dass es genehmigt, entscheidende und wichtige Dienstleistungen zur Verfügung stellt, sondern auch, weil der Kongress besondere Bestimmungen noch einmal überarbeitet hat, die sonst die Sicherheit und Freiheit des amerikanischen Volkes aufs Spiel gesetzt hätten. Meine Regierung wird in der Zukunft die unten beschriebenen Abschnitte so interpretieren und umsetzen, dass sie die Flexibilität, von der unsere Sicherheit abhängt, auf die bestmöglichste Weise bewahrt und die Werte achtet, auf denen unser Land begründet wurde.<br /><br />Abschnitt 1021 bestätigt die Befugnis der Regierung, Personen, die den Bestimmungen des Gesetzes zur Genehmigung zum Einsatz militärischer Gewalt (AUMF; Öffentliches Recht 107-40; 50 U.S.C. 1541, Anmerkung) unterliegen, in Gewahrsam zu nehmen. Dieser Abschnitt beschreitet keine neuen Wegs und ist daher entbehrlich. Die Befugnisse, die dort beschrieben werden, sind bereits im AUMF-Gesetz aus dem Jahr 2001 enthalten, wie der Oberste Gerichtshof entschieden hat und auch seither durch Urteile untergeordneter Gerichte bestätigt wurde. Zwei wichtige Einschränkungen in Abschnitt 1021 bestätigen, dass hier ausschließlich schon existierende Vollmachten festgeschrieben werden. Zunächst heißt es in Abschnitt 1021 (d), das Gesetzt schränkt oder erweiterte die Befugnisse des Präsidenten oder den Umfang der Genehmigung zum Einsatz militärischer Gewalt« nicht ein. Und zweitens darf nach Abschnitt 1021 (e) das Gesetzt nicht so ausgelegt werden, dass es »existierende Gesetze oder Vollmachten betrifft, die mit der Inhaftierung amerikanischer Staatsbürger, von Ausländern, die legal in den USA leben, oder von jeder anderen Person zu tun haben, die in den USA gefangen genommen oder verhaftet wurde«. Meine Regierung befürwortet die Aufnahme dieser Einschränkungen ausdrücklich, um über jeden Zweifel hinaus deutlich zu machen, dass dieses Gesetz lediglich Befugnisse bestätigt, die nach Urteilen der Bundesgerichte mit dem AUMF-Gesetz von 2001 im Einklang stehen. Ich möchte darüber hinaus klarstellen, dass meine Regierung die unbegrenzte Internierung amerikanischer BürgerInnen ohne Anklageerhebung in einem Militärgefängnis nicht genehmigt. Denn ich bin überzeugt, dass dies gegen unsere wichtigsten Traditionen und Werte als Nation verstößt. Meine Regierung wird Abschnitt 1021 so interpretieren, das sichergestellt ist, dass sich jede von ihr angeordnete Inhaftierung in Übereinstimmung mit der Verfassung, dem Kriegsrecht und allen anderen Gesetzen befindet, die in einem solchen Fall zur Anwendung kommen.<br /><br />Abschnitt 1022 zielt auf die Ingewahrsamnahme einer enggefassten Kategorie nichtziviler Gefangener ab, die »im Zuge von Kampfhandlungen gefangen genommen wurden, die durch das Gesetz zur Genehmigung militärischer Gewalt genehmigt worden sind«. Dieser Abschnitt weist Mängel auf und wird die Sicherheit der Vereinigten Staaten nicht erhöhen. Die Exekutive (Regierung und öffentliche Verwaltung, sowie deren Vollzugsorgane) ist bereits befugt, al-Qaida-Mitglieder, die im Zuge von Kampfhandlungen, die aufgrund des AUMF-Gesetzes von 2001 angeordnet wurden, in militärischen Gewahrsam zu nehmen, und ich habe in meiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber das Militär angewiesen, so zu handeln, wenn die Lage es erfordert. Ich weise jeglichen Versuch zurück, Militärgewahrsam anzuordnen, wenn [normalerweise zuständige] Strafverfolgungsbehörden besser in der Lage sind, eine terroristische Bedrohung auszuschalten. Auch wenn Abschnitt 1022 entbehrlich ist und potenziell größere Unsicherheit hervorrufen kann, habe ich das Gesetz unterzeichnet, weil ich der Ansicht bin, dass dieser Abschnitt so interpretiert und angewendet werden kann, dass dies unsere derzeitigen Operationen nicht gefährdet.<br /><br />Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Abschnitt 1022 zumindest das absolute Mindestmaß an Flexibilität zum Schutz der nationalen Sicherheit gewährt. Insbesondere habe ich dieses Gesetz unterzeichnet, weil ich Abschnitt 1022 so verstehe, dass er der Exekutive weitreichende Befugnis verleiht, festzulegen, wie er am besten umgesetzt wird, und [ihr] die umfassende und unbelastete Möglichkeit einräumt, auf die Möglichkeit der Anwendung des Militärgewahrsams zu verzichten, einschließlich der Möglichkeit, dann in angemessenen Kategorien von Fällen [auf Militärgewahrsam] zu verzichten, wenn ein solches Vorgehen im Interesse der nationalen Sicherheit der USA steht. Wie meine Regierung deutlich gemacht hat, besteht der einzige verantwortliche Weg, die von al Qaida ausgehende Bedrohung zu bekämpfen, darin, einen unnachgiebig pragmatischen Standpunkt einzunehmen, der sich von den sachlich und rechtlich komplexen Verhältnissen jedes Einzelfalles und der relative Stärke und Schwäche jedes Systems leiten lässt. Denn sonst würden die Ermittlungen belastet, unsere berechtigten Befugnisse, gefährliche Personen dingfest zu machen, könnten aufs Spiel gesetzt werden und Informationen verloren gehen. Ein solches Ergebnis werde ich nicht hinnehmen, und meine Regierung wird unter keinen Umständen eine starre, grenzüberschreitende Forderung nach Militärgewahrsam akzeptieren oder ihr Folge leisten. Ich werde daher Abschnitt 1022 so interpretieren und anwenden, dass er die gleiche flexible Herangehensweise garantiert, die uns in den vergangenen drei Jahren so gute Dienste geleistet hat und die die Möglichkeiten der Strafverfolgungs-Spezialisten stärkt, die Beweise zu erhalten und die Zusammenarbeit zu ermöglichen, die sie benötigen, um die Nation zu schützen.<br /><br />Meine Regierung wird die Ausführungsbestimmungen (entsprechend Abschnitt 1022 e) so ausarbeiten, dass sie unseren Terrorbekämpfungs-Experten im Rahmen der Gesetze ein Höchstmaß an Flexibilität und Eindeutigkeit erlauben. Und ich werde mich aller meiner verfassungsmäßigen Befugnisse als Regierungschef und Oberbefehlshaber bedienen, wenn diese Bestimmungen dieses Ziel verfehlen. Darunter fallen auch, sind aber nicht darauf begrenzt, Bemühungen, Bestimmungen zu überarbeiten oder aufzuheben, sollten sie sich als unausführbar erweisen.<br /><br />Die Abschnitte 1023 – 1025 greifen unnötigerweise störend in die Verfahren der Exekutive zur Überprüfung des Status von Gefangenen ein. Meine Regierung wird von jetzt an, Abschnitt 1024 in Übereinstimmung mit den Absichten des Kongresses, wie sie im Konferenzbericht enthalten sind, so interpretieren, dass er es dem umfassenden Ermessen des Verteidigungsministers anheimstellt, darüber zu befinden, welche Entscheidungen über den Status eines Gefangenen in Afghanistan nach den Bestimmungen dieses Abschnitts getroffen werden müssen.<br /><br />Die Abschnitte 1026 -1028 setzen die unkluge Praxis von Finanzierungseinschränkungen fort, wodurch eigentlich dafür eingestellte und vorgesehene Gelder nicht dazu genutzt werden können, im Haushaltsjahr 2012 Guantanamo-Häftlinge aus welchem Grund auch immer in die USA zu bringen. Ich lehne diese Bestimmung weiterhin ab, da sie die wichtige Befugnis der Exekutive einschränkt, darüber zu entscheiden, wann und wo Guantanamo-Häftlinge unter Berücksichtigung aller Umstände jedes Falles und unserer nationalen Sicherheit angeklagt werden sollen. Seit Jahrzehnten haben republikanische und demokratische Regierungen erfolgreich gegen hunderte Terroristen vor Bundesgerichten Anklage erhoben. Diese Verfahren sind legitim, effektiv und ein starkes Werkzeug bei unseren Bemühungen, die Nation zu schützen. Dieses Mittel der Regierung aus der Hand zu nehmen, dient nicht der nationalen Sicherheit. Darüber hinaus könnte ein solcher Eingriff unter bestimmten Umständen gegen die in der Verfassung verankerte Gewaltenteilung verstoßen.<br /><br />Abschnitt 1028 verändert [in seiner jetzigen Form] zwar geringfügig die unberechtigten Einschränkungen der Befugnisse der Exekutive, Häftlinge in ein anderes Land zu verlegen, hält sie aber im Prinzip aufrecht. Dies behindert die Möglichkeiten der Exekutive, ihre militärischen, der nationalen Sicherheit dienenden und außenpolitischen Aktivitäten zu verfolgen und könnte ebenso wie Abschnitt 1027 unter bestimmten Umständen gegen die in der Verfassung verankerte Gewaltenteilung verstoßen. Die Exekutive muss in der Lage sein, schnell und flexibel Verhandlungen mit anderen Ländern über die Umstände der Verlegung von Häftlingen zu führen. Sollten sich die gesetzlichen Einschränkungen in den Abschnitten 1027 und 1028 so auswirken, dass sie die in der Verfassung verankerte Gewaltenteilung verletzen, wird meine Regierung sie so interpretieren, dass ein Verfassungskonflikt vermieden wird.<br /><br />Abschnitt 1029 verlangt, dass sich der Justizminister vor einer Strafanzeige oder einer angestrebten Klageerhebung gegen eine Person mit dem Direktor Nationale Nachrichtendienste und dem Verteidigungsminister berät. Ich setze dies [mit meiner Unterschrift] auf Grundlage der Auffassung in Kraft, dass diese Bestimmung abgesehen von Häftlingen, die sich aufgrund des AUMF-Gesetzes aus dem Jahr 2001 außerhalb der USA in Militärgewahrsam befindet, nur auf diejenigen Personen bezieht, die die als Personen angesehen werden, die unter Abschnitt 1022 fallen, bevor das Justizministerium Strafanzeige erstattet oder eine Anklage erhebt. Ungeachtet dieser Einschränkung stellt diese Bestimmung einen Eingriff in die Arbeitsweise und die Vorrechte des Justizministeriums dar und verstößt gegen die seit langem bestehende Rechtsauffassung, nach der Entscheidungen über die Verfolgung von Straftaten ohne Einmischung von außen dem Verteidigungsminister übertragen werden. Darüber hinaus könnte Abschnitt 1029 die Flexibilität einschränken und dringliche operationelle Entscheidungen auf eine Weise behindern, die unsere Sicherheit gefährdet. Meine Regierung wird daher Abschnitt 1029 so interpretieren und umsetzen, dass die operationelle Flexibilität unsere Terrorbekämpfungs- und Strafverfolgungs-Experten nicht beeinträchtigt wird, Verzögerung im Ermittlungsprozess begrenzt, entscheidende Funktionen der Exekutive gewährleistet sind und die Integrität und Unabhängigkeit des Justizministeriums gewahrt bleibt.<br /><br />Andere Bestimmungen dieses Gesetzes könnten Eingriffe in meine verfassungsmäßigen außenpolitischen Vollmachten bedeuten. Abschnitt 1244 verlangt, der Präsident müsse den Kongress 60 Tage vor der Weitergabe geheimer Informationen zur Raketenabwehr an Russland schriftlich informieren. Abschnitt 1244 verlangt darüber hinaus, dass dieser Bericht eine ausführliche Beschreibung der geheimen Informationen, die weitergegeben werden sollten, enthalten solle. Meine Regierung ist immer bereit, den Kongress vollständig über den Status der Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation im Rahmen der Raketenabwehr in Kenntnis zu setzen, aber meine Regierung wird Abschnitt 1044 so auslegen, dass er nicht mit der in der Verfassung verankerten Vollmacht des Präsidenten in außenpolitischen Angelegenheiten in Konflikt gerät und eine unangemessene Enthüllung sensitiver diplomatischer Mitteilungen und Gespräche vermieden wird. Andere Abschnitte werfen in ähnliche Weise Probleme auf. Die Abschnitte 1231, 1240, 1241 und 1242 können so verstanden werden, dass sie die Preisgabe geheimer sensitiver diplomatischer Mitteilungen und Gespräche verlangen; und die Abschnitte 1235, 1242 und 1245 könnten einen Eingriff in meine in der Verfassung verankerten außenpolitischen Vollmachten bedeuten, indem sie die Regierung anweisen, in Verhandlungen oder Diskussionen mit ausländischen Regierungen bestimmte Positionen zu vertreten. Sollte wie im Falle von Abschnitt 1244 die Anwendung eine dieser Vorschriften mit meinen in der Verfassung verankerten Vollmachten kollidieren, werde ich diese Bestimmungen als nichtbindend betrachten.<br /><br />Meine Regierung hat unermüdlich daran gearbeitet, die oben benannten Bestimmungen zu entfernen oder zu verändern, damit dieses wichtige Gesetz in Kraft treten kann. Bestimmte Bestimmungen aber sind weiterhin problematisch. Meine Regierung wird offensiv darauf hinarbeiten, diese Probleme über die Ausführungsbestimmungen und andere Befugnisse, die mir als Regierungschef und Oberkommandierendem zustehen, zu entschärfen, wird sich jedem Versuch entgegenstellen, sie in der Zukunft auszuweiten oder zu erweitern und wird die Aufhebung jeder Bestimmung anstreben, die die Politik und die Werte untergraben, der sich meine Regierung während ihrer Amtszeit verpflichtet fühlt.<br /><br />Barack Obama, Weißes Haus, 31. Dezember 2011Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-77362905704770591762012-01-06T02:24:00.000-08:002012-01-06T02:26:22.997-08:00Psychiatrie und Menschenbild - made in USAGedanken zur Entwicklung des weltweit meistgenutzten Diagnosemanuals DSM anlässlich der für das Jahr 2013 vorgesehenen Neuausgabe <br /><br />von Dipl. Psych. und Psychotherapeutin Brigitte Kendel, Berlin <br /><br />Diagnostische Manuale als Instrumente theoretischer und praktischer Orientierung <br /><br />Immer wieder war es das Anliegen von Psychiatrie und Klinischer Psychologie – ausgerichtet an der medizinischen Diagnostik körperlich-organischer Störungen – die Vielfalt der Erscheinungsweisen psychologischer Störungen innerhalb eines nachvollziehbaren, theoretischen Gesamtzusammenhangs zu klassifizieren. Das damit verbundene Ziel war es zum einen, die Störungsbilder kategorial zu erfassen, sie in einen systematischen Ordnungszusammenhang zu bringen und eine verbindliche fachliche Orientierungs- und Kommunikationsgrundlage zu schaffen. Ein weiterer damit verbundener Zweck war es, ein Instrument zu entwickeln, das eine über die allgemeine Klassifikation der psychischen Störungen hinausgehende, zuverlässige diagnostische Zuordnung des Einzelfalls ermöglichte und ein Rüstzeug für das Verständnis des ätiologischen und pathogenetischen Bedingungsgefüges als Ausgangspunkt zur Entwicklung der angemessenen therapeutischen Interventionen der jeweiligen Störung bereitstellte.<br /> <br />So entstanden auf der Basis eines reichen Erfahrungswissens im Zuge der Bemühungen um ein grundlegendes Verständnis der vielschichtigen Probleme, die mit der Erfassung der menschlichen Psyche, ihren Funktionen, Abläufen, gesunden und pathologischen Erscheinungsweisen und individuellen Ausformungen verbunden sind, unterschiedliche Ansätze – insbesonders nosologisch orientierter Klassifikationssysteme mit ihren je eigenen Zugängen und Begrifflichkeiten in bezug auf Verständnis, Diagnostik, Prognose und Heilung seelischer Krankheiten.<br /> <br />In neuerer Zeit entstanden im Zuge des Primats einer rein empirisch fundierten, nomothetischen Wissenschaftsauffassung empirisch konstruierte Kategoriensysteme auf sogenannt rein deskriptiv-empirischer Grundlage. Da es hierbei explizit um eine «theoriefreie» Fundierung psychiatrischer Diagnostik geht, gibt es weder verbindliche theoretische Grundlagen für die Ableitung von Kriterien für die Ursachen und Erscheinungsweisen psychischer Störungen noch für deren Verständnis und für deren Behandlung. Während der Mangel der nosologisch orientierten Manuale darin gesehen wird, dass sie nicht dem Kanon moderner naturwissenschaftlich orientierter Methodik entsprechen, laufen die sogenannt theoriefreien, empiristischen Systeme Gefahr, dass letzlich die Fragen der Psychopathologie und der adäquaten Hilfeleistung im Rahmen von Diskursen bestimmt werden und sachfremde Interessen nicht auszuschliessen sind, was zu einer willkürlichen und ausufernden Pathologisierung menschlicher Lebensprobleme und Verhaltensweisen führen kann (siehe unten DSM-III u.f.).<br /> <br />Zusammenfassend kann man sagen, dass es bis heute keine in Theorie und Praxis befriedigende Systematisierung seelischer Störungen gibt, dass sich jedoch zunehmend der empirisch-nomothetische Ansatz durchsetzt, da weltweit zwei diagnostische Manuale für seelische Krankheiten mehr und mehr dominieren: Das eine Manual ist die internationale Klassifikation der WHO (ICD), die bereits auf Bemühungen von 1853 zurückgeht und in der Ausgabe von 1948 neben den körperlichen Krankheiten erstmals ein eigenes Kapitel über «Geistige, psychoneurotische und Persönlichkeitsstörungen» enthält; dieses Kapitel steht in enger Verflechtung mit der Entwicklung des zweiten diagnostischen Manuals, des Diagnostic and Statistical Manual (DSM) der amerikanischen Psychiatrie. Dieser psychiatrische Diagnosekatalog wird seit 1952 von der American Psychiatric Association herausgegeben und häufig als «Bibel der Psychiater» bezeichnet (siehe unten).<br /> <br />Beide Manuale werden fortgesetzt überarbeitet. So steht für Mai 2013 eine Neuauflage des amerikanischen Klassifikationssystems für psychische Störungen, das DSM-V, bevor, und eine daran ausgerichtete Neubearbeitung des ICD (ICD-11) ist bereits geplant.<br /> <br />Die Macht diagnostischer Manuale<br /> <br />Die psychiatrischen Diagnosemanuale spiegeln nicht nur den jeweiligen Stand in der Entwicklung der Seelenheilkunde und der herrschenden Wissenschaftsauffassung wider; sie beeinflussen nicht nur massgeblich die konkrete Weiterentwicklung auf diesem Gebiet, sondern sie stellen tiefgreifende Instrumente im gesellschaftlichen und im persönlichen Bereich des menschlichen Zusammenlebens dar. So kam zum Beispiel die Diagnose «Schizophrenie» in der Nazi-Zeit einem Todesurteil gleich.<br /> <br />In den fachlich anerkannten und in Anwendung befindlichen Manualen ist festgelegt, was im psychischen Entwicklungsrahmen der gesamten Lebensspanne eines Menschen – von Geburt an bis ins hohe Alter – als krankheitswertige Störung anzusehen und mit welcher Begrifflichkeit diese zu belegen ist. Damit verfügen diese Manuale über den Orientierungsrahmen seelischer Gesundheit und seelischer Krankheit einer menschlichen Gesellschaft, das heisst darüber, welches psychische Geschehen, welches menschliche Erleben, welche Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen eines Menschen als psychopathologisch zu beurteilen sind und was als normal angesehen werden kann.<br /> <br />Sie liefern die fachlich gültigen Kriterien zur Stellung einer bestimmten Diagnose. Damit ist auch im gesellschaftlichen Rahmen festgelegt, welche psychischen Störungen gesellschaftlich anerkannt werden. Die Stellung einer anerkannten Diagnose sichert zum Beispiel die Finanzierung des Heilungsprozesses über die Krankenkassen ab. Auch im Bereich psychiatrischer und psychologischer Beurteilungen und Gutachten haben sie einen grossen Einfluss: So dienen sie zum Beispiel als Orientierung im Hinblick auf Krankschreibungen oder krankheitsbedingte Frühberentungen eines Arbeitnehmers. Auch für juristische Entscheidungen dienen sie den Experten als Grundlage zur Beurteilung von Fragen zur seelischen Gesundheit bzw. Krankheit, so zum Beispiel gegebenenfalls bei Sorgerechtsentscheidungen oder in Prozessen, bei denen es um die Beurteilung der Verantwortungs- und Schuldfähigkeit geht, so zum Beispiel ob ein Mensch für seine Tat zu Gefängnis oder eventuell sogar Todesstrafe verurteilt wird oder ob es sich auf Grund der gestellten Diagnose um einen Fall für eine psychiatrische Verwahrung handelt und anderes mehr.<br /> <br />Wie bereits erwähnt, haben die diagnostischen Manuale einen grossen Einfluss darauf, in welche Forschungsprojekte die Gelder aus Staat und Wirtschaft fliessen. Die explizierten Krankheitsbilder werden in der Forschung als Basis zur Entwicklung von weiteren Forschungsfragen, Forschungsdesigns und Forschungsvorhaben verwendet. Auf diese Weise haben die Manuale eine bestimmende Wirkung sowohl auf die Richtung der Weiterentwicklung der Forschungsfragen, -themen und -methoden als auch für die praxisbezogene Anwendung in bezug auf die Heilmethoden, wie zum Beispiel die Entwicklung von Psychopharmaka.<br /> <br />Neben diesem Einfluss auf den Mainstream der fachwissenschaftlichen Auseinandersetzung haben sie eine weitreichende Auswirkung auf die Vorstellungen und das Selbstverständnis der Betroffenen selbst. Sie beeinflussen auch die Sicht der Angehörigen und des sozialen Umfeldes und formen die in der Gesellschaft vorherrschenden Meinungen und Vorstellungen in bezug auf das Phänomen seelischer Störungen und den Umgang mit dieser Problematik.<br /> <br />Das Menschenbild: Was ist psychisch krank? Was ist psychisch gesund?<br /> <br />Die Auffassung dessen, was als psychisch krank angesehen wird, und die Festschreibung von psychiatrischen Krankheitsbildern vollzieht sich immer auf der Grundlage eines kulturellen Hintergrundes, eines impliziten Menschenbildes und eines spezifischen Wissenschaftsverständnisses. Eng damit verbunden sind auch die Vorstellungen über die krankmachenden Ursachen und über die Wege der Heilung.<br /> <br />Daher ging die Beschreibung und Klassifikation von Krankheitsbildern üblicherweise mit einer Darstellung nosologischer und ätiologischer Aspekte einher, die auf der Grundlage des erarbeiteten Erfahrungs-, Forschungs- und Wissensschatzes die Basis bildeten für die Zuordnung der Erscheinungsbilder, für mögliche Entstehungszusammenhänge und für Wege der Heilung.<br /> <br />Ein eindrückliches Beispiel für den engen Zusammenhang zwischen dem vorhandenen Grundverständnis der psychischen Störung und der Entwicklung von Heilmethoden stellt die Behandlung psychotischer Menschen mit den Mitteln des Exorzismus dar, was zu einer Zeit geschah, als in unserem Kulturkreis Teufelsbesessenheit als Ursache einer manifesten Psychose angesehen wurde.<br /> <br />Kulturübergreifend werden heute soziale Einbindung, die Fähigkeit zu Kooperation und gegenseitigem Geben und Nehmen sowie zu mitmenschlicher Schwingungsfähigkeit und Anteilnahme als normales, seelisch gesundes Verhalten gewertet, während die eigenaktive Ausgrenzung und Selbstisolierung eines Menschen durchweg als für die Spezies Mensch untypisches Verhalten eingestuft wird (vgl. Pongratz, L. J.: Lehrbuch der klinischen Psychologie, S. 56 f.).<br /> <br />Diese Auffassung wird von den gegenwärtigen Erkenntnissen der Humanwissenschaften, insbesondere der Anthropologie, der modernen Entwicklungspsychologie, Neurobiologie und Hirnforschung auf einer empirischen Basis gestützt. Sie zeigen auf, dass das von Geburt an vorhandene Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Verbundenheit ein von der physiologischen Bedürfnisbefriedigung unabhängiges und eigenständiges Bedürfnissystem ist, das einer ganz spezifischen Befriedigung durch eine psychisch zugewandte, feinfühlige Bezugsperson bedarf.<br /> <br />Das Menschenkind kommt für dieses lebensnotwendige zwischenmenschliche Wechselspiel vom ersten Atemzug an hochkompetent und funktionstüchtig ausgestattet auf die Welt. Von Geburt an ist das menschliche Gegenüber als Dialogpartner für das Überleben des Kindes unabdingbar und unersetzbar. Die Qualität des zwischen Mutter (Bezugsperson) und Kind entstehenden Dialoges hat eine weitreichende Bedeutung für die Ausbildung der Beziehungsfähigkeit, für die Sicherheit der entstehenden Bindung, für das psychische Wohlbefinden und die seelische Resilienzentwicklung des Kindes.<br /> <br />Die Erfahrung, als Person emotional bejaht zu werden, sich verstanden zu fühlen, in verlässliche und befriedigende zwischenmenschliche Beziehungen eingebunden zu sein, sowohl nehmen als auch geben zu können, bildet die Voraussetzung einer optimalen Individualentwicklung und ist die Grundlage von psychischem Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit. Die Fähigkeit, für andere eine Stütze zu sein sowie sich auch selbst auf tragende zwischenmenschliche Beziehungen abstützen zu können und nicht alleine zu stehen, bilden im Verlaufe der gesamten Lebensspanne eines Menschen eine wesentliche Ressource im Rahmen der Bewältigung kritischer Entwicklungsphasen und Lebenskrisen.<br /> <br />Diese lebenslange Ausgerichtetheit des Menschen auf den Mitmenschen ist ein evolutionäres Erbe und hat nichts zu tun mit einer psychopathologischen Abhängigkeit.Sie ist ein arttypisches Merkmal der Spezies Mensch und ein Ausdruck seiner auf zwischenmenschlichen Austausch und Kooperation angelegten Sozialnatur.<br /> <br />Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass das Wissen um die Bedeutung der Arzt-Patient-Beziehung (um den sogenannten «Rapport», das heisst die Wirksamkeit der Persönlichkeit des Arztes auf den Patienten) vor der Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften im gesamten Bereich der Medizin nicht nur bekannt, sondern eine Selbstverständlichkeit war, zum Handwerkszeug des Heilens gehörte und in der Fachwelt bewusst reflektiert wurde.<br /> <br />Erst mit der Entwicklung und Ausarbeitung der naturwissenschaftlichen Methodologie und dem Siegeszug des Positivismus im 19. Jahrhundert definierte sich die Medizin zunehmend naturwissenschaftlich. Die rasante Entwicklung auf diesem Gebiet, die zu einer beeindruckenden Apparatemedizin und einem Prozess fachlicher Ausdifferenzierung führte, brachte es mit sich, dass die Relevanz der Arzt-Patient-Beziehung vernachlässigt wurde und in der heutigen Medizin eher als ein blinder Faktor mitläuft.<br /> <br />Diese Entwicklung vollzog sich nicht parallel im Bereich der Psychiatrie, die, was die Methodik der Erkenntnisgewinnung anlangt, ihre geisteswissenschaftlichen Wurzeln beibehielt und auf einen hermeneutischen, auf nachvollziehendem Verstehen und Einfühlungsvermögen basierenden Zugang angewiesen war, um sich den Weg zu einem Grundverständnis psychischer Störungen und deren Heilung zu bahnen.<br /> <br />Die Möglichkeiten psychotherapeutischer Hilfe wuchsen auf der Basis eines personalen Menschenbildes. Die Entwicklung auf diesem Gebiet vollzog sich auf der Grundlage von sprachlichem Austausch in einem Forschungsprozess, der ideografisch das individuelle Gewordensein der Person in ihrem biographischen und kulturellen Kontext untersucht, der in die individuelle seelische Strukturbildung und in die subjektive Sinnhaftigkeit seelischer Verarbeitungsprozesse vordringt, der die unbewussten Aspekte menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns in ihren die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden einschränkenden Anteilen aufdeckt und bearbeitet und im Resultat den Weg zu einem erweiterten Spektrum menschlicher Persönlichkeitsentwicklung freilegt.<br /> <br />Analog zu der in den Naturwissenschaften etablierten, wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung wuchsen und wachsen die Bemühungen darum, auch seelische Phänomene mit naturwissenschaftlichen Methoden zu untersuchen.<br /> <br />Bereits Freud ging von physischen oder somatischen Begleitvorgängen aller bewussten wie auch unbewussten seelischen Prozesse aus und hoffte, eine naturwissenschaftlich fundierte Erforschung des sogenannten «psychischen Apparates» – vor allem der komplexen unbewussten Prozesse – begründen zu können (vgl. Freud, S.: Abriss der Psychoanalyse, S. 18–20). Auch versuchte er, den Prozess der Psychoanalyse und die zugrundeliegende Arzt-Patient-Beziehung vermittels eines streng definierten «Arbeitsbündnisses» zu rationalisieren und zu verwissenschaftlichen, indem er sich seinen Patienten mit «freischwebender Aufmerksamkeit» und als »Projektionsfläche» im Rahmen der Gewinnung und Erforschung des unbewussten seelischen Materials und dessen Deutung zur Verfügung stellte, ansonsten jedoch als Person in bewusster personaler Distanz und Abstinenz verblieb.<br /> <br />In dieser Konzeption konnte die zwischenmenschliche Beziehung als zentraler Ausgangspunkt seelischer Gesundheit in einem ihrer wichtigsten Aspekte nicht zur Entfaltung kommen, nämlich – vermittels der emotional verstehenden, mitmenschlich integrierenden und bejahenden Akzeptanz der Person des Patienten – als Ressource der Entwicklung und als Agens der Heilung wirksam zu werden. So konnte Freud mit dem psychoanalytischen Instrumentarium zwar Neurosen heilen, nicht jedoch Psychosen. Es war das Verdienst der Individualpsychologie Alfred Adlers, die zentrale Bedeutung der menschlichen Sozialnatur und der damit zusammenhängenden psychischen Grundbedingungen der menschlichen Entwicklung (siehe unten) als Conditio sine qua non zur Erlangung und Erhaltung seelischer Gesundheit herauszuarbeiten.<br /> <br />Einen wichtigen Beitrag leisteten in der Nachfolge Freuds auch die Vertreter der Neopsychoanalyse und deren Nachfolger, die die Bedeutung der Persönlichkeit und emotionalen Beziehungsfähigkeit des Psychotherapeuten erkannten und erforschten und die in einer professionell, echt und angemessen geführten zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Arzt und Patient eine wesentliche Grundlage und Voraussetzung seelischer Heilung sahen. Sie praktizierten auf der Basis dieses personalen Menschenbildes auch erfolgreich im Bereich der Psychosen und gaben ihre Erfahrungen und Erkenntnisse im Rahmen der Ausbildung angehender Psychiater und Psychotherapeuten weiter. In der Schweiz zum Beispiel wurde mit der sogenannten «Daseinsanalyse» (Binswanger) ein eigenständiger Ansatz aufgebaut. Ebenso suchte Gertrude Schwing einen personalen Ansatz und die Benedetti-Schule entwickelte aus diesen Anfängen eine eigenständige Herangehensweise personaler Psychotherapie. Alle diese positive Resultate aufweisenden Schulen der Psychotherapie wurden durch die Mitte der 80er Jahre vollzogene Einführung einer nomothetisch orientierten, sogenannt wissenschaftlich fundierten Diagnostik in ihrer Entwicklung gedämpft (siehe unten).<br /> <br />Obwohl heute die zentrale Bedeutung der psychotherapeutischen Beziehungsqualität im Rahmen der modernen Psychotherapieforschung herausgearbeitet und von der Hirnforschung neurophysiologisch bestätigt worden ist und als ein methodenunabhängiger gemeinsamer Wirkfaktor und Prädiktor für den Erfolg einer Psychotherapie gilt, findet diese zentrale Erkenntnis keinen Niederschlag mehr in den hier behandelten und weltweit dominierenden Diagnose-Instrumenten (siehe unten).<br /> <br />Entwicklung und Paradigmenwechsel des DSM <br /><br />Zunächst kurz zur chronologischen Entwicklung des DSM: <br /><br />1952 DSM-I, 130 Seiten, 106 Diagnosen <br /><br />1968 DSM-II, 134 Seiten, 182 Diagnosen <br /><br />1980 DSM-III, 494 Seien, 265 Diagnosen, deutsch 1984 <br /><br />1987 DSM-III-R (Revision) 567 Seiten, 292 Diagnosen, deutsch 1989 <br /><br />1994 DSM-IV, 886 Seiten, 297 Diagnosen, deutsch 1996 <br /><br />2000 DSM-IV-TR (Text-Revision), deutsch 2003 <br /><br />2013 DSM-V, geplantes Erscheinen 2013, seit 1999 in Arbeit <br /><br />Bei näherer Betrachtung fällt ins Auge, dass die Anzahl der Diagnosen mit jeder Ausgabe steigt. Das beruht nicht immer auf einer grösseren Spezifikation im Rahmen der fachwissenschaftlichen Weiterentwicklung. Die Entstehung oder auch das Verschwinden von Diagnosen können mit fachfremden Einflüssen zusammenhängen.<br /> <br />So schrieben zum Beispiel die Autoren des DSM-II (1968) in dessen 7. Auflage (1974) die Diagnosen nicht nur ausschliesslich auf der Grundlage fachlicher Begründung weiter fort, sondern auch unter gesellschaftspolitischem Druck: Im Zusammenhang mit der in jener Zeit rollenden sexuellen Revolution – Stichwort mag hier der sogenannte «Kinsey Report» sein, der später als wissenschaftlicher Betrug entlarvt wurde – sowie einhergehend mit der 1970 in San Franzisko stattfindenden Homosexuellenkonferenz und weiteren Agitationen und Protesten wurde zum Beispiel die Diagnose «Homosexualität» in der Auflage von 1974 ersatzlos gestrichen.<br /> <br />Auch wurde und wird von verschiedenen Seiten her – so zum Beispiel im Deutschen Ärzteblatt vom 7.5.2008 – vor einer Verflechtung der Autoren des DSM mit der Pharmaindustrie und vor dadurch entstehenden Interessenskonflikten und einer damit verbundenen Gefahr der Beeinflussung des diagnostischen Instrumentariums, zum Beispiel durch Erschaffung neuer, medikamentös zu behandelnder Syndrome, gewarnt. Um dies zu vermeiden, wird nicht nur eine Beschränkung der Verdienste der Autoren bei Pharmafirmen eingefordert, sondern auch eine Offenlegung ihrer firmenbezogenen Aktivitäten, zum Beispiel als Redner oder Gutachter.<br /> <br />Eines der ersten psychiatrischen Manuale in den USA und Vorläufer des DSM stammt aus dem Jahr 1917 und beinhaltete 22 verzeichnete Diagnosen. Es wurde noch während des zweiten Weltkrieges 1943 im Rahmen der US-Armee überarbeitet und durch eine neue und erweiterte Klassifikation ersetzt.<br /> <br />Als nach dem Zweiten Weltkrieg viele Soldaten wegen schwerer psychischer Schäden behandelt werden mussten, wurde von der American Psychiatric Association (APA) eine noch umfassendere Klassifikation erstellt, nämlich die 1952 erschienene erste Ausgabe des DSM-I mit 106 Diagnosen.<br /> <br />DSM-II erschien 1968, enthielt bereits 182 Störungsbilder und im Verlaufe der verschiedenen Ausgaben auch immer wieder aktuelle Veränderungen.<br /> <br />Die Ausgabe des DSM-III von 1980, in der ein diagnostischer Paradigmenwechsel stattgefunden hat, enthält bereits 265 Störungsbilder.<br /> <br />Mit dieser Neuausgabe wurde die bisherige ideografisch orientierte Herangehensweise im Bereich der psychiatrischen Diagnostik und Heilbehandlung aufgegeben und von einer nomothetischen Wissenschaftsauffassung mit dem entsprechenden methodologischen Instrumentarium abgelöst (siehe unten).<br /> <br />Die Autoren begründen diesen Paradigmenwechsel mit der mangelhaften Wissenschaftlichkeit der vormaligen Auflagen des DSM und deren Verwurzelung und unangemessenen Nähe zu den Geisteswissenschaften.<br /> <br />Deutschsprachige Ausgabe des DSM-III von 1984<br /> <br />In der deutschsprachigen Ausgabe des DSM‑III von 1984 ist zu lesen, es gehe um eine «[…] entschieden kritische Haltung gegenüber vorbestehenden Theorien und Theoriegebäuden» (DSM-III, S. IX), das heisst um einen «streng empirische[n] Ansatz» mit der Hoffnung, auf diesem Weg zu objektiven, realwissenschaftlichen Erkenntnissen zu kommen. Das Anliegen sei eine fortzuschreibende, theoriefreie klinische Deskription und «möglichst vorurteilsfreie und präzise Abgrenzung aller als psychiatrisch relevant und unterscheidbar angesehener Syndrome» (DSM-III, S. V). Die Hauptaufgabe der psychiatrischen Diagnose wird darin gesehen, «[…] die einzelnen Patienten in geeignete Positionen eines klassifikatorischen Systems einzuordnen, und zwar auf der Basis derjenigen auszuwählenden Kategorien, die sich in Hinblick auf bestimmte wissenschaftliche und praktische Ziele als sinnvoll und nützlich gezeigt haben» (DSM-III, S. IX). Des weiteren soll «frei von historischen Konnotationen, nosologischen Vorurteilen und schulgebundenen Akzentuierungen» (DSM-III, S. XI) eine «übereinstimmende Terminologie und geeignete Methoden zur Quantifizierung der psychiatrischen Sachverhalte» – einschliesslich der Diagnose – «erreicht werden» (DSM-III, S. IX).<br /> <br />Die nomothetische Basis der Diagnostik soll eine präzisere Diagnostik ermöglichen und «[…] Einfluss darauf gewinnen, wie in Zukunft die psychiatrische Behandlung durchgeführt wird. Dies betrifft zum Beispiel die Notwendigkeit, die zahlreichen heute verfügbaren psychotropen Substanzen spezifischer einzusetzen» (DSM-III, S. XI).<br /> <br />Neben den im Zentrum stehenden Symptombeschreibungen bietet das DSM-III statistische Angaben zum Beispiel über die geschlechtliche Verteilung der psychischen Störungen, über das typische Alter des Ausbruchs, über die Wirkung von Behandlungen, Behandlungsarten und anderem mehr.<br /> <br />In diesem auf strengen positivistischen Maximen beruhenden Ansatz erfolgt die Diagnostik auf der Grundlage von aufgelisteten und abzufragenden Symptomen, von deren Kombination die Benennung der Diagnose abhängt. Damit haben die Autoren die frühere, in der Psychiatrie praktizierte personale Grundorientierung aufgegeben: nämlich vermittels des geschulten psychotherapeutischen Gesprächs als zentralem Instrument – sowohl im Rahmen der Diagnostik als auch der Heilung – bereits von der ersten Begegnung an die hohe Individualität der seelischen Entstehungszusammenhänge des komplexen Einzelfalls im Rahmen einer prozessual fortschreitenden und bereits heilsame Wirkmomente befördernden Diagnostik immer genauer zu erforschen, nachzuvollziehen und in ihrem individuellen Funktionszusammenhang auf der Grundlage einer explizierten Theorie verstehen zu lernen.<br /> <br />Dementsprechend finden sich im DSM‑III keinerlei über die Symptombeschreibung hinausführende nosologische oder ätiologische Zuordnungen, noch anamnestisch bedeutsame Hinweise, die der Erforschung der ursächlichen und auslösenden Faktoren, zum Beispiel im lebensgeschichtlichen Kontext, dienlich sein oder zum Verständnis der hochindividuellen Verarbeitung der funktionalen Dynamik und Finalität seelischer Bewegungen beitragen könnten.<br /> <br />Statt dessen enthält das DSM-III ein auf Multiple-choice beruhendes, «ausgeklügeltes multiaxiales System» (DSM-III, S. XIV), das einen Informationshintergrund für die Einschätzung der jeweiligen Störung, für deren Behandlung und für die zu erwartende Prognose des Patienten auf verschiedenen Ebenen vermitteln soll und für den Einzelfall eine Einordnung der beschriebenen Symptome in einen Rahmen abzufragender, individueller Lebensumstände ermöglicht (DSM-III, S. V).<br /> <br />Mit dieser radikalen, sich als Einführung von Wissenschaftlichkeit legitimierenden Umorientierung im Bereich der Diagnostik wurde der bis anhin in der Psychiatrie und klinischen Psychologie erarbeitete kasuistisch-ideographische Ansatz und damit der Reichtum an Wissen und Erfahrung vieler Forschergenerationen zugunsten des psychometrischen Ansatzes als unpräzise und unwissenschaftlich entwertet und verworfen. In Konsequenz dieses Ansatzes zeigt sich fortan eine gravierende Vernachlässigung oder sogar Streichung des personalen Faktors in der Ausbildung zum Psychiater.<br /> <br />Durch diese Missachtung des zwischenmenschlichen Faktors wird der Forschungsgegenstand und die Aufgabe der Psychiatrie, nämlich die Erfassung individueller seelischer Tätigkeit und die darauf aufbauende Hilfeleistung nicht nur um ihren zentralen, individuumszentrierten, personalen Faktor verkürzt und verfremdet, sondern geradezu essentiell verfehlt.<br /> <br />Die Frage der Angemessenheit der Methoden <br /><br />Die Zielstellung des DSM-III besteht erklärtermassen in einem Regelwerk wissenschaftlich fundierter, theoriefreier, rein beschreibender Diagnostik. Das zugrundeliegende wissenschaftliche Instrumentarium beruht auf der Auffassung, dass die mathematischen Grundlagen sowohl klassischer als auch stochastischer Messmodelle zum Zweck einer verbindlichen Einordnung, Systematisierung und Klassifizierung von klinischen Symptomen sowie für die individuelle Diagnostik seelischer Störungen und deren Behandlung taugen. Die Zusammenstellung der Symptome – die realiter selten in abgegrenzter Form erscheinen, vielmehr in fliessenden Übergängen und Überlappungen – und die Kombination der Symptome zu Syndromen geschieht jedoch nicht nur auf einer rein empirischen Ebene, sondern beruht auf hypothesengeleiteten Definitionen dessen, was als klinisch relevantes psychisches Verhalten gelten soll.<br /> <br />Weder die darauf aufbauende Operationalisierung noch die Wissenschaftskriterien für die Gültigkeit und Verlässlichkeit der Ergebnisse haben einen objektiven Charakter. Vielmehr beruhen die sogenannten «harten Daten» auf den vereinbarten statistischen Gütekriterien der Scientific community.<br /> <br />Um den Gegenstand der Forschung adäquat abbilden zu können, muss das angewandte Forschungsinstrumentarium ihn in seinen konstituierenden und relevanten Dimensionen abbilden. Hier bewährt sich der im DSM praktizierte sogenannte objektive, realwissenschafliche Ansatz nicht, da Subjektverhalten in seinen psychischen Dimensionen keinem Determinismus unterliegt. Zwar lässt es sich nachvollziehen, entzieht sich jedoch grundsätzlich nomothetischen Kausalzusammenhängen und ist nicht verallgemeinerbar. Daher lässt sich psychisches Verhalten auch in kein Skalenniveau pressen, das jedoch die Voraussetzung für die Mathematik der statistischen Operationen ist.<br /> <br />Auch gehen die angewandten statistischen Verfahren mit ihrer zugrundeliegenden analytischen Zergliederung und Quantifizierung seelischer Prozesse am ganzheitlichen Gesamtzusammenhang psychischer Prozesse vorbei. Ebenso gehen durch die Standardisierung die individualen, personalen Zusammenhänge verloren, die den Kern einer angemessenen Individualdiagnostik und einer darauf aufzubauenden Heilbehandlung bilden. Als Resultat entsteht statt dessen ein auf dem Boden der Anonymität und im Rahmen einer sogenannten Normalverteilung gewonnener, repräsentativer Mittelwert, eine Art Phantom-Individuum. Das konkrete Individuum erscheint als eine Abweichung dieses Mittelwertes, jedoch nur unter einzelnen Aspekten und nicht in seiner personalen Identität.<br /> <br />Da die angewandten Methoden den Gegenstand der Forschung nicht erfassen – weder die Qualität des Psychischen noch das Individuum in den psychischen Dimensionen seiner Lebensaktivität und in den konstituierenden Aspekten seiner Einzigartigkeit und Ganzheitlichkeit – handelt es sich um pseudowissenschaftliche Ergebnisse.<br /> <br />Fazit mit Folgen<br /> <br />Unter dem Verdikt einer Verwissenschaftlichung und Internationalisierung, vornehmlich in den USA und in Europa, wurde der nosologisch orientierte und ideografische Ansatz psychiatrischer Diagnostik von den Autoren mit der Ausgabe des DSM von 1980 paradigmatisch aufgegeben. Die zu stellenden, standardisierten Diagnosen werden von nun an auf dem Boden einer Liste rein empirisch beschriebener, unterschiedlicher Symptome gebildet und ergeben sich aus einer jeweils spezifischen Kombinationen dieser Merkmale.<br /> <br />Der Standardisierung der Diagnostik über testtheoretische Messverfahren liegt eine mathematisch fundierte, künstlich erzeugte Vergleichbarkeitsgrösse zugrunde. Anders als in den Naturwissenschaften, wo Zahlen einen analogen Ausdruck real vorhandener Gesetzmässigkeiten spiegeln, lassen sich psychische Inhalte und Qualitäten nicht mit einem solchen Instrumentarium wissenschaftlich abbilden, so dass mit dieser diagnostischen Methode der Zugang zur Einmaligkeit und Subjekthaftigkeit eines jeden Individuums verschlossen bleibt und die etablierte einheitliche Nomenklatur die Frage, was hinter der Begrifflichkeit steckt, nicht zu beantworten vermag.<br /> <br />Die Folge der Überarbeitungen des DSM war jeweils ein starkes Anwachsen diagnostischer Störungen und der diagnostizierten Menschen. Dies führte dazu, dass federführende Herausgeber – Robert Spitzer (DSM-III) und Allen Frances (DSM-IV) – heute alarmiert sind. Sie kämpfen gegen das Erscheinen von DSM-V und räumen explizit Fehler mit schlimmen Konsequenzen ein, die ein im diagnostischen System selbst begründetes, hohes Risiko falsch-positiver Diagnosen zeitigten (siehe unten).<br /> <br />Ursprünglich angetreten mit der Intention einer weitestgehenden Erfassung und hilfreichen Versorgung aller von psychischen Problemen Betroffenen, warnen ehemalige Autoren heute vor ihrem jetzigen Erfahrungshintergrund vor dem Ausbau weiterer Diagnosen und der Aufnahme von Klassifikationen im DSM-V, die Menschen, welche nie ernsthafte psychische Probleme hatten, pathologisieren und normale Lebenskrisen und Entwicklungsschwankungen zu pathogenen Ereignissen machen.<br /> <br />So soll zum Beispiel im DSM-V die tiefe Trauer um verstorbene Menschen, «Complicated Prolonged Grief», die bisher kein speziell psychiatrisches Leiden war, nun als ein pathologischer Zustand eingeführt werden. Auch sollen im Rahmen individuell empfundener Belastungssituationen prämorbide Symptome – als Risikosyndrom «Praepsychotic Disorder» genannt – im Sinne der Früherkennung erhoben werden. Dabei ist bekannt, dass selbst von den sogenannten Hochrisikopatienten nur ein Bruchteil erkrankt.<br /> <br />Dies bedeutet neben den finanz- und gesundheitspolitischen Implikationen eine drohende Pathologisierung des Normalen, eine Flut medikamentöser Behandlungen und nicht zuletzt eine Rasterung und Normierung der menschlichen Persönlichkeit. «DSM-V könnte die Welt mit zehn Millionen neuer, aber falscher Patienten füllen» (Allen Frances, zitiert nach «Süddeutsche Zeitung» vom 9./10. Juli 2011, S. 22).<br /> <br />Kinder mit immer mehr Diagnosen überzogen<br /> <br />Insbesondere die Kinder werden mit immer mehr Diagnosen überzogen. So gibt es bereits für Säuglinge Diagnosen wie «Temper-Dysregulation Disorder» oder «Feeding Disorder». Die Definition des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms (ADHS) ist so allgemein gehalten, dass diese Störung geradezu epidemisch anschwoll und zu einem ungeheuren Verbrauch von Psychopharmaka führte. Laut Frances («Tagesspiegel» vom 27. Juli 2011) sollen Studien erwiesen haben, dass allein in den USA über eine Million Kinder falsch diagnostiziert und pharmazeutisch behandelt worden sein sollen.<br /> <br />Aus Präventionsgründen werden Kinder immer öfter Tests unterzogen und sind in Gefahr, dass Entwicklungsschwankungen fälschlicherweise pathologisiert und medizinisch behandelt werden. «Auf jeden jungen Patienten, der richtig diagnostiziert wurde, kommen zwischen drei und neun Menschen, die fälschlicherweise zu Patienten gemacht werden» (Allen Frances, zitiert nach «Tagesspiegel» vom 27. Juli 2011).<br /> <br />Bedenkt man die Wirkung des DSM und ähnlich aufgebauter Manuale im Hinblick auf den hippokratischen Eid – der besagt, als erstes keinen Schaden anzurichten – so erbringen sie keine adäquate Hilfe zur erhofften Linderung individuellen psychischen Leids, sondern fungieren eher als institutionalisierte Instrumente, die für die Betroffenen und deren soziales Umfeld zur Quelle von Leid, sozialer Diskriminierung, Etikettierung und Stigmatisierung werden können.<br /> <br />Historisch war die Entwicklung der Diagnostik eingebunden in den Zusammenhang der fachlichen Entwicklung der Psychiatrie. Im Rahmen expliziter theoretischer Fundierungen verschiedener Schulen stand sie als ein Instrument der Praxis im Dienst des Verstehens und der Heilung seelischer Krankheiten. Den neuen pseudowissenschaftlichen Manualen liegt weder eine Theorie seelischer Gesundheit noch eine der seelischen Krankheit zugrunde. Die Ernennung von Verhaltensweisen zu psychischen Störungen und die Benennung von Symptomen beruht auf Übereinkunft und statistischer Bearbeitung und bietet keinen Zugang zu den vorhandenen Problemen.<br /> <br />Die angestrebte Objektivität und Vereinheitlichung der diagnostischen Terminologie mag die fachinterne Kommunikation vereinfachen, vernachlässigt jedoch den der menschlichen Psyche innewohnenden subjektiven Faktor. Als relevant und produktiv für den Prozess der Heilung hat sich gerade das Verständnis für die hinter der Nomenklatur vergleichbarer Symptome und Syndrome stehenden individuellen, vielfältig ausdifferenzierten Entstehungs-, Bedeutungs- und Sinnzusammenhänge seelischer Reaktionen erwiesen. So warnen selbst Befürworter der nomothetischen Umorientierung vor einer Fortschrittsgläubigkeit, die in den klinischen Deskriptionen objektive Befunde sieht (vgl. DSM-III, S. V, VI).<br /> <br />Geistige Prozesse sind nicht messbar. Sie sind nur zugängig, wahrnehmbar und erfassbar durch intersubjektive Prozesse der Verständigung und gegenseitiger Interpretation. Dabei geht es um ein genaues Erfassen des individuellen Kontextes des Gewordenseins und des Erlebens. Dieses Basiswissen ist nicht mit standardisierten Fragebögen im Ja/Nein-Ankreuzverfahren zu erlangen, sondern nur in einem entfalteten, fachlich fundierten und menschlich zugewandten Prozess der individuellen Annäherung an die relevanten Inhalte, die hinter einer sogenannten Störung stehen.<br /> <br />Die einseitig ausgerichtete Bemühung um eine Vermessbarkeit des Psychischen sowie um Treffsicherheit und Abgrenzbarkeit der Symptome und Diagnosen vernachlässigt den der menschlichen Natur zugehörigen Beziehungsaspekt als Agens der Heilung. Die Hoffnung dabei ist, dass mit fortschreitender Erkenntnis und wachsendem Verständnis der komplexen neurochemischen Regelkreise und Funktionsmechanismen der Hirntätigkeit – analog zu den körperlichen Krankheiten –auch die psychischen Vorgänge auf einer materiellen Basis zu erfassen sind und mit einem – gegenüber der personalen Psychotherapie weit weniger aufwendigen – zielgerichtet symptomorientierten Behandlungsansatz vermittels Psychopharmaka «normalisiert» werden können.<br /> <br />Auf diesem Weg wird die hirnorganische Tätigkeit zwar in ihren neurobiologischen Korrelaten erfasst, jedoch um die Aspekte und Resultate ihrer geistig-seelischen Dimensionen verkürzt, und der Mensch erscheint in dieser Reduktion als ein neurochemisch gesteuertes Reflexwesen. Mit dieser Ignoranz gegenüber der Vieldimensionalität psychischer Verarbeitungsprozesse und psychischer Strukturbildung, gegenüber der schöpferischen Eigenaktivität jedes Individuums im Hinblick auf die subjektive Sinn- und Bedeutungsgebung seines Erlebens und Verhaltens, werden alle die Person eines Menschen konstituierenden Elemente ausgeschaltet.<br /> <br />Bis heute gibt es aus der neurowissenschaftlichen und genetischen Forschung keine harten Daten für biologisch fundierte Diagnosen. Auch die Entwicklung der Psychopharmaka und ihre symptomorientierte Wirkung lässt noch viele Fragen offen. Obwohl ihr Einsatz gegebenenfalls in Notfällen wirksam sein kann oder zum Beispiel und auch in bestimmten Fällen eine Psychotherapie erst ermöglicht, verkennt eine ausschliesslich auf psychotrope Substanzen angelegte, reine Symptombehandlung die Ganzheitlichkeit seelischer Strukturen und die Chance einer strukturellen Persönlichkeitsentwicklung, die mit einer gelungenen personalen Psychotherapie einhergeht.<br /> <br />So wird in einer rein medikamentös angelegten Behandlung ohne personale Psychotherapie der Mensch zum Objekt, und die jedem Menschen innewohnenden Fähigkeiten und Möglichkeiten werden vernachlässigt, im Rahmen eines emotional tragenden, professionellen Arbeitsbündnisses an der Überwindung der Probleme und der damit zusammenhängenden Umbildung seiner seelischen Strukturen aktiv mitzuwirken und sich aus bisherigen Beschränkungen herauszuentwickeln.<br /> <br />Die Erfassung individueller seelischer Problematik und die Entwicklung einer angemessenen Therapie als Herausforderung an die Fachwelt<br /> <br />Die Wechselwirkung von unbewussten und bewussten Prozessen ist heute ein von der Forschung vielfach belegtes Faktum. Dies gilt sowohl für die Existenz unbewusster Verarbeitungsprozesse und ihre Einflussnahme auf das menschliche Verhalten als auch für den umgekehrten Prozess, nämlich die Beeinflussbarkeit unbewusster Vorgänge über eine Lenkung des Bewusstseins.<br /> <br />Dieses kooperative Wechselspiel zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein bildet den Ausgangspunkt menschlicher Persönlichkeitsentwicklung und die Chance neuer nervaler Bahnungen in einem personal angelegten psychotherapeutischen Entwicklungsprozess. Um bisher unbewusste, eingefahrene Muster verändern zu können, bedarf es der Erarbeitung eines erweiterten Selbstverständnisses durch Reflexion und Bewusstseinsbildung im Rahmen des psychotherapeutischen Forschungsprozesses sowie der bewussten Umsetzung und Einübung der neuen Perspektiven im Rahmen des täglichen Erlebens und Verhaltens.<br /> <br />Veranlasst durch die die Lebensqualität beeinträchtigende Symptombildung, findet im Rahmen der Notwendigkeit eine gezielte psychotherapeutische Aufarbeitung des Gewordenseins und der zwischenmenschlichen Erlebnisse innerhalb der relevanten zwischenmenschlichen Bezüge des Klienten statt. So entsteht ein emotionaler Zugang zu wirksamen, bisher unbewussten Anteilen des Erlebens und Verhaltens und eine Erweiterung des bisherigen Bewusstseinshorizontes in bezug auf die subjektiven Beweggründe und Zusammenhänge der Gefühlsbildung und der Reaktionsweisen.<br /> <br />Für einen solchen Prozess wachsenden Bewusstseins stellt von Anfang an der gelingende, zwischenmenschlich getragene, verlässliche therapeutische Kooperationsprozess eine notwendige Voraussetzung und Grundlage dar, und zwar sowohl im Hinblick auf die Diagnostik als auch hinsichtlich der Erarbeitung der hochindividuellen psychisch relevanten Inhalte und der darauf aufbauenden Hilfeleistung zur Überwindung der psychisch einschränkenden Störungen.<br /> <br />Insbesondere das sorgfältig geführte diagnostische Gespräch gerade am Beginn einer Behandlung zeitigt gegenüber einer rein standardisierten, unpersönlichen Diagnostik vermittels Checkliste einen Bonus, der gerade in Fällen grosser Mutlosigkeit oder Resignation durch die erlebte fachliche und menschliche Vertrauenswürdigkeit, in der sich der Patient als Person vorbehaltlos entgegengenommen und gewertschätzt fühlt, zum Tragen kommen kann: nämlich das häufig mit dem Erstgespräch und der Anfangsphase der Therapie verbundene Aufkeimen einer vielleicht noch so verborgenen Hoffnung auf Hilfe und Veränderung. Dies bedeutet, durch die Methode der personalen Diagnostik von Anfang an die Beziehung zum Patienten als ein Agens der Heilung und als Ressource gerade auch für kritische Entwicklungsphasen im Rahmen der Psychotherapie aufzubauen, zu gestalten und zu nutzen.<br /> <br />Da die Qualität des zwischenmenschlichen Beziehungsgeschehens und der emotionalen Eingebundenheit in jeder Phase und Situation des Lebens nachgewiesenermassen von essentieller Bedeutung sind für die menschliche Persönlichkeitsentwicklung und die seelische Befindlichkeit, ist es eine zentrale Aufgabe geschulter Fachlichkeit, eine adäquate psychotherapeutische Beziehung anzubieten und zu entwickeln und die ihr innewohnenden Ressourcen professionell im Rahmen von Diagnostik und Heilung seelischer Störungen auszuschöpfen.<br /> <br />Dieser personale Prozess geht im gelungenen Fall einher mit einem Persönlichkeitswachstum des Hilfesuchenden, was sich als gefühlte Stärkung und Ermutigung in dessen gesamter Persönlichkeit niederschlägt und sich objektiv im Rahmen der Lebensbewältigung in einer deutlichen Linderung oder sogar Überwindung der Probleme zeigt. Durch den verstehenden Zugang zu sich selbst und die mit der personalen Therapie einhergehende zwischenmenschliche Absicherung in einer Vertrauensbeziehung erweitern sich die subjektiven Erlebensräume und der individuelle Handlungsradius in der Auseinandersetzung mit den Realitäten des Lebens.<br /> <br />Dies führt zu dem Schluss, dass die im DSM-III kritisierte sogenannte Unwissenschaftlichkeit der alten Psychiatrie mit ihren den Geisteswissenschaften nahestehenden Methoden des Verstehens, Nachvollziehens und einer geschulten Empathie als Grundlage eines heilsamen und persönlichkeitserweiternden psychotherapeutischen Forschungs- und Beziehungsgeschehens durchaus ein adäquates methodisches Rüstzeug darstellen, mit dem es möglich ist, den individuellen Kern psychischer Störungen und psychischen Leids zu erfassen und im Rahmen einer heilsamen therapeutischen Beziehung zu bearbeiten.<br /> <br />Eine gelungene personale Psychotherapie manifestiert sich in ihren wesentlichen Aspekten in einer die ganze Person erfassenden seelischen Beruhigung und geht einher mit einer Festigung und Bereicherung der Gesamtpersönlichkeit, mit wachsendem Selbstvertrauen, mit einer vermehrten seelischen Flexibilität und Schwingungsfähigkeit, mit einer zunehmenden emotionalen Eingebundenheit und Sicherheit unter den Mitmenschen, mit einer wachsenden mitmenschlichen Verantwortlichkeit, mit einem grösseren Spektrum an Handlungsmöglichkeiten zur Bewältigung der anstehenden Lebensaufgaben, einer Balance im Geben und Nehmen und anderem mehr.<br /> <br />Psychotherapie in diesem Sinne bedarf – anders als eine rein psychotrope Behandlung – neben der wissenschaftlichen Fachausbildung einer besonderen Persönlichkeitsschulung des Psychotherapeuten. Dies betrifft insbesondere seine Beziehungsfähigkeit und sein Vermögen, sein Gegenüber grundsätzlich als Person zu bejahen, entgegenzunehmen und mit geschulter Empathie ohne parataktische Verzerrungen wahrzunehmen. Es bedeutet auch, zu einer permanenten Selbstkorrektur bereit zu sein, um das entstehende Bild und Verständnis des seelischen Erlebens und der Reaktionen des Hilfesuchenden im Verlaufe des intersubjektiven Forschungsprozesses immer wieder falsifizierend zu überprüfen.<br /> <br />Dieses zwischenmenschliche Instrumentarium ist die fachliche Grundlage, um die seelischen Prozesse zu erhellen und einer Reflexion und Veränderung zugängig zu machen. Durch diese gemeinsame Arbeit kann sich der Patient durch ein wachsendes Verständnis seiner selbst stärken, das Vertrauen in sich selbst entwickeln und stabilisieren, sich die im psychotherapeutischen Gespräch entgegengebrachte Achtung und Bejahung zu eigen machen und auf diesem Weg an seiner seelischen Gesundung und mitmenschlichen Verbundenheit aktiv mitwirken.<br /> <br />Die Resultate einer solchen personal fundierten Psychotherapie fussen auf der Kenntnis der menschlichen Sozialnatur, den Eigenschaften menschlicher Hirntätigkeit, der lebenslangen Plastizität des menschlichen Gehirns und der damit verbundenen Lern- und Entwicklungsfähigkeit des Menschen. Die Veränderungen sind objektiv sowohl in der Praxis des Lebensvollzugs des Patienten nachzuweisen als auch mit bildgebenden Verfahren im Rahmen der Hirnforschung als neurostrukturelle Veränderungen.<br /> <br />Conclusio<br /> <br />Diagnostische Manuale, deren wissenschaftliche Konstruktion so angelegt ist, dass wesentliche Parameter der seelischen Tätigkeit – wie Subjektivität, Intersubjektivität und Ganzheitlichkeit – keine kategoriale Abbildung finden, sind der menschlichen Psyche nicht angemessen und erfassen nicht die seelische Individualität einer Person.<br /> <br />Die zugrundeliegende Aufspaltung des Zusammenhangs von Diagnostik und Therapie, der rein deskriptive Ansatz und der Verzicht auf einen übergreifenden theoretischen Rahmen, selbst die Vereinheitlichung der Nomenklatur haben allenfalls ein für soziologische, administrative, gesundheitspolitische oder sonstige gesellschaftspolitische Fragestellungen dienliches Instrument hervorgebracht, jedoch kein der menschlichen Psyche angemessenes, subjektwissenschaftlichen Kriterien genügendes Instrument der Hilfeleistung.<br /> <br />Die zentralen Inhalte und Zusammenhänge geistig-seelischer Prozesse, die hinter den beschriebenen Symptomen und der Nomenklatur der Diagnosen stehen, können mit der angewandten Methodologie nicht erfasst werden und sind sowohl inhaltlich als auch in ihrer subjektiven Relevanz nur in einem menschlich tragenden, fachlich fundierten, intersubjektiven Forschungsprozess innerhalb eines psychotherapeutischen Arbeitsbündnisses kooperativ zu erschliessen.<br /> <br />Hinter dem DSM steht ein positivistisches, gewissermassen entseeltes und auf neurobiologische Strukturen verkürztes Menschenbild, bei dem die geistigen, subjektkonstituierenden Faktoren bewusst ausgeschaltet werden und als Ziel eine immer perfektere medikamentöse Steuerung psychischer Störungen angestrebt wird.<br /> <br />Da die menschliche Psyche als geistig verarbeitendes und selbstreflexives Organ sich nicht in ein manipulierbares, reduktionistisches Reiz-Reaktions-Schema pressen lässt, führt eine ausschliesslich medikamentöse Behandlung ohne fundierte zwischenmenschliche Psychotherapie häufig dazu, dass der betroffene Mensch trotz einer wahrgenommenen Erleichterung seines Zustandes sich nicht heimisch mit sich fühlt, verunsichert bleibt in bezug auf seine Person und häufig den medikamentösen Einfluss als etwas ihm Fremdes und Unangenehmes erlebt und innerlich ablehnt. Erst wenn er sich in einem psychotherapeutischen Prozess als Person angesprochen und einbezogen fühlt, menschliche Wertschätzung erfährt, sich einen verstehenden Zugang zu sich selbst und auch erweiterte Erlebensperspektiven und Handlungsmöglichkeiten erarbeitet, kann er die Medikamentengabe integrierend als Hilfe zuordnen, einen selbstbejahenden Umgang mit sich pflegen und sich als Macher und Gestalter seines Lebens und Herr seiner Person erfahren und fühlen. <br /><br />Solange es diagnostische Manuale wie das DSM gibt und sie Verwendung finden, ist meines Erachtens eine Sensibilisierung der Fachwelt für die in der menschlichen Sozialnatur verankerten, sozio-emotionalen Grundlagen menschlicher Persönlichkeitsentwicklung und seelischer Hilfeleistung unabdingbar, um Schaden auf diesem Gebiet zu vermeiden.<br /> <br />Der hochsensible Bereich seelischer Hilfeleistung, der beurteilend und prägend in die Lebensgeschichte und den Lebensaufbau bereits von Kindern und Jugendlichen hineinwirkt, bedarf des Schutzes vor Überformung durch Ideologien und Fremdinteressen und darf nicht einer letztlich ökonomisch und politisch motivierten Dominanz – im Falle des DSM amerikanischer Auffassungen – zum Opfer fallen.<br /> <br />Es ist und bleibt die zentrale Aufgabe dieses Zweiges der Humanwissenschaften, Menschen auf den unterschiedlichen Stationen ihres Lebensweges bei der Bewältigung ihrer jeweiligen Lebensprobleme im Rahmen ihrer Lebensaufgaben, beim Hineinwachsen ins Leben, in Liebe, Gemeinschaft und Beruf, im Alter und in Krisen die notwendige psychische Hilfe und Unterstützung zu bieten, zur Entwicklung eigener Ressourcen beizutragen und die Hilfesuchenden wieder der Verfügung über sich selber zuzuführen. Das sind wir uns und dem hippokratischen Eid schuldig. •<br /> <br />Literatur<br /> <br />Adler, A.: Die Technik der Individualpsychologie Bd. 1: Die Kunst, eine Lebens- und Krankengeschichte zu lesen. Frankfurt a. M. 1972<br /> <br />Adler, A.: Über den nervösen Charakter. Frankfurt a. M. 1972 <br /><br />Bastine, R. H. E.: Klinische Psychologie. Bd. 1. Stuttgart u.a. 1990 <br /><br />Bauer, J.: Das Gedächtnis des Körpers. München 2006 <br /><br />Brisch, K. H. u. Hellbrügge, Th. (Hrsg.): Wege zu sicheren Bindungen in Familie und Gesellschaft. Stuttgart 2009<br /> <br />Damasio, A.: Selbst ist der Mensch. München 2010 <br /><br />Deutsches Ärzteblatt vom 7.5.2008 <br /><br />Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen. DSM III. Weinheim, Basel 1984<br /> <br />Dörner, K.: Diagnosen in der Psychiatrie. Frankfurt a. M. 1975 <br /><br />Ellenberger, H. F.: Die Entdeckung des Unbewussten. Zürich 1985 <br /><br />Endress, M. u. Hauser, S. (Hrsg.): Bindungstheorie in der Psychotherapie. München 2000<br /> <br />Freud, S.: Abriss der Psychoanalyse. Frankfurt a.M. 1984 <br /><br />Fromm-Reichmann, F.: Intensive Psychotherapie. Stuttgart 1959 <br /><br />Grawe, K.: Neuropsychotherapie. Göttingen, Bern u.a. 2004 <br /><br />Pongratz, L. J.: Lehrbuch der klinischen Psychologie. Göttingen, Toronto u.a. 1975<br /> <br />Sullivan, H. S.: Das psychotherapeutische Gespräch. Frankfurt a. M. 1976 <br /><br />Tagesspiegel, Berlin, 27. Juli 2011Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-20959737940023991632012-01-01T02:34:00.000-08:002012-01-01T02:37:18.800-08:00Die USA und der 3. Weltkrieg (Teil 2)Die Globalisierung des Krieges: der »militärische Fahrplan« zum Dritten Weltkrieg (2)<br /><br />Michel Chossudovsky und Finian Cunningham<br /><br />Die weltweiten militärischen Planungen des Pentagon zielen auf die Weltherrschaft ab. In vielen Regionen der Welt sind bereits Streitkräfte der USA und der NATO gleichzeitig im Einsatz. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist die amerikanische Militärdoktrin durch das Konzept des »langen Krieges« geprägt. [Ursprünglich bezeichnete dieser Begriff die Aufeinanderfolge größerer militärischer Konflikte in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang der Sowjetunion. Nach 2001 ist damit auch und zunehmend der »weltweite Krieg gegen den Terrorismus« gemeint.] Das umfassendere Ziel weltweiter militärischer Vorherrschaft als Grundlage einer imperialen Politik wurde erstmals Ende der 1940er-Jahre unter der Regierung Truman am Vorabend des Kalten Krieges formuliert.<br /><br />Das Szenario eines Dritten Weltkriegs<br /><br />Ein offener Krieg gegen den Iran, der über die drittgrößten bekannten Erdölreserven der Welt verfügt, auch unter Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe, wird seit 2005 in den Planungsstäben des Pentagon erörtert. Sollte ein solcher Krieg begonnen werden, ginge die gesamte Region des Nahen und Mittleren Ostens und Zentralasiens in Flammen auf – und die Menschheit stünde vor dem Abgrund eines Dritten Weltkrieges.<br /><br />Die Gefahr eines Dritten Weltkrieg taucht derzeit nicht in den Schlagzeilen auf. Die etablierten Medien verzichten darauf, die möglichen Auswirkungen derartiger Kriegsszenarien zu analysieren und zu diskutieren.Der erste Schritt in diesem Dritten Weltkrieg, wenn es denn dazu kommen sollte, würde als<br /><br />Durchsetzung einer »Flugverbotszone« daherkommen, als NATO-Operation im Rahmen des Konzepts der »Schutzverantwortung« (»Responsibility to Protect«, R2P) mit geringen »Kollateralschäden« oder »begrenzten« Strafaktionen in Form von Luftangriffen gegen bestimmte militärische Ziele, alles natürlich nur zum Schutz der »weltweiten Sicherheit«, der »Demokratie« und der Menschenrechte in dem betroffenen Land.<br /><br />Der überwiegende Teil der Öffentlichkeit ist sich der schwerwiegenden Folgen dieser Kriegsplanungen, die in zynischer Ironie als Antwort auf das nicht existierende iranische Atomwaffenprogramm auch den Einsatz von Kernwaffen miteinschließen, nicht bewusst. Darüber hinaus umfasst die Militär- und Rüstungstechnologie des 21. Jahrhunderts hochentwickelte Waffensysteme, deren Zerstörungskraft den nuklearen Holocaust von Hiroshima und Nagasaki in den Schatten stellt. Und ehe es vergessen wird, haben die USA als einziges Land überhaupt schon einmal Atomwaffen gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt.<br /><br />Auf weltweiter Ebene wird die Militarisierung durch die amerikanische militärische Vereinigte Kommandostruktur vorangetrieben: Die ganze Erde wurde in geografische Zonen unterteilt, für die jeweils eines von derzeit zehn »Unified Combatant Commands« (UCC, deutsch etwa: »Einsatzkommando mit vereinigten Kompetenzen«) zuständig ist, das dem Verteidigungsministerium untersteht. Der frühere NATO-Oberbefehlshaber General Wesley Clarke erklärte, die militärischen Planungen des Pentagon beträfen eine ganze Reihe von Kriegsschauplätzen: »Das [Vorgehen gegen den Irak] wurde als Teil einer fünfjährigen Kriegführung diskutiert …, insgesamt gehe es gegen sieben Länder. Als Erstes gegen den Irak, dann gegen Syrien, den Libanon, Libyen, den Iran, Somalia und den Sudan.« (Wesley Clark, Winning Modern Wars, S. 130.) Wie eine Krebsgeschwulst breitet sich der amerikanische Krieg, den die USA 2003 begannen, über die ganze Welt aus.<br /><br />Während die New York Times und andere etablierte Medien den 15. Dezember als das Datum priesen, der das »offizielle« Ende des fast neunjährigen amerikanischen Krieges im Irak markiere, wird das vom Krieg zerstörte Land für absehbare Zeit weiterhin ein amerikanischer Kriegsschauplatz bleiben. Militärberater des Pentagons und beim US-Verteidigungsministerium unter Vertrag stehende Unternehmen und deren Mitarbeiter werden dort bleiben, und das irakische Volk wird sich noch einige Generationen lang mit den Folgen des von den USA aufgezwungenen Konfliktes und der damit einhergehenden Grausamkeit befassen müssen. Die Militäroperation des Pentagon im Irak mit der Bezeichnung »Furcht und Schrecken« ist vielleicht ausgelaufen, aber ihre Auswirkungen und das verbrecherische Beispiel, das sie gibt, sind nicht nur im Irak selbst, sondern in der Großregion und in wachsendem Maße auch weltweit immer noch spürbar.<br /><br />Das »Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert« (PNAC), das in gewisser Weise das Rückgrat des neokonservativen Programms bildet, beruht auf dem Konzept einer »Kriegsführung ohne Grenzen«. Zu den erklärten Zielen von PNAC gehört es, »zahlreiche gleichzeitige Kriege auf verschiedenen Kriegsschauplätzen [in unterschiedlichen Regionen der Welt] zu führen und eindeutig zu gewinnen« sowie die sogenannten »polizeilichen« Pflichten, »wie sie mit der Gestaltung des Sicherheitsumfeldes in kritischen Regionen verbunden sind«, zu erfüllen. Auf weltweiter Ebene umfasst der Begriff »polizeiliche Pflichten« weltumfassende polizeiliche Aktivitäten und Interventionen mit militärischen Mitteln, wie etwa verdeckte Operationen und »Regimewechsel«.<br /><br />Dieses von den Neokonservativen formulierte bösartige militärische Vorhaben wurde von Anfang an von der Regierung Obama übernommen und umgesetzt. Mit seiner neuen militärischen und außenpolitischen Beratergruppe war Obama, was die militärische Eskalation angeht, weitaus effektiver als sein Amtsvorgänger im Weißen Haus, der vor Kurzem vom Kriegsverbrechertribunal in Kuala-Lumpur wegen »Verbrechen gegen den Frieden« verurteilt wurde.<br /><br />Die Kontinuität der militärischen Agenda unterstreicht die Tatsache, dass es sich bei den beiden großen vorherrschenden Parteien in den USA – den Demokraten und den Republikanern – nur um die zwei Seiten des zentral geplanten und gesteuerten Militärisch-Industriellen Komplexes handelt, der den Auffassungen, Forderungen und Interessen der amerikanischen Wähler völlig unberührt gegenübersteht.<br /><br />Militärische Eskalation und ein Ausblick auf diese Artikelsammlung<br /><br />Im Gegensatz zum Mythos des »guten oder gerechten Krieges« zeigen wir in der nachfolgenden Aufsatzsammlung, das der Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg im Rahmen einer bewussten Strategie erfolgte, die eigennützigen imperialistischen Zielen diente. Die Männer und Frauen, die in diesen Krieg kämpften, taten dies vielleicht aus moralischer Überzeugung, aber die Planer in Washington handelten auf der Grundlage von Erwägungen, die vor allem mit geopolitischer Kontrolle und wenig mit moralischen oder rechtlichen Prinzipien zu tun hatten. Der Abwurf der beiden Atombomben auf Japan im August 1945 durch die USA, denen Hunderttausende Zivilisten zum Opfer fielen, war ein Akt ruchloser Unmenschlichkeit, die die Gefühllosigkeit der amerikanischen imperialen Pläne widerspiegelt. Dieser nukleare Holocaust lieferte auch die schändlichen Vorgaben für den sich anschließenden fast 50 Jahre anhaltenden Kalten Krieg, der nahtlos auf den Zweiten Weltkrieg folgte. [Die Artikel von Brain Wilson, Alfred McCoy und Michel Chossudovsky verdeutlichen, dass die völkermörderischen Kriege des Pentagon in Asien als Fortsetzung und Umsetzung der imperialistischen Pläne und Absichten Amerikas zu werten sind – wiewohl sie unter dem Deckmantel des Kalten Krieges gegen die Sowjetunion geführt wurden.]<br /><br />Der Untergang der Sowjetunion hätte eigentlich das Ende des Kalten Krieges bedeuten können, aber die USA entdeckten bald neue Vorwände für Kriegsführung in der Welt und die Sicherung ihrer Vormachtstellung auch im Sinne ihrer kapitalistischen Verbündeten. Zu diesen neuen Vorwänden gehörte der »Schutz und die Durchsetzung des Völkerrechts« wie im Falle des ersten Golfkrieges gegen den Irak, auf den Bush senior 1990 zusteuerte und der bereits auf den zweiten Golfkrieg voraus griff, den Bush junior dann 2003 [praktisch als Fortsetzung des Krieges von 2001] führte. Als Neuerung führten dann die Pentagon-Planer »humanitäre Erwägungen« als Vorwände für den Einmarsch in Somalia 1991 und den Krieg der NATO gegen Jugoslawien ein [siehe dazu den Artikel von Sean Gervasi und andere]. In vieler Hinsicht diente der »humanitäre Krieg« gegen Jugoslawien als Vorbild für den NATO-Angriff auf Libyen 2011 und wird als Vorwand für den offenbar kurz bevorstehenden Angriff auf Syrien [siehe dazu Artikel von Rick Rozoff und Mahdi Darius Nazemroaya] vorgebracht.<br /><br />Die Propagandaschmiede des Pentagon lieferte zusätzliche Vorwände für den »weltweiten Krieg gegen den Terrorismus« und die »präemptiven Militärschläge gegen Massenvernichtungswaffen«. Passenderweise wuchs mit der Zahl der Kriege, die Washington führte, auch die Zahl der erfundenen Vorwände [, wie die Artikel zum Irak und Afghanistan von Felicity Arbuthnot und Jack Smith entüllen].<br /><br />Ständige Kriegführung: die Globalisierung des Krieges<br /><br />Im siebten Teil, der der ganzen Sammlung auch den Titel gab, zeigen wir, wie der von Amerika angeführte Imperialismus sich im Verlauf einige Jahrzehnte von blutigen Phasen eines episodischen Imperialismus zum gegenwärtigen Zustand ständiger Kriegsführung ausweitete, deren Kriege oder Kriegsführung sich von Nord- und Nordostafrika über den Nahen und Mittleren Osten und Zentralasien und darüber hinaus bis nach Eurasien (Russland), den Fernen Osten (China) und die Arktis (ebenfalls Russland) erstrecken. [Sehen Sie dazu die Artikel von James Petras, Rick Rozoff, Peter Dale Scott, F. William Engdahl, Finian Cunningham, das Interview mit Fidel Castro, Michel Chossudovsky und Jules Dufour.]<br /><br />Grund zu unmittelbarer Beunruhigung sind die anhaltenden, von Amerika vorangetriebenen Kriegspläne in der Großregion Mittlerer Osten und Zentralasien, die ein koordiniertes Vorgehen gegen den Iran, Syrien und Pakistan einschließen [siehe dazu die Artikel von Michel Chossudovsky, Tom Burghardt, Rick Rozoff und Mahdi Darius Nazemroaya].<br /><br />Sollten diese Kriegspläne in die Tat umgesetzt werden, würde dies zu einem ausgedehnten regionalen Kriegsgebiet führen. Die drei bereits existierenden, aber voneinander getrennten Kriegsschauplätze (Iran, Afghanistan und Palästina) würden zu einem umfassenden Kriegsgebiet verschmelzen, das sich dann von der libanesisch-syrischen östlichen Mittelmeerküste bis zur afghanisch-pakistanischen Grenze nach Westchina erstreckte. Auch Israel, der Libanon und die Türkei würden in dem Konflikt hineingezogen.<br /><br />Der Aufbau einer wirksamen Friedensbewegung<br /><br />Die Friedensbewegung steckt in einer Krise. Zivilgesellschaftliche Organisationen sind oft falsch sowie unzureichend informiert und werden manipuliert oder lassen sich vereinnahmen. Ein erheblicher Teil der »progressiven« (linksliberalen) öffentlichen Meinung unterstützt das Konzept der »Schutzverantwortung« (»Responsibility to Protect«) so weitgehend, dass diese Kriegspläne sozusagen mit dem Segen der Zivilgesellschaft geführt werden.<br /><br />Es ist daher dringend geboten, die Friedensbewegung auf völlig neuen Grundsätzen wiederaufzubauen.<br /><br />Massendemonstrationen und Friedensproteste abzuhalten, reicht nicht aus. Es muss sich ein breites und umfassendes, gut organisiertes Basis-Friedensnetzwerk auf Landes- und internationaler Ebene entwickeln, das die Macht- und Autoritätsstrukturen grundsätzlich infrage stellt. Die Menschen müssen nicht nur gegen die Kriegspläne, sondern zugleich auch gegen die Autorität und die Behörden des Staates und seiner offiziellen Vertreter mobilisieren.<br /><br />Das Ziel, die weltweite Kriegsagenda der USA und der NATO zu hinterfragen und zu verhindern, ist durch die Vielzahl der Menschen im Westen legitimiert, die demokratische Regierungsführung und die ursprüngliche »Herrschaft des Volkes« einfordern. Dazu gehört auch, dass die Menschen massenweise die Zwei-Parteien-Farce beenden, die nicht nur in den USA, sondern auch in anderen westlichen Staaten bisher als »Demokratie« dargestellt und wahrgenommen wurde, und neue politische Organisationen bilden, die tatsächlich die Bedürfnisse und Interessen der Mehrheit der Bevölkerung repräsentieren. Kriegsführung sowie der kriecherische Gehorsam gegenüber den Wirtschafts- und Finanzeliten ist fester Bestandteil der Politik der vorherrschenden Parteien. Die Wähler müssen verstehen, dass es sinnlos geworden ist, diesen Parteien seine Stimme zu geben, wenn man wirklich demokratische Veränderungen bewirken will.<br /><br />Eine praktischer Schritt in die richtige Richtung besteht darin, dass die BürgerInnen in rechtlicher Hinsicht eine starke und eindeutige Position vertreten. Es muss daher klar sein, dass ein mit welcher Begründung auch immer geführter Krieg ein »Verbrechen gegen den Frieden« entsprechend den Nürnberger Statuten darstellt. George W. Bush und Anthony L. Blair wurden vom Kriegsverbrechertribunal in Kuala-Lumpur der Führung eines Angriffskrieges für schuldig befunden. Sie sind Kriegsverbrecher, und die weltweit wachsende Zahl der Bürgerinitiativen, die eine Anklageerhebung gegen Bush und Blair fordern, sind ein praktischer Schritt in Richtung dazu, für eine vom Volk getragene Kritik und Zerschlagung des Kriegssystems zu mobilisieren.<br /><br />Aber die Verantwortung für Kriegsverbrechen beschränkt sich keineswegs auf den früheren amerikanischen Präsidenten und den britischen Premierminister. Es gibt weitere Beschuldigte, wie etwa den gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten Barack Obama und andere. Diejenigen amtierenden Staats- und Regierungschefs, die Angriffskriege der USA, der NATO und Israels unter dem Vorwand der »Schutzverantwortung« unterstützen, sind völkerrechtlich als Kriegsverbrecher zu betrachten. Dieser Grundsatz, der unter anderem darauf abzielt, die Kriegsverbrecher in hohen Funktionen ihrer Ämter zu entheben, bildet ein zentrales Motiv beim Aufbau einer wirksamen Friedensbewegung.<br /><br />Wir wollen mit dieser Aufsatzsammlung den Bürgern aufzeigen, dass die eigentliche Ursache für Krieg in dem vorherrschenden, aber gescheiterten weltweiten kapitalistischen System zu suchen ist – einem System, das nicht nur Leben in fremden Ländern vernichtet, sondern auch die materiellen und moralischen Grundlagen der westlichen Gesellschaft zerstört.<br /><br />Wir hoffen, dass diese Aufsatzsammlung die BürgerInnen ermutigt, eine allumfassende soziale Bewegung gegen diese bösartige militärische Agenda und für die Verwirklichung wirklicher demokratischer Verhältnisse aufzubauen.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-17518647506028887052011-12-13T08:32:00.000-08:002012-01-01T02:54:43.919-08:00Die USA und der Dritte Weltkrieg (Teil 1)Der Dritte Weltkrieg: Vorbereitungen auf einen präemptiven Nuklearkrieg gegen den Iran<br /><br />Prof. Michel Chossudovsky<br /><br />Ein offener Krieg gegen den Iran auch unter Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe wird seit 2005 in den Planungsstäben des Pentagon erörtert. Sollte ein solcher Krieg begonnen werden, ginge die gesamte Region des Nahen und Mittleren Ostens und Zentralasiens in Flammen auf – und die Menschheit stünde vor dem Abgrund eines Dritten Weltkrieges. Die Gefahr eines Dritten Weltkrieg taucht derzeit nicht in den Schlagzeilen auf. Die etablierten Medien verzichten darauf, die möglichen Auswirkungen derartiger Kriegsszenarien zu analysieren und zu diskutieren.<br /><br />Der erste Schritt in diesem Dritten Weltkrieg, wenn es denn dazu kommen sollte, würde als Durchsetzung einer »Flugverbotszone« daherkommen, als NATO-Operation im Rahmen des Konzepts der »Schutzverantwortung« (»Responsibility to Protect«, R2P) mit geringen »Kollateralschäden« oder »begrenzten« Strafaktionen in Form von Luftangriffen gegen bestimmte militärische Ziele, alles natürlich nur zum Schutz der »weltweiten Sicherheit«, der »Demokratie« und der Menschenrechte in dem betroffenen Land.<br /><br />Der überwiegende Teil der Öffentlichkeit ist sich der schwerwiegenden Folgen dieser Kriegsplanungen, die in zynischer Ironie als Antwort auf das nicht existierende iranische Atomwaffenprogramm auch den Einsatz von Kernwaffen miteinschließen, nicht bewusst.<br /><br />Darüber hinaus ist die Militär- und Rüstungstechnologie des 21. Jahrhunderts in der kombinierten Anwendung unterschiedlicher hochentwickelter Waffensysteme weit fortgeschritten.<br /><br />Wir stehen am Scheideweg einer der schwersten und ernstesten Krisen der Weltgeschichte. Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel.<br /><br />Eine furchtbare Militärmacht ist in fortgeschrittenen Kriegsplanungen unter Einsatz nuklearer Gefechtsköpfen begriffen. Die weltweiten militärischen Planungen des Pentagon zielen auf die Weltherrschaft ab. In vielen Regionen der Welt sind bereits Streitkräfte der USA und der NATO gleichzeitig im Einsatz.<br /><br />Auf weltweiter Ebene wird die Militarisierung durch die amerikanische militärische Vereinigte Kommandostruktur vorangetrieben: Die ganze Erde wurde in geografische Zonen unterteilt, für die jeweils eines von derzeit zehn »Unified Combatant Command« (UCC, zu Deutsch etwa: »Einsatzkommando mit vereinigten Kompetenzen«) zuständig ist, das dem Verteidigungsministerium untersteht. Der frühere NATO-Oberbefehlshaber General Wesley Clarke erklärte, die militärischen Planungen des Pentagon beträfen eine ganze Reihe von Kriegsschauplätzen: »Das [Vorgehen gegen den Irak] wurde als Teil einer fünfjährigen Kriegführung diskutiert …, insgesamt gehe es gegen sieben Länder. Als Erstes gegen den Irak, dann gegen Syrien, den Libanon, Libyen, den Iran, Somalia und den Sudan.« (Wesley Clark, Winning Modern Wars, S. 130.)<br /><br />Das militärische Vorgehen findet unter dem Deckmantel des »weltweiten Kriegs gegen Terrorismus« und der Bewahrung der »weltweiten Sicherheit« statt und verfolgt angeblich »humanitäre« und »demokratiefördernde« Ziele.Vor diesem Hintergrund behauptet man, das westliche Arsenal taktischer Nuklearwaffen sei [im Gegensatz zum nicht existenten Nukleararsenal der Islamischen Republik Iran] nach Auffassung von Experten, die vom Pentagon bezahlt werden, »für die in den näheren Umgebung lebende Zivilbevölkerung harmlos, da die Explosion unter der Erde erfolgt«.<br /><br />Unverantwortlich handelnde und denkende Politiker sind sich der Folgen ihrer Politik nicht bewusst. Sie glauben ihrer eigenen Kriegspropaganda: Nuklearwaffen werden als Instrumente des Friedens und der Demokratie gepriesen. Krieg wird als »friedensschaffende und -erhaltende« Maßnahme bezeichnet, die zudem von der »internationalen Gemeinschaft« unterstützt werde. Die Opfer des Krieges werden als Hauptschuldige gebrandmarkt. Der Iran und Syrien stellten angeblich eine Bedrohung der weltweiten Sicherheit dar, und daher sei ein präemptives militärisches Eingreifen gerechtfertigt.<br /><br />Weltweite Kriegführung<br /><br />Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die amerikanische Militärdoktrin durch das Konzept des »langen Krieges« geprägt. [Ursprünglich bezeichnete dieser Begriff die Aufeinanderfolge größerer militärischer Konflikte in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang der Sowjetunion. Nach 2001 ist damit auch und zunehmend der »weltweite Krieg gegen den Terrorismus« gemeint.] Das umfassendere Ziel weltweiter militärischer Vorherrschaft als Grundlage einer imperialen Politik wurde erstmals Ende der 1940er-Jahre unter der Regierung Truman am Vorabend des Kalten Krieges formuliert.<br /><br />Wir haben es hier mit einer weltumfassenden militärischen Agenda zu tun, die auch als »Weltweite Kriegführung« bezeichnet wird. Das »Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert« (PNAC), das in gewisser Weise das Rückgrat des neokonservativen Programms bildet, beruht auf dem Konzept einer »Kriegführung ohne Grenzen«.<br /><br />Zu den erklärten Zielen von PNAC gehört es, »zahlreiche gleichzeitige Kriege auf verschiedenen Kriegsschauplätzen [in unterschiedlichen Regionen der Welt] zu führen und eindeutig zu gewinnen« sowie die sogenannten »polizeilichen« Pflichten, »wie sie mit der Gestaltung des Sicherheitsumfeldes in kritischen Regionen verbunden sind«, zu erfüllen. Auf weltweiter Ebene umfasst der Begriff »polizeiliche Pflichten« weltumfassende polizeiliche Aktivitäten und Interventionen mit militärischen Mitteln wie etwa verdeckte Operationen und »Regimewechsel«. (Project for a New American Century, Rebuilding Americas Defenses.pdf, September 2000)<br /><br />Dieses von den Neokonservativen formulierte bösartige militärische Vorhaben wurde von Anfang an von der Regierung Obama übernommen und umgesetzt. Mit seiner neuen militärischen und außenpolitischen Beratergruppe war Obama, was die militärische Eskalation angeht, weitaus effektiver als sein Amtsvorgänger im Weißen Haus, der vor Kurzem vom Kriegsverbrechertribunal in Kuala-Lumpur wegen »Verbrechen gegen den Frieden« verurteilt wurde.<br /><br />Derzeit laufen in verschiedenen Teilen der Welt amerikanische Militär- und Geheimdienstoperationen.<br /><br />Zu den laufenden Kriegsplanungen innerhalb der Großregion Naher und Mittler Osten/Zentralasien gehören auch Pläne für ein koordiniertes Vorgehen gegen den Iran, Syrien und Pakistan, die zu einem geografisch ausgedehnten regionalen Kriegsgebiet führen würden. Die drei bereits existierenden, aber voneinander getrennten Kriegsschauplätze (Iran, Afghanistan und Palästina) würden zu einem umfassenden Kriegsgebiet verschmelzen, das sich dann von der libanesisch-syrischen östlichen Mittelmeerküste bis zur afghanisch-pakistanischen Grenze nach Westchina erstreckte. Auch Israel, der Libanon und die Türkei würden in dem Konflikt hineingezogen.<br /><br />Es ist wichtig, auf die Geschichte dieser Militärplanungen und auch auf die darin für Israel vorgesehene Rolle einzugehen.<br /><br />Die wichtigsten Koalitionspartner – darunter die USA, Israel und die Türkei – befinden sich seit 2005 in »erhöhter Alarmbereitschaft«. Die Einsatz-Kommandostruktur eines militärischen Vorgehens gegen den Iran ist zentralisiert und wird vom Pentagon kontrolliert. Seit 2005 ist das United States Strategic Command (USSTRATCOM) [, das für die Führung, Ausbildung, Verwaltung und Planung aller Atomstreitkräfte aller Teilstreitkräfte der USA zuständig ist,] »das zentrale Einsatzkommando, das für die Integration und Abstimmung aller Bemühungen des Verteidigungsministeriums bei der Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen zuständig ist«. Zu den Zuständigkeiten im Zusammenhang mit der Integration gehört auch die Koordination mit den amerikanischen Verbündeten wie NATO, Israel und einer Reihe arabischer »Front«staaten, die dem 1994 gegründeten Mittelmeer-Dialogforum der NATO angehören.<br /><br />Zur Umsetzung der neuen Aufgaben von USSTRATCOM wurde eine neue Kommandoeinheit mit der Bezeichnung Joint Functional Component Command Space and Global Strike (JFCCSGS) ins Leben gerufen. JFCCSGS wurde die Aufgabe übertragen, einen Angriff mit Atomwaffen auf den Iran in Übereinstimmung mit der [Neubewertung der Grundsätze der amerikanischen Atomwaffenstrategie] Nuclear Posture Review (NPR) 2002, die im gleichen Jahr vom amerikanischen Kongress verabschiedet wurde, zu leiten. Diese Nukleardoktrin hebt den präemptiven Einsatz von Atomwaffen nicht nur gegen »Schurkenstaaten« (d.h. den Iran), sondern auch gegen China und Russland hervor. Die operationelle Umsetzung von »Global Strike« (»Weltweiter Angriff«) wurde als »Concept Plan« (CONPLAN) 8022 bezeichnet. Zu Letzterem heißt es, es handele sich dabei »um einen aktiven Plan, den die Marine und die Luftwaffe dabei seien, in konkrete »Angriffskonzepte und -pllanungen« für ihre U-Boote und Bomber umzusetzen«. CONPLAN 8022 ist der »allgemeine übergeordnete Plan für bereits ausgearbeitete strategische Szenarien, die den Einsatz von Atomwaffen einschließen«.<br /><br />Die Friedensbewegung muss sich erneuern. Ein klares NEIN zum Dritten Weltkrieg<br /><br />Die Friedensbewegung steckt in einer Krise. Zivilgesellschaftliche Organisationen sind oft falsch sowie unzureichend informiert und werden manipuliert oder lassen sich vereinnahmen. Ein erheblicher Teil der »progressiven« (linksliberalen) öffentlichen Meinung unterstützt das Konzept der »Schutzverantwortung« (»Responsibility to Protect«) so weitgehend, dass diese Kriegspläne sozusagen mit dem Segen der Zivilgesellschaft geführt werden. Es ist daher dringend geboten, die Friedensbewegung auf völlig neuen Grundsätzen wiederaufzubauen.<br /><br />Massendemonstrationen und Friedensproteste abzuhalten, reicht nicht aus. Es muss sich ein breites und umfassendes, gut organisiertes Basis-Friedensnetzwerk auf Landes- und internationaler Ebene entwickeln, das die Macht- und Autoritätsstrukturen grundsätzlich infrage stellt. Die Menschen müssen nicht nur gegen die Kriegspläne, sondern zugleich auch gegen die Autorität und die Behörden des Staates und seiner offiziellen Vertreter mobilisieren.<br /><br />Um die gegenwärtige Kriegstreiberei zu verstehen, muss man sich mit der Medienkampagne auseinandersetzen, die dem Krieg im Verständnis der Öffentlichkeit Legitimität verleiht. Hier herrscht eine Schwarz-Weiß-Malerei vor, die nur zwischen Gut und Böse unterscheidet. Und diejenigen, die den Krieg führen, werden als Opfer dargestellt. Die öffentliche Meinung wird irregeführt. »Wir müssen gegen das Böse in allen seinen Erscheinungsformen kämpfen, um die westliche Lebensweise zu verteidigen«[, wird immer wieder behauptet].<br /><br />Der »Großen Lüge« ihre Wirkung zu nehmen, bedeutet zugleich ein menschenverachtendes, verbrecherisches Vorhaben zu bekämpfen, das weltweit Zerstörung auslösen würde und dessen vorrangige treibende Kraft Profitgier ist. Diese von Profitgier getriebenen Kriegspläne zerstören menschliche Werte und verwandeln Menschen in Zombies ohne Bewusstsein. Es muss daher klar sein, dass ein mit welcher Begründung auch immer geführter Krieg ein »Verbrechen gegen den Frieden« entsprechend den Nürnberger Statuten darstellt.<br /><br />George W. Bush und Anthony L. Blair wurden vom Kriegsverbrechertribunal in Kuala-Lumpur der Führung eines Angriffskrieges für schuldig befunden. Aber die Verantwortung für Kriegsverbrechen beschränkt sich keineswegs auf den früheren amerikanischen Präsidenten und den britischen Premierminister. Es gibt weitere Beschuldigte wie etwa den gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten Barack Obama und andere.<br /><br />Diejenigen amtierenden Staats- und Regierungschefs, die Angriffskriege der USA, der NATO und Israels unter dem Vorwand der »Schutzverantwortung« unterstützen, sind völkerrechtlich als Kriegsverbrecher zu betrachten. Dieser Grundsatz, der u.a. darauf abzielt, die Kriegsverbrecher in hohen Funktionen ihrer Ämter zu entheben, bildet ein zentrales Motiv beim Aufbau einer wirksamen Friedensbewegung.<br /><br />Dieser Krieg kann verhindert werden, wenn sich die Bevölkerung mit aller Kraft ihren Regierungen entgegenstellt, die Kriegsverbrechen zur Sprache bringt, Druck auf die gewählten Volksvertreter ausübt, vor Ort in den Städten und Gemeinden Bürgerversammlungen organisiert, die relevanten Informationen verbreitet und alle Mitbürger über die Folgen eines Weltkrieges informiert und mit den Streitkräften und innerhalb der Streitkräften entsprechende Diskussionen in Gang setzt.<br /><br />Atomkrieg gegen den Iran<br /><br />Es folgen Auszüge aus meinem Artikel vom Januar 2006, in dem ich erläuterte, wie ein Militäreinsatz unter Einsatz taktischer Atomwaffen gegen den Iran aussehen könnte. (Den vollständigen Artikel finden Sie hier in englischer Sprache) Eine ausführlichere Analyse finden Sie in meinem Buch Towards a World War III Scenario.<br /><br />»Seit Beginn des Jahres 2005 wurden verschiedene Manöver durchgeführt. Als Reaktion veranstalteten auch die iranischen Streitkräfte im Vorgriff auf einen von den USA unterstützten Angriff umfassende Militärübungen im Persischen Golf. Ebenfalls seit Beginn des Jahres 2005 kam es zu einer intensiven Pendeldiplomatie zwischen Washington, Tel Aviv, Ankara und dem NATO-Hauptquartier in Brüssel.<br /><br />Vor Kurzem erst (Ende 2005) hielt sich CIA-Direktor Porter Goss zu Gesprächen in Ankara auf und forderte vom türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, »Luftangriffe gegen iranische Nukleareinrichtungen und militärische Ziele politisch und logistisch zu unterstützen«. Berichten zufolge suchte Goss auch um »besondere Zusammenarbeit mit türkischen Geheimdiensten nach, die bei den Vorbereitungen der Operation helfen und diese auch überwachen sollten«. (DDP, 30 Dezember 2005).<br /><br />Auch der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hatte seinen Streitkräften grünes Licht dafür gegeben, Ende März [2006] mit den Angriffen zu beginnen:<br /><br />›Alle führenden isrealischen Regierungsvertreter hatten als Beginn für einen Militärschlag gegen den Iran Ende März 2006 ins Auge gefasst ... Dieses Datum fiel zeitlich auch mit der Übergabe des Berichts der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über das iranische Atomprogramm an die Vereinten Nationen zusammen. Die israelischen politischen Entscheidungsträger waren der Ansicht, ihre Drohung [mit einem Militärschlag] könnte den Inhalt des Berichts beeinflussen oder zumindest Raum für Mehrdeutigkeiten schaffen, die dann von ihren [Israels] Unterstützern dazu benutzt werden könnten, im UN-Sicherheitsrat Sanktionen durchzusetzen oder einen israelischen Angriff zu rechtfertigen.‹ (James Petras, ›Israel's War Deadline: Iran in the Crosshairs‹, in: Global Research, Dezember 2005) Der von den USA unterstützte Kriegsplan wurde auch von der NATO mitgetragen, auch wenn zu diesem Zeitpunkt [Dezember 2005] die Art und Weise der Beteiligung der NATO an den geplanten Luftangriffen unklar ist.<br /><br />›Furcht und Schrecken‹<br />Die unterschiedlichen Elemente der Militäroperation stehen unter der festen Kontrolle der USA und werden vom Pentagon und dem USSTRATCOM-Hauptquartier auf dem Luftwaffenstützpunkt Offutt in Nebraska abgestimmt. Die von Israel angekündigten Aktionen würden in enger Abstimmung mit dem Pentagon erfolgen. Die Kommandostruktur der Operation ist zentralisiert, und die letzte Entscheidung über den Angriffszeitpunkt wird Washington treffen.<br /><br />Amerikanische Militärquellen haben bestätigt, dass man die Luftangriffe auf den Iran von der Einsatzstärke und Intensität her durchaus mit den Luftangriffen im Rahmen der der Operation Shock and Awe (›Furcht und Schrecken‹) gegen den Irak im März 2003 vergleichen könnte: ›Amerikanische Luftangriffe auf den Iran würden noch weit über das Ausmaß des israelischen Angriffs auf den irakischen Kernreaktor Osirak hinausgehen und eher an die ersten Tage der Luftangriffe auf den Irak 2003 erinnern. Ziele wären die etwa zwei Dutzend verdächtigen Nukleareinrichtungen, die mit der ganzen Kraft der B-2-Tarnkappenbomber, die entweder von Diega Garxcia oder direkt von den USA aus starten und wahrscheinlich von F-117-Tarnkappen-Kampfflugzeugen begleitet würden, die von der Basis Ueid in Katar oder anderen Flughäfen der Region aus starteten, angegriffen würden.<br /><br />Die militärischen Planungsstäbe könnten ihre Ziellisten nach den Vorgaben der Regierung maßschneidern, um so die Luftangriffe zu begrenzen und nur die wichtigsten Einrichtungen anzugreifen … oder die USA könnten sich für noch umfassendere Luftangriffe entscheiden, die sich gegen weitere Ziele, die mit Massenvernichtungswaffen in Verbindung gebracht werden, aber auch gegen konventionelle und nicht konventionellen Einheiten richten könnten, die zu Vergeltungsschlägen gegen amerikanische Soldaten und Einrichtungen im Irak genutzt werden könnten.‹ Im November [2005] veranstaltete USSTRATCOM ein größeres Manöver eines ›Weltweiten Angriffsplans‹ mit der Bezeichnung ›Global Lightning‹, zu dem auch ein Übungsangriff unter Einsatz konventioneller und nuklearer Waffen gegen einen ›fiktiven Gegner‹ gehörte. Nach diesem Manöver rief USSTRATCOM ›erhöhte Alarmbereitschaft‹ aus.<br /><br />Einigkeit über Atomkrieg<br />Seitens der Europäischen Union war bisher aus politischen Kreisen kein Widerspruch zu vernehmen. Zwischen Washington, Paris und Berlin finden anhaltende Beratungen statt. Anders als im Falle der Irak-Invasion, die in Deutschland und Frankreich auf diplomatischer [und politischer] Ebene auf Widerstand stieß, arbeitet Washington diesmal auf einen ›allgemeinen Konsens‹ sowohl innerhalb des Atlantischen Bündnisses als auch im UN-Sicherheitsrat hin. Dieser Konsens erstreckt sich auch auf einen Atomkrieg, der durchaus einen erheblichen Teil der Großregion Naher und Mittlerer Osten/Zentralasien in Mitleidenschaft ziehen könnte.<br /><br />Darüber hinaus haben sich stillschweigend einige arabische Staaten (vor allem die Arabische Liga) diesen amerikanisch-israelischen Militärplanungen als Partner angeschlossen. Vor einem Jahr [im November 2004] trafen führende israelische Militärs im NATO-Hauptquartier in Brüssel mit ihren Kollegen aus sechs Staaten aus dem Mittelmeerraum (Ägypten, Tunesien, Marokko, Algeriene und Mauretanien) zusammen. [Die Arabische Liga und Israel arbeiten Hand in Hand.] NATO und Israel unterzeichneten ein Protokoll. Nach diesen Treffen fanden vor der syrischen Küste unter Beteiligung der USA, Israels und der Türkei gemeinsame Militärmanöver statt. Und im Februar 2005 nahm Israel gemeinsam mit verschiedenen arabischen Staaten an einer Militärübung und ›Übungen zur Terrorismusbekämpfung‹ teil.<br /><br />Die Medien bezeichnen den Iran einhellig als eine ›Bedrohung des Weltfriedens‹. Die Friedensbewegung hat diese Medienlügen geschluckt. Weder die Friedensbewegung, noch die Globalisierungsgegner haben bisher die Tatsache öffentlich thematisiert, dass die USA und Israel auf einen nuklearen Holocaust im Nahen und Mittleren Osten hinarbeiten. Die angeblichen ›chirurgischen Schläge‹ werden der Weltöffentlichkeit so präsentiert, als dienten sie dazu, den Iran davon abzuhalten, Atomwaffen zu entwickeln. Man will uns glauben machen, es ginge hier nicht um einen Angriffskrieg, sondern um eine militärische friedenserhaltende Mission in Form von Luftangriffen gegen iranische Nukleareinrichtungen.<br /><br />Mini-Nukes: ›Keine Gefahr für Zivilisten‹<br />Die Presseberichte, in denen zwar bestimmte Aspekte der militärischen Planungen enthüllt werden, dienen im Wesentlichen dazu, von der umfassenderen Natur der Militäroperationen abzulenken, in der der präemptive Einsatz taktischer Atomwaffen vorgesehen ist. Die Kriegspläne gründen sich auf die Militärdoktrin ›präemptiver Atomkriege‹ der Regierung Bush, die in der NPR 2002 formuliert worden war.<br /><br />Die Desinformation der Medien wurde im großen Stil dazu benutzt, die verheerenden Folgen eines militärischen Vorgehens gegen den Iran unter Einbeziehung atomarer Gefechtsköpfe herunterzuspielen oder ganz zu verschweigen. Dass bei diesen geplanten ›chirurgischen Schlägen‹ sowohl konventionelle als auch atomare Waffen zum Einsatz kommen sollen, wird in der Öffentlichkeit nicht diskutiert.<br /><br />2003 hatte der amerikanische Senat entschieden, die neue Generation taktischer Atomwaffen oder sogenannter ›Mini-Nukes‹ mit geringerer Wirkung, die aber immerhin das Sechsfache der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe besitzen, stelle ›keine Gefahr für Zivilisten dar‹, da die Explosion unterirdisch erfolge.«<br /><br />Der folgende Artikel, der im Januar 2006 geschrieben wurde, schildert die wichtigsten Aspekte dieses diabolischen Kriegsplans. Mit den Entwicklungen der jüngsten Zeit nach den Drohungen Englands und Israels haben wir einen entscheidenden Wendepunkt erreicht.<br /><br />›Space and Earth Attack Command Unit‹<br />Ein präemptiver Angriff unter Einsatz taktischer Atomwaffen [auf den Iran] würde vom USSTRATCOM-Hauptquartier auf dem Luftwaffenstützpunkt Offutt in Nebraska aus in Abstimmung mit Kommandozentren der USA und ihrer Koalitionäre am Persischen Golf, dem Militärstützpunkt Diego Garcia [im Indischen Ozean], in Israel und der Türkei geführt.<br /><br />Unter seinem neuen Mandat ist USSTRATCOM für ›die Leitung eines weltweiten Angriffsplans‹ zuständig, bei dem konventionelle und atomare Waffen zum Einsatz kämen. Im Militärjargon hieße das, USSTRATCOM habe darin die Aufgabe, ›als weltweite integrierende [Kontroll- und Befehls-] Instanz [zu agieren], die für die Bereiche und Aufgaben ,Space Operations’ [zum Beispiel Satelliten], ,Information Operations’, Integrierte Raketenabwehr, weltweite Kommando- und Kontroll[strukturen], Informationssammlung, Überwachung und Aufklärung, ,Global Strike’ und die Strategische Abschreckung zuständig ist …‹.<br /><br />Im Januar 1995 wurde USSTRATCOM zu Beginn der militärischen Vorbereitungen gegen den Iran als ›das leitende Einsatzkommando, das für die Integration und Abstimmung aller Bemühungen des Verteidigungsministeriums bei der Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen zuständig ist‹, eingesetzt.<br /><br />Zur Umsetzung der neuen Aufgaben von USSTRATCOM wurde eine neue Kommandoeinheit mit der Bezeichnung Joint Functional Component Command Space and Global Strike (JFCCSGS) ins Leben gerufen. JFCCSGS wurde die Aufgabe übertragen, einen Angriff mit Atomwaffen auf den Iran in Übereinstimmung mit der [Neubewertung der Grundsätze der amerikanischen Atomwaffenstrategie] Nuclear Posture Review (NPR) 2002, die im gleichen Jahr vom amerikanischen Kongress verabschiedet wurde, zu leiten. Diese Nukleardoktrin hebt den präemptiven Einsatz von Atomwaffen nicht nur gegen »Schurkenstaaten« (d.h. den Iran), sondern auch gegen China und Russland hervor.<br /><br />CONCEPT-Plan (CONPLAN) 8022<br />•JFCCSGS befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft, um nukleare Angriffe gegen den Iran oder Nordkorea einzuleiten. Die operationelle Umsetzung von ›Global Strike‹ wurde als ›Concept Plan‹ (CONPLAN) 8022 bezeichnet. Zu Letzterem heißt es, es handele sich dabei ›um einen aktiven Plan, den die Marine und die Luftwaffe dabei sind, in konkrete ,Angriffskonzepte und –planungen’ für ihre U-Boote und Bomber umzusetzen‹.<br />•›CONPLAN 8022 ist der ,allgemeine übergeordnete Plan für bereits ausgearbeitete strategische Szenarien, die den Einsatz von Atomwaffen einschließen’.<br />•,Er konzentriert sich im Wesentlichen auf diese neue Bedrohungsarten – seitens etwa des Irans und Nordkoreas – wie Weiterverbreitung von Atomwaffen und potenziell auch Terrorakte’, erklärte er, ,Nirgendwo steht geschrieben, dass sie CONPLAN 8022 nicht auch bei begrenzten Szenarien gegen russische und chinesische Ziele einsetzen könnten.’‹ (Dies erklärte Hans Kristensen vom Nuclear Information Project, der im Wirtschaftsnachrichtenbrief News Wire zitiert wurde.)<br />•JFCCSGS hat die Aufgabe, CONPLAN 8022 umzusetzen, d.h. also einen Atomkrieg mit dem Iran zu beginnen.<br />•Der Oberkommandierende George W. Bush würde gegebenenfalls den Verteidigungsminister beauftragen, der dann die Befehle zur Aktivierung von CONPLAN 8022 an den Vereinigten Generalstab weitergäbe.<br />•CONPLAN unterscheidet sich insofern von anderen Militäroperationen, dass es keinen Einsatz von Bodentruppen vorsieht.<br />•›CONPLAN unterscheidet sich von anderen Kriegsplanungen darin, dass es eng begrenzte kleinerer Operationen und keinen Einsatz von Bodentruppen vorsieht. Der typische Plan sieht eine Mischung aus Einheiten und Teilstreitkräften – zu Land, zu Wasser und in der Luft – vor und berücksichtigt die logistischen und politischen Dimensionen, die erforderlich sind, diese Einsatzkräfte bei ihren vorgesehenen Operationen zu unterstützen … Das Konzept von ,Global Strike’ ist offensiv und wird dann aktiviert, wenn der Eindruck einer unmittelbaren Bedrohung entsteht und wird aufgrund einer Anordnung des Präsidenten ausgeführt‹ (William Arkin, in: Washington Post, 15. Mai 2005).«Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-66099035640116554692011-11-25T01:11:00.000-08:002011-11-25T01:26:25.131-08:00Markus Somm und sein Kommentar zur angeblichen Atombombe der IranerBisher war Markus Somm bekannt als Chefredaktor, welcher pointierte Kommentare zum aktuellen Zeitgeschehen abgibt. Mit seinem Kommentar zur angeblichen Atombombe der Iraner, hat er allerdings den Bogen massiv überspannt. Dass ein schweizerischer Chefredaktor derart undifferenziert die jüdische Kriegspropaganda übernimmt und indirekt zum Krieg gegen den Iran aufruft, ist nahezu unglaublich. Dank dem hetzerischen Somm-Kommentar wird immerhin ersichtlich, wer die anonymen Geldgeber sind, die hinter der Basler Zeitung stehen. Hier der Original-Wortlaut:<br /><br /><i>Die gefährlichsten Mullahs der Welt<br /><br />Von Markus Somm. <br /><br />Iran steht kurz davor, eine Atombombe zu bauen. Darf man angreifen? <br /><br />Ein Kommentar.<br /> <br />Vor rund zehn Tagen hat die Internationale Atomenergieagentur IAEA in Wien einen Bericht zum Stand der Atombombe in Iran veröffentlicht. Obschon auch diese Experten der UNO falsch liegen können, sind ihrer Meinung nach die Hinweise eindeutig: Wenn nichts dazwischenkommt, dürfte Iran bald eine Atombombe besitzen. Man spekuliert nicht mehr darüber, ob – offen ist allein die Frage, wann? In zwei Jahren, in einem Jahr? Iran, ein altes, hochzivilisiertes Land, das aber von religiösen Fanatikern beherrscht wird: Das Regime könnte sich in eine der gefährlichsten Mächte der Welt verwandeln – und wir können hinterher nur noch sagen, dabei gewesen zu sein.<br /><br />War Irans Regime bis jetzt vor allem für die eigenen Bürger ein Albtraum, müssen sich bald nicht nur dessen Nachbarn in Acht nehmen, sondern der Westen insgesamt. Am meisten zu befürchten hat Israel, die einzige stabile Demokratie westlichen Zuschnitts im Nahen Osten, dieser Wüste der Diktaturen, Revolutionen, der Spinner und Despoten, der Bürgerkriege und des Terrors.<br /><br />Es kann daher nicht überraschen, dass Israel darüber nachdenkt, das iranische Atomwaffen-programm endgültig zu stoppen. Schon der Computerwurm Stuxnet, der das iranische Atomprogramm 2010 empfindlich störte, die Ermordung führender iranischer Atomwissenschaftler und auch die Explosion der Raketenbasis unweit von Teheran sind vermutlich das Werk des israelischen Geheimdiensts. Doch die Zeit läuft Israel davon, weil die Iraner alles tun, um ihr Projekt militärisch besser zu schützen.<br /><br />Interkulturelles Kopftuchtragen<br /><br />Manche Beobachter, besonders in Westeuropa, argwöhnen, die Regierung des Judenstaats schüre die Angst vor Iran periodisch, um von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken. Wenn dem so wäre, wo ist das Argument? Es ändert nichts am Befund der IAEA. Es ändert nichts an der Tatsache, dass sich der Westen (nicht bloss Israel) seit Jahren bemüht, die Iraner vom Bau der Bombe abzubringen. Dass der gesamte Westen auf diese Weise eigene Probleme unterschlagen möchte: Glaubt das irgendjemand im Ernst?<br /><br />Wer ehrlich ist, weiss, dass der Westen nur zwei Optionen hat: Entweder man findet sich damit ab, dass Iran eine Atommacht wird – oder man zerstört mit militärischen Mitteln das Atomprojekt, solange man noch kann. Sanktionen, Diplomatie, gutes Zureden, interkultureller Dialog, gemeinsames Tragen des Kopftuchs: Das alles hat bisher nicht zum Ziel geführt. Dass das Regime, das seit geraumer Zeit die halbe Welt an der Nase herumgeführt hat, plötzlich einlenkt, ist unwahrscheinlich. Es bleiben bloss noch wenige Jahre, vielleicht Monate. Welche Option ist besser?<br /><br />Ein Militärschlag birgt unkalkulierbare Risiken: Iran dürfte sich wehren. Vielleicht lösen die Bomben einen Flächenbrand aus, der sich kaum eindämmen lässt; es kommt zu einem Krieg im Nahen Osten. Sicher gerät Israel in akute Gefahr, womöglich wird Iran Terroristen nach Europa und Amerika entsenden. Skeptiker einer militärischen Lösung erinnern daran, dass ein autoritäres Regime, das angegriffen wird, meistens grössere Brutalität entwickelt. Nach einer Attacke könnte das Regime unbesiegbar werden, weil jeder, der die Mullahs kritisiert, dann leicht als Landesverräter verfolgt werden kann. Andere weisen auf die Möglichkeit hin, dass das Mullah-Regime irgendwann stürzt. Käme in Iran erst eine säkulare, demokratisch gewählte Regierung an die Macht, würde sich das Problem der Atombombe von selbst erledigen. Einem solchen Iran müsste man die Bombe nicht entwinden. Indien bedroht uns schliesslich auch nicht.<br /><br />Schwaches Hoffen auf die USA<br /><br />Können wir demnach warten – und alles wird gut? Nein. Dem Westen bleibt nichts anderes übrig, als so rasch wie möglich Irans Atomanlagen unschädlich zu machen. Am besten wäre es, die Nato würde diese Aufgabe erledigen, doch ist das unrealistisch. Noch hoffe ich auf die Amerikaner, doch beim Gedanken an den führungsschwachen Präsidenten der USA verlässt mich die Zuversicht. Barack Obama, dem eine solche Aktion die Wiederwahl sichern könnte, wird kaum den Mut dazu aufbringen. Er zählt zur Kategorie der politischen Gesundbeter. Iran hat das längst erkannt.<br /><br />Also kommt es allein auf Israel an. Da der Judenstaat wie kein anderes Land von einem atomaren Iran bedroht wäre, gehe ich davon aus, dass die israelischen Streitkräfte bald einen solchen Angriff wagen. Alles andere wäre erstaunlich. Alles andere wäre falsch. Israel kann nicht zulassen, dass ein Regime, das wiederholt angekündigt hat, den Judenstaat vernichten zu wollen, sich mit einer Atombombe ausrüstet. Denn das würde die beste Überlebensgarantie, die Israel hat: die eigene Atombombe, wirkungslos machen.<br /><br />Dicke Haut<br /><br />Schlägt Israel zu, wird es weltweit verurteilt werden. Zum Glück lassen sich die Israelis, die sich inzwischen an jede Spielart des internationalen Protests gewöhnt haben, davon nicht beeindrucken. Zum Glück, weil nicht nur wir in Europa froh darüber sein müssten, dass die Israelis diese undankbare, tödliche Aufgabe im Iran ausführen, sondern insgeheim würden auch die meisten anderen Regimes der Region dankbar sein. Selbstverständlich wird das niemand offen zugeben.<br /><br />Warum ist ein atomarer Iran ein Problem? Wenn Teheran die Bombe besitzt, wird es nicht dabei bleiben, sondern Saudiarabien, der Erzrivale, wird alles daran setzen, nachzuziehen, ebenso die Türken, die seit Jahrhunderten mit den Iranern im Streit liegen, als sich diese noch Perser nannten. Denkbar ist auch, dass Ägypten, dessen Zukunft ohnehin unberechenbar ist, dann eine Bombe baut. Mit anderen Worten, in wenigen Jahren dürfte der Nahe Osten, die explosivste Gegend der Welt, vor Atomwaffen starren.<br /><br />Wer will das verantworten? Iran muss um jeden Preis daran gehindert werden, eine Atombombe zu entwickeln.</i>Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-77834284531810485012011-10-01T03:30:00.000-07:002011-10-01T03:32:31.104-07:00Der Dritte WeltkriegDas Szenario eines Dritten Weltkriegs<br /><br />Prof. Michel Chossudovsky<br /><br />Im Folgenden lesen Sie eine gekürzte Fassung des Vorworts des vor kurzem veröffentlichten E-Books der Herausgeber von Global Research.<br /><br />»Wir bewegen uns auf einen Dritten Weltkrieg zu: Die Gefahren des Atomkriegs«<br />Die Welt steht an einem gefährlichen Scheideweg. Die Katastrophe im Kernkraftwerk im japanischen Fukushima hat die bedrohlichen Folgen radioaktiver Strahlung für alle unmissverständlich aufgezeigt.<br /><br />Die Reaktorkatastrophe in Japan fiel zeitlich mit der Eröffnung eines neuen regionalen Kriegsschauplatzes in Nordafrika zusammen, wo unter UN-Mandat ein »humanitäres Eingreifen zum Schutz der Zivilbevölkerung« begann.<br /><br />Diese beiden scheinbar zusammenhanglosen Ereignisse sind von großer Bedeutung, wenn man die Hintergründe der Kernkraft-Problematik sowie den noch andauernden von den USA und der NATO unterstützten Krieg, der sich nun auch auf Libyen ausweitet, verstehen will. Die Katastrophe in<br /><br />Japan wurde auch als »Atomkrieg ohne Krieg« bezeichnet. Die Auswirkungen dieser Krise, die kaum abzuschätzen sind, wiegen schwerer als die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, wie verschiedene Wissenschaftler bestätigen.<br /><br />Die Katastrophe in Japan hat zudem allen die unausgesprochene Beziehung zwischen Kernenergie und Atomkrieg vor Augen geführt. Kernenergie ist keine »normale« zivile wirtschaftliche Aktivität. Sie ist ein Anhängsel der Atomwaffenindustrie, die wiederum von der Rüstungsindustrie kontrolliert wird. Die einflussreichen wirtschaftlichen Interessen hinter der Kernenergie und den Kernwaffen überschneiden sich. Auf dem Höhepunkt der Katastrophe in Japan waren »die Kernkraftindustrie und die Regierung hektisch bemüht, die Aufdeckung von Forschungseinrichtungen für Atomwaffen, die in den japanischen zivilen Kernkraftwerken versteckt sind, zu verhindern«[1]. In der Medienberichterstattung herrscht Übereinstimmung darüber vor, dass die Katastrophe in den fünf Kraftwerksblöcken in Fukushima eingedämmt wurde. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Die japanische Regierung musste einräumen, dass »die Gefahreneinstufung der nuklearen Katastrophe … die Einstufung des Tschernobyl-Unglücks erreicht«. Darüber hinaus könnte die Einlassung hochradioaktiven Wassers in den Pazifischen Ozean eine weltweite radioaktive Verseuchung nach sich ziehen. Nicht nur in Japan wurden radioaktive Elemente in der Nahrungskette nachgewiesen, bereits in Kalifornien wurde radioaktives Regenwasser festgestellt:<br /><br />»Gefährliche radioaktive Elemente wurden ins Meer und in die Luft rund um Fukushima freigesetzt und reichern sich auf jeder Stufe der verschiedenen Nahrungsketten (zum Beispiel in Algen, Krustentieren, kleinen Fischen, größeren Fischen und dann in Menschen oder im Erdboden, dann im Gras, im Rindfleisch und in der Kuhmilch und dann in Menschen) weiter an. Einmal im Körper wandern diese Elemente – auch »innere Strahler« genannt – zu besonderen Organen wie der Schilddrüse, der Leber, den Knochen und dem Gehirn, wobei sie ständig kleine Zellvolumen mit hohen Dosen an α-, β- und/oder γ-Strahlen bestrahlen. Wenn dies über viele Jahre erfolgt, kann es Krebs auslösen.«[2]<br /><br />Ein neuer Kriegsschauplatz in Nordafrika<br />Der Krieg gegen Libyen begann innerhalb weniger Tage nach der Katastrophe von Fukushima. Als wir an die Veröffentlichung dieses Buches schritten, zeigte sich eine gefährliche militärische Eskalation. NATO-Kampfflugzeuge griffen unter Verletzung des Völkerrechts zivile Ziele in Libyen wie Wohngegenden und Regierungsgebäude an. Der Krieg in Libyen ist Teil umfassender militärischer Absichten und Planungen im Nahen und Mittleren Osten und Zentralasien, wobei sich bis vor kurzem drei unterschiedliche Konfliktgebiete unterscheiden ließen: Afghanistan und Pakistan (der sogenannte AfPak-Krieg), der Irak und Palästina. Zu diesen Kriegsschauplätzen kommt jetzt noch ein vierter in Nordafrika hinzu. Diese Entwicklung birgt die Gefahr einer [militärischen] Eskalation in einem geographisch enorm ausgedehnten Gebiet. Diese vier Kriegsschauplätze stehen in einem inneren Zusammenhang. Sie sind Teil einer großangelegten Konfliktregion, die sich von Nordafrika über den Nahen und Mittleren Osten unter Einschluss eines großen Teils des Mittelmeerraums erstreckt und Afghanistan und (Nord-) Pakistan einschließt, die im Osten an China angrenzen.<br /><br />Wie passt der Krieg gegen Libyen in diese breitangelegten Militärplanungen der USA und der NATO?<br /><br />Entfaltet sich hier ein Szenario für einen Dritten Weltkrieg?<br /><br />Wurde über den Einsatz von Kernwaffen in Nordafrika nachgedacht?<br /><br />Was die Nuklear-Doktrin angeht, so lässt sich die Vorstellung eines von den USA geführten oder unterstützten präemptiven Nuklearschlags auf einige Länder oder so genannte »Schurkenstaaten«, zu denen auch Libyen gerechnet wird, anwenden [ein Präemptivschlag ist sozusagen eine »antizipierende Selbstverteidigung«; im Unterschied zum Präventivkrieg muss bei einem Präemptivschlag keine vorherige Aggression stattgefunden haben oder nachweisbar bevorstehen]. Ein kompromissloser Krieg gegen das Gaddafi-Regime wurde bereits mehr als 20 Jahre lang von den Strategieplanern des Pentagon angedacht. Darüber hinaus war Libyen das erste Land, das für einen Präemptivschlag unter Einsatz taktischer Nuklearwaffen vorgesehen war.[3] Der Plan der Regierung Clinton, Libyen nuklear anzugreifen, kam in aller Offenheit auf einer Pressekonferenz im Jahr 1996 zur Sprache:<br /><br />»[Die] Luftwaffe würde die [bunkerbrechende Atombombe] B61 Modell 11 (B61-11) gegen die vermuteten libyschen in unterirdischen Bunkern befindlichen Chemiewaffenfabriken bei Tarhunah einsetzen, wenn der Präsident entscheidet, dass die Fabrik zerstört werden müsse. ›Wir können Tarhunah nicht mit konventionellen Waffen ausschalten‹, erklärte [der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Harold P.] Smith gegenüber Associates Press. Die B61-11wäre ›die Waffe der Wahl‹, sagte er gegenüber Jane’s Defense Weekly.«[4]<br /><br />In einer Erklärung vor dem Senatsausschuss für auswärtige Angelegenheiten hatte Clintons Verteidigungsminister William Perry bestätigt, dass »sich die USA gegenüber Ländern [wie zum Beispiel Libyen], die über chemische und biologische Waffen verfügen, den Einsatz von Kernwaffen offenhalten«.[5] Das Verteidigungsministerium suchte nach einer kurzfristigen Möglichkeit, die B61-11 in einem wirklichen Land zu »testen«, und dieses Land sollte Libyen sein: »Noch bevor die B61-11 ins Gespräch kam, war Libyen als potenzielles Ziel auserkoren worden.«[6]<br /><br />Als sich dieser Plan zur Bombardierung Libyens aus dem Jahr 1996 nicht umsetzen ließ, wurde das Land dennoch nicht von der »schwarzen Liste« möglicher Ziele gestrichen: Bis zum heutigen Tag bleibt »das Gaddafi-Regime« potenzielles Ziel eines präemptiven (»defensiven«) Nuklearschlags. Wie William Arkin Anfang 2002 enthüllte, »[hatte] die Regierung Bush in einem Geheimpapier … das Pentagon angewiesen, Eingreifpläne für den Einsatz von Kernwaffen gegen mindestens sieben Länder auszuarbeiten. Zu diesen Ländern gehörten neben Russland und der Achse des Bösen – dem Irak, dem Iran und Nordkorea –, auch China, Libyen und Syrien.«[7]<br /><br />Operation Odyssey Dawn – Nuklearwaffen gegen Libyen? Wie real ist diese Gefahr?<br />Wurde das Vorhaben, Libyen mit Nuklearwaffen anzugreifen, endgültig zu den Akten gelegt oder wird Libyen immer noch als potenzielles Ziel eines nuklearen Angriffs in Betracht gezogen? (Dieses Vorwort soll den aktuellen Stand der potenziellen Gefahr eines Nuklearkriegs gegen einen Staat, der selbst nicht über Kernwaffen verfügt und sich auch nicht angemessen verteidigen könnte, darlegen.) Die Luftangriffe auf Libyen begannen am 31. März 2011. Amerika setzte dazu seinen fledermausartig geformten Tarnkappenbomber B-2 Spirit ein, der vom Luftwaffenstützpunkt Whiteman im US-Bundesstaat Missouri aus startete. Die als »tödlich und effektiv« beschriebene B-2 wurde für »humanitäre Kriegsführung« eingesetzt.<br /><br />Knapp zwei Wochen nach Beginn der Kampfhandlungen kündigte das Pentagon Tests der Atombombe B61-11 an, bei denen die gleichen Tarnkappenbomber vom Typ B-2 zum Einsatz kommen sollten, die seit Beginn des Krieges in Libyen im Rahmen von Operation Odyssey Dawn eingesetzt wurden. Der Tarnkappenbomber B-2 Spirit ist von der amerikanischen Luftwaffe als »Trägerflugzeug« der Atombombe B61-11 ausgewählt worden. Diese zeitlich so trefflich passenden Tests betrafen die eingebaute Ausrüstung und die Funktionalität der Waffenkomponenten der B61-11. Die Tests wurden von B-2-Bombern durchgeführt, die vom gleichen Luftwaffenstützpunkt aus starteten, von dem aus auch die Luftangriffe der B-2 in Libyen erfolgten.[8]<br /><br />Steht der Zeitpunkt dieser Tests in irgendeinem Zusammenhang zur zeitlichen Abfolge der Luftangriffe auf Libyen?<br /><br />Das Global Strike Command der amerikanischen Luftwaffe [(AFGSC), das für den der Luftwaffe unterstellten Teil der US-Atomstreitkräfte zuständig ist,] war sowohl für den JTA-Funktionstest (Joint Test Assembly), als auch für den Einsatz der drei Tarnkappenbomber vom Typ B-2 Spirit am 19. März in Libyen im Rahmen der Operation Odyssey Dawn verantwortlich. Sowohl der Einsatz der B-2-Bomber auf dem libyschen Kriegsschauplatz als auch die Ausrüstungs-Funktionstests der B61-11 wurden vom Luftwaffenstützpunkt Whiteman aus koordiniert.<br /><br />Amerikas langer Krieg: Die weltweiten Militärpläne<br />Die USA haben ein militärisches Abenteuer, einen »langen Krieg«, begonnen, der die Zukunft der gesamten Menschheit gefährdet. Die ersten beiden Kapitel setzen sich mit dem »Todes- und Zerstörungskult« auseinander, der dieser weltweiten militärischen Agenda zugrunde liegt. Die Massenvernichtungswaffen der USA und der NATO werden oft als »Friedensinstrumente« dargestellt. Mini-Atombomben [das heißt Kernwaffen mit einer Sprengkraft unter fünf Kilotonnen] sollen für die »sich in der Nähe aufhaltende Zivilbevölkerung harmlos« sein. Präemptive Nuklearschläge werden als »humanitäre Maßnahmen« bezeichnet. Nuklearkrieg ist zu einem milliardenschweren Geschäft geworden, mit dem sich die Vertragsunternehmen des amerikanischen Verteidigungsministeriums die Taschen füllen. Es besteht die Gefahr der »Privatisierung des Atomkriegs«.<br /><br />Die amerikanische Nukleardoktrin steht in einem engen Zusammenhang mit »Amerikas Krieg gegen den Terror« und die angebliche Bedrohung durch al-Qaida, die in einer bitteren Ironie als kommende Kernwaffenmacht gesehen wird. Die Regierung Obama behauptet, islamische Terroristen bereiteten Anschläge auf amerikanische Städte vor. Die Weiterverbreitung von Kernwaffen wird stillschweigend mit »Nuklearterrorismus« gleichgesetzt. Die Nukleardoktrin Obamas betont besonders die Gefahr des »Nuklearterrorismus« und der angeblichen Pläne al-Qaidas, Kernwaffen zu entwickeln und einzusetzen.<br /><br />Im dritten Kapitel stehen der Heilige Kreuzzug Amerikas und der Kampf ums Erdöl im Mittelpunkt. Der »weltweite Krieg gegen den Terrorismus« macht die Jagd auf Terroristen mit den modernsten Waffensystemen erforderlich. Die amerikanische Außenpolitik hält mit fast religiöser Inbrunst am Konzept eines präemptiven Kreuzzugs gegen das Böse fest, der von den wirklichen Motiven der Militäraktionen ablenken soll. Nach dem verinnerlichten Selbstverständnis der Amerikaner rechtfertigen die Anschläge vom 11. September 2001 das kriegerische Vorgehen und die Eroberung und Besetzung von »Bösewichten und bösen Mächten«. Der weltweite Krieg gegen den Terror wird als »Kampf der Kulturen«, als Krieg zwischen rivalisierenden Werten und Religionen dargestellt, während es sich in Wirklichkeit um einen regelrechten Eroberungskrieg handelt, der von strategischen und wirtschaftlichen Zielen bestimmt wird. Die Lügen im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 11. September sind bekannt und gut dokumentiert. Die Bereitschaft der amerikanischen Bevölkerung, diesen Kreuzzug gegen das Böse zu akzeptieren, gründet sich nicht auf ein auf Vernunft beruhendes Verständnis oder eine Analyse der Tatsachen. Die »amerikanische Inquisition« will die Einflusssphäre der Vereinigten Staaten ausweiten. Militärisches Eingreifen wird als Teil eines internationalen Vorgehens gegen »islamische Terroristen« gerechtfertigt. Aber seine wirklichen Absichten, die in den Medien aber nie erwähnt werden, sind territoriale Eroberungen und die Kontrolle strategischer Rohstoffe. In einer bitteren Ironie werden diese Eroberungspläne im Rahmen des weltweiten Krieges gegen den Terrorismus oft durch die verdeckte Unterstützung islamischer paramilitärischer Verbände instrumentalisiert, die dazu eingesetzt werden, unliebsame Regierungen zu destabilisieren und westliche Standards der »Regierungsführung« und »Demokratie« durchzusetzen.<br /><br />Das Szenario eines Dritten Weltkriegs<br />Im vierten Kapitel werden die Umrisse eines Szenarios eines Dritten Weltkriegs erörtert. Den strategischen Konzepten des Pentagons im weltweiten militärischen Zusammenhang liegt das Konzept der Eroberung und Beherrschung der Welt zugrunde. Der militärische Einsatz der Streitkräfte der USA und der NATO erfolgt gleichzeitig in verschiedenen Regionen der Erde. Die Militarisierung auf weltweiter Ebene tritt auch in der amerikanischen Vereinigten-Kommando-Struktur zutage: Die gesamte Erde wird in geographische Bereiche [so genannte »Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereiche«] unterteilt und jeweils einem regionalen Einsatzkommando (Combatant Command) zugeordnet, das dem Pentagon unterstellt ist. Der frühere NATO-Oberbefehlshaber General Wesley Clark erklärte dazu, die militärischen Planungen des Pentagon sähen eine Abfolge verschiedener Kriegsschauplätze vor: »[Der] Fünf-Jahres-Kriegführungs-Plan [schloss] insgesamt sieben Länder ein – als erstes den Irak, dann Syrien, den Libanon, Libyen, den Iran, Somalia und den Sudan.«<br /><br />Die Kriegsvorbereitungen gegen den Iran, die auch die Planung eines präemptiven Nuklearschlags gegen die Islamische Republik einschließen, stehen im Mittelpunkt des fünften Kapitels. Auch wenn der Iran weiterhin auf der Tagesordnung des Pentagons verbleibt, kam es zu einer grundlegenden Veränderung der Reihenfolge der Militäroperationen. Die Allianz aus USA, NATO und Israel erkannte, dass der Iran über erhebliche Vergeltungs- und Gegenschlagskapazitäten verfügt. Mit Beginn des von den USA und der NATO geführten Krieges in Nordafrika entschieden Washington und seine Verbündeten, Kriege lieber gegen militärisch weniger gerüstete Staaten zu führen. Dieser Aspekt selbst spielte eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung der USA und ihrer Verbündeten, die »Iran-Operation« zunächst einmal auf Eis zu legen und stattdessen einen »humanitären Krieg« gegen Libyen zu führen.<br /><br />Wie kann man diese Entwicklung hin zu einem Krieg stoppen?<br />Im sechsten Kapitel geht es um Aktionen und Bewegungen, die die Verwirklichung dieser verhängnisvollen und bösartigen militärischen Pläne verhindern können. Um Krieg zu verstehen, muss man sich die zentrale Bedeutung der Medien vor Augen führen, die in den Augen der Öffentlichkeit entscheidend zu seiner Rechtfertigung beitragen. Die öffentliche Meinung wird oft manipuliert. Eine dualistische Unterscheidung zwischen Gut und Böse bestimmt holzschnittartig das Bild. Immer wieder wird vorgebracht: »Wir müssen gegen das Böse in allen seinen Erscheinungsformen kämpfen, um so die westliche Wertegemeinschaft zu schützen.« Diese »große Lüge« bloßzustellen, die Krieg als »humanitäre Maßnahme« darstellt, heißt nichts anderes, als gegen kriminelle Machenschaften weltweiter Zerstörung zu kämpfen, für die Profitstreben der vorrangige Antrieb ist. Diese von Profitgier geleiteten Militäroperationen zerstören menschliche Werte und verwandeln die Menschen in Zombies ohne Bewusstsein.<br /><br />Massendemonstrationen und Antikriegsproteste werden nicht ausreichen. Heute ist der Aufbau einer umfassenden, breit angelegten und gut organisierten Antikriegs-Basisbewegung auf nationaler und internationaler Ebene notwendig, die sich gegen die Strukturen der Macht und Autorität wendet. Die Menschen müssen sich nicht nur gegen die Kriegsplanungen engagieren, sondern auch die Autorität des Staates und seiner Vertreter in Frage stellen. Dieser Krieg kann verhindert werden, wenn sich die Menschen energisch gegen ihre Regierung stellen, auf ihre gewählten Volksvertreter Druck ausüben, Treffen auf lokaler Ebene in Gemeinden und Städten durchführen, diese Gedanken verbreiten und ihre Mitbürger zum Beispiel über die Folgen eines Atomkriegs informieren. Jetzt müssen intensive Diskussionen auch mit und innerhalb der Streitkräfte geführt werden.<br /><br />Anmerkungen<br />[1] Siehe dazu: Yoichi Shimatsu, »Secret Weapons Program Inside Fukushima Nuclear Plant?«, in: Global Research, 12. April 2011.<br />[2] Helen Caldicott, »Fukushima: Nuclear Apologists Play Shoot the Messenger on Radiation«, in: The Age, 26. April 2011.<br />[3] Siehe dazu: Michel Chossudovsky, »America's Planned Nuclear Attack on Libya«, in: Global Research, 25. März 2011.<br />[4] Federation of American Scientists, The Nuclear Information Project: the B61-11<br />[5] Ibid., siehe auch: Greg Mello, »The Birth Of a New Bomb; Shades of Dr. Strangelove! Will We Learn to Love the B61-11?«, in The Washington Post, 1. Juni 1997.<br />[6] Bulletin of the Atomic Scientists – Ausgabe September/ Oktober 1997, S. 27. Zu weiteren Informationen siehe auch Michel Chossudovsky, »America's Planned Nuclear Attack on Libya«, in: Global Research, 25. März 2001. In deutscher Sprache unter: http://kopp-online.com/hintergruende/geostrategie/prof-michel-chossudovsky/amerikas-geplanter-atomarer-angriff-auf-libyen.html<br /><br />[7] Siehe dazu William Arkin, »Thinking the Unthinkable«, in: Los Angeles Times, 9. März 2002.<br />[8] Ende März oder Anfang April (auf jeden Fall vor dem 4. April) wurde der Tarnkappenbomber B-2 Spirit des 509. Bomber-Geschwaders, das auf dem Luftwaffenstützpunkt Whiteman stationiert war, beim Funktionstest, dem sogenannten »Joint Test Assembly« (JTA), der Atombombe vom Typ B61-11 eingesetzt.<br />Die Bekanntgabe dieses Atomwaffenversuchs erfolgte am 4. April. Das genaue Datum des Tests wurde nicht bekannt gegeben, aber man kann vernünftigerweise annehmen, dass der Test in den Tagen vor der offiziellen Bekanntgabe durch die amerikanische Atombehörde NNSA erfolgte. (Titel der Pressemitteilung: »NNSA führt erfolgreichen B61-11-Funktionstest durch«, 4. April 2011. Zu weiteren Informationen siehe: Michel Chossudovsky, »Dangerous Crossroads: Is America Considering the Use of Nuclear Weapons against Libya?«, in: Global Research, 7. April 2011. (in deutscher Sprache unter: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/prof-michel-chossudovsky/gefaehrlicher-scheideweg-erwaegt-amerika-den-einsatz-von-atomwaffen-gegen-libyen-.html).Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-15015417081530542222011-09-08T01:55:00.000-07:002011-09-08T02:00:36.835-07:00Wie in der Schweiz mit Dissidenten umgegangen wird«Meine Zukunft liegt auf dem Friedhof»<br /><br />Von Isabelle Graber, Rosi Widmer. <br /><br />Sein Kampf gegen die Behörden geht selbst im Gefängnis weiter: Er befinde sich «in einem Krieg», sagt Peter Hans Kneubühl in einem Exklusivinterview des «Journal du Jura». <br /><br />Der Fall Peter Hans Kneubühl<br />Die Kantonspolizei Bern suchte während Tagen nach dem Rentner Peter Hans Kneubühl, der einem Polizisten ins Gesicht schoss.<br /><br />Wie denken Sie im Nachhinein über die Geschehnisse am 8.September 2010?<br /> <br />Peter Hans Kneubühl: Das Erste, was man bei dieser Affäre verstehen muss, ist die Tatsache, dass die Polizeiaktion vom 8.September 2010 nur ein Ereignis in einer langen Kette von Ereignissen war. Ich habe mindestens zwei Jahre vorher schon gewusst, dass dies geschehen wird, und meine Voraussagen waren fast alle richtig. Dass so viele Polizisten aufgeboten würden, konnte ich allerdings nicht erraten. Am 8.September 2010 hatte die schweizerische Polizei die Gelegenheit, ihr neues Arsenal vorzuführen: Maschinenpistolen, Scharfschützengewehre, Nachtsichtgeräte, Panzerwagen, Helikopter, Videoüberwachung, fahrbare elektronische Kommandozentralen und Superhunde. Weiter hat die Polizei gezeigt, dass sie inzwischen über zahlreiche andere Möglichkeiten verfügt. Sie darf nun, ohne zu fragen, jede Wohnung konfiszieren, in jedes neue Haus einbrechen, jedes Quartier räumen und ohne Erklärung jeden beliebigen Gegenstand jedes Menschen beschlagnahmen. Weiter darf sie jedes Telefon abhören und jedes Bank-, Steuer- und Arztgeheimnis aufheben. Auch die Rechtfertigung für eine offenbar tausend Polizisten umfassende Aktion ist für den Staat kein Problem mehr. Die ursprüngliche Begründung, dass ich ein verwirrter Rentner sei, ist von der Presse und vom Volk zum grössten Teil akzeptiert worden. Inzwischen hat die forensische Psychiatrie eine noch bessere Begründung gefunden. Mit der Diagnose «wahnhafte Störung» hätte die Justiz sogar Nato-Truppen aufbieten dürfen.<br /><br />Haben Sie Bedauern? Insbesondere mit dem Polizisten, den Sie verletzt haben?<br /> <br />Warum sollte ich etwas bedauern? Die Geschichte mit dem verletzten Polizisten habe ich am 1.Oktober 2010 zum ersten Mal gelesen – in einer Zeitung. Vorher wusste ich nichts davon, ich konnte ja keine Zeitungen lesen. Ich bin am 8.September 2010 von 200 schwerbewaffneten Elitesoldaten angegriffen worden. Ich war allein und den Angriffen hoffnungslos unterlegen. Wenn aber jemand mit Waffengewalt andere Menschen angreift, so soll er sich nicht beklagen, wenn er selber eine Beule abkriegt. Was soll das Volk denken, wenn unsere Elitesoldaten solche Heulsusen sind? Ich habe den Angriff überlebt, weil ich alles richtig gemacht habe. Hätte ich nur eine Minute lang etwas anders gemacht, so wäre ich jetzt tot. Aber natürlich war auch viel Glück dabei. Es stört die Justiz ungemein, dass ich diesen Angriff überlebt habe. Das war ganz offensichtlich nicht vorgesehen. Jetzt versucht sie, mit einem riesigen Propagandaaufwand die Wahrheit umzudrehen. Sollte man nicht eher die Polizisten fragen, ob sie es bereuen, mich angegriffen zu haben?<br /><br />Wie reagieren Sie auf die Ergebnisse des psychiatrischen Gutachtens?<br /> <br />Nun, das ist nicht neu: Ich habe dieses Gutachten schon am 8.Juli 2011 gekriegt, hatte aber noch keine Zeit, es zu studieren. Um alles zu sagen, die Diagnose kenne ich. Ich kriegte sie schon am 17.September 2010, am Tag meiner Verhaftung, also vor jeder psychiatrischen Untersuchung. Die Diagnose selber stammt nicht von der forensischen Psychiatrie, sondern von meiner Schwester und ihrem Anwalt – dies bereits seit 2005. Nun, ich sehe, dass die 1968er-Jahre vorbei sind. Die Psychiatrie verfügt heute über eine Macht, die sich vor wenigen Jahren niemand hätte vorstellen können. Ich bin mit dem Roman von Ken Kesey «Einer flog über das Kuckucksnest» als Lieblingsbuch aufgewachsen. Bei uns gab es noch den Eid des Hippokrates. Der bedeutete noch etwas und sagte insbesondere, dass Ärzte ihr Wissen nicht für die Zerstörung von Menschen einsetzen dürfen. Diese Welt ist vollständig verschwunden, der Faschismus hat überall gesiegt. Ich bin ein sehr gewöhnlicher Mensch, und was ich getan habe, ist lächerlich banal. Trotzdem versucht der Staat, mich mit einem riesigen psychiatrischen Aufwand zum Schweigen zu bringen!<br /><br />Wie verlaufen Ihre Tage im Regionalgefängnis?<br /><br />Unsere Gefängnisse funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie die Justiz und Polizei: Ein einziges Individuum versucht, allen anderen seinen Willen aufzuzwingen. Einer, der Boss, verlangt von den anderen die totale Unterwerfung. Da sich das kaum ein Mensch freiwillig gefallen lässt, herrscht im Gefängnis ständig ein Klima von unterschwelliger Gewalt, die jederzeit offen ausbrechen kann. So ist das Leben einerseits strikt reglementiert, und auf der anderen Seite völlig unberechenbar. Von 7.15 bis 8 Uhr werden die Zellen geöffnet, und es gibt Morgenessen. Dann eine Stunde im Hof spazieren. Um 11.15 Uhr Mittagessen in der Zelle. Von 17 bis 17.45 Uhr wird die Zelle wieder geöffnet, und es gibt Abendessen. An diesen Zeitplan kann man sich gewöhnen. Viel schwerer zu ertragen ist die ständige Unsicherheit. Man muss jede Minute damit rechnen, dass ohne jede Vorwarnung die Zellentür geöffnet wird und man in ein anderes Gefängnis abtransportiert wird. Die wahren Gründe dafür erfährt man kaum jemals, es gibt meistens nur Spekulationen. Oft ist es wahrscheinlich eine Strafe, weil man einem Wärter gegenüber unhöflich gewesen ist oder weil man jemandem auf der Strasse etwas zugerufen hat. Aber auch falsche Nationalität und Religion können Grund sein sowie Überbelegung des Gefängnisses. Dazu kommt natürlich der Stress durch die ständige elektronische Überwachung. Diese ständig gegenwärtige staatliche Gewalt erzeugt sehr starke Aggressionen. Nach ein paar Monaten in einem Gefängnis hat man nur noch das Bedürfnis, jemanden zu ermorden. Ich werde jede Woche mit amtlicher Post bombardiert, die ich dann innerhalb von sehr kurzer Zeit beantworten sollte. So werde ich gezwungen, mich auf das Wesentliche, den Kampf gegen die Justiz und die Psychiatrie, zu konzentrieren. Diese Arbeit ist wichtig, und sie hilft einem, ein Stück weit den Gefängnisalltag zu vergessen.<br /><br />Wie sehen Sie Ihre Zukunft?<br /><br />Es ist kaum möglich, etwas über meine Zukunft zu sagen. Erstens einmal bin ich alt, und meine Zukunft liegt so oder so auf dem Friedhof. Zweitens befinde ich mich in einem Krieg, der jede Woche härter wird. Wer diesen Krieg gewinnen wird, ist sehr ungewiss. Aber wie schon am 8.September 2010 werde ich auch jetzt wieder von einer grossen Übermacht angegriffen, und ich mache mir keine Illusionen über den Ausgang der Schlacht. Die Absicht der Justiz auf jeden Fall ist klar. Sie wollen mich für den Rest meines Lebens in einer psychiatrischen Anstalt versorgen und mit Drogen zum Schweigen bringen, so wie das mit Dissidenten in China, Russland, dem Iran usw. jeden Tag geschieht.<br /><br />Welche Verteidigungsstrategie werden Sie verfolgen?<br /> <br />Mir scheint, dass damit in der Schweiz alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Was bleibt, sind jetzt nur noch die Politik, die Presse und die Menschenrechtsorganisationen. Am 25.August 2011 habe ich Herrn Regierungsrat Christoph Neuhaus einen Kommentar zum Expertenbericht der Herren Uli Friederich und Martin Buchli geschickt. Dieser Brief ist aber vom Staatsanwalt abgefangen worden. Ob er ihn weiterleiten wird, weiss ich nicht. Meine letzte Hoffnung ist China. Ich hoffe, dass die chinesische Presse ebenso viel über schweizerische Dissidenten schreibt wie die schweizerische Presse über chinesische. Wer weiss, vielleicht befindet sich der chinesische Botschafter jetzt schon auf dem Weg zum Bundesrat?<br /><br />(Bieler Tagblatt)Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-68657569431848665282011-08-26T01:28:00.000-07:002011-08-26T01:33:38.247-07:00Der Untergang DeutschlandsLust am gemeinsamen Untergang?
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<br />Deutschland wird von Europa aus- und abgemerkelt
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<br />von Prof. Dr. Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Niedersachsen
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<br />Der «Friedenstraum Europa» hatte von jeher ein Janus-Gesicht: Auf der einen Seite wollten die europäischen Völker nach zwei Weltkriegen endlich dauerhaften Frieden, Partnerschaft und Freundschaft miteinander. Dies war die politische Motivation nicht nur der Paneuropa-Bewegung, sondern auch Hintergrund der unterschiedlichen europäischen Einigungskonzepte. Dabei standen sich allerdings von Anfang an zwei grundsätzlich gegenteilige Auffassungen gegenüber.
<br />
<br />1. Im politischen Einigungs-Strang Europas stand von Anfang an die Staatenbund-Vorstellung von einem dezentralen Europa souveräner Mitgliedsstaaten gegen die von den USA vertretene Vorstellung eines zentralen Bundesstaates im Sinne der «Vereinigten Staaten von Europa», wie sie endlich im Vertrag zu Lissabon durch Abschaffung der Nationalstaaten zugunsten eines «Europa-Bürgertums» – was immer dies sei – vollendet worden ist. Der politische Unterschied liegt letztlich darin, dass ursprünglich die Nationalstaaten noch die entscheidenden Souveränitätsrechte behalten wollten, sie dann aber gedrängt wurden, diese immer mehr an die Politzentrale in Brüssel abzugeben. Das fing mit der Wettbewerbspolitik und dem selbsternannten Europäischen Obergericht des Europäischen Gerichtshofs an und hat sich in einem gemeinsamen Aussenministerium mit 7000 Euro-Beamten und nun dem Verlangen von Brüssel nach der Finanzsouveränität über die Mitgliedsstaaten fortgesetzt. Der Trend zur Zentralisierung – und Entdemokratisierung – Europas wird von mächtigen Weltfinanznetzwerken aus dem Hintergrund konsequent betrieben.
<br />
<br />2. Der zweite – wirtschaftliche – europäische Einigungs-Strang begann mit der Montan-Union, durch welche vor allem die deutsche Grundstoffindustrie europäisiert werden sollte, setzte sich mit der «Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft» (EWG) fort, mit welcher sich die Mitgliedsstaaten gleichsam als Waggons hinter die deutsche Export-Lokomotive hängten, und mündete in die europäische Währung Euro, welche den europäischen Schwachwährungs- und Schuldnerländern die Abwertung ihrer Währung nach üblicher Inflation ersparen und zugleich in der Gemeinschaftswährung zinsgünstigere und weitere Verschuldung ermöglichen sollte. Bis dahin war die D-Mark und die ihre Stabilität verteidigende Bundesbank der Hauptstörer aller in Europa üblichen Inflationen gewesen, weil an der Stabilität der D-Mark die Entwertung der anderen Währungen erkennbar und politisch zum Problem wurden. Die Bundesbank musste also zugunsten einer gemeinsamen europäischen Bank kastriert, die D-Mark durch eine gemeinsamen Währung ersetzt werden.
<br />Der Autor hat rechtzeitig vor dem Euro gewarnt, da dieser in der Tradition aller anderen europäischen Mitgliedsländer eine Weichwährung würde, zumal die EZB im Unterschied zur Bundesbank politischem Einfluss unterstellt wurde (Finanzministerkonferenz).
<br />Tatsächlich war der Euro für die deutsche Exportwirtschaft innerhalb Europas von Vorteil, weil er sie vor Währungsschwankungen im Währungsgebiet sicherte. Für die deutsche Volkswirtschaft dagegen bedeutete der Euro die Verwendung unserer Aussenhandelsüberschüsse in der EZB für die Defizite von Griechenland, Italien, Frankreich usw. und dadurch einen jahrelangen Abfluss unserer Leistungsbilanzüberschüsse in Höhe von 4 bis 6% BIP. Per saldo haben wir also im Abrechnungskreislauf der Zentralbanken schon lange jährlich 5 bis 6% unseres Sozialprodukts mit Hilfe des Euro an die übrigen Mitgliedsländer verschenkt. Zählt man unsere Beitragsüberschüsse hinzu, haben wir bis zur Krise 2008 auf deutsche Kosten all das finanziert, was der Euro in ärmeren bzw. hemmungsloser verschuldeten Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien, Italien, Frankreich, Irland u.a. an Geldzufluss und Wachstum ermöglichte, die ihnen sonst auf Grund ihrer eigenen schwachen Landeswährung und Wirtschaftskraft nicht möglich gewesen wären. Dadurch konnten sie sich das leisten, was sie sich eigentlich nicht leisten durften. So entstand im Euro-Raum ebenso wie im Dollar-Raum eine durch ständig wachsende Geldmenge induzierte Währungsblase und Scheinblüte, deren Hauptnutzniesser allerdings die internationalen Banken mit immer grösseren, risikovolleren und abenteuerlicheren Finanzprodukten und Krediten an die Schwachländer waren.
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<br />3. Auch hinsichtlich des Euro standen sich in Europa grundsätzlich gegenteilige Meinungen gegenüber:
<br />Die Deutschen, Niederländer, Österreicher glaubten, dass die EZB die Stabilität des Euro garantiere, also nur dem Geldwert verpflichtet die Stabilitätspolitik der Bundesbank fortsetze. Entsprechendes schrieb die Satzung der EZB vor. Dies hat auch das Bundesverfassungsgericht irrtümlich geglaubt, als es den Ersatz der starken D-Mark durch einen angeblich ebenso starken Euro als rechtmässig sah.
<br />Tatsächlich aber haben die französische Politik und die Mehrheit der finanzschwachen Mitgliedsländer nie das politische Primat über eine Zentralbank aufgegeben. Mit EZB-Präsident Trichet wurde dies deutlich: Die EZB sollte Hilfsorgan der europäischen Umverteilungspolitik zugunsten der europäischen Schwachländer und auf Kosten vor allem Deutschlands sein. Die Währung wurde den politischen Wünschen der Mehrheit unterstellt.
<br />Deshalb verstiessen die EZB und die europäischen Finanznothelfer in den letzten zwei Jahren während der Finanzkrise nicht nur gegen ihre Landesverfassungen und gegen den frisch verkündeten Vertrag zu Lissabon («no bail-out»), sondern auch ohne überzeugendes finanzpolitisches Konzept gegen jede Vernunft.
<br />3.1. Die Griechenland-Krise war eigentlich keine Krise Griechenlands, sondern der internationalen Banken, die leichtsinnig hohe Kredite an Griechenland vergeben und diese nun gefährdet sahen. Hätte Griechenland sein Überschuldungsproblem selbst durch Austritt aus dem Euro und Abwertung lösen müssen – wie es Merkel anfangs gefordert hat –, wäre das Problem auf 3% des Euro-Raumes reduziert geblieben. Auf Druck der US-Hochfinanz setzte Obama bei Merkel durch, dass Europa für die griechischen Schulden verantwortlich sein sollte, dass die internationalen Spekulationsbanken keineswegs in die Pflicht genommen oder die Defizitsünder weder diszipliniert noch mit Stimmrechtsentzug bestraft werden durften. Der Hauptzahler Deutschland wurde in jedem Punkt überstimmt, und Merkel musste entgegen dem Grundgesetz und entgegen dem Lissabon-Vertrag der Haftungsübernahme für alle Schulden in der EU im Sinne einer Transferunion zustimmen.
<br />Die internationale Finanzindustrie hat also mit Hilfe der Griechenland-Krise für ihre leichtsinnig vergebenen und inzwischen gefährdeten Schulden die Bürger Deutschlands in die Haftung gezwungen – sogar mit Zustimmung des Bundestages.
<br />Das Problem der Staatsüberschuldungen und der Haftungsausdehnung auf Kosten Deutschlands ging mit Irland weiter und wird mit Portugal, Spanien o.a. noch so lange fortgesetzt werden, bis entweder der Euro oder vorher Deutschland finanziell zusammenbricht. Tatsächlich hat die Regierung Merkel den deutschen Wohlstand für die europäische Überschuldung eingesetzt und die Verarmung Deutschlands damit vorprogrammiert. Noch nie hat eine demokratische deutsche Regierung ihrem Volk so geschadet wie diese.
<br />3.2. Dass der Euro nicht mehr stabil bleiben soll, hat die EZB selbst mit dem Ankauf von Schrott-Anleihen überschuldeter Länder entgegen ihrer Satzung und ihrem Auftrag begonnen und soll dies nach Meinung der Mehrheit der überschuldeten europäischen Länder in Form von Euro-Bonds verstärkt fortsetzen. Man will also die Verschuldung der Länder über eine Verschuldung der EZB verallgemeinern. Auch hierbei hat Deutschland nicht mehr viel zu sagen. Bundesbankpräsident Weber hat seine Mitwirkung verweigert, da er bei Merkel keinen Rückhalt fand. Die EZB hat sogar 500 Milliarden Euro veruntreut, indem sie damit bis April 2011 amerikanische Defizite finanzierte. Dieses Geld wird zusätzlich verloren sein oder abgewertet werden.
<br />Als Neuestes wurde nun der angebliche «Rettungsschirm» auf 700 Milliarden Euro Haftungssumme für überschuldete Mitgliedsländer aufgestockt. Da aber immer mehr Mitgliedsländer zahlungsunfähig werden, fällt die Haftung immer stärker den immer weniger werdenden noch zahlungsfähigen Ländern – also überwiegend Deutschland – zu. Die Regierung hat uns also in einer Höhe zusatzverschuldet, welche durch nationales Sparen nicht mehr auszugleichen, also nur durch galoppierende Inflation und/oder Währungsreform wieder zu korrigieren wäre.
<br />Weil man einzelne Länder für ihre Finanzsünden nicht büssen lassen wollte, müssen nun alle büssen, insbesondere diejenigen, die am solidesten geblieben sind. Das Währungssystem funktioniert nur noch so lange, bis die wachsenden Schulden auch diese Länder überfluten. Der Untergang des Euro ist damit programmiert.
<br />3.3. Die Hemmungslosigkeit, mit welcher unsere Regierung internationale Schulden übernimmt und zu deutschen Schulden macht, steht im Widerspruch zur nationalen Knauserigkeit. Bei Hartz-IV-Beziehern sollten es nicht mehr als 5 Euro sein, für die internationalen Banken und die europäischen Schuldnerländer dürfen es ruhig 700 Milliarden Euro werden.
<br />Man wird gespannt sein, wie lange sich die Bevölkerung diese binnenländische Sparsamkeit bei externer Verschwendung bieten lässt. Die Unruhe der Bevölkerung wächst.
<br />Blickt man auf die letzten zwei Jahre deutscher und europäischer Finanzpolitik zurück, treten überall Ungereimtheiten, Widersprüche, Erpressungen und Korruption zugunsten der internationalen Finanzindustrie auf. Hier bestimmt nicht mehr ein schlüssiges Währungs- und Finanzkonzept, wie z.B. die Sicherung einer stabilen Währung, das Handeln unserer Finanzpolitiker, sondern nur noch die Mentalität kurzfristiger Wechselreiterei, das Stopfen auftretender Finanzlöcher durch neue, grössere Schulden. Getreu dem seit Jahrzehnten von den USA propagierten Wahlspruch «To keep Germany down, USA in and Russia out» wird europäische Währungspolitik zu Lasten insbesondere Deutschlands und zugunsten der internationalen Finanzindustrie betrieben.
<br />Der Irrtum unserer finanzpolitischen Berliner Regierungs-Laienspielschar liegt allerdings darin, dass die deutsche Bevölkerung die Haftungsübernahme Deutschlands für die privaten und öffentlichen Finanzjongleure der USA, Europas und der Welt nicht bemerken und tolerieren würde – ein Irrtum, welchem die Flucht des Bundesbankpräsidenten Weber als Alarmzeichen hätte dienen müssen. Es gibt keine nennenswerten Finanz-wissenschafter in Deutschland, welche nicht dramatische Folgen durch die Transferunion und die Aufweichung der EZB für den Euro und für Deutschland sähen. Die Bevölkerung wird schon bald die Folgen deutscher Haftung für die Schulden anderer Mitgliedsländer und des deutschen Wohlstandsabflusses an die europäischen Schuldnerländer durch Sparen im Inland und Inflation des Euro zu spüren bekommen.
<br />Die finanzpolitische Leistung der Regierung Merkel ist verhängnisvoll. Statt die einzelnen Schuldnerbanken für ihren Leichtsinn büssen zu lassen, mutet Merkel uns gemeinsame Busse und den gemeinsamen Untergang im Schuldensumpf zu. Das kann politisch und publizistisch nicht mehr lange unterdrückt werden. Werden die Folgen spürbarer, wird nach den Schuldigen gerufen.
<br />Die Finanzkrise war zuerst eine Bankenkrise. Diese wurde durch Geldflutung und Haftungsübernahme durch die Staaten vorübergehend beruhigt. Aber nun ist die zweite Krisenstufe («double dip») erreicht, bei welcher öffentliche Finanzkrisen mit Staatskonkursen und allen daraus entstehenden wirtschaftlichen und revolutionären Folgen aufbrechen. Man hat also die Bankenkrise nur verdeckt, auf die Staaten verlagert, verlängert und vergrössert, statt ehrlich sofort die Konsequenzen zu ziehen.
<br />Ebenso wie ein Drogensüchtiger nicht durch die Gabe ständig stärkerer Drogen geheilt wird, ist dies auch bei Überschuldungen nicht möglich. Eine Korrektur ist zwangsläufig. Wir werden uns also in der jetzt kommenden zweiten Stufe der Finanzkrise auf Inflation und Abwertungen einstellen müssen, weitere Finanzwurschtelei hilft dann nicht mehr. Es wird sich bald ausgemerkelt haben.
<br />Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-1134682142387312362011-08-22T03:34:00.000-07:002011-08-22T03:42:08.257-07:00GenmanipulationNeben den genetischen und Nano-Partikel-Nahrungsmittel-Manipulationen durch Konzerne wie Monsanto, Bayer, Syngenta usw. mit potentiell gefährlichen Folgen für Menschen - und mit Sicherheit für Tiere - sind noch erschreckendere genetische Entwicklungen in der Mache. Laut The Daily Mail sind seit 2008 in Großbritannien 155 Tier-Mensch-Embryonen erzeugt worden - wohl für medizinische Zwecke - vor allem für die Ernte von Stammzellen. Durch britisches Recht seien Mensch-Tier-Hybrid-Embryonen innerhalb von 14 Tagen zerstört zu werden. Aber es gibt Länder, die das nicht so genau nehmen. Etwa 200 Labors weltweit außerhalb Europas experimentieren mit Tier-Mensch-Hybrid-Embryonen. Kein Wissenschaftler konnte vor den britischen Parlament erklären, warum embryonale Stammzellen besser als erwachsene Zellen sein sollten.
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<br />MSNBC am 24. Juni 2010 meinte, dass der Trend zu einer “unihumanen” Herrenrasse hingehe - genetisch und durch biokompatible Chip-Implantationen (Übertragung von unvorstellbarer künstlicher Intelligenz an “Posthumane” Individuen) - und zwar durch Nivellierung rassischer Unterschiede in einen grossäugigen Menschentyp, der geeigneter für Zähmung und anfälliger für Erkrankungen durch Superkrankheitserreger sei.
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<br />Forscher in künstlicher Intelligenz, Hugo de Garis: “Die Entwicklung von Super-intelligenter KI kann zu einem verheerenden Weltkrieg führen, der Milliarden von Menschen töten könnte. Als Gehirn-Baumeister selbst, bin ich bereit, das Aussterben der menschlichen Spezies im Interesse des Aufbaus einer künstlichen Intelligenz zu riskieren.”
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<br />Die Wissenschaftler spielen mit Gottes Werkzeugen, der DNA und den Zellen. Ihr Motiv ist in erster Linie, ihre eigene Neugier zu befriedigen - und Geld zu verdienen, um zum Äußersten gehen zu können. Tom Knight, Professor an der Artificial Intelligence Lab des MIT, sagt, ”Der genetische Code ist 3.6 Mrd. Jahre alt. Es ist Zeit, einen Neuen zu schreiben.”
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<br />Arthur Kroker, Professor für Politikwissenschaft: “Selbstmord-Nihilisten haben die beherrschenden Stellungenn der digitalen Realität … Sie können sich sehr glücklich mit einem Begriff des nuklearen Holocausts oder des perfekten Exterminismus verbünden … Sie schaffen immer wieder den Exterminismus des menschlichen Gedächtnisses, den Exterminismus der menschlichen Sensibilität, den Exterminismus von individualisierter menschlicher Intelligenz, den Exterminismus der menschlichen Moral selber.”
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<br />Unter den vielen Ungeheuerlichkeiten, die in den genetischen Labors hergestellt werden, sind Spinnen-Ziegen, die in ihrer Milch Spinnenseide-Protein produzieren, das verwendet wird, um kugelsichere Kleider zu machen - 10 Mal härter als Stahl. Experimente werden auch in den Niederlanden gemacht, um die Spinnenseide-produzierenden Gene in die menschlichen Hautzellen einzubauen - um Einzelpersonen unverwundbar gegen Kugeln zu machen! Ein weiteres empörendes Experiment hat einen Beagle-Hund 2009 (in Seoul) erzeugt, der grün fluoresziert, wenn er mit dem Antibiotikum, Doxycyclin, gefüttert wird.
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<br />Monsantos gentechnisch veränderter Getreide-Modifikationen erfordern viel Embryo-schädigendes Roundup, das nun beständig wachsende Superunkräuter erzeugt, die bis zu 3 Zoll pro Tag grösser wachsen! Außerdem haben die anderen Herbiziden keinen Einfluss auf diese Superunkräuter. PPJ Gazette schrieb am 19. Juli 2011: “Ihre Steuer-Dollar gehen für die Tilgung invasiver Arten wie Baumwanzen und Salz-Zeder. Mittlerweile finanzieren mehr von Ihren Steuer-Dollar die riesige Förderung der ultimativen invasiven Arten:. Gentechnisch veränderter Pflanzen und geklonter Tiere. ” Invasive Zweibeiner nicht zu vergessen.
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<br />Wann wir Minotauruse und Zentauren in der Zukunft herumlaufen sehen, ist unbekannt. Ich denke, die Wissenschaftler wollen diese Arten sehen. Die Dilettanten können nur das, was schon aus anorganischem Material vor Milliarden von Jahren geschaffen wurde, nutzen: Zellen und DNA. Ja, sie können nicht einmal die primitivste Art des Lebens, z. B. eine Amöbe, aus anorganischem Material herstellen - die hoch spezialisierten Sehzellen, zB, nicht zu erwähnen.
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<br />Ich weiß, Sie werden fragen: “Wer ist dieser Schöpfer?” Nun, seit dem Mittelalter kannten ihn Ihre Vorfahren. Er hat einen Namen: Jesus Christus, und unsere westliche Kultur war zum Teil auf seinen Ideen gebaut. Ich denke, das ist der Hauptgrund, warum die luziferische NWO westliche Kultur ausrotten will.
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<br />Im Gegensatz zu anderen “Göttern” hat er seine Visitenkarte hinterlassen: Sein 3-dimensionales fotografisches Negativ auf seinem Grabtuch von Turin - von allen Wissenschaften als echt erklärt. Es kann in diesem Blog in Details gesehen werden.
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<br />Ich denke, die unmoralischen Dilettanten im Zusammenbau von menschlichen und tierischen Genen im Einklang mit den unglaublich einflussreichen (auf das Pentagon, die israelische Regierung) Chaoten der luziferischen Neuen Weltordnung sind, die die Bibel als Arbeitsplan für die chaotische Endzeit der Welt benutzen. Diese Sekten haben auch Namen: Chassiden, Chabadisten, Pfingstler.
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<br />Ich glaube nicht, dass Éliphas Lévis Baphomet, das Symbol des Bösen, durch Zufall wie ein Tier-Mensch-Hybrid aussieht. Ich denke, es ist ein tief verwurzelter Wunsch der Iluminaten, die Schöpfung radikal umzugestalten, Schöpfer zu spielen, damit sie den ursprünglichen Schöpfer , den sie so hassen, durch die Verdrehung seiner vielfältigen Werkzeuge und Geschöpfe verspotten. Wir sind mit dem alten Krieg zwischen Gott und dem Teufel konfrontiert.
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<br />Oder wie es Autor Tom Horn ausdrückt: “Wir steuern dem Harmagedon zu”, d.h den Endkampf zwischen dem Schöpfer und Aufrechterhalter der Menschheit und dem stark tätigen Luzifer. Der ist personifizierte menschliche Intelligenz im Dienste des Bösen : die selbsternannten “Götter”, die Illuminaten, die dabei sind, durch ihre Tier-Mensch-Gen-kombinierten und “gechippten” Geschöpfe - superintelligente posthumane Individuen mit unfassbarer Intelligenz und Unsterblichkeit, fähig mit Engeln und Dämonen zu kommunizieren, aber unter totaler Kontrolle der Elitisten - diejenigen , die Menschen bleiben wollen, zu ersetzen.
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<br />Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-63130448483698871042011-08-03T02:52:00.000-07:002011-08-09T04:26:52.612-07:00Die Machenschaften der US-HochfinanzDie US-Hochfinanz treibt die Welt systematisch in die Zinsknechtschaft
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<br />Eine neue Form des Imperialismus
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<br />von Prof. Dr. Eberhard Hamer
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<br />Manches, was an der Euro-Krise und der Weltfinanzkrise widersinnig erscheint, könnte dennoch strategisch sinn- und planvoll sein:
<br />•Warum mussten die US-Bürger die Staatshaftung für die schiefgelaufenen Spekulationen der Hochfinanz-Banken übernehmen?
<br />•Und warum mussten auch die EU-Staaten die Haftung für die Verluste der internationalen Zockerbanken übernehmen?
<br />•Und warum hat die der Hochfinanz gehörende FED (Federal Reserve Bank) den Zinssatz für ihre Eigentümerbanken auf null gesetzt?
<br />•Warum haben die internationalen Zockerbanken den Ländern mehr Kredite aufgedrückt, als diese bei normalem Zins bedienen, geschweige denn zurückzahlen könnten?
<br />•Und warum haben die in die Politik gewechselten Bankster-Kollegen Sarkozy, Trichet, Strauss-Kahn und Obama die Regierungen der soliden Euro-Länder gezwungen, als Gesamtschuldner für die Schulden der überschuldeten Staaten mit einzutreten und die EU gegen alle Satzungen und Verträge zur Transferunion umzudrehen?
<br />•Und warum musste die EZB (Europäische Zentralbank) entgegen ihrer Satzung mehr faule Kredite der Zockerbanken für verschuldete Staaten (Griechenland, Portugal) übernehmen, als sie Eigenkapital hat?
<br />•Und warum dürfen die internationalen Banken, welche die faulen Kredite an die Pleitestaaten vergeben haben, nicht an der Haftung für diese Kredite beteiligt werden?
<br />•Warum darf nach privatisierten Supergewinnen an den faulen Finanzprodukten nur noch über sozialisierte Haftung und Rückzahlung diskutiert werden?
<br />•Und warum weigern sich die Weltfinanzindustrie und die ihr untertänigen Regierungen so beharrlich, längst vorhandene Zahlungsunfähigkeit von Schuldnerländern (Griechenland, Portugal, Irland u.a.) zuzugeben?
<br />•Und warum dürfen die überschuldeten Pleiteländer wie Griechenland oder Portugal keinen Staatsbankrott erklären und sich darüber wieder sanieren?
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<br />Zu all diesen Einzelfragen gibt es Tausende von politischen und wirtschaftlichen Erklärungen oder Lösungsvorschlägen, deren Nachteil aber darin liegt, dass sie selektiv erklären oder lösen, aber keine Gesamtschau und noch weniger eine Gesamtstrategie hinter diesen Fragen vermuten. Die offizielle Presse sekundiert sie damit, dass man an keine «Verschwörungstheorien» gegen die US-Hochfinanz denken dürfe.
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<br />Tatsächlich aber ergeben alle diese Einzelfragen einen gemeinsamen Sinn, wenn man in ihnen Auswüchse eines dahinterstehenden strategischen Planes sieht. Das gilt insbesondere für die Tatsache, dass die Überschuldungskrise einzelner europäischer Länder und der USA nicht kurzfristig und damit weniger schmerzhaft gelöst wird, sondern in die Länge gezogen wird.
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<br />John Perkins ist ein mutiger Mann. Er lebt noch – wenn auch unter neuer Identität. Er war jahrelang einer der Spitzenagenten der US-Hochfinanz und hat die von ihm und seinen «Economic Hit Men (EHM)»-Kollegen inszenierten kriminellen Machenschaften beschrieben. Sein atemberaubendes Buch «Bekenntnisse eines Economic Hit Man» (München 2007, ISBN 978-3-442-15424-1) zeigt die Machenschaften der US-Hochfinanz und der von ihr abhängigen US-Administration, welches auch für die heutige Finanzkrise Antworten gibt: «Economic Hit Men (EHM) sind hochbezahlte Experten, die Länder auf der ganzen Welt um Millionen Dollar betrügen. Sie schleusen Geld von der Weltbank, der US Agency for International Development (USAID) und anderen ausländischen ‹Hilfsorganisationen› auf die Konten grosser Konzerne und in die Taschen weniger reicher Familien, die die natürlichen Rohstoffe unseres Planeten kontrollieren. Die Mittel der EHM sind betrügerische Finanzanalysen, Wahl-manipulationen, Bestechung, Erpressung, Sex und Mord. Ihr Spiel ist so alt wie die Macht. Doch heute im Zeitalter der Globalisierung hat es neue und erschreckende Dimensionen angenommen.» (S. 9)
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<br />«Das ist die eigentliche Kompetenz der EHM: Wir bauen ein Weltreich auf. Wir sind eine Elite aus Frauen und Männern, die internationale Finanzorganisationen dazu benutzen, jene Bedingungen zu schaffen, mit denen andere Länder der Korporatokratie unterworfen werden sollen. Und diese Korporatokratie beherrscht unsere grössten Konzerne, unsere Regierung und unsere Banken. Wie unsere Pendants in der Mafia bieten wir, EHM, einen Dienst oder eine Gefälligkeit an. Das kann z.B. ein Kredit zur Entwicklung der Infrastruktur sein, Stromkraftwerke, Schnellstrassen, Häfen, Flughäfen oder Gewerbeparks. An den Kredit ist die Bedingung geknüpft, dass Ingenieurfirmen und Bauunternehmer aus unserem Land all diese Projekte bauen. Im Prinzip verlässt ein Grossteil des Geldes nie die USA. Es wird einfach von Banken in Washington an die Ingenieurbüros in New York, Houston oder San Francisco überwiesen.
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<br />Obwohl das Geld fast umgehend an Unternehmen zurückfliesst, die zur Korporatokratie (dem Geldgeber) gehören, muss das Empfängerland alles zurückzahlen, die Schuldsumme plus Zinsen. Wenn ein EHM richtig erfolgreich ist, dann sind die Kredite so hoch, dass der Schuldner nach einigen Jahren seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Dann verlangen wir wie die Mafia unseren Anteil. Dazu gehört vor allem: Die Kontrolle über Stimmen in der Uno, die Errichtung von Militärstützpunkten oder der Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Öl oder die Kontrolle über den Panama-Kanal. Natürlich erlassen wir dem Schuldner dafür nicht die Schulden – und haben uns so wieder ein Land dauerhaft unterworfen.» (S. 22/23)
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<br />Das unbegrenzte Geld für solche Machenschaften hat die US-Hochfinanz durch die ihr gehörende FED. Es wird einfach neu gedruckt. In den letzten 35 Jahren hat sich die Dollarmenge auf diese Weise vervierzigfacht (bei nur vervierfachtem Güterwachstum). Dieses Geld ist die Macht, mit welcher die US-Hochfinanz die gesamte Welt beherrscht, sich dienstbar macht und diejenigen, welche ihr Geld angenommen haben, zu Zinssklaven macht.
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<br />Perkins beschreibt, wie mit gefälschten Gutachten übermässige Kredite in die Länder (und wieder zurück in die USA) gedrückt werden, wie mit Bestechungen oder Drohungen die Regierungen kreditgeneigt gemacht werden. Wer gar zu widerspenstig ist, erleidet Unfälle wie die Präsidenten Torrijos (Panama), Roldos (Ecuador), Allende (Chile) u.a.
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<br />«Wer das Geld hat, der beherrscht die Welt», wird S. Rothschild zitiert, und wer die FED besitzt, hat eine Gelddruckmaschine, die ihm unbegrenzte Geldmittel zur Welt-Geld-Herrschaft liefert.
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<br />Die neue Form der Weltherrschaft liegt nur darin, dass sie nicht mehr militärisch Völker unterjocht, sondern den Völkern zuerst übermässige Kredite andient, um mit Hilfe von deren Verzinsung die finanzielle und wirtschaftliche Herrschaft über dieses Volk zu erringen (Schuld-Zins-Knechtschaft).
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<br />Auch in der Euro-Krise kann man das gleiche Muster wiederentdecken:
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<br />Griechenland war eigentlich schon pleite, als es mit von Goldman Sachs gefälschten Bilanzen und Bonitäten in die Euro-Zone gezogen wurde. In diesem neuen Verbund haben die internationalen Banken nun Griechenland noch hemmungsloser kreditiert, bis Griechenland nicht nur überschuldet, sondern eigentlich auch zahlungsunfähig war.
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<br />Statt nun in Griechenland einen sauberen Staatsbankrott und danach Sanierung zuzu-lassen, haben die internationalen Banken «alternativlos» von den übrigen Euro-Ländern einen «Rettungsschirm» angeblich für Griechenland, in Wirklichkeit aber für die Bankenschulden verlangt und bekommen, so dass die internationalen Banken nicht nur Griechenland allein als Schuldner hatten, sondern die Einzelschulden zu Gesamtschulden aller europäischen Länder wurden und die EU im ESM (Europäischen Stabilitätsmechanismus) zur Transferunion.
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<br />Nicht nur für die Länder, sondern auch für die internationalen Banken wurde der Rettungsschirm zum Netz, mit dem sie ihre gesamten unsoliden Finanzprodukte erst an die einzelnen Länder und damit an die Gemeinschaft abladen konnten – eine so gewaltige Schuldensumme (Europa: 6000 Milliarden Euro), dass nicht nur die Schuldnerländer, sondern auch die freiwillig in die Gesamthaftung eingetretenen soliden Länder aus dieser Last nicht mehr herauskommen werden, sondern endgültig in die Schuldknechtschaft und Zinsknechtschaft der US-Hochfinanz fallen. In den nächsten 50 Jahren wird also in Europa weniger für den eigenen Wohlstand als für die Zinsen der Hochfinanzkredite gearbeitet.
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<br />Wenn man John Perkins gelesen hat, versteht man auch, weshalb man die Verschul-dung Deutschlands für fremde Banken und fremde Länder als «ohne Alternative» durchsetzen musste. Es ging nicht um den Euro und nicht einmal um Europa, sondern um die Erhaltung der Kredite der Hochfinanz und darum, dass nicht im Zusammenbruch eines Landes diese Kredite und die damit verbundene Zinsknechtschaft aufgelöst würden.
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<br />Aus diesem Grunde darf es auch keine «private Beteiligung» an den Schulden geben, dürfen nicht die Täterbanken zur Entschuldung der Staaten – etwa durch Schuldenschnitt – mit herangezogen werden. Die Schulden sollen nicht mehr das Problem der Gläubiger sein, sondern allein des Schuldnerstaates und der mit ihm in Gesamthaftung verbundenen Euro-Länder – insbesondere Deutschlands.
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<br />Die Weltherrschaft der US-Hochfinanz mit Hilfe von hemmungslos gedrucktem Geld, Krediten und Zinsen ist eine neue Form des Imperialismus, die nicht mehr auf Bajonette, sondern auf Schulden baut.
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<br />Die Verschuldung der Welt gegenüber der US-Hochfinanz hat zudem den Vorteil, dass sie auch die wohl kommende Abwertung des Dollars in andere Währungen überdauert, sogar relativ gleich bleibt. Das System ist so klug konstruiert, dass die einzelnen Bürger und Länder glauben, das geschähe in ihrem Interesse oder im Interesse «europäischer Solidarität», während es in Wirklichkeit allein dem Finanzimperialismus dient.
<br />
<br />Würden allerdings die Schuldnerländer, wie vor Jahren Argentinien, abwerten und die Zinszahlungen einstellen, hätte die Hochfinanz grösste Probleme, weil damals die Mobilisierung ihrer Welthilfstruppen wie IWF, Weltbank, EMF o.a. nicht geholfen hat. Argentinien hat sich durchgesetzt und sich sogar saniert. Die Hochfinanz muss also alles daran setzen, dass sich solche Beispiele – z.B. in Griechenland? – nicht wiederholen, damit ihr die Steine nicht aus der Mauer brechen. Aber sie hat ja willige Helfer im Brüsseler Politbüro, bei der EZB, im IWF u.a., die gerade mit dem ESM daran arbeiten, die Verschuldung zumindest noch längerfristig zu erhalten.
<br />
<br />Nun zeigt sich, dass es für die Finanzknechtschaftspolitik der Hochfinanz Sinn macht, vorerst noch am Schrecken ohne Ende zu halten, statt an einem Ende mit Schrecken, weil die Transferunion und zum Beispiel die endgültige Schuldenübernahme Deutschlands erst noch festgezurrt werden müssen, bevor es eine Lösung geben darf. •
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<br />John Perkins, Bekenntnisse eines Economic Hit Man. München 2007. ISBN 978-3-442-15424-1Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-43630426339736816612011-07-27T02:48:00.000-07:002011-07-27T02:50:24.898-07:00Gender Mainstreaming - Die globale GehirnwäscheFür eine Kultur des Lebens<br /><br />Der Mantel des Schweigens über die Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen ist zerrissen<br /> <br />Interview mit Gabriele Kuby* <br /><br />ef. Vom 17. bis 22. Juni reiste die Soziologin und Buchautorin Gabriele Kuby durch die Schweiz und hielt an zehn Abenden Vorträge zum Thema «Gender Mainstreaming – Umsturz der Werteordnung». Eingeladen hatte der Verein «Zukunft CH», der es sich u.a. zum Ziel gesetzt hat, die freiheitlich-demokratische Rechtsordnung der Schweiz zu erhalten, zukunftstragende Werte zu vermitteln und die Familie als Grundpfeiler der Gesellschaft zu stärken. In vollbesetzten Sälen konnten sich die Teilnehmer über die Gender-Ideologie und wichtige Zusammenhänge informieren: eine schleichende Kulturrevolution, die – ausgehend und gesteuert durch die Uno-Frauenkonferenzen und die EU – in vielen Ländern zum zu implementierenden Gedankengut erklärt worden ist. Hinter dem Rücken der Öffentlichkeit hat sich die Gender-Ideologie über die staatlichen Institutionen, die Universitäten und Ausbildungseinrichtungen bis in die Schulen und Kindergärten eingeschlichen. Damit soll das Wertefundament unserer Gesellschaft im innersten Kern verändert und zerstört werden. In den Diskussionen gaben viele Teilnehmer ihrer Empörung über die sexualisierenden Inhalte von Büchern sowie die geplante staatlich verordnete emanzipatorische «Sexualerziehung» an Schweizer Schulen und Kindergärten Ausdruck. Das Schweigen über das Thema Gender Mainstreaming und seine Hintergründe wurde mit diesen Vorträgen durchbrochen.<br />«Zeit-Fragen» sprach am Rande dieser Vortragsreise mit Gabriele Kuby, und es entstand das Interview, das wir nachfolgend veröffentlichen.<br /> <br />Zeit-Fragen: Was hat Sie bewogen, die Vortragsreise in der Schweiz zu machen? <br /><br />Gabriele Kuby: Ich wurde von Zukunft CH dazu eingeladen und bin dankbar, dass ich an diesen zehn Abenden rund 3000 Menschen vor den Gefahren des Gender Mainstreaming und der staatlichen Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen warnen konnte.<br /> <br />Warum ist es wichtig, sich in der heutigen Zeit mit Gender Mainstreaming zu beschäftigen?<br /> <br />Weil die Gesellschaft auf «allen staatlichen und nichtstaatlichen Ebenen» gegendert wird. So steht es im Aktionsplan der Schweizer Regierung von 1999.<br /> <br />Was verstehen Sie unter Kulturrevolution, und wo stehen wir diesbezüglich heute?<br /> <br />Zum Gender-Paket gehören<br />• die völlige Gleichstellung, ja «Gleichheit» von Mann und Frau,<br />• die Auflösung der Geschlechtsidentität von Mann und Frau,<br />• die Bekämpfung der heterosexuellen Normativität, das heisst, die völlige rechtliche und soziale Gleichstellung, ja Privilegierung aller nicht heterosexuellen Lebensformen,<br />• die Abtreibung als «Menschenrecht», verschleiert mit dem Begriff «reproduktive Rechte»,<br />• die Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen durch Sexunterricht als Pflichtfach. In der Schweiz droht die Gefahr, dass der obligatorische Sexunterricht durch den «Lehrplan 21» flächendeckend eingeführt wird.<br /> <br />Können Sie etwas zur Geschichte des Gender Mainstreaming (GM) sagen? <br /><br />Demokratisch nicht legitimierte Lobbygruppen haben als Non-Governmental Organizations (NGO) immer grösseren Einfluss auf die internationalen Organisationen UN und EU. Der grosse Durchbruch für GM war die Weltfrauenkonferenz in Peking 1995. Die «Pekinger Aktionsplattform» verlangt, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen Frauen und Männer im Verhältnis 50 : 50 vertreten sind. Es gab dort Widerstand von einer Familienkoalition. Sie verteilte einen Flyer mit der Überschrift: «We do not agree.» Darin hiess es: «Die Pekinger Aktionsplattform ist ein direkter Angriff auf die Werte, Kulturen, Traditionen und religiösen Überzeugungen der grossen Mehrheit der Weltbevölkerung sowohl in den Entwicklungsländern als auch in den Industrienationen. […] Das Dokument zeigt keinerlei Respekt vor der Würde des Menschen, versucht, die Familie zu zerstören, ignoriert die Ehe, wertet die Bedeutung der Mutterschaft ab, fördert abweichende sexuelle Praktiken, sexuelle Promiskuität und Sex für Jugendliche.» Hier ist das ganze globale, kulturrevolutionäre Programm des Gender Mainstreaming auf den Punkt gebracht.<br /> <br />Welches sind die Auswirkungen (Meilensteine) dieser Strategie und worin besteht das Totalitäre dieser Strategie?<br /> <br />Es wird darum gekämpft, den schwammigen Begriff «sexuelle Identität» als Kriterium der Antidiskriminierung in den Verfassungen unserer Staaten zu verankern. Die Gender-Ideologie behauptet, das Geschlecht (ob Mann oder Frau) sei flexibel und wählbar und die «Normativität der Heterosexualität» müsse «destabilisiert» werden. Folglich kann sich die «sexuelle Identität» jederzeit ändern. Wenn es gelingt, diesen Begriff in der Verfassung zu verankern, muss jede «sexuelle Orientierung» als gleichwertig akzeptiert werden. Wer der Ansicht ist, dass die auf Heterosexualität beruhende Ehe und Familie als Fundament der Gesellschaft geschützt und gestärkt und als Leitprinzip vermittelt werden muss, der kann dann wegen «Diskriminierung» kriminalisiert werden. Das bedeutet: Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit bestehen nicht mehr.<br />Die Yogyakarta-Prinzipien, die sich mit Scheinlegitimität der UN umhüllen, sind eine totalitäre, kulturrevolutionäre Strategie. Zahlreiche Staaten, auch die Schweiz, fördern die Durchsetzung der Yogyakarta-Prinzipien.<br />Bei den Yogyakarta-Prinzipien geht es um die weltweite Akzeptanz nicht heterosexuellen Sexualverhaltens (LGBT)1 durch<br />1. die Abschaffung der jüdisch/christlichen Sexualnormen,<br />2. die Auflösung der bipolaren Geschlechtsidentität von Mann und Frau,<br />3. die Auflösung der Familie, Homo-Ehe mit Adoptionsrecht, Kinderrechte,<br />4. Privilegien für LGBT-Personen<br />Zu den Methoden der Durchsetzung gehören:<br />1. die Aushöhlung der nationalen Souveränität der Einzelstaaten,<br />2. der Wandel der Grundeinstellungen der Bevölkerung, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, durch «emanzipatorische Sexualpädagogik»,<br />3. die Abschaffung demokratischer Rechte im Namen von «Antidiskriminierung»,<br />4. die Kriminalisierung von Widerstand mit neuen Straftatbeständen wie «Homophobie», «Hassrede» und Diskriminierung auf Grund der «sexuellen Identität».<br /> <br />Was ist Ihrer Ansicht nach echte Gleichberechtigung? Worin besteht heute die wahre Not der Mütter und Väter? Was bräuchte es heute (Familien Mainstreaming)?<br /> <br />Männer und Frauen sind verschieden und zur wechselseitigen Ergänzung berufen. Der Staat hat kein Recht, die Geschlechtsidentität von Männern und Frauen durch Social engineering aufzulösen. Wir haben Gleichberechtigung! Der Radikalfeminismus kämpft gegen Frauen, Männer und Kinder. Die zerstörerischen Folgen sind für jeden offensichtlich. Die Not der Frauen besteht nicht darin, dass sie nicht in den Aufsichtsräten sitzen, wo es eh nur um ein paar hundert Stellen geht. Die Not der Frauen besteht darin, dass sie nicht Mütter sein können, dass sie nicht Raum, Zeit, Anerkennung und Rentenanspruch für die wichtigste Aufgabe in der Gesellschaft haben: Kindern das Leben zu schenken und sie mit dem Vater in der Familie zu verantwortungsvollen, bindungsfähigen, leistungsfähigen Menschen heranzubilden. Die Not der Väter besteht darin, dass sie zu patriarchalen Machos und Tätern abgestempelt und von der Justiz massiv benachteiligt werden. Die Not der Kinder spiegelt sich in den Statistiken. Eine grosse Jugenduntersuchung in Deutschland (KiGGS) hat ergeben, dass 31% der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren verhaltensauffällig sind, das heisst, sie schlagen, lügen, betrügen und stehlen. Noch ein paar Jahre, dann sind sie Wähler und sollen die Demokratie tragen. Wohin wird das führen?<br />Obwohl die demographische Katastrophe die physische und kulturelle Existenz unserer Gesellschaften bedroht, gibt es keine Umkehr. Gender Mainstreaming treibt immer tiefer in die Krise hinein. Was wir brauchen, ist nicht Gender Mainstreaming, sondern Familien Mainstreaming.<br /> <br />Inwieweit findet heute eine Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen statt? <br /><br />Es ist erschütternd, was man den Kindern und Jugendlichen antut. Sie werden in Kindergärten und Schulen zunehmend zwangssexualisiert. Ihr Schamgefühl wird gebrochen, die Unschuld und Unbeschwertheit der Kindheit wird ihnen geraubt. Da wirken Medien und Schule zusammen. Eltern haben es sehr schwer, christliche Wertvorstellungen an die nächste Generation weiterzugeben. Die staatlichen Instanzen schaffen Strukturen, um das Elternrecht auszuhöhlen durch flächendeckenden, obligatorischen Sexunterricht ab dem Kindergarten. Kindern werden alle Arten von abweichender Sexualität inklusive Oral- und Analsex als gleichwertig zur Auswahl angeboten. Wer bei www.lilli.ch, www.amorix.ch, www.kinderschutz.ch oder mit den Stichworten «sexuelle Bildung» oder «emanzipative Sexualpädagogik» surft, wird staunen, was er findet. Die Kinder werden zur Masturbation und zu sexuellen Aktivitäten angeregt. Dadurch kann die Persönlichkeit des Kindes irreversibel verändert werden. Der neue, sexualisierte Gender-Mensch wird geschaffen.<br /> <br />Was meinen Sie damit, wenn Sie sagen: «Es muss Ärger geben»? <br /><br />Eltern, Lehrer, Politiker, die Kirchen, die dies alles widerstandslos haben geschehen lassen, müssen endlich dagegen aufstehen und sagen: Nein! Mit meinem Kind nicht und mit allen anderen Kindern auch nicht! Wir wollen nicht, dass die Jugend verdorben wird, denn um nichts anderes geht es. Eltern haben ein Recht, informiert zu werden und zu fragen: Wer macht was, wann, wo, mit welchen Lehrmaterialien? Das sollten nicht nur die Mütter tun. Die Väter sind gefordert, sich schützend vor ihre Kinder zu stellen und sich in diesem Kulturkampf zu engagieren. Es konnte nur deswegen so weit kommen, weil seit Jahrzehnten weggeschaut und geschwiegen wird. <br />Wir brauchen ein christliches Alternativprogramm, das die Kinder und Jugendlichen auf Ehe und Familie vorbereitet und in diesem Zusammenhang darstellt, welche Bedeutung die wunderbare Gabe der Sexualität hat. Sexualität vereint und bindet einen Mann und eine Frau in der Liebe und führt in der Regel zur Entstehung eines Menschen. Diese bindende Liebe schafft Familie. Es gibt für den Menschen keine grössere Freude als ein glückliches Kind. So, und nur so entsteht eine Kultur des Lebens. Alles andere bringt eine Kultur des Todes hervor, wie die demographische Katastrophe zeigt.<br />In der Schweiz gibt es jetzt eine Petition, die jeder unterschreiben kann und für die jeder Unterschriften sammeln kann (vgl. Zeit-Fragen Nr. 29 vom 18. Juli). Es sollten Hunderttausende werden. <br />Welches Resümee ziehen Sie aus Ihrer Vortragsreise durch die Schweiz?<br />Die grosse Resonanz hat mich und Zukunft CH ausserordentlich erstaunt und gefreut. Jeder Saal bei dieser zehntägigen Vortragsreise war übervoll mit 250 bis 600 Zuhörern. Immer habe ich sehr grosse Präsenz und Betroffenheit erlebt. Der Mantel des Schweigens über der staatlichen Strategie des Gender Mainstreaming und der Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen ist endlich zerrissen. Nun kommt es darauf an, dass die Menschen handeln. •<br /> <br />1 LBGT = Abkürzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgene <br /><br /> <br /> <br />* Gabriele Kuby hat in Berlin und Konstanz Soziologie studiert. Sie arbeitet in ihren Themenbereichen als Vortragsrednerin, Seminarleiterin und Übersetzerin. Sie ist Autorin von neun Büchern. «Die Gender-Revolution – Relativismus in Aktion» war 2006 eines der ersten Bücher, welches die internationale Strategie des Gender Mainstreaming ans Licht gebracht hat.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-15380953004376037792011-07-16T02:51:00.000-07:002011-07-16T03:01:13.308-07:00Die Federal Reserve (Teil 5)Das Kartell der Federal Reserve: Die Lösung<br /><br />Dean Henderson<br /><br />Thomas Jefferson meinte zum von Rothschild angeführten Zentralbankenkartell der Acht Familien, das später die Vereinigten Staaten kontrollieren sollte: »Einzelne tyrannische Handlungen mögen auf die zufällige Laune eines Tages zurückgeführt werden; aber eine ganze Reihe von Unterdrückungen, die während einer besonderen Periode begann und während eines jeden Wechsels der Minister unverändert weiterverfolgt wird, verweist zu deutlich auf einen absichtlichen, systematischen Plan, uns in die Sklaverei zu drängen.«<br /><br />Zwei Jahrhunderte und ein paar Jahrzehnte später setzte diese Kabale aus milliardenschweren Geldwechslern – die alle seltsamerweise von ihren eigenen Forderungen nach »schweren Opfern« nicht betroffen waren – den Schuldenhebel an, um der Bevölkerung Irlands, Griechenlands, Spaniens, Portugals, Italiens und nun auch den Vereinigten Staaten Bedingungen aufzuerlegen.<br /><br />In ihrem unstillbaren Verlangen, der ganzen Welt ihren Willen aufzuzwingen, hat sich nun der Internationale Währungsfonds als Vollstrecker der Bankeninteressen den Industrienationen zugewandt. Um ihre ohnehin schon schwindelerregende Konzentration wirtschaftlicher Macht noch zu erhöhen, gehen die wehleidigen Bankster (eine Zusammenziehung der englischen Worte »Banker« und »Gangster«) nun mit der Abrissbirne gegen den weltweiten Mittelstand vor und bereiten sich darauf vor, »ihre Kinder zu fressen«.<br /><br />Niemand kann behaupten, das amerikanische Defizit sei kein Problem. Ein großer Teil besteht aus aufgelaufenen Zinszahlungen für die 14 Billionen Dollar umfassenden Staatsschulden. Buckelnde Helfershelfer des Kartells wie die Kongressabgeordneten Cantor und Boehner fordern die Schließung ganzer Regierungsabteilungen, um den Blutdurst der Anleiheinhaber zu befriedigen. Liberale setzen sich für eine höhere Besteuerung der Reichen und massive Kürzungen im Verteidigungshaushalt ein.<br /><br />Mit letzteren Vorschlägen stimme ich überein. Die Superreichen zahlten 90 Prozent unter Eisenhower und 72 Prozent unter Nixon. Beide Präsidenten waren Republikaner. Heute zahlen sie gerade einmal 33 Prozent. Die meisten Unternehmen und viele Eliten nutzen Offshore-Steueroasen und bezahlen gar keine Steuern.<br /><br />Das einleuchtende Argument für progressive Steuern besagt, diejenigen, die von der Regierung stärker profitieren, sollen auch mehr bezahlen. Die Verteidiger des Kartells dagegen vertreten das Zerrbild, die Armen saugten die Steuergelder der Mittelschicht auf, womit sie die Kluft zwischen den armen und der Mittelschicht weiter vertiefen. In der Zwischenzeit bedient sich der Finanzkrake der acht Familien reichlich bei der öffentlichen Hand, sei es über die amerikanische Börsenaufsicht SEC (reiche Investoren), die unabhängige Kommunikationsbehörde FCC (Businessjet-Flieger), das Landwirtschaftsministerium USDA (die reichsten Farmer erhalten die dicksten Subventionen), Medicaid (Versicherungsbetrug, überzogene Gewinne der Pharmakonzerne) oder über das Pentagon (Lockheed Martin, Halliburton, Blackwater).<br /><br />14 Billionen Dollar sind eine Schuldsumme, die praktisch niemand zurückzahlen kann. Höhere Steuern für die Superreichen sowie ein weltweiter Ausstieg amerikanischer Truppen aus ihrer derzeitigen Rolle als moderner Spielart der hessischen Söldner für die Bankster der City of London wären zwar willkommen, reichten aber bei Weitem nicht aus, um mit diesem Monster-Schuldenberg fertig zu werden, der das fertigbringen soll, was Jefferson als »absichtlichen, systematischen Plan« bezeichnete, »uns in die Sklaverei zu drängen« bezeichnete.<br /><br />Die Diskussion über das Defizit in Washington ist festgefahren und die Suche nach einem Ausweg wird inhaltlich von den Medienunternehmen und den Eigentümern des Federal-Reserve-Kartells kontrolliert. Aber es gibt noch einen anderen Weg.<br /><br />Es ist ein Irrglaube, der Großteil der 14 Billionen Dollar Schulden werde von den Chinesen oder anderen »Regierungen« gehalten. Den größten Teil – etwa 10 Billionen Dollar – halten die Acht Familien der Federal Reserve.<br /><br />In einem Artikel für den Wirtschaftsinformationdienst Marketwatch schrieb der amerikanische Chefökonom der Unicredit, Harm Bandholz, mit einem Anteil von 14 Prozent an den Gesamtschulden halte die Federal Reserve den größten Einzelanteil an der amerikanischen Verschuldung. Dies schließt noch nicht die Anleihen ein, die von den von Rothschild kontrollierten Zentralbanken anderer Nationen, wie China, Japan und den Lehnsstaaten des Golf-Kooperationsrates gehalten werden.<br /><br />Im Rahmen der jüngsten zweiten »quantitativen Lockerung« (QE2, ein Euphemismus für eine weitere Ausweitung der Geldmenge) kaufte die Fed weitere Staatsanleihen in Höhe von 600 Milliarden Dollar. Sie behauptete, dies sei der letzte verzweifelte Versuch, die Weltwirtschaft vor einer Deflation zu bewahren. Stattdessen drängen uns die Bankster, die das zinsfreie, von den Steuerzahlern abgesicherte Geld einstrichen, immer weiter in Richtung Deflation, weil sie sich weigern, Kredite aus ihrer Sozialhilfe-Goldader an potenzielle Hauseigentümer oder kleinere Geschäftsleute zu vergeben.<br /><br />Im Gegenzug und aufs Engste mit den Drucken von Nullzins-Geld verbunden, erzeugen sie Inflation, indem sie mit Gold-, Nahrungsmittel- und Erdölfutures spekulieren und diese wachsende amerikanischen Verschuldung an ihren Roulettetischen an ihren verschiedenen, zu 100 Prozent in ihrem Besitz befindlichen, weltweiten Börsen einsetzen. Wen wundert es da noch, dass diese Finanzparasiten-Klasse jetzt nach einer dritten Phase der QE3 rufen.<br /><br />Im Folgenden nun der Vorschlag eines Zehnpunkteplans, den Präsident Obama und der Kongress verabschieden könnten, um den zukünftigen amerikanischen Generationen diese ungeheure Last von 14 Billionen Dollar Schulden von den Schultern zu nehmen. Dies könnte Zug um Zug im Rahmen eines einzigen durchschlagenden Gesetzes zur Finanzreform erfolgen. In Anlehnung an die Freigabe der strategischen Erdölreserven durch 20 Nationen in der letzten Woche könnten auch diese Maßnahmen in Abstimmung und gemeinsam mit so vielen Nationen wie möglich in Kraft gesetzt werden. Die Rothschild-Gruppe kontrolliert die Zentralbanken fast aller Nationen, und allein schon ihre Zahl bedeutet eine nicht zu unterschätzende Macht. Werden diese Maßnahmen jeweils einzeln oder nur von einer Nation ergriffen, werden die Acht Familien ihre Finanz-Schlagkraft einsetzen und die USA zu zerstören versuchen:<br /><br />1.Einführung eines vom Finanzministerium verwalteten Fonds für Investitionen in die Infrastruktur. Zu Investitionen in diesen Fonds sollten auch Arbeiter und Arbeitnehmer ermutigt werden, wobei sie dort Mittel aus ihrer privaten fondsbasierten Rentenvorsorge investieren könnten. Dies ist insofern von großer Bedeutung, weil das Aktien-Kasino der Banker auf Grund der weiteren Maßnahmen zusammenbrechen wird. Dieser Fonds kann dazu eingesetzt werden, die amerikanische Infrastruktur wiederaufzubauen, wobei die amerikanischen Arbeiter und Arbeitnehmer als Kreditgeber auftreten und einen angemessenen Zinsgewinn erhalten.<br />2.Die USA müssen sich aus der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, der Welthandelsorganisation (WTO), der Weltbank, dem IWF und allen von den Acht Familien kontrollierten Kreditfazilitäten zurückziehen. Wir können Milliarden Dollar sparen, die sonst den »notleidenden« Bankern über Rettungspakete u. ä. zugutekämen und uns gleichzeitig von den Reglementierungen befreien, die unsere finanzielle Emanzipation verhindern.<br />3.Der Dollar wird von allen Währungskörben und IWF-Sonderziehungsrechten abgekoppelt. Der Dollarhandel wird an allen weltweiten Börsen untersagt. Dies wird die Nachfrage nach Dollars erhöhen und damit unsere stark unter- und abgewertete Währung stärken. Es werden Währungskontrollen eingeführt und feste Währungsparitäten vereinbart: ein Verhältnis von 1:1 zum Euro, zur chinesischen Währung Yuan, dem kanadischen Dollar und dem Schweizer Franken sowie im Verhältnis 100:1 zum japanischen Yen. Während der asiatischen Finanzkrise 1997 setzte der damalige malaysische Ministerpräsident den Wert der Währung seines Landes, des Ringit, fest. Der Ringit war die einzige Währung in der Region, die im Verlauf der spekulativen Angriffe des Rothschild-Gefolgsmanns George Soros nicht zusammenbrach.<br />4.Verstaatlichung der Federal Reserve. Ein britischer Anwalt, mit dem ich in Kontakt stehe, erklärte mir, im Federal-Reserve-Gesetz gebe es eine Klausel, der es der amerikanischen Regierung erlaube, die Zulassung der Fed für vier Milliarden Euro zurückzukaufen. Wir sollten diese Summe bezahlen, dann die Gründung und Zulassung der Fed widerrufen und einen neuen amerikanische Dollar durch das Finanzministerium ausgeben. Mit einem festen Dollarkurs können die Vampire nicht gegen ihn spekulieren.<br />5.Die 10 Billionen Dollar Schulden gegenüber den Illuminati-Bankern werden ersatzlos gestrichen. Schuldverschreibungen gegenüber anderen Regierungen und kleinen Anlegern sollten zum Nennwert bezahlt werden.<br />6.Die Hauptschuldigen werden verhaftet. Im Zusammenhang mit allen betrügerischen Transaktionen des Fed-Kartells kommt die gesamte Härte des Gesetzes zur Anwendung. Die Bundespolizei FBI wird in die New Yorker Zentrale der Federal Reserve entsandt, um dort alle Dokumente zu beschlagnahmen und die dort gelagerten weltgrößten Goldreserven zu konfiszieren. Sie wurden verschiedenen Regierungen gestohlen, betroffen sind auch unsere eigenen Goldreserven in Fort Knox.<br />7.Die unter Bush beschlossenen Steuererleichterungen für die Reichen werden nicht verlängert. Der höchste Steuersatz für Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Dollar sollte auf 75 Prozent erhöht werden. Bei Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 500.000 Dollar sollte der Steuersatz 50 Prozent ausmachen. In allen Steuerklassen unter einem Jahreseinkommen von 75.000 sollte es zu Steuersenkungen kommen. Wenn man stärker von der Regierung profitiert, sollte man dafür bezahlen und nicht die Mittelschicht ausbluten lassen und den Armen die Schuld dafür in die Schuhe schieben.<br />8.Drastische Kürzungen der Verteidigungsausgaben. Alle amerikanischen Militärbasen im Ausland werden geschlossen, auch diejenigen in Europa, Japan und Südkorea. Alle Truppen aus dem Irak und Afghanistan werden umgehend abgezogen. Die so eingesparten Gelder werden dazu benutzt, die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und kleine Anleger zu bezahlen.<br />9.Die Nutzung von Offshore-Banken durch amerikanische Bürger und Unternehmen wird verboten. Das Geld soll zurückgebracht und versteuert werden, andernfalls sollte man seinen amerikanischen Pass oder die Gründungsurkunde des Unternehmens zurückgeben. Der zu erwartende dramatische Anstieg der Steuereinnahmen sollte ausreichen, um die verbleibenden Schulden gegenüber souveränen Regierungen und Kleinanlegern zu begleichen und den Verpflichtungen aus dem Sozialversicherungs-Treuhänderfonds nachzukommen.<br />10.Einführung einer »Singelpayer«-Krankenversicherung (Finanzierung der gesamten Gesundheitskosten durch einen einzigen Versicherungspool, in den alle Beteiligten einzahlen) sowie von Preiskontrollen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die derzeitigen gewinnorientierten Gesundheitsunternehmen betrachten Krankheiten und schlechte Gesundheit als Goldader zur Gewinnmaximierung. Die kanadische Regierung gab 2006 pro Bürger 3678 Dollar aus. Die amerikanische Regierung lag mit 6714 Dollar höher und deckte die Versicherung, die Medikamente, Krankenhäuser und die AMA-Kartelle ab. Schaltet man den Betrug an den öffentlichen Krankenkassen Medicare, Medicaid und dem Sozialversicherungssystem seitens der Versicherungen, der Pharmakonzerne, der Krankenhausketten und der Ärzte aus, kann das Finanzministerium Milliarden einsparen. Dies ist die einzige Lösung gegen immer weiter steigende und unbezahlbare Gesundheitsausgaben.<br />Wenn man diese Ansätze und Maßnahmen in den USA durchsetzt, könnten das Defizit und die Schulden innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden. Diese Maßnahmen sollten im Geheimen geplant und dann schnell und in rascher Folge umgesetzt werden. Die Sozialsysteme und Medicare können so gerettet werden. Der Mittelstand wird von Steuererleichterungen profitieren, während ihre Rentenfonds den Aufbau eines Amerikas im 21. Jahrhundert finanzieren. Unsere nationale Sicherheit kann nur gewinnen, wenn wir unsere Rolle als Weltpolizist aufgeben.<br /><br />Wenn wir in Washington weiterhin dem von den Bankern auferlegten Denkverbot verhaftet bleiben, haben unsere Kinder keine Zukunft. Sie werden in einem Land auf der Stufe eines Entwicklungslandes leben, das nichts mehr produziert und das von Schulden eintreibenden Parasiten beherrscht wird, die als die »Finanzdienstleistungsindustrie« bekannt sind.<br /><br />Die Bankenelite der Acht Familien hat unseren Reichtum zerstört. Sie sind die Hauptschuldigen des amerikanischen Schuldenverbrechens. Sollte eine Frau, die vergewaltigt wurde, die Haftzeit ihres Vergewaltigers absitzen? Das wäre absurd. Warum also sollten dann Amerikaner oder irgendeine andere Nation für betrügerische Schulden aufkommen, die ihnen von Betrügern aufgehalst wurden? Für Obama und den Kongress ist es höchste Zeit, Stärke und Rückgrat zu zeigen und das verbrecherische Kartell der Federal Reserve zu zwingen, selbst »große Opfer« zu bringen.<br /><br />Dies ist Teil V einer auf fünf Teile angelegten Serie.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-71345022485364378222011-07-03T03:16:00.000-07:002011-07-03T03:20:37.861-07:00Die BilderbergerBilderberger 2011: die Weltordnung Rockefellers und die »Hohepriester der Globalisierung«<br /><br />Andrew Gavin Marshall<br /><br />»Zu behaupten, wir strebten nach einer Eine-Welt-Regierung, ist übertrieben, aber nicht gänzlich unfair. Wir in Bilderberg erkannten damals, dass wir uns nicht auf ewig gegenseitig für nichts bekämpfen und Menschen töten und Millionen heimatlos machen könnten. Wir waren der Überzeugung, dass eine einzige Gemeinschaft in der ganzen Welt eine gute Sache wäre.« (1) – Dennis Healey, 30 Jahre Mitglied des Steuerungsausschusses der Bilderberg-Gruppe<br /><br />Die »Grundlagen« der Bilderberg-Gruppe<br />Die Bilderberg-Gruppe wurde 1954 in den Niederlanden gegründet. Einmal im Jahr sollte von nun an ein weitgehend geheimes Treffen stattfinden, auf dem etwa 130 Angehörige der politischen, finanziellen, militärischen, akademischen und medialen Elite aus Nordamerika und Westeuropa Gelegenheit hätten, sich »als informelles Netzwerk einflussreicher Persönlichkeiten, auch privat und vertraulich auszutauschen« (2). Zu den regelmäßigen Teilnehmern gehören die Vorstandschefs einiger der einflussreichsten und größten Unternehmen der Welt, von Erdölkonzernen wie Royal Dutch Shell, British Petroleum und Total SA sowie verschiedene europäische Monarchen, internationale Banker wie David Rockefeller, einflussreiche Politiker,<br /><br />Präsidenten, Ministerpräsidenten und Zentralbanker aus aller Welt. (3) Die Bilderberg-Gruppe agierte als »weitgehend abgeschirmte, weltweit vernetzte Denkfabrik« mit der ursprünglichen Absicht, »die Regierungen und Volkswirtschaften in Europa und Nordamerika inmitten des Kalten Krieges untereinander zu verbinden« (4).<br /><br />Anfang der 1950er-Jahre arbeiteten führende Vertreter der europäischen Elite mit ausgewählten Vertretern der amerikanischen Elite bei der Gründung und dem Aufbau der Bilderberg-Gruppe zusammen, um die einflussreichsten Persönlichkeiten auf beiden Seiten des Atlantiks zusammenzubringen, um »Atlantizismus« und »Globalismus« nach vorne zu bringen. Zu den Teilnehmern gehörten die »üblichen Verdächtigen«: führende Politiker, internationale Geschäftsleute, Banker, führende Vertreter von Denkfabriken und Stiftungen, führende Akademiker und Universitätsleiter, Diplomaten, Medienmogule, Militärvertreter. Hinzu kamen bei den Bilderbergern noch verschiedene Staatschefs, Monarchen sowie hochrangige Geheimdienstvertreter, darunter führende CIA-Vertreter. (5)<br /><br />Zu den europäischen Gründern der Bilderberg-Gruppe gehören Joseph Retinger und Prinz Bernhard der Niederlande. Letzterer war bis 1934, also bis drei Jahre vor seiner Hochzeit mit der holländischen Königin Juliana, Mitglied der NSDAP und arbeitete auch für den deutschen Industriekonzern IG Farben, der das Gas Zyklon B herstellte, das in den Konzentrationslagern eingesetzt wurde. (6) Auf amerikanischer Seite gehörten David Rockefeller, Dean Rusk (ein hochrangiger Vertreter des Council on Foreign Relations, der damals die Rockefeller-Stiftung leitete), Joseph Johnson (ein weiterer Führungsvertreter des Councils, der damals die Carnegie Endwoment leitete) und John McCloy (ebenfalls aus der Führungsgruppe des Councils, der 1953 Vorstandschef der Chase Manhattan wurde und auch dem Vorstand der Ford-Stiftung angehörte) zu den prominenten Gründungsmitgliedern. (7)<br /><br />Es ist keineswegs ein Zufall, dass die großen amerikanischen Stiftungen – Rockefeller, Carnegie und Ford – eine Schlüsselrolle bei der Gründung der Bilderberg-Gruppe einnahmen. Seit ihrer Entstehung zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Stiftungen als Institutionen entscheidend daran beteiligt, einen Konsens innerhalb der Eliten herzustellen und Einvernehmlichkeit in Bezug auf die Macht entstehen zu lassen. Kurz gesagt sind sie die Kraftmaschinen zur Steuerung des Sozialverhaltens: sowohl für die Elitekreise im Besonderen, als auch für die Gesellschaft im Allgemeinen. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Robert F. Arnove schrieb in seinem Buch Philanthropy and Cultural Imperialism:<br /><br />»Stiftungen wie Carnegie, Rockefeller und Ford üben einen zersetzenden Einfluss auf eine demokratische Gesellschaft aus; sie stellen relativ unkontrollierte und niemandem Rechenschaft schuldige Konzentrationen von Macht und Reichtum dar, die Talente kaufen, Anliegen voranbringen und als Folge eine Agenda für das entwickeln, was der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit wert ist. Sie dienen als ›Abkühlungs‹-Einrichtungen, die radikalere Veränderungen zeitlich aufschieben oder ganz verhindern. Sie tragen dazu bei, eine wirtschaftliche und politische Ordnung auf internationaler oder begrenzterer Ebene zu erhalten, die den Interessen der herrschenden Klasse von Philanthropen und Philanthropoiden nützt – ein System, das … gegen die Interessen von Minderheiten, der Arbeiterklasse und der Bevölkerung der Dritten Welt gerichtet ist.« (8)<br /><br />Diese Stiftungen haben wesentlich dazu beigetragen, die Ideologie der Globalisierung zu fördern, die die Grundlage der Existenz von Institutionen wie dem Council on Foreign Relations und der Bilderberg-Gruppe bildet. Vor allem die Rockefeller-Stiftung unterstützte verschiedene Organisationen, die eine »liberale internationalistische Philosophie« auf ihre Fahnen geschrieben hatten, die darauf abzielte:<br /><br />»Eine Außenpolitik innerhalb einer neuen Weltordnung zu unterstützen, in der den Vereinigten Staaten der Status als Führungsmacht zukam – ein Programm, das die Rockefeller-Stiftung als ›selbstlos‹, ›objektiv‹ und sogar ›nicht-politisch‹ definierte … Das Zustandebringen eines neuen internationalistischen Konsenses erforderte die bewusste und gezielte Finanzierung von Einzelpersonen und Organisationen, die die Befürworter und Unterstützer der ›alten Ordnung‹ infrage stellten und untergruben, während sie gleichzeitig die ›neue Ordnung‹ förderten.« (9)<br /><br />Die größeren Stiftungen finanzieren und gründen nicht nur politisch orientierte Einrichtungen wie etwa Denkfabriken, sie spielten auch eine Schlüsselrolle bei der Organisation und dem Aufbau von Universitäten und Bildungseinrichtungen selbst. Dies gilt insbesondere für Einrichtungen, die sich mit der Untersuchung »internationaler Beziehungen« befassen. (10) Der Einfluss der Stiftungen auf die Bildung und Universitäten und damit auf Wissen selbst ist beispiellos. In dem Buch Philanthropy and Cultural Imperialism heißt es dazu:<br /><br />»Der Einfluss der Stiftung besteht nicht darin, dass sie diktiert, was erforscht [und gelehrt] werden soll, ihr Einfluss macht sich daran fest, dass sie die fachlichen und geistigen Maßstäbe festlegt, indem sie entscheidet, wer Unterstützung erhält, um welche Themen unter welchen Rahmenbedingungen zu untersuchen. Darüber hinaus nimmt die Stiftung Einfluss, indem sie bestimmte Arten von Aktivitäten vorschlägt oder anregt, die sie befürwortet und zu unterstützen bereit ist. [Der Politikwissenschaftler und Ökonom Harold] Laski bemerkte: ›Die Stiftungen üben deshalb ihre Kontrolle nicht in unmittelbaren und einfachen Sinn des Wortes aus, weil für sie keine Notwendigkeit dazu besteht. Sie müssen lediglich die unmittelbare Ausrichtung ihrer Gedanken gegenüber der gesamten universitären Welt andeuten, um dann zu erleben, dass dies immer bedeutet, zu dieser Ausrichtung des geistigen Kompasses hingezogen zu werden.‹« (11)<br /><br />Die großen philanthropischen Stiftungen, die von den »skrupellosen« amerikanischen Industriellen und Bankern ins Leben gerufen wurden, sollen keineswegs, wie es ihre erklärten Ziele behaupten, der Menschheit Nutzen bringen, sondern den Eliten der Banker und Industriellen nützen und das Sozialverhalten steuern. Über die Banken kontrollieren diese einflussreichen Familien die weltweite Wirtschaft, über Denkfabriken haben sie das politische und außerpolitische Establishment im Griff und über die Stiftungen steuern und manipulieren sie die Gesellschaft selbst im Sinne ihrer eigenen Vorstellungen und Interessen. Über diese Stiftungen sind die Eliten in der Lage, die Prozesse, Ideen und Einrichtungen der Bildung zu formen und so ihre anhaltende Herrschaft über die Gesellschaft über die Produktion und Kontrolle von Wissen weiter aufrecht zu erhalten. Die Bildungseinrichtungen bilden die künftigen Eliten für die Regierung, die Wirtschaft, die Wissenschaft und andere berufliche Bereiche und zugleich die Akademiker aus, die den wesentlichen Kern der Denkfabriken wie der Bilderberger-Gruppe ausmachen.<br /><br />Stiftungen lassen einerseits die »Grenzen« zwischen öffentlichem und privatem Sektor wirksam »verschwimmen«, während sie andererseits die Trennung dieser Bereiche etwa in der sozialwissenschaftlichen Forschung vorantreiben. Diese Öffnung der Grenzen zwischen öffentlicher und privater Sphäre »fügt unserer angeblichen Demokratie feudale Elemente hinzu, auch wenn sich dagegen noch kein Widerstand oder Protest geregt hat und es von den politischen Eliten oder Sozialwissenschaftlern noch nicht einmal bemerkt wurde.« (12) Zbigniew Brzezinski, außenpolitischer Stratege, früherer Direktor des Council on Foreign Relations, Mitglied der Bilderberger und zusammen mit David Rockefeller Mitbegründer der Trilateralen Kommission, schrieb, dieses Aufweichen der Grenzen »dient der weltweiten Vorherrschaft der Vereinigten Staaten«:<br /><br />»Die Nachahmung amerikanischer Vorbilder durchdringt schrittweise die ganze Welt und erzeugt damit ein angenehmeres Milieu der Ausübung einer indirekten und sich scheinbar in gegenseitigem Einverständnis vollziehenden amerikanischen Vorherrschaft. Und wie im Falle des innenpolitischen amerikanischen Systems gehört zu dieser Vorherrschaft eine komplexe Struktur ineinandergreifender Institutionen und Vorgehensweisen, die darauf abzielen, einen Konsens und unbedeutende Asymmetrien in Macht und Einfluss hervorzurufen.« (13)<br /><br />Bereits 1915 untersuchte der sogenannte Walsh-Ausschuss den Einfluss der philanthropischen Stiftungen und warnte, »die Macht des Reichtums könnte die demokratische Kultur und Politik überwältigen« (14). Der Schlussbericht der Walsh-Kommission »weist darauf hin, dass Stiftungen wahrscheinlich ihre eigene Ideologie in der Gesellschaft als gesellschaftliche Objektivität verfolgen« (15). In diesem Zusammenhang könnte man die Entwicklung der Bilderberg-Gruppe als einer internationalen Denkfabrik dahingehend verstehen, dass sie darauf abzielt, einen Konsens herzustellen und innerhalb der Elite die Ideologie zu verfestigen.<br /><br />»Auf ihrem ersten Treffen setzen sich die Bilderberger mit einem breiten Themenspektrum auseinander, das auch auf den folgenden Treffen im Zentrum der Diskussionen stand: Kommunismus und die Sowjetunion, abhängige Regionen und Völker in Übersee, Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Probleme sowie die europäische Integration und die Europäische Verteidigungsgemeinschaft.« (16)<br /><br />Praktisch jeder amerikanische Teilnehmer an den Bilderberger Treffen gehörte auch dem Council on Foreign Relations an. Zu den namhaften amerikanischen Mitgliedern der Bilderberg-Gruppe in den Anfangsjahren gehörten David Rockefeller, Dean Rusk, John J. McCloy, George McGhee, George Ball, Walt Whitman Rostow, McGeorge Bundy, Arthur Dean und Paul Nitze. Der Politikwissenschaftler Stephen Gill schrieb dazu: »Unter den Amerikanern waren die Netzwerke der Rockefeller-Interessen prominent vertreten.« (18)<br /><br />Natürlich blieben auch Rothschild-Interessen in der Bilderberger-Gruppe vertreten, wie sich unter anderem daran zeigt, dass Edmond de Rothschild Mitglied des Lenkungsausschusses war und Franco Bernabe, stellvertretender Chef von Rothschild Europe, derzeit diesem Gremium angehört (18), aber es scheint, als wären die Rockefeller-Interessen beherrschend. Nicht nur gehört David Rockefeller als einzige Einzelperson der Mitglieder-Beratungsgruppe dem Lenkungsausschuss an, auch langjährige enge Rockefeller-Vertraute waren Mitglieder dieses Gremiums und waren mit der Organisation verbunden. Dazu gehören etwa Sharon Percy Rockefeller, George Ball, ein langjähriges Führungsmitglied des Council on Foreign Relations, der Staatssekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten im Außenministerium unter Kennedy und Johnson war; Henry Kissinger, ein langjähriger Rockefeller-Berater und Verfechter einer amerikanischen imperialen Strategie; Zbigniew Brzezinski, zusammen mit David Rockefeller Mitbegründer der Trilateralen Kommission; Joseph E. Johnson, ein früherer hochrangiger Mitarbeiter des Außenministeriums und Präsident der Carnegie Endowment for International Peace; John J. McCloy, ehemaliger Vorsitzender des Council on Foreign Relations (sein Nachfolger wurde David Rockefeller) und ehemaliger Abteilungsleiter im Kriegsministerium sowie Vorstandschef der Bank Chase Manhattan (sein Nachfolger dort wurde ebenfalls David Rockefeller) und früherer Kurator der Rockefeller-Stiftung, Vorsitzender der Ford-Stiftung und Präsident der Weltbank; und James Wolfensohn, ehemaliger Weltbankpräsident und Treuhänder der Rockefeller-Stiftung.<br /><br />Ein derzeitiges Mitglied des Vorstandes, das nicht nur für die Kontinuität der Rockefeller-Interessen, sondern für den anhaltenden Einfluss und die Bedeutung der großen Stiftungen steht, ist Jessica T. Matthews. Sie ist Präsidentin der Carnegie Endowment for International Peace, die unter Zbigniew Brzezinski im Nationalen Sicherheitsrat und als »Senior Fellow« im Council on Foreign Relations tätig war (dem David Rockefeller immer noch als Ehrenvorsitzender verbunden bleibt). Zugleich gehört sie der Trilateralen Kommission an, ist Kuratorin der Rockefeller-Stiftung und sitzt im Vorstand der Brookings Institution, des Rockefeller-Brothers-Fonds und der Joyce-Stiftung.<br /><br />Die Bilderberg-Gruppe und die Europäische Union<br />Joseph Retinger, einer der Gründer der Bilderberg-Gruppe, gehört auch zu den ursprünglichen Architekten des europäischen Gemeinsamen Marktes und war ein führender Kopf der europäischen Integration. Bereits 1946 erklärte er vor dem Royal Institute of International Affairs (dem britischen Gegenstück und der Schwesterorganisation des Council on Foreign Relations), Europa müsse eine Föderale Union aufbauen und forderte die europäischen Länder auf, »Teile ihrer Souveränität aufzugeben«. Retinger gehört zu den Gründern der »Europäischen Bewegung«, einer Art Lobbyorganisation für den Aufbau eines föderalen Europas. Er organisierte die finanzielle Unterstützung für die Europäische Bewegung seitens einflussreicher amerikanischer Finanzinteressen wie etwa des Councils on Foreign Relations und den Rockefellers. (19) Wichtig ist noch der Hinweis, dass nach dem Zweiten Weltkrieg die finanzielle Unterstützung für den CFR von der Carnegie Corporation, der Ford-Stiftung und in besonderem Maße von der Rockefeller-Stiftung geleistet wurde. (20)<br /><br />Neben Retinger, dem Gründer der Bilderberg-Gruppe und der Europäischen Bewegung, ist noch ein anderer ideologischer Begründer der europäischen Integration zu nennen: Jean Monnet. Er gründete das Aktionskomitee für die Vereinigten Staaten von Europa (ACUE), eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die europäische Integration voranzutreiben. Er gehörte auch zu den stärksten Befürwortern der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, »Montanunion«), deren erster Präsident er war. Die EGKS war der Vorläufer der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). (21)<br /><br />Freigegebene Dokumente, die 2001 veröffentlicht wurden, zeigen, dass »die amerikanische Nachrichtendienstgemeinschaft in den 1950er- und 1960er-Jahren eine Kampagne durchführte, um einen Impuls für ein vereintes Europa zu geben. Die europäische Föderalistische Bewegung wurde direkt finanziert und gesteuert. (22) Aus den Dokumenten geht hervor, dass »Amerika hinter den Kulissen aggressiv darauf hinarbeitete, England in einen europäischen Staat hineinzudrängen. Eine Denkschrift vom 26. Juli 1950 gibt Anweisungen zu einer Kampagne für ein vollwertiges europäisches Parlament. Es ist von General William J. Donovan unterzeichnet, zu Kriegszeiten Chef des amerikanischen Office of Strategic Services (OSS), dem Vorläufer der CIA.« Des Weiteren heißt es: »Amerikas wichtigstes Werkzeug für die Beeinflussung der europäischen Agenda war das Amerikanische Komitee für ein Vereinigtes Europa, das 1948 gegründet wurde. Vorsitzender war Donovan, damals angeblich ein privater Rechtsanwalt … Stellvertretender Vorsitzender war Allen Dulles, der in den 1950er-Jahren CIA-Direktor wurde. Zum Vorstand gehörten Walter Bedell Smith, der erste CIA-Direktor, sowie zahlreiche weitere frühere OSS-Figuren und andere, die immer wieder einmal für die CIA tätig waren, und dann wieder nicht. Die Dokumente belegen, dass die ACUE die Europäische Bewegung, die wichtigste föderale Organisation in den Nachkriegsjahren, finanzierte … [Interessanterweise] wurden die Führer der Europäischen Bewegung – Retinger, der visionäre Robert Schuman und der frühere belgische Ministerpräsident Paul-Henri Spaak – von ihren amerikanischen Sponsoren wie Handlanger behandelt. Die amerikanische Rolle wurde als verdeckte Operation abgewickelt. Die ACUE-Gelder stammten von der Ford-Stiftung und der Rockefeller-Stiftung sowie von Geschäftskreisen, die über enge Verbindungen zur US-Regierung verfügten.« (23)<br /><br />Die Montanunion wurde 1951 gegründet und von Frankreich, Westdeutschland, Italien, Belgien und Luxemburg sowie den Niederlanden unterzeichnet. Vor Kurzem freigegebene Dokumente vom Bilderberger-Treffen zeigen, dass die »Europäische Einheit« eines der Hauptthemen war, und »die Diskussion die vorbehaltlose Unterstützung aller Vertreter der sechs Nationen der EKSG, die auf der Konferenz anwesend waren, bestätigte … Ein europäischer Redner zeigte sich über die Notwendigkeit, eine gemeinsame Währung einzurichten, besorgt und deutete an, aus seiner Sicht erfordere das auch die Bildung einer zentralen politischen Behörde … [Interessanterweise] bestätigte ein amerikanischer Teilnehmer, die Vereinigten Staaten hielten an ihrer enthusiastischen Unterstützung für die Idee der Integration fest, es gäbe aber deutliche Differenzen in Amerika, in welcher Form sich dieser Enthusiasmus ausdrücken solle. Ein weiterer amerikanischer Teilnehmer drängte seine europäischen Freunde, die Einigung Europas voranzutreiben, sich dabei aber weniger von ideologischen Überlegungen, sondern von praktischen Erwägungen leiten zu lassen. Zudem dränge die Zeit.« (24) Auf dem Bilderberger-Treffen 1955 einigte man sich darauf, als vorrangiges Ziel einen gemeinsamen europäischen Markt zu schaffen. (25)<br /><br />Zwei Jahre später, 1957, wurden die Römischen Verträge unterzeichnet, die die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ins Leben riefen, die später als Europäische Union (EU) bekannt wurde. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene weitere Verträge unterzeichnet, und weitere Länder schlossen sich der Gemeinschaft an. 1992 wurde dann der Maastrichter Vertrag unterzeichnet, der die Europäische Union begründete und den Euro schuf. 1994 folgte die Gründung des Europäischen Währungsinstituts, und vier Jahre später entstand die Europäische Zentralbank. Die Einführung des Euro erfolgte am 1. Januar 1999. Etienne Davignon, Vorsitzender der Bilderberg-Gruppe und ein früherer EU-Kommissar, bestätigte im März 2009, der Euro sei auf Bilderberg-Konferenzen diskutiert und geplant worden. (26)<br /><br />Die Europäische Verfassung (»Vertrag von Lissabon«) war ein Schritt in Richtung eines europäischen Superstaates, in Richtung der Einführung des Postens eines EU-Außenministers und mit ihr einer koordinierten europäischen Außenpolitik, wobei die EU den Sitz Großbritanniens im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen übernehmen und alle EU-Mitgliedsstaaten vertreten und sie dazu drängen sollte, »aktiv und uneingeschränkt« einer EU-Außenpolitik zu folgen. [Mit dem Lissabon-Vertrag] wurde auch ein Rahmen für eine gemeinsame EU-Verteidigungs- und Sicherheitspolitik geschaffen, entweder in Anlehnung oder getrennt von der NATO. Desgleichen rückte die Einrichtung eines EU-weiten Justizsystems näher, wobei die EU sogenannte »Mindeststandards für Delikte und Strafmaße festlegen« würde. Und man war einem gemeinsamen Asylrecht und einer gemeinsamen Einwanderungspolitik einen Schritt näher gekommen. Auf längere Sicht würde man der EU auch die Befugnis übergeben, »die Koordination der Wirtschafts- und Arbeitspolitik sicherzustellen«. EU-Recht wäre dann dem Recht der einzelnen Mitgliedsstaaten übergeordnet und machte so die Mitgliedsnationen eher zu Provinzen in einem zentralisierten föderalen Regierungssystems. (27)<br /><br />Die Verfassung wurde weitgehend von Valéry Giscard d’Estaing entworfen, der von 1974 bis 1981 französischer Staatspräsident war. Giscard d’Estaing ist – so ein Zufall – ebenfalls Mitglied der Bilderberger und der Trilateralen Kommission und ein enger Freund Henry Kissingers, mit dem zusammen er zahlreiche Abhandlungen verfasste.<br /><br />Der Lissabon-Vertrag trat am 1. Dezember 2009 in Kraft und schuf die Position des Präsidenten des Europarates, der die EU auf der weltpolitischen Bühne vertritt und den Europarat leitet, der über die politische Ausrichtung der EU entscheidet. Der erste EU-Ratspräsident wurde der frühere belgische Ministerpräsident Herman Van Rompuy. Am 12. November 2009 fand in kleinem Kreis ein Bilderberg-Treffen statt, das von Vicomte Etienne Davignon (dem Vorsitzenden der Bilderberg-Gruppe) geleitet wurde und an dem, »internationale politische Entscheidungsträger und Industrielle«, darunter auch Henry Kissinger, teilnahmen. Herman Van Rompuy »nahm an dem Bilderberger-Treffen teil und präsentierte sich dort als Kandidat für die Präsidentschaft. Er forderte ein neues Abgabensystem zur Finanzierung der EU, um so die immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen um den EU-Haushalt zu beenden« (28). Nach seiner Bestätigung als Präsident erklärte er in einer Rede: »Wir durchleben derzeit außerordentlich schwierige Zeiten: die Finanzkrise mit ihren dramatischen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Haushalte, die Klimakrise, die unser aller Überleben gefährdet, eine Periode der Beklemmung, der Unsicherheit und eines Vertrauensverlustes. Aber diese Probleme können durch eine gemeinsame Anstrengung in und zwischen unseren Ländern überwunden werden. 2009 ist mit der Gründung der G-20 inmitten der Finanzkrise zugleich das erste Jahr einer weltweiten Regierungsführung; die Klimakonferenz in Kopenhagen ist ein weiterer Schritt in Richtung eines globalen Managements unseres Planeten.« (29)<br /><br />Aus Informationen, die vom letzten Bilderberger-Treffen 2011 in der Schweiz durchsickerten, ist zu schließen, dass sich die Eurozone in einer massiven Krise befindet und die Mitglieder der Bilderberger verzweifelt bemüht sind, das Glashaus davor zu bewahren, in Scherben zu gehen. Auf dem diesjährigen Treffen war, wie der investigative Journalist Daniel Estulin, der sich seit Langem mit den Bilderbergern beschäftigt (und angeblich über Insiderquellen verfügt, die ihm Informationen über die Treffen zukommen lassen, die sich in der Vergangenheit als durchaus zutreffend erwiesen hatten), berichtet, die Lage in Griechenland eines der Hauptthemen. Der allgemeine Tenor war, die Lage dort werde sich wahrscheinlich noch verschlimmern, ein weiteres Rettungspaket müsste wohl geschnürt werden, die sozialen Unruhen werden anhalten und möglicherweise werde sogar der Euro aufgegeben. Die Probleme Griechenlands, Irlands und der weltweiten Wirtschaft im breiteren Sinn waren Gegenstand der diesjährigen Diskussionen. (30) Aus Griechenland war George Papaconstantinou, der griechische Finanzminister, neben verschiedenen Bankern und Geschäftsleuten, eingeladen worden. (31)<br /><br />Unter den einflussreichsten europäischen Schwergewichten, die an dem diesjährigen Treffen teilnahmen, befand sich der erste Präsident des Europarates Herman Van Rompuy, der nach einer Einladung zu einem privaten Bilderberg-Treffen im November 2009 zum Präsidenten ernannt worden war. Dort hatte er sich in einer Rede für eine EU-weite Steuer eingesetzt, die es der EU erlauben würde, über »ihre eigenen Ressourcen« zu verfügen und nicht mehr ausschließlich von den Mitgliedsländern abhängig zu sein. (32) Van Rompuy hatte bereits zuvor erklärt, »2009 sei das erste Jahr einer globalen Regierungsführung« und ist für die Bilderberger beileibe kein Überraschungsgast. Andere Teilnehmer in wichtigen EU-Positionen, die in diesem Jahr an dem Treffen teilnahmen, waren Joaquín Almunia, einer der Vizepräsidenten der EU-Kommission; Frans van Daele, Stabschef des Europaratspräsidenten; Neelie Kroes, eine Vizepräsidentin der Europa-Kommission, und natürlich der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet. (33)<br /><br />Wie bei jeder Zusammenkunft existiert eine offizielle Liste der Gäste, und dann gibt es noch diejenigen Teilnehmer, deren Namen in keiner offiziellen Verlautbarung auftauchen. In diesem Jahr gehörten einige Berichten zufolge der NATO-Generalsekretär Anders Rasmussen zu den Letzteren, was nicht überrascht, da der NATO-Generalsekretär praktisch bei allen Treffen anwesend ist; der spanische Ministerpräsident Jose Luis Zapatero; die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Mit-Vorsitzende der Bill-and-Melinda-Gates-Stiftung und frühere Vorstandschef von Microsoft, Bill Gates, sowie der scheidende amerikanische Vereidigungsminister Robert Gates. (34) Die britische Tageszeitung The Guardian berichtete, diese »inoffiziellen« Gäste seien auf der Konferenz erkannt worden oder hätten ihre Teilnahme »durchsickern« lassen. (35) Angela Merkel hatte Berichten zufolge bereits früher an verschiedenen Treffen teilgenommen, ihre jetzige Anwesenheit ist insofern keine große Überraschung. (36)<br /><br />Auf dem jüngsten Treffen diskutierten EU-Vertreter über die Notwendigkeit, dass die EU angesichts der massiven Wirtschaftskrise, der sich Europa und die Welt gegenübersehen, jetzt einen deutlichen Machtzuwachs benötige. Ohne diesen Machtzuwachs würden der Euro und die EU selbst wahrscheinlich zusammenbrechen; ein Szenario, das allem widerspräche, was die Bilderberger in ihrer 57-jährigen Geschichte zu erreichen versuchten. Einfach gesprochen ist es das Ziel, dass die EU sich selbst und ihre Mitgliedsnationen kontrollieren könnte, sodass sie Nationen dafür bestrafen kann, wenn sie gegen die Regeln verstoßen. Oder wie ein Bilderberger Berichten zufolge auf dem Treffen erklärte: »Wir bewegen uns auf eine tatsächliche [EU-]Wirtschaftsregierung zu.« (37) Diese Erklärung wurde zwar bisher von anderer Seite nicht bestätigt, aber aus den vorliegenden Veröffentlichungen lässt sich ableiten, dass verschiedene europäische Teilnehmer eine solche Erklärung durchaus abgegeben haben könnten.<br /><br />Vor dem Treffen hatte der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, erklärt: »Die Regierungen sollten darüber nachdenken, ein Finanzministerium für die 17 Nationen umfassende Währungsunion einzurichten, da der ganze Block mit der Krise aufgrund der Staatsverschuldung zu kämpfen habe.« Weiter fragte er: »Wäre es im wirtschaftlichen Bereich mit einem gemeinsamen Markt, einer gemeinsamen Währung und einer Zentralbank zu kühn, ein Finanzministerium für die Union ins Auge zu fassen?« In dieser Richtung weiterdenkend und in Übereinstimmung mit den Vorstellungen, die auf dem Treffen der Bilderberger in Bezug auf einen Machtzuwachs der EU geäußert worden waren, sagte Trichet weiter, er unterstütze die Idee, »der Europäischen Union ein Vetorecht gegen Haushaltsmaßnahmen der Länder, die ›erheblich vom rechten Wege abgekommen‹ sind, einzuräumen, auch wenn dies eine Änderung der Verträge erforderlich macht«. Ein solches Finanzministerium müsse, so Trichet, »in mindestens drei Bereichen direkte Zuständigkeiten erhalten«:<br /><br />»Dies schlösse ›erstens die Überwachung sowohl der Haushaltspolitik als auch der Wettbewerbspolitik‹ sowie ›direkte Zuständigkeiten‹ für Länder in haushaltspolitischer Schieflage ein, erklärte er. Dieses Ministerium würde alle für eine Regierung typischen Zuständigkeiten erhalten, soweit sie den integrierten Finanzsektor der EU beträfen, um auf diese Weise die vollständige Integration der Finanzdienstleistungen begleiten zu können und schlösse drittens die Vertretung der EU in internationalen Finanzinstitutionen ein.«(38)<br /><br />Im vergangenen Jahr hatte der belgische Ministerpräsident Yves Leterme die Idee einer »Europäischen Wirtschaftsregierung« bereits unterstützt:<br /><br />»Die Idee einer gestärkten Wirtschaftsregierung liegt jetzt auf dem Tisch und wird Fortschritte machen. Am Ende wird die Europäische Schulden-Behörde oder etwas Ähnliches Wirklichkeit sein. Ich bin davon überzeugt. Es geht um die Finanzstabilität Europas – und nicht um eine ideologische Debatte über Föderalismus. Ich selbst bin Föderalist. Aber weitere Integration und tiefere Integration bilden einfach die logischen Konsequenzen, wenn man eine Einheitswährung eingeführt hat.« (39)<br /><br />Diese Haltung ist mit Sicherheit keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass Herman Van Rompuy, diesjähriger Teilnehmer am Bilderberg-Treffen und EU-Ratspräsident sowie eingefleischter Verfechter einer »Wirtschaftsregierung« und »globaler Regierungsführung«, Letermes Vorgänger in Belgien war. Diese Pläne einer »Wirtschaftsregierung« bedürfen zu ihrer Umsetzung allerdings sowohl Frankreichs als auch Deutschlands, was wiederum die Anwesenheit Merkels auf der Konferenz erklären könnte. Im Herbst 2010 veröffentlichten die deutsche und die französische Regierung einen Entwurf, der »die finanzpolitische Koordination in der die EU stärken« würde. Dieser Plan, so sieht es das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel, »fordert eine verstärkte Überwachung der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Mitgliedsstaaten, damit frühzeitig gehandelt werden könnte, sollten Probleme auftreten«. Der Luxemburger Ministerpräsident Jean-Claude Juncker erklärte als Reaktion auf diesen Plan: »Wir brauchen eine europäische Wirtschaftsregierung, um die Koordination der Wirtschaftspolitik in der Eurozone zu stärken.« (40) Im Dezember 2010 hatte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble gesagt, dass »es in zehn Jahren eine Struktur geben wird, die sehr viel stärker mit dem übereinstimmt, was man als politische Union bezeichnet« (41).<br /><br />In der deutschen Presse wurde bereits Anfang 2011 berichtet, Deutschland und Frankreich seien sich hinsichtlich verschiedener Aspekte einer solchen »Wirtschaftsregierung« uneinig. Aber, so erklärte Merkel, »wir diskutieren offensichtlich schon lange über das Thema einer Wirtschaftsregierung«. Und: »Unsere derzeitigen Vorstellungen stellen einen weiteren Schritt in diese Richtung dar.« Die unterschiedlichen Auffassungen zwischen den beiden Herangehensweisen betreffen im Wesentlichen folgende Punkte:<br /><br />»Frankreich zöge es vor, wenn der Europarat, der aus den Staats- und Regierungschefs der EU Mitgliedsländer besteht, in einer Art Wirtschaftsregierung umgewandelt würde. Da zu Anfang nur Mitgliedsländer der Eurozone beteiligt wären, bezeichnete die französische Finanzministerin [und Teilnehmerinnen an vergangenen Bilderberg-Konferenzen] Christine Lagarde das Projekt ›16plus‹.<br /><br />Die Deutschen setzten ganz andere Schwerpunkte. Sie zögen es vor, wenn der derzeitige Rettungsfonds 2013 durch den sogenannten Europäischen Stabilitätsmechanismus ersetzt würde. Nach dieser Vereinbarung müssten sich in Finanznot befindliche Länder als Gegenleistung für jegliche Hilfsleistungen einem strikten Sparzwang unterwerfen.« (42)<br /><br />Derzeitiger Präsident der italienischen Zentralbank ist Mario Draghi, der auch dem Vorstand der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ – die Zentralbank der Zentralbanken weltweit) angehört. In einem Interview, das im März 2010 auf der Internetseite der BIZ veröffentlicht wurde, erklärte Draghi, als Reaktion auf die Griechenlandkrise »brauchen wir in der Eurozone eine stärkere wirtschaftliche Regelung und Steuerung, die für besser koordinierte Strukturreformen und mehr Disziplin sorgt« (43). Draghi nahm bereits im Jahr 2009 an der Konferenz der Bilderberggruppe teil. (44) Vor diesem Hintergrund überrascht es wenig, dass Mario Draghi von den Finanzministern der Eurozone als Nachfolger des jetzigen europäischen Zentralbankchefs Jean-Claude Trichet vorgesehen ist, der im Oktober 2011 planmäßig aus seinem Amt ausscheiden wird. (45)<br /><br />Mit Sicherheit wird das Ziel einer europäischen Wirtschaftsregierung auch in den kommenden Jahren weiterhin verfolgt werden, besonders angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise. Dominique Strauss-Kahn, der frühere geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) und langjähriger Teilnehmer an Bilderberger-Konferenzen, erklärte kurzerhand die »Krise zu einer Chance« (46). Die Bilderberger sind zwar keineswegs allmächtig, werden aber alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Zusammenbruch des Euro oder das Scheitern der Europäischen Union zu verhindern. Schließlich war für die Bilderberger seit ihrer Gründung die europäische Integration eines ihrer zentralen Ziele. In einer offiziellen Biografie des Bilderberg-Gründers und langjährigen Vorsitzenden Hans Bernhard wurde die Bilderberg-Gruppe als der »Geburtsort der Europäischen Gemeinschaft« bezeichnet. (47)<br /><br />Regimewechsel beim IWF<br />Die französische Finanzministerin Christine Lagarde, die eine Schlüsselrolle in dem Prozess zum Entwurf und Vorschlag einer »europäischen Wirtschaftsregierung« spielte, gilt auch als aussichtsreichste Kandidatin für die Funktion des Geschäftsführenden Direktors des Internationalen Währungsfonds IWF. Der IWF-Direktor nimmt immer an den Konferenzen der Bilderberger teil. Dieses Jahr bildet eine Ausnahme, da sich der scheidende Direktor Dominique Strauss-Kahn in New York einer Anklage wegen sexueller Belästigung gegenübersieht. Diese wichtige Funktion ist in der Regel denjenigen vorbehalten, die mindestens an einer Konferenz der Bilderberger teilgenommen haben. Das Rennen ist zwar noch offen, aber es lohnt sich der Hinweis, dass Christine Lagarde 2009 an der Bilderberger-Konferenz teilnahm. (48) Macht sie das schon zur Gewinnerin, oder könnte es in naher Zukunft doch noch eine Überraschung geben?<br /><br />Welchen Platz nimmt China in der Neuen Weltordnung ein?<br />Der Bericht des investigativen Journalisten Daniel Estulin über die diesjährige Konferenz, der auf Insiderquellen beruht, weist darauf hin, dass ausführlich über die Rolle und Bedeutung Chinas diskutiert wurde, was weniger überrascht, da das Thema seit einigen Jahren immer wieder auf der Tagesordnung stand. China wurde im Zusammenhang mit Pakistan zum Thema, da China immer mehr zum engsten wirtschaftlichen und strategischen Verbündeten Pakistans wird. Dieser Trend verstärkte sich, da Amerika den Afghanistankrieg immer mehr auch ins benachbarte Pakistan verlagert. China ist auch in Afrika ein wichtiger Akteur und bedroht dort die westliche Vorherrschaft über den Kontinent, die vor allen Dingen über die Weltbank und den IWF ausgeübt wird. Aber viel wichtiger noch ist, und das steht durchaus im Zusammenhang mit der Rolle Chinas in Pakistan und Afrika, dass China zum größten wirtschaftlichen Konkurrenten der Vereinigten Staaten weltweit geworden ist. Erst vor Kurzem räumte der IWF sogar ein, dass die chinesische Wirtschaft vermutlich 2016 die der Vereinigten Staaten übertreffen werde. Die Bilderberger widmen diesem Thema nicht nur aufgrund wirtschaftlich-finanzieller Überlegungen ihre Aufmerksamkeit, hier geht es um eine massive geopolitische Veränderung in der Welt: »Die wichtigste Sache der heutigen Zeit« (49).<br /><br />Die Diskussion über China in diesem Jahr war deshalb einzigartig, weil diesmal erstmalig überhaupt zwei Vertreter Chinas anwesend waren: Huang Yiping, ein bekannter Wirtschaftsprofessor an der Universität von Beijing (der chinesischen Harvard-Universität), und die stellvertretende Außenministerin Fu Ying. (50) Dies ist sehr ungewöhnlich und ein Beleg für die Bedeutung der anstehenden Diskussion, wenn man bedenkt, dass die Bilderberger eine ausschließlich europäische und nordamerikanische Organisation sind, und die Europäer in der Vergangenheit, als die Bilderberg-Mitglieder David Rockefeller und Zbigniew Brzezinski 1972 vorschlugen, Japan solle aufgenommen werden, diesen Vorschlag zurückgewiesen. Stattdessen wurde 1973 dann die Trilaterale Kommission begründet, um die Eliten Westeuropas, Nordamerikas und Japans zu integrieren. Die Trilaterale Kommission erweiterte die japanische Sektion der Gruppe in eine »Pazifisch-asiatische Gruppe«, um nicht nur Japan, sondern auch Südkorea, Australien, Neuseeland, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur und Thailand einzuschließen.<br /><br />Im Jahr 2009 wurde der G20 dann die Aufgabe übertragen, die »globale Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen«. Dazu wurden auch die »aufstrebenden« Wirtschaftsgiganten China und Indien einbezogen. Dies markierte mit den Worten des Bilderberg-Mitglieds Jean-Claude Trichet »das Auftreten der G20 als die ›erste Adresse‹ für globale wirtschaftliche Regelung und Steuerung« (51). Das gleiche Jahr hatte bereits der neu ernannte Präsident des Europarates, Herman Van Rompuy, zum »ersten Jahr weltweiter Regierungsführung« erklärt. Es überrascht daher nicht, dass China und Indien ebenfalls 2009 als offizielle Mitglieder in die Trilaterale Kommission eingeladen wurden. (52) Dies bedeutet für Indien und besonders für China größeren Einfluss in globalen Angelegenheiten, und die Beteiligung an den Bilderberg-Konferenzen betont das Ziel, China von den etablierten Institutionen, Ideologien und dem System globaler Macht nicht zu entfremden, sondern vielmehr in dieses System vollständig zu integrieren. Die globale Elite, die vielleicht am besten durch die Bilderberg-Gruppe verkörpert wird, will den Zusammenbruch des amerikanischen Weltreiches und den Aufstieg einer neuen Hegemonialmacht verhindern. Stattdessen schwebt ihr vor, den Zusammenbruch der amerikanischen Vorherrschaft dazu zu nutzen, ein völlig neues System globaler Regierungsführung zu errichten. Um dieses »große Ziel« zu erreichen, ist die Beteiligung Chinas unerlässlich, und da die Bilderberger seit Langem die Ideologie einer »globalen Regierungsführung« befürworten, wundert es nicht, dass China eingeladen wurde. Es überrascht vielleicht, dass es so lange gedauert hat.<br /><br />Sind die Bilderberger dabei, eine Weltregierung aufzubauen?<br />Jon Ronson schrieb für den Guardian einen Artikel, für den es ihm gelang, verschiedene wichtige Mitglieder der Bilderberg-Gruppe zu interviewen. Daraus machte er ein Exposé über die Organisation, in dem er versuchte, den »Verschwörungstheorien« im Umkreis der Geheimniskrämerei im Zusammenhang mit den Konferenzen der Gruppe den Boden zu entziehen. Dennoch gelang es ihm, in seinen Gesprächen wichtige Informationen, die die soziale Bedeutung der Gruppe betreffen, ans Licht zu bringen. Ronson versuchte auch, einen Gesprächstermin mit David Rockefeller zu erhalten, landete aber dann doch nur beim Pressesekretär, der Ronson gegenüber erklärte, David Rockefeller hätte die »Verschwörungstheorien« über Rockefeller im Besonderen und »global agierende Denkfabriken« wie die Bilderberger im Allgemeinen einfach satt. »Rockefeller sei zu dem Schluss gekommen, dass es hier um eine Auseinandersetzung zwischen rationalem und die irrationalem Denken gehe. Rationale Menschen bevorzugen Globalisierung. Irrationale Menschen zögen Nationalismus vor.« (53)<br /><br />Ronson lehnt zwar die »Verschwörungstheorien« ab, denen zufolge die Bilderberger »die Welt regieren«, aber er schildert, dass die Bilderberger, mit denen er gesprochen hat, einräumten, dass »internationale Angelegenheiten von Zeit zu Zeit von diesen Gesprächen beeinflusst« worden seien. Denis Healy, 30 Jahr lang Mitglied des Lenkungsausschusses, erklärte pointiert:<br /><br />»Zu behaupten, wir strebten nach einer Eine-Welt-Regierung, ist übertrieben, aber nicht gänzlich unfair. Wir in Bilderberg erkannten damals, dass wir uns nicht auf ewig gegenseitig für nichts bekämpfen und Menschen töten und Millionen heimatlos machen könnten. Wir waren der Überzeugung, dass eine einzige Gemeinschaft in der ganzen Welt eine gute Sache wäre … Bilderberg ist eine Möglichkeit, Politiker, Industrielle, Finanziers und Journalisten zusammenzubringen. Politik sollte auch die Menschen einbeziehen, die keine Politiker sind. Wir sind daran interessiert, jüngere Politiker, deren Stern im Steigen begriffen ist, einzubeziehen und sie mit Finanzleuten und Industriellen zusammenzubringen, die ihnen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse vermitteln können. Dies erhöht die Chance, eine sensible globale Politik zu betreiben.« (54)<br /><br />Der frühere Herausgeber des Observer, Will Hutton, in der Vergangenheit selbst Gast auf Bilderberg-Konferenzen, bezeichnete die Gruppe einmal mit dem berühmt gewordenen Begriff »Hohepriester der Globalisierung« (55) Hutton sagte, die Leute würden »Teil dieser Netzwerke, um die Art und Weise zu beeinflussen, wie die Welt funktioniert« und um, wie er es nannte, in der Politik »ein gemeinsames Verständnis auf internationaler Ebene« zu erreichen. Der Vorsitzende der Bilderberg-Gruppe, Vicomte Etienne Davignon, erklärte: »Ich bin nicht der Ansicht, dass wir eine weltweit regierende Klasse sind, denn ich glaube nicht, dass es so etwas gibt. Meiner Ansicht nach geht es nur um Menschen mit Einfluss, die daran interessiert sind, mit anderen ebenfalls einflussreichen Menschen ins Gespräch zu kommen.« (56)<br /><br />Der Psychologie- und Soziologieprofessor G. William Domhoff von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz hat sich mit der Bilderberg-Gruppe auseinandergesetzt. In einem Interview wies er die Auffassung zurück, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Gruppen wie dieser falle ins Gebiet der Verschwörungstheorie. Ihm gehe es darum, zu erforschen, wie »Eliten versuchen, einen Konsens zu erreichen. Dies geschieht durch solche öffentlich wahrnehmbaren Organisationen wie Unternehmensvorstände und Netzwerke zur politischen Planung, mit denen man sich genau auseinandersetzen kann und über die in den Medien zumindest halbwegs korrekt berichtet wird.« (57)<br /><br />Die Bilderberger gehören seit Langem schon zu den Befürwortern globaler Lenkung und Steuerung und »globaler Regierung«. Und »Krisen« eignen sich wunderbar dazu, ihre Ziele voranzutreiben. Die Krise in Griechenland hat die Rufe nach einer »europäischen Wirtschaftsregierung« lauter werden lassen, ein Konzept, das schon viel länger existiert, als Griechenland in der Krise steckt. Gleiches gilt für die weltweite Wirtschaftskrise, die ebenfalls als Entschuldigung dafür herhalten muss, jetzt verstärkt eine »globale wirtschaftliche Regierungsführung« zu fordern. Der frühere IWF-Direktor Dominique Strauss Kahn erklärte im Mai 2010, die »Krise ist eine Chance« und forderte eine neue Weltwährung, die durch eine Weltzentralbank mit einer stabilen Regierungsführung und institutionellen Eigenschaften herausgegeben werden sollte. Und diese Weltzentralbank sollte zugleich als Kreditgeber der letzten Instanz dienen. Aber, so fügte er hinzu, »ich fürchte, wir sind immer noch sehr weit von diesem Niveau weltweiter Zusammenarbeit entfernt« (58). Dies könnte sich ändern, sollte die Welt noch tiefer in den wirtschaftlichen und finanziellen Abgrund stürzen, was nach Ansicht einiger Wirtschaftsbeobachter bereits der Fall ist.<br /><br />Nach dem G20-Gipfel im April 2009 wurden Pläne angekündigt, »eine neue, weltweit akzeptierte Währung einzuführen, die den Dollar als Leitreservewährung ablösen solle«. Unter Punkt 19 des G20-Abschluss-Kommuniques heißt es: »Wir stimmen darin überein, eine allgemeine Umlage von SZR zu unterstützen, über die 250 Mrd. Dollar (oder 170 Mrd. Pfund) in die Weltwirtschaft hineingepumpt werden sollen, um so die weltweite Liquidität zu erhöhen.« Bei den SZR oder Sonderziehungsrechten handelt es sich um eine »künstliche Papierwährung, die vom IWF herausgegeben wird«. Der britische Telegraph berichtete: »Die Führer der G20 haben den IWF bevollmächtigt, Geld zu schaffen und damit begonnen, über den Weg einer globalen ›Quantitativen Lockerung‹ die Geldmenge zu erhöhen. Damit bringen sie praktisch eine Weltwährung ins Spiel, die sich jeglicher Kontrolle durch eine gewählte Körperschaft entzieht.« (59) Und die Washington Post meldete, der IWF sei dazu bereit, sich in »wahrhaftige Vereinten Nationen der weltweiten Wirtschaft« zu verwandeln:<br /><br />»Der Fonds verfügte über eine deutlich ausgeweitete Befugnis, als globaler Banker gegenüber reichen und armen Regierungen aufzutreten. Und ausgestattet mit einer höheren Flexibilität, sein eigenes Geld zu drucken, wäre er in der Lage, auf eine Weise Liquidität in die Märkte zu pumpen, die bisher nur größere Zentralbanken, einschließlich der amerikanischen Federal Reserve, vorbehalten war … Der IWF wird aller Wahrscheinlichkeit nach eine führende Rolle in der Lenkung der Weltwirtschaft einnehmen. Als Folge wird Washington zum Machtzentrum der weltweiten Finanzpolitik werden, so wie New York durch die Vereinten Nationen zum Weltzentrum der Diplomatie wurde.« (60)<br /><br />Auch wenn der IWF an die vorderste Front der weltweiten Währungs- und Finanzauseinandersetzungen gestellt wurde, bleibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich die wirkliche Autorität in Fragen der »weltweiten Regierungsführung« im Allgemeinen. 2009 hieß es im IWF-Magazin Finance and Developement: »Die 1930 gegründete Bank für Internationalen Zahlungsausgleich bildet das bedeutendste und älteste Zentrum für die Koordination von Vereinbarungen zur weltweiten Regelung und Steuerung.« (61) Und der Chef der Europäischen Zentralbank und langjährige Teilnehmer an Bilderberg-Konferenzen erläuterte in einer Rede vor dem Council on Foreign Relations im April 2010: » … die bedeutende Verwandlung globaler Regierungsführung, die wir derzeit vollziehen, lässt sich durch drei Beispiele illustrieren«:<br /><br />»Erstens, die G20 entwickelt sich zur wichtigsten Institution für weltweite wirtschaftliche Regierungsführung auf der Ebene von Ministern, Gouverneuren und Staats- oder Regierungschefs. Zweitens, der Ausbau des Global Economy Meetings (GEM) der Zentralbankgouverneure unter der Federführung der BIZ zur wichtigsten Gruppe für die Steuerung und Regelung der Zusammenarbeit der Zentralbanken. Und drittens, die Ausweitung der Mitgliedschaft im Financial Stability Board, um alle für das System wichtigen aufstrebenden Volkswirtschaften einzubeziehen.« (62)<br /><br />Am Ende seiner Rede betonte Trichet, globale Regelung und Steuerung seien essenziell wichtig, um die Belastbarkeit des weltweiten Finanzsystems entscheidend zu verbessern. (63) Im darauf folgenden Monat sprach Trichet vor der koreanischen Zentralbank und erklärte dort, die Zusammenarbeit der Zentralbanken sei »Teil einer allgemeineren Entwicklung, die das Konzept der ›Global Governance‹ verändert«. Diese Veränderung sei durch die globale Finanzkrise noch beschleunigt worden. Es sei daher nicht verwunderlich, dass »die Krise zu einem besseren Verständnis ihrer wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung und der Notwendigkeit einer vollständigen Integration in eine weltweite Steuerung und Regelung« geführt habe. Und wieder bezeichnete Trichet die BIZ und ihre »unterschiedlichen Foren« wie das GEM und das Financial Stability Board als die »wichtigsten Kanäle« der Zusammenarbeit der Zentralbanken. (64)<br /><br />(Für weitere Informationen zu »Global Government« und zur weltweiten Wirtschaftskrise siehe auch: Andrew Gavin Marshall, »›Crisis is an Opportunity‹: Engineering a Global Depression to Create a Global Government«, in: Global Research, 26. Oktober 2010.)<br /><br />Rockefellers Traum<br />Am vergangenen Wochenende feierte David Rockefeller auf dem Bilderberger-Treffen seinen 96. Geburtstag. Er ist einer der wenigen, wenn nicht sogar der einzige noch lebende der ursprünglichen Gründer des Jahres 1954. Wenn die Bilderberger die »Hohepriester der Globalisierung« sind, ist David Rockefeller der »Papst«.<br /><br />James Wolfensohn verkörpert die Bedeutung der Rockefellers nicht nur für Amerika, sondern für den gesamten Prozess der Globalisierung. Der Australier James D. Wolfensohn war zwischen 1995 und 2005 Präsident der Weltbank und gründete und leitete danach sein eigenes Unternehmen – Wolfensohn & Company LLC. Er gehörte viele Jahre dem Lenkungsausschuss der Bilderberger an und war Ehrenkurator der Rockefeller-Stiftung und ist Mitglied des Council on Foreign Relations. Wolfensohns Vater Hyman arbeitete für James Armand de Rothschild aus der Rothschild-Bankendynastie, nach dem er benannt wurde. Sein Vater brachte ihm bei, die Beziehungen zu »Mentoren, Freunden und einflussreichen Kontakten« zu pflegen. (65) Wolfensohn legte in der Finanzwelt eine steile Karriere hin, und so wie sein Vater im Dienste der Rotschilds gestanden hatte, der mächtigsten Familie des 19. Jahrhunderts, arbeitete James Wolfensohn in den Diensten der Rockefellers, die man mit einiger Berechtigung zur einflussreichsten Familie des 20. Jahrhunderts erklären könnte. Anlässlich des 90. Geburtstages von David Rockefeller erklärte Wolfensohn in einer Rede vor dem Council on Foreign Relations:<br /><br />»David Rockefeller ist wahrscheinlich die Person, die den stärksten Einfluss auf mein Berufsleben in diesem Land hatte und ich bin darüber nachträglich sehr glücklich. Er traf mich erstmals 1957 oder 1958 an der Harvard Business School … Wenn wir [zu Beginn des 20. Jahrhunderts] auf die Welt blickten, entschied eine Familie, die Familie Rockefeller, dass diese Probleme nicht nur nationale Probleme der USA seien und sich nicht nur allein auf die reichen Länder bezögen. Damals gründete Davids Großvater, ein außerordentliches und verblüffendes Ereignis, die Rockefeller-Stiftung, die das Ziel verfolgte, die Dinge aus einer globalen Sicht zu betrachten.<br /><br />… In den vergangenen 100 Jahren hat die Familie Rockefeller auf eine Weise ihren Beitrag geleistet, der die Entwicklung in dieser Zeit außerordentlich vorangebracht hat und diese Themen, mit denen ich zu tun hatte, in den Mittelpunkt rückte. Man kann fairerweise sagen, dass es keine andere Familie gab, deren Einfluss im Zusammenhang mit der Globalisierung und dem ganzen Problem, die Fragen anzusprechen, die heute in gewisser Weise immer noch vor uns liegen, größer war, als der der Rockefellers. Und dafür und für Deinen eigenen Beitrag dazu, diese Dinge auf Deine Weise voranzubringen, sind wir Dir, David, sehr dankbar.« (66)<br /><br />David Rockefeller selbst war da sehr viel weniger bescheiden (aber vielleicht ehrlicher), was seine Einschätzung der Bedeutung seiner Familie und seiner eigenen Rolle bei der Gestaltung der Welt anging. In seinen 2010 erschienenen Memoiren schreibt er:<br /><br />»Seit mehr als einem Jahrhundert haben politische Extremisten von beiden Seiten des Spektrums breit veröffentlichte Vorfälle wie meinen Zusammenstoß mit Fidel Castro dazu benutzt, die Familie Rockefeller wegen ihres übermäßigen Einflusses, den wir ihrer Ansicht nach in den amerikanischen politischen und wirtschaftlichen Institutionen ausüben, anzugreifen. Einige sind überzeugt, wir seien Teil einer geheimen Verschwörung, die gegen die besten Interessen der Vereinigten Staaten arbeitet, und sie bezeichnen meine Familie und mich als ›Internationalisten‹ und werfen ihr vor, sich mit anderen auf der ganzen Welt verschworen zu haben, integralere weltweite politische und wirtschaftliche Strukturen aufzubauen – eine Eine Welt, wenn man so will. Wenn das der Vorwurf sein sollte, bekenne ich mich schuldig, und ich bin stolz darauf.« (67)<br /><br />Und als wäre dieses Eingeständnis noch nicht genug, legte David Rockefeller auf einem Treffen der Bilderberger 1991 noch nach:<br /><br />»Wir sind der Washington Post, der New York Times, dem Times Magazine und vielen andere wichtigen Publikationen, deren Direktoren an unseren Treffen teilgenommen haben und sich an ihr Versprechen der Diskretion seit mehr als 40 Jahren hielten, sehr dankbar. Es wäre uns unmöglich gewesen, unseren Plan der Welt so zu entwickeln, wenn wir in jenen Jahren dem Licht der Weltöffentlichkeit ausgesetzt gewesen wären. Aber die Welt ist [heute] entwickelter und bereit, sich auf den Weg zu einer Weltregierung zu machen. Die supranationale Souveränität einer geistigen Elite und der Weltbanker ist sicherlich der nationalen Selbstbestimmung vorzuziehen, wie sie in den vergangenen Jahrhunderten praktiziert wurde.« (68)<br /><br />Na denn, herzlichen Glückwunsch David Rockefeller! Aber es tut mir leid (oder eigentlich gar nicht leid) sagen zu müssen, dass, auch wenn die etablierten Medien »ihr Diskretionsversprechen gehalten haben«, die neuen Medien, die alternativen Medien, dies nicht getan haben. Und wie Sie selbst sagten: »Es wäre uns unmöglich gewesen, unseren Plan der Welt so zu entwickeln, wenn wir in jenen Jahren dem Licht der Weltöffentlichkeit ausgesetzt gewesen wären.« Jetzt scheint es, dass das »Licht der Öffentlichkeit« nun genau auf Ihren Plan der Welt leuchtet – und es damit schwieriger wird, ihn durchzusetzen. Die Welt ist in der Tat weiter entwickelt, aber nicht weil sie nun für Ihren Plan reif wäre, sondern weil sie dabei ist, ihn zurückzuweisen. Sicherlich ist nationale Souveränität nicht immer unproblematisch, und ich halte sie keineswegs für ein »Ideal«, aber die »supranationale Souveränität einer geistigen Elite und der Weltbanker« gehört zum Schlimmsten, was man sich denken kann. Als Geburtstagsgeschenk für Sie, Herr Rockefeller, verspreche ich (und ich bin sicher, dass ich hier für weit mehr Menschen spreche als nur mich selbst), dass ich weiterhin Ihre »Pläne für die Welt« offenlegen werde, damit Ihr Traum – und unser Albtraum – niemals wahr wird. Das Licht wird leuchten, und in gebührender Zeit werden die Menschen bereit sein, diesem Weg zu folgen.<br /><br />__________<br /><br />Anmerkungen:<br /><br /> <br /><br />(1) Jon Ronson, »Who pulls the strings?« (Teil 3), in: The Guardian, 10. März 2001, <br />http://www.guardian.co.uk/books/2001/mar/10/extract1.<br /><br />(2) »Informal forum or global conspiracy?«, in: CBC News Online, 13. Juni 2006, <br />http://www.cbc.ca/news/background/bilderberg-group/.<br /><br />(3) Holly Sklar (Hrg.), Trilateralism: The Trilateral Commission and Elite Planning for World Management, 1980, S. 161–171.<br /><br />(4) Glen McGregor, »Secretive power brokers meeting coming to Ottawa?«, in: Ottawa Citizen, 24. Mai 2006, http://www.canada.com/topics/news/world/story.html?id=ff614eb8-02cc-41a3-a42d-30642def1421&k=62840.<br /><br />(5) Stephen Gill, American Hegemony and the Trilateral Commission, New York 1990, S. 129.<br /><br />(6) Bruno Waterfield, »Dutch Prince Bernhard ›was member of Nazi party‹«, in: The Telegraph, 5. März 2010,<br />http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/netherlands/7377402/Dutch-Prince-Bernhard-was-member-of-Nazi-party.html.<br /><br />(7) Joan Roelofs, Foundations and Public Policy: The Mask of Pluralism, New York 2003, S. 52.<br /><br />(8) Robert F. Arnove (Hgb.), Philanthropy and Cultural Imperialism: The Foundations at Home and Abroad, Boston 1980, S. 1.<br /><br />(9) Inderjeet Parmar, »›To Relate Knowledge and Action‹: The Impact of the Rockefeller Foundation on Foreign Policy Thinking During America’s Rise to Globalism 1939–1945«, in: Minerva, Vol. 40, 2002, S. 246.<br /><br />(10) Ibid, S. 247.<br /><br />(11) Robert F. Arnove, a.a.O, S. 319.<br /><br />(12) Joan Roelofs, »Foundations and Collaboration«, in: Critical Sociology, Vol. 33, 2007, S. 480.<br /><br />(13) Ibid, S. 481.<br /><br />(14) Ibid, S. 483.<br /><br />(15) Erkki Berndtson, »Review Essay: Power of Foundations and the American Ideology«, in: Critical Sociology, Vol. 33, 2007, S. 580.<br /><br />(16) Joan Roelofs, Foundations and Public Policy, a.a.O., S. 52.<br /><br />(17) Stephen Gill, a.a.O., S. 131–132.<br /><br />(18) Bilderberg Meetings, Former Steering Committee Members, BilderbergMeetings.org,<br />http://bilderbergmeetings.org/former-steering-committee-members.html; Steering Committee,<br />http://bilderbergmeetings.org/governance.html.<br /><br />(19) Holly Sklar (Hrsg.), a.a.O., S. 161–162.<br /><br />(20) CFR, »The First Transformation. CFR History«, <br />http://www.cfr.org/about/history/cfr/first_transformation.html.<br /><br />(21) William F. Jasper, »Rogues’ gallery of EU founders«, in: The New American, 12. Juli 2004, <br />http://findarticles.com/p/articles/mi_m0JZS/is_14_20/ai_n25093084/pg_1?tag=artBody;col1.<br /><br />(22) Ambrose Evans-Pritchard, »Euro-federalists financed by US spy chiefs«, in: The Telegraph, 19. Juni 2001, <br />http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/1356047/Euro-federalists-financed-by-US-spy-chiefs.html.<br /><br />(23) Ibid.<br /><br />(24) Bilderberg Group, GARMISCH-PARTENKIRCHEN CONFERENCE. The Bilderberg Group: (23–25) September 1955, S. 7,<br /><br />http://wikileaks.org/leak/bilderberg-meetings-report-1955.pdf.<br /><br />(25) »Who are these Bilderbergers and what do they do?«, in: The Sunday Herald, 30. Mai1999, http://findarticles.com/p/articles/mi_qn4156/is_19990530/ai_n13939252.<br /><br />(26) Andrew Rettman, »›Jury’s out’ on future of Europe‹, EU doyen says«, in: EU Observer, 16. März 2009, http://euobserver.com/9/27778.<br /><br />(27) »EU Constitution – the main points«, in: The Daily Mail, 19. Juni 2004,<br />http://www.dailymail.co.uk/news/article-307249/EU-Constitution--main-points.html.<br /><br />(28) Ian Traynor, »Who speaks for Europe? Criticism of ›shambolic‹ process to fill key jobs«, in: The Guardian, 17. November 2009,<br />http://www.guardian.co.uk/world/2009/nov/17/top-european-job-selection-process.<br /><br />(29) Herman Van Rompuy, »Speech Upon Accepting the EU Presidency«, in: BBC News, 22. November 2009, http://www.youtube.com/watch?v=pzm_R3YBgPg.<br /><br />(30) Daniel Estulin, »Bilderberg Report 2011«, in: DanielEstulin.com, 14. Juni 2011, <br />http://www.danielestulin.com/2011/06/13/bilderberg-report-2011-informe-club-bilderberg-2011/.<br /><br />(31) Bilderberg Meetings, Bilderberg 2011: List of Participants, in: BilderbergMeetings.org, Juni 2011: <br />http://bilderbergmeetings.org/participants_2011.html<br /><br />(32) Bruno Waterfield, »EU Presidency candidate Herman Van Rompuy calls for new taxes«, in: The Telegraph, 16. November 2009,<br />http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/eu/6582837/EU-Presidency-candidate-Herman-Van-Rompuy-calls-for-new-taxes.html.<br /><br />(33) Bilderberg Meetings, Bilderberg 2011: List of Participants, in: BilderbergMeetings.org, Juni 2011,<br />http://bilderbergmeetings.org/participants_2011.html.<br /><br />(34) »Exclusive: Unnamed Bilderberg Attendees Revealed, Gates Violates Logan Act«, in: Prison Planet, 11. Juni 2011:<br />http://www.prisonplanet.com/exclusive-unnamed-bilderberg-attendees-revealed.html.<br /><br />(35) Charlie Skelton, »Bilderberg 2011: The opposition steps up«, in: The Guardian, 11. Juni 2011: <br />http://www.guardian.co.uk/world/blog/2011/jun/11/bilderberg-switzerland.<br /><br />(36) »World’s Powerful Bilderberg Group Meets In St Moritz«, in: EurasiaReview, 9. Juni2011,<br />http://www.eurasiareview.com/worlds-powerful-bilderberg-group-meets-in-st-moritz-09062011/.<br /><br />(37) Daniel Estulin, »Bilderberg Report 2011«, a.a.O.<br /><br />(38) Bloomberg, »European Central Bank President Jean-Claude Trichet calls for Euro Finance Ministry«, in: The Economic Times, 3. Juni 2011, <br />http://articles.economictimes.indiatimes.com/2011-06-03/news/29617216_1_single-currency-jean-claude-trichet-budget.<br /><br />(39) Daniel Hannan, »European economic government is inevitable«, in: Telegraph Blogs, 17. März 2010,<br />http://blogs.telegraph.co.uk/news/danielhannan/100030219/european-economic-government-is-inevitable/.<br /><br />(40) »Plans for European Economic Government Gain Steam«, in: Der Spiegel, 1. März 2011,<br />http://www.spiegel.de/international/europe/0,1518,680955,00.html.<br /><br />(41) Andrew Willis, »Germany predicts EU ›political union‹ in 10 years«, in: EU Observer, 13. Dezember 2010, http://euobserver.com/9/31485.<br /><br />(42) Peter Müller und Michael Sauga, »France and Germany Split over Plans for European Economic Government«, in: Der Spiegel, 3. Januar 2011,<br />http://www.spiegel.de/international/europe/0,1518,737423,00.html.<br /><br />(43) »Mario Draghi: We need a European economic government«, in: Handelsblatt; The Bank for International Settlements, März 2010,<br />http://www.bis.org/review/r100325b.pdf.<br /><br />(44) Bilderberg Meetings, Participants 2009, BilderbergMeetings.org, Mai 2009, <br />http://bilderbergmeetings.org/participants.html.<br /><br />(45) »Ecofin: Finance Ministers Back Mario Draghi To Lead ECB«, in: The Wall Street Journal, 16. Mai 2011, http://online.wsj.com/article/BT-CO-20110516-715655.html.<br /><br />(46) Dominique Strauss-Kahn, »Concluding Remarks by Dominique Strauss-Kahn, Managing Director of the International Monetary Fund, at the High-Level Conference on the International Monetary System«, Zürich, 11. Mai 2010,<br />http://www.imf.org/external/np/speeches/2010/051110.htm.<br /><br />(47) Stephen Gill, a.a.O., S. 131–132.<br /><br />(48) Bilderberg Meetings, Participants 2009, in: BilderbergMeetings.org, Mai 2009, <br />http://bilderbergmeetings.org/participants.html.<br /><br />(49) Daniel Estulin, »Bilderberg Report 2011«, a.a.O.<br /><br />(50) Bilderberg Meetings, Bilderberg 2011: List of Participants, in: BilderbergMeetings.org, Juni 2011: http://bilderbergmeetings.org/participants_2011.html.<br /><br />(51) Jean-Claude Trichet, »Global Governance Today«, Keynote address by Mr Jean-Claude Trichet, President of the European Central Bank, at the Council on Foreign Relations, New York, 26. April 2010, http://www.bis.org/review/r100428b.pdf.<br /><br />(52) The Trilateral Commission, About the Pacific Asian Group, Mai 2011, <br />http://www.trilateral.org/go.cfm?do=Page.View&pid=13.<br /><br />(53) Jon Ronson, »Who pulls the strings?« (Teil 2), in: The Guardian, 10. März 2001, <br />http://www.guardian.co.uk/books/2001/mar/10/extract.<br /><br />(54) Ibid.<br /><br />(55) Mark Oliver, »The Bilderberg group«, in: The Guardian, 4. Juni 2004, <br />http://www.guardian.co.uk/news/2004/jun/04/netnotes.markoliver.<br /><br />(56) »Inside the secretive Bilderberg Group«, in: BBC News, 29 September 2005, <br />http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/4290944.stm.<br /><br />(57) Chip Berlet, »Interview: G. William Domhoff«, in: New Internationalist, September 2004, http://www.publiceye.org/antisemitism/nw_domhoff.html.<br /><br />(58) Dominique Strauss-Kahn, »Concluding Remarks by Dominique Strauss-Kahn, Managing Director of the International Monetary Fund, at the High-Level Conference on the International Monetary System«, Zürich, 11. Mai 2010,<br />http://www.imf.org/external/np/speeches/2010/051110.htm.<br /><br />(59) Ambrose Evans-Pritchard, »The G20 moves the world a step closer to a global currency«, in: The Telegraph, 3. April 2009,<br /><br />http://www.telegraph.co.uk/finance/comment/ambroseevans_pritchard/5096524/The-G20-moves-the-world-a-step-closer-to-a-global-currency.html.<br /><br />(60) Anthony Faiola, »A Bigger, Bolder Role Is Imagined For the IMF«, in: The Washington Post, 20. April 2009,<br />http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/04/19/AR2009041902242.html?hpid=topnews.<br /><br />(61) Amar Bhattacharya, »A Tangled Web«, in: Finance and Development, März 2009, Vol. 46, No. 1, http://www.imf.org/external/pubs/ft/fandd/2009/03/bhattacharya.htm.<br /><br />(62) Jean-Claude Trichet, »Global Governance Today«, Keynote address by Mr Jean-Claude Trichet, President of the European Central Bank, at the Council on Foreign Relations, New York, 26. April 2010, http://www.bis.org/review/r100428b.pdf.<br /><br />(63) Ibid.<br /><br />(64) Jean-Claude Trichet, »Central bank cooperation after the global financial crisis«, Video address by Jean-Claude Trichet, President of the European Central Bank, at the Bank of Korea International Conference 2010, Seoul, 31. May 2010,<br /><br />http://www.ecb.int/press/key/date/2010/html/sp100531.en.html.<br /><br />(65) Michael Stutchbury, The man who inherited the Rothschild legend, in: The Australian, 30. Oktober 2010: <br />http://www.theaustralian.com.au/news/features/the-man-who-inherited-the-rothschild-legend/story-e6frg6z6-1225945329773<br /><br />(66) James D. Wolfensohn, »Council on Foreign Relations Special Symposium in honor of David Rockefeller’s 90th Birthday«, The Council on Foreign Relations, 23. Mai 2005, http://www.cfr.org/world/council-foreign-relations-special-symposium-honor-david-rockefellers-90th-birthday/p8133.<br /><br />(67) David Rockefeller, Memoirs, New York, 2002, S. 404–405.<br /><br />(68) Gordon Laxer, »Radical Transformative Nationalisms Confront the US Empire«, in: Current Sociology (Vol. 51, Ausgabe 2, März 2003), S. 141.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-57403535310625225942011-06-30T02:46:00.000-07:002011-06-30T02:49:44.418-07:00USA gegen LibyenSeltsame Definitionen von Krieg und Frieden<br />Ron Paul<br /><br />In der vergangenen Woche schloss ich mich sechs republikanischen und drei demokratischen Kollegen an, und wir reichten Klage gegen die Regierung Obama wegen des illegalen Kriegs gegen Libyen ein. Nachdem mehr als 90 Tage seit dem Beginn der Bombardierung Libyens durch Präsident Obama verstrichen waren, kann niemand behaupten, die Regierung habe die eindeutigen Vorgaben der War-Power-Resolution von 1973 erfüllt.<br /><br />Mit einer bemerkenswerten Dreistigkeit übermittelte die Regierung dem Kongress dann ihre Antwort auf die wachsende Besorgnis über diesen Missbrauch ihrer Befugnis zur Kriegführung. Sie argumentierte in knappster Form, in diesem Fall käme die War-Power-Resolution nicht zur Anwendung, weil sich die amerikanischen Streitkräfte nicht in Feindseligkeiten befänden, da Libyen militärisch so schwach sei, dass es sich nicht wehren könnte! Über diese Antwort könnte man nur lachen, wenn die Angelegenheit nicht so schrecklich wäre. Diese Regierung will uns glauben machen, dass es dort keine reale Gewalt gäbe, weil das Opfer nicht zurückschlagen könne? Man stelle sich nur vor, dieser Standard werde auf das Strafgesetz in den USA angewandt. Ich bin sicher, die Libyer, die mit den Bomben der USA und der NATO fertig werden müssen, sind sehr wohl der Ansicht, dass es dort definitiv zu Feindseligkeiten kommt.<br /><br />Erinnern wir uns an die Ursprünge dieser Angriffe auf Libyen. Die Regierung Obama behauptete nicht, der libysche Machthaber sei dabei, seine Zivilbevölkerung zu töten. Sie erklärte stattdessen, Libyen werde vielleicht in Zukunft damit beginnen, seine Zivilbevölkerung zu ermorden. Man muss das Gaddafi-Regime nicht verteidigen – und ich tue das sicherlich nicht –, um dieser fadenscheinigen und gefährlichen Begründung der Verletzung der Souveränität eines anderen Landes zu widersprechen. Man stelle sich vor, die Vereinten Nationen würden als vorbeugende humanitäre Maßnahme ein militärisches Vorgehen gegen die Vereinigten Staaten beschließen, weil die USA beispielsweise ihr Einwanderungsgesetz durchsetzen.<br /><br />In Libyen sind wir nun mit dem möglichen Einsatz von mit Uran angereicherter Granaten konfrontiert, wir sehen die zerstörte Infrastruktur, wie sehen zerstörte Universitäten, wir sehen alle diese »Kollateralschäden«. Sieht so eine Intervention aus humanitären Gründen aus?<br /><br />In unserer Klage gegen die Regierung fordern wir neben anderen kritischen Aspekten, dass die Gerichte Maßnahmen ergreifen, die das Land vor der Politik der Regierung schützen, die dazu führen könnte, dass ein Präsident die USA in einen Krieg unter der Befehlsgewalt der Vereinten Nationen und der NATO, aber ohne Befugnis durch den Kongress hineinzieht und [feststellen], dass die vorher vom Kongress bewilligten Gelder möglicherweise für einen verfassungswidrigen und unbefugt geführten Krieg in Libyen oder anderen Ländern benutzt werden. Dies sind schwerwiegende verfassungsrechtliche Fragen, und ich erwarte, dass die Gerichte unserer Ablehnung das gleiche Gewicht zumessen, wie wir das in der Legislative tun.<br /><br />Wie Sie sich erinnern, wurde uns gesagt, die Angriffe dauerten nur »Tage, keine Wochen«. Jetzt sind es bereits drei Monate, und es wurde wahrscheinlich schon eine Milliarde Dollar dafür aufgebracht. Als sich die Luftangriffe offensichtlich gegen Gaddafis Anwesen richteten und sogar Familienmitglieder ums Leben kamen, konnte wir erkennen, dass das eigentlich Ziel eher auf einen Regimewechsel, denn auf den Schutz der Zivilbevölkerung gerichtet ist. Wissen wir genug über die Aufständischen, auf deren Seite wir uns in diesem, man kann es nur so nennen, Bürgerkrieg geschlagen haben?<br /><br />Auch wenn es ein bisschen spät ist, bin ich trotzdem erfreut, dass die Führung des Kongresses begonnen hat, unseren Wählern zuzuhören, die mit breiter Mehrheit gegen diesen Krieg sind. Ich erkenne lobend an, dass der Präsident des Abgeordnetenhauses, Boehner, seiner Unzufriedenheit mit der Regierung im Zusammenhang mit diesem Krieg Ausdruck verliehen hat, und ich hoffe aufrichtig, dass er die ganze verfassungsmäßige Autorität, die der Legislative verleihen wurde, dafür einsetzt, eine Regierung wieder zur Vernunft zu bringen, die offensichtlich außer Kontrolle geraten ist.<br /><br />Umfragen zeigen, dass die amerikanische Bevölkerung sich in wachsendem Maße für eine wahrhaft konservative Politik ausspricht: eine Politik, die die linken, utopischen Lehren der Staatsbildung und präemptiver Kriege ablehnt und eine, die nicht durch Schulden finanziert wird. Wenn es gelingt, die Regierung Obama wieder dazu zu bewegen, sich an die klaren Buchstaben des Gesetzes zu halten, wäre dies der erste Schritt in Richtung der Wiederherstellung einer traditionellen, patriotischen Außenpolitik, die den amerikanischen Interessen dient.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-31694196944086076232011-06-29T04:22:00.000-07:002011-06-29T04:25:24.592-07:00Die Federal Reserve (Teil 4)Das Kartell der Federal Reserve: ein Finanzparasit<br />Dean Henderson<br /><br />Der Vater des Gründers der United World Federalists James Warburg, Paul Warburg, finanzierte Hitler mithilfe Prescott Bushs, Partner bei Brown Brothers Harriman. (1) – Oberst Ely Garison war sowohl mit Präsident Teddy Roosevelt als auch mit Präsident Woodrow Wilson eng befreundet. Er schrieb in seinem Buch Wilson and the Federal Reserve: »Es war Paul Warburg, der das Federal-Reserve-Gesetz durchbrachte, nachdem der Aldrich-Plan landesweit auf erhebliche Verbitterung und Ablehnung gestoßen war. Der geistige Kopf hinter beiden Plänen war Baron Alfred Rothschild aus London.«<br /><br />Der Aldrich-Plan war im Jahr auf einem geheimen Treffen auf dem Landsitz J. P. Morgans auf Jeckyll Islands zwischen dem Rockefeller-Vertrauten Nelson Aldrich und Paul Warburg von der deutschen Warburg-Bankendynastie ausgeheckt worden. Der New Yorker Abgeordnete Aldrich heiratete später in die Familie Rockefeller ein. Sein Sohn Whinthorp Aldrich leitete später die Bank Chase Manhattan. Während sich die Banker trafen, ging Oberst Edward House, ein anderer Handlanger Rockefellers und ein enger Vertrauter Präsident Woodrow Wilsons, daran, Wilson von der Bedeutung einer privaten Zentralbank und der Einführung einer Einkommensteuer auf Bundesebene zu überzeugen. Zu dem Stab des Weißen Hauses gehörte ebenfalls General Julius Klein, der eng mit dem britischen Geheimdienst MI6 zusammenarbeitete und mit Permindex vertraut war. (2)<br /><br />House musste keine große Überzeugungsarbeit leisten, da Wilson dem Kupfer-Magnaten Cleveland Dodge, dessen Namensvetter Phelps Dodge einer der größten Bergwerksunternehmer der Welt wurde, stark verpflichtet war. Dodge hatte Wilsons politische Karriere finanziert. Selbst seine Antrittsrede als Präsident schrieb Wilson auf Dodges Yacht. (3)<br /><br />Wilson kannte Dodge und Cyrus McCormick seit seiner Zeit in Princeton. Beide wurden später Direktoren von Rockefellers National City Bank (heute Citigroup). Wilsons Hauptaugenmerk war darauf gerichtet, dem öffentlichen Misstrauen gegenüber Bankern entgegenzutreten. Diese Stimmung klingt auch in der Rede des New Yorker Bürgermeisters John Hylan aus dem Jahr 1911 an, in der dieser erklärte: »Die wirkliche Bedrohung unserer Republik stellt die unsichtbare Regierung dar, die wie eine riesige Krake mit ihrem schleimigen Körper unsere Stadt, den Bundesstaat und die Nation umklammert. An der Spitze steht eine kleine Gruppe von Banken, die man allgemein als die ›internationalen Banker‹ bezeichnet.« (4)<br /><br />Aber die Acht Familien behielten die Oberhand. 1913 wurde die Federal Reserve Bank gegründet und Paul Warburg ihr erster Gouverneur. Vier Jahre später traten die USA in den Ersten Weltkrieg ein, nachdem eine Geheimorganisation mit dem Namen »Schwarze Hand« den österreichischen Erzherzog und Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este und seine Ehefrau Sophie ermordet hatte. Ein Freund des Erzherzogs Graf Czerin erklärte später: »Ein Jahr vor dem Krieg berichtete er mir, dass die Freimaurer seinen Tod beschlossen hätten.« (5)<br /><br />Im selben Jahr stürzten die Bolschewiken mithilfe von Max Warburg und Jacob Schiff die Hohenzollern-Monarchie in Russland, während die Balfour-Deklaration, die später zur Gründung des Staates Israel führte, an den zionistischen zweiten Baron Lionel Walter Rothschild geschrieben wurde. In den 1920er-Jahren gründete Baron Edmund de Rothschild die Palästinensische Wirtschaftskommission, während das Büro von Kuhn Loeb in Manhattan Rothschild dabei unterstützte, ein Netzwerk aufzubauen, über das Waffen an zionistische Todesschwadronen geschmuggelt wurden, die entschlossen waren, palästinensisches Land in Besitz zu nehmen. General Julius Klein leitete die Operation und zugleich die Gegenaufklärungseinheiten der amerikanischen Armee, aus denen später Henry Kissinger hervorging. Klein zweigte nach dem Zweiten Weltkrieg Gelder des Marshall-Plans zum Wiederaufbau Europas für zionistische Terrorzellen in Palästina ab. Dazu ließ er die Gelder über das Sonneborn-Institut fließen, das vom Chemiemagnaten Rudolph Sonneborn aus Baltimore kontrolliert wurde. Seine Frau Dorothy Schiff ist mit den Warburgs verwandt. (6)<br /><br />Die Familien Kuhn Loeb kamen zusammen mit den Warburgs nach Manhattan. Zur gleichen Zeit ließen sich die Bronfmans im Rahmen des Jüdischen Kolonisationsausschusses Moses Montefiore in Kanada nieder. Die Familie Montefiore erledigte seit dem 13. Jahrhundert die Drecksarbeit für die Genueser Adelsgeschlechter. Die Familie di Sadafores erledigte das Gleiche für das italienische Königshaus Savoyen. Die di Sadafores wurden von der Familie Israel Moses Seif finanziert, nach der Israel benannt wurde. Lord Harold Sebag Montefiore steht derzeit an der Spitze der Jerusalem-Stiftung, dem zionistischen Flügel der Ritter des Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem. Die Familie Bronfman (der Name bedeutet »Spirituosenhändler« auf Jiddisch) arbeitete dann mit Arnold Rothstein, der aus dem Kurzwaren-Imperium der Rothschilds hervorgegangen war, beim Aufbau der organisierten Kriminalität in New York zusammen. Rothstein wurde später von Lucky Luciano, Meyer Lansky, Robert Vesco und Santos Trafficante abgelöst. Die Bronfmans sind mit den Rothschilds, Loebs und Lamberts verschwägert. (7)<br /><br />Im Jahre 1917 wurde auch der 16. Verfassungszusatz zur Amerikanischen Verfassung hinzugefügt, der eine Bundeseinkommensteuer zulässt. Er wurde aber nur von zwei der erforderlichen 36 Bundesstaaten ratifiziert. Die Bundessteuerbehörde der USA, der Internal Revenue Service (IRS), wurde als Privatunternehmen in Delaware eingetragen. (8) Vier Jahre zuvor war die Rockefeller-Stiftung gegründet worden, um das Familienvermögen vor der neuen Einkommensteuer zu schützen, während gleichzeitig versucht wurde, die öffentliche Meinung über Sozialtechniken zu manipulieren. Eine ihrer Frontorganisationen war das General Education Board (Gremium für allgemeine Bildung).<br /><br />In ihrem Occasional Letter No. 1 (einer in lockerer Folge erscheinenden Publikation) des Gremiums heißt es: »In unseren Träumen verfügen wir über unbegrenzte Ressourcen, und die Menschen liefern sich selbst mit vollkommener Gelehrigkeit in unsere formenden Hände. Die derzeitigen Bildungsformen verblassen in ihrem Geist, und unbehindert durch Tradition werden wir mit unserem eigenen guten Willen auf eine dankbare und beeinflussbare ländliche Bevölkerung einwirken. Wir werden nicht versuchen, aus diesem Menschen oder einem ihrer Kinder Philosophen oder Menschen von Bildung oder der Wissenschaft zu machen …, damit sind wir ausreichend versorgt.« (9)<br /><br />Die meisten Amerikaner halten die Federal Reserve für eine Regierungseinrichtung, aber sie befindet sich im Privatbesitz der Acht Familien. Der Geheimdienst wird nicht von der Exekutive, sondern von der Federal Reserve beschäftigt. (10)<br /><br />In diesem Zusammenhang ist ein Wortwechsel zwischen Senator Edward Kennedy und dem Federal-Reserve-Chef Paul Volcker im Rahmen einer Anhörung im Senat aus dem Jahre 1982 erhellend. Kennedy muss wohl an seinen älteren Bruder John gedacht haben, als er Volcker erklärte, wenn sich dieser als Mitarbeiter des amerikanischen Finanzministeriums vor dem Ausschuss befände, läge die Sache ganz anders. Volcker paffte an seiner Zigarre und entgegnete ungeniert: »Das ist wohl wahr. Aber meiner Ansicht nach wurde die [die Federal Reserve, Fed] absichtlich so gestaltet.« (11) Der demokratische Abgeordnete Lee Hamilton sprach es offen gegenüber Volcker aus: »Die Menschen verstehen, dass sich die Entscheidungen Ihrer Gremien sehr direkt auf ihr Portmonee auswirken, aber dass es sich um eine Gruppe von Menschen handelt, die für sie unerreichbar ist und von ihnen nicht zur Verantwortung gezogen werden kann.«<br /><br />Präsident Wilson sprach von einer Macht, »die so gut organisiert ist, so absolut, so tiefgreifend, dass sie ihre Anschuldigungen besser im Flüsterton ausgesprochen haben«. Der demokratische Abgeordnete Charles Lindberg äußerte sich unverblümter, als er Wilsons Federal-Reserve-Gesetz angriff, das raffinierterweise als »Volksgesetz« bezeichnet wurde. Mit diesem Gesetz werde »der gigantischste Trust weltweit ins Leben gerufen … Wenn der Präsident dieses Gesetz unterzeichnet, wird die unsichtbare Regierung der Finanzmacht legitimiert werden. Das Gesetz wird Inflation hervorrufen, wann immer der Trust Inflation will. Von jetzt an werden Depressionen wissenschaftlich erzeugt. Die unsichtbare Regierung der Finanzelite, deren Existenz die Untersuchung des ›Money Trusts‹ erwiesen hat, wird eine gesetzliche Grundlage erhalten. Das ganze Konzept der Zentralbank wurde der von der gleichen Gruppe entwickelt, die es eigentlich entmachten sollte.« (12)<br /><br />Fast jede Bank der USA ist Teil des Federal-Reserve-Systems, aber die New Yorker Federal Reserve kontrolliert die Fed aufgrund ihrer enormen Kapitalreserven. Das eigentliche Machtzentrum innerhalb der Fed bildet der Offenmarktausschuss (FOMC), in dem lediglich der Chef der New Yorker Federal Reserve einen ständigen Sitz mit Stimmrecht besitzt. Der FOMC verabschiedet Direktiven zur Geld- und Währungspolitik, die vom achten Stock des Gebäudes der New Yorker Federal Reserve, einer Festung, die nach dem Vorbild der Bank von England errichtet wurde, umgesetzt werden. (13) Im fünften Tiefkellergeschoss des 14-stöckigen Steinklotzes lagern 10.300 Tonnen Gold – von dem der größte Teil nicht den USA gehört – und damit ein Drittel der weltweiten Goldreserven – das größte Goldlager der Welt. (14)<br /><br />Die Welt des Geldes beruht immer mehr auf dem Einsatz von Computern. Mit der Einführung komplizierter Finanzinstrumente wie Derivaten, Optionen, Puts und Futures durch die Acht Familien vollführte das Volumen der Interbank-Transaktionen einen riesigen Sprung. Um mit diesen Dimensionen umgehen zu können, errichtete die Fed eine »Superdatenautobahn«, die unter der unheimlichen Bezeichnung CHIP (Clearing- und Interbank-Zahlungssystem) bekannt ist. Sie sitzt in New York und wurde nach dem Vorbild einer ähnlichen von Morgen aufgebauten Institution in Belgien – Euro Clear, auch bekannt als »die Bestie« – errichtet.<br /><br />Als die Federal Reserve aufgebaut wurde, hielten fünf New Yorker Banken – Citibank, Chase, Chemical Bank, Manufacturers Hanover und Bankers Trust – 43 Prozent der Anteile an der New Yorker Federal Reserve. Bis zum Jahre 1983 war der Anteil dieser fünf Banken auf 53 Prozent angewachsen. Im Jahre 2000 verfügten die aus Fusionen neu entstandenen Finanzuntzernehmen Citigroup, JP Morgan Chase und die Deutsche Bank zusammen über noch größere Brocken, wie auch die europäische Fraktion der Acht Familien. Zusammengenommen kontrollieren sie die Mehrheit der Anteile der »Fortune 500«-Unternehmen und den größten Teil des Anleihen- und Aktienhandels. 1955 machte der Anteil der fünf Banken am Gesamtaktienhandel 15 Prozent aus. 30 Jahre später waren sie an 85 Prozent aller Aktientransaktionen beteiligt. (15)<br /><br />Aber noch einflussreicher sind die Investmentbanken, die die Namen vieler der Acht Familien tragen. Als die Morgan-Banker 1982 die Verhandlungen zwischen England und Argentinien nach dem Falklandkrieg leiteten, drückte Präsident Ronald Reagan die SEC-Bestimmung 415 durch, die dazu beitrug, die Emissionen von Wertpapieren in den Händen der sechs großen Investmenthäuser, die den Acht Familien gehörten, zu konzentrieren: Goldman Sachs, Merill Lynch, Morgan Stanley, Salomon Brothers, First Boston und Lehman Brothers. Diese Banken verstärkten ihren Einfluss während der Fusionsmanie der 1980er- und 1990er-Jahre noch weiter.<br /><br />American Express schluckte Lehman Brothers-Kuhn Loeb, die ihrerseits 1977 fusioniert waren, und Shearson Lehman-Rhoades. Die Israel Moses Seif gehörende Banca de la Svizzera Itaiana erwarb sieben Prozent der Anteile an Lehman Brohers. (16) Salomon Brothers übernahm Philbro von der südafrikanischen Familie Oppenheimer und kaufte dann Smith Barney. Alle drei wurden dann Teil der Traveler’s Group, die von Sandy Weill von der Familie David-Weill geleitet wurde, die Lazard Freres über deren Vorstandsmitglied Michael David-Weill kontrolliert. Die Citibank kaufte dann Travelers, um daraus dann die Citigroup zu bilden. S. G. Warburg, an der Oppenheimers Charteres Consolidated einen neunprozentigen Anteil besitzt, schloss sich der Banque Paribas (alteingesessener Finanzadel) an, die 1984 mit Merrill Lynch verschmolz. Die Union Bank of Switzerland (UBS) kaufte Paine Webber, während Morgan Stanley Dean Witter schluckte und noch das Discover-Kreditkartengeschäft von Sears erwarb.<br /><br />Die von Kuhn Loeb kontrollierte First Boston fusionierte mit der Credit Suisse, die zuvor von White-Weld gekauft worden war, um zur CS First Boston – um damit zu einem der größten Akteure auf dem schmutzigen Londoner Euro-Anleihenmarkt zu werden. Merrill Lynch, die 2008 mit der Bank of America verschmolz, ist auf amerikanischer Seite der größte Akteur in diesem Handel. Die Swiss Banking Corporation schloss sich mit der größten Londoner Investmentbank S. G. Warburg zu SBC Warburg zusammen, während sich Warburg noch stärker mit Merrill Lynch über die Fusion mit Mercury Assets 1998 verflocht. Zugleich gründete Warburg ein weiteres Unternehmen mit der Union Bank of Switzerland, woraus UBS Warburg entstand. Die Deutsche Bank kaufte Banker’s Trust und Alex Brown, und wurde so für kurze Zeit zur größten Bank der Welt mit einem Anlagevermögen von 882 Mrd. Dollar. Mit der Aufhebung des Glass-Steagal-Gesetzes verschwand die Trennlinie zwischen Investment-, Handels- und Privatbanken.<br /><br />Diese relativ kleine Zahl von Investmentbanken üben über die Weltwirtschaft eine enorme Kontrolle aus. Zu ihrer Tätigkeit gehören die Beratung bei Schuldenverhandlungen der Dritten Welt, die Abwicklung von Firmenfusionen und -zerschlagungen, die Bildung von Unternehmen, um eine erkannte Lücke durch einen Börsengang zu schließen, die Emission aller Aktien und sämtlicher Firmen- und Regierungsanleihen, und sie sorgen dafür, dass die Privatisierung und Globalisierung der Weltwirtschaft ungebrochen weitergeht.<br /><br />James Wolfensohn von Salomon Smith Barney gehörte zu den Präsidenten der Weltbank. Merrill Lynch verfügte 1994 über 435 Mrd. Dollar an Vermögenswerten, bevor die Fusionswelle noch wirklich begonnen hatte. Die größte Handelsbank, die Citibank, konnte lediglich auf 249 Mrd. Dollar verweisen.<br /><br />1991 wickelte Merrill Lynch 26,8 Prozent aller Bankenfusionen weltweit ab, Morgan Stanley 16,8 Prozent, Goldman Sachs 16,3 Prozent, Lehman Brothers 16,1 Prozent und Credit Suisse First Boston 14,5 Prozent. Morgan Stanley verdiente 1989 60 Mrd. Dollar mit Firmenzusammenschlüssen. Im Jahre 2007 waren als Folge der Aufhebung des Glass-Steagal-Gesetzes folgende Banken die führenden NMA-Berater: Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup, JP Morgan Chase, Lehman Brothers, Merrill Lynch, UBS Warburg, Credit Suisse, Deutsche Bank und Lazard. Im Bereich der Effektenemission bei Börsengängen waren 1991 folgende vier Banken führend: Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley und CS First Boston. Im Bereich weltweiter Globalisierung in den Jahren 1985 bis 1995 nahm Goldman Sachs mit 13,3 Mrd. Dollar Geschäftsumsatz die Spitzenposition ein, gefolgt von UBS Warburg mit 8,2 Mrd. Dollar, BNP Paribas mit 6,8 Mrd. Dollar, CS First Boston mit 4,9 Mrd. Dollar und Paribas-Eigentümer Merrill Lynch mit 4.4 Mrd. Dollar. (17)<br /><br />2006 erwarb Paribas die berüchtigte Banca Nacionale de Lavoro (NL), die führend im Waffengeschäft mit Saddam Hussein war. Nach Angaben von Global Finance ist Paribas nun die weltgrößte Bank mit einem Anlagevermögen von fast drei Billionen Dollar.<br /><br />Bei der Emission amerikanischer Staatsanleihen in den ersten neun Monaten des Jahres 1995 trugen die verantwortlichen Finanzhäuser die gleichen Namen. Merrill Lynch zeichnete Emissionen in Höhe von 74,2 Mrd. Dollar an den amerikanischen Schuldenmärkten oder 15,3 Prozent der Gesamtsumme, Lehman Brothers 52,5 Mrd. Dollar, Morgan Stanley 47,4 Mrd. Dollar, Salomon Smith Barney 45,6 Mrd. Dollar. CS First Boston, Chase Manhattan und Goldman Sachs befanden sich ebenfalls unter den führenden sieben Banken. Bei den Kommunalobligationen bildeten im gleichen Jahr Goldman Sachs, Merrill Lynch und UIBS Paine Webber das Führungstrio. Im Euro-Markt waren 1995 UBS Warburg, Merrill Lynch, Deutsche Bank und Goldman Sachs führend. (18) Morgan Grenfell, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank, war maßgeblich an der Firmenübernahme-Euphorie in Europa beteiligt.<br /><br />Zu den wichtigsten Akteuren auf dem Erdöl-Futures-Markt sowohl an der New Yorker Warenterminbörse New York Mercantile Exchange (NYMEX) als auch an der Londoner Terminbörse International Petroleum Exchange gehören Morgan Stanley Dean Witter, Goldman Sachs (über ihre Tochterfirma J. Aron & Company), Citigroup (über ihre Unterfirma Philbro) und die Deutsche Bank (über den Erwerb von Banker’s Trust). Im Jahre 2002 wurde Enron Online von einem Konkursrichter für null Dollar an UBS Warburg versteigert. UBS musste in den ersten beiden Jahren dieses Geschäfts die Monopolgewinne Enron Onlines mit Lehman Brothers teilen. (19) Nach dem Untergang von Lehmans Brothers 2008 wird der neue Besitzer Barclays ihren Anteil bekommen.<br /><br />Nach dem Fiasko bei Lehman Brothers und der sich anschließenden Finanzkrise 2008 wuchsen die Vier apokalyptischen Reiter des Bankenwesens (Bank of Amerika, JP Morgan Chase, Citigroup und Wells Fargo) sogar noch weiter. Für einen Bruchteil ihres Wertes erhielt JP Morgan Bear Stearnes und Washington Mutual. Die Bank of Amerika übernahm Merrill Lynch und Countryside. Wells Fargo erhielt die Kontrolle über die angeschlagene fünftgrößte amerikanische Bank Wachovia. Und Barclays machte ein Schnäppchen mit den Überresten von Lehman Brothers. Der frühere Vorsitzende des Bankenausschusses des Kongresses, Wright Patman, ein Demokrat aus Texas, erklärte zu den Eigentümern der Federal Reserve aus den Acht Familien: »Die Vereinigten Staaten besitzen eigentlich zwei Regierungen. Wir sind die rechtmäßig konstituierte Regierung. Dann existiert aber noch eine unabhängige, aller Kontrolle entzogene und unbewegliche Regierung durch das Federal Reserve System, das über Vollmachten hinsichtlich der Geldpolitik verfügt, die laut Verfassung dem Kongress vorbehalten sind.« (20)<br /><br />Seit der Gründung der Federal Reserve sind die Staatsschulden der USA (die weitgehend von den USA gehalten werden) von einer Milliarde Dollar auf ca. 14 Billionen Dollar hochgeschnellt. Dieser Schuldenberg ist höher als die Gesamtverschuldung aller Entwicklungsländer zusammengenommen, wobei auch diese Schulden von den gleichen Acht Familien gehalten werden, denen die meisten Zentralbanken weltweit gehören.<br /><br />Der republikanische Senator Barry Goldwater aus Arizona sagte einmal: »Die internationalen Banken erzielen ihre Gewinne durch die Vergabe von Krediten an die Regierungen. Je größer die Verschuldung des Staates ansteigt, desto höher fallen die Zinsen an die Gläubiger aus. Die Nationalbanken Europas gehören und werden (ebenfalls) von privaten Interessen kontrolliert. Wir erkennen nur undeutlich, dass die Rothschilds und Warburgs aus Europa und die J.-P.-Morgan-Dynastie ungeheure Vermögen besitzen und kontrollieren. Wie sie diese immense Finanzmacht erworben haben und wie sie sie einsetzen, ist für die meisten von uns ein Rätsel.« (21)<br /><br /><br />Dies ist Teil IV einer auf vier Teile angelegten Serie.<br />__________<br /><br />Anmerkungen:<br /><br />(1) William Cooper, Behold a Pale Horse, Sedona 1991, S. 81.<br /><br />(2) Dope Inc.: The Book that Drove Kissinger Crazy, hrsg. von Executive Intelligence Review, Washington 1992.<br /><br />(3) Michael Parenti, Democracy for the Few, New York 1977, S. 67.<br /><br />(4) Des Griffin, Descent into Slavery, Pasadena 1991.<br /><br />(5) David Icke, The Robot’s Rebellion: The Story of the Spiritual Renaissance. Bath 1994, S. 158.<br /><br />(6) Executive Intelligence Review, S. 504.<br /><br />(7) Ibid.<br /><br />(8) Ibid.<br /><br />(9) Ibid., S. 77.<br /><br />(10) »Secrets of the Federal Reserve«, in: Discovery Channel, Januar 2002.<br /><br />(11) Steven Solomon, The Confidence Game: How Un-Elected Central Bankers are Governing the Changed World Economy, New York 1995, S. 26.<br /><br />(12) Icke, S. 178.<br /><br />(13) Solomon, S. 63.<br /><br />(14) Ibid., S. 27.<br /><br />(15) A. V. Krebs, The Corporate Reapers: The Book of Agribusiness, Washington 1992, S. 166.<br /><br />(16) Executive Intelligence Review, S. 79.<br /><br />(17) Anita Raghavan und Bridget O’Brian, »Playing the Middle«, In: Wall Street Journal, 02.10.1995.<br /><br />(18) Securities Data Corporation, 1995.<br /><br />(19) CNN Headline News, 11.01.2002.<br /><br />(20) Gary Allen, The Rockefeller File, Seal Beach 1977, S. 156.<br /><br />(21) Jim Marrs, Rule by Secrecy: The Hidden History that Connects the Trilateral Commission, the Freemasons and the Great Pyramids, New York 2000, S. 77.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5389592599607112229.post-25965403792126345412011-06-28T02:36:00.000-07:002011-06-28T02:50:09.675-07:00Die Federal Reserve (Teil 3)Das Kartell der Federal Reserve: der »Roundtable« und die Illuminati<br />Dean Henderson<br /><br />Dem Buch des früheren britischen Geheimdienstmitarbeiters John Coleman – Das Komitee der 300 – zufolge üben die Rothschilds über den verschwiegenen Business Roundtable, den sie 1909 mithilfe Lord Alfred Milners und des südafrikanischen Industriellen Cecil Rhodes ins Leben riefen, ihre politische Kontrolle aus. Das »Rhodes-Stipendium« wird von der Universität Cambridge vergeben, von der aus auch die Lobbyorganisation der Erdölindustrie Cambridge Energy Research Associates tätig ist. <br /><br />Cecil Rhodes gründete De Beers und die Bank Standard Chartered. Gary Allen schreibt in seinem Buch The Rockefeller-Files, Milner habe die russischen Bolschwiken im Interesse Rothschilds mit Unterstützung von Jacob Schiff und Max Warburg finanziert.<br /><br />Im November 1917 erklärte der britische Außenminister Arthur Balfour in einem Brief an den zionistischen zweiten Baron Lionel Walter Rothschild, die Regierung Seiner Majestät betrachte die Errichtung einer Heimstätt für das jüdische Volk in Palästina im Nahen Osten mit Wohlwollen. (1) Diese sogenannte »Balfour-Deklaration« rechtfertigte die brutale Besetzung palästinensischen Landes für die Errichtung des Staates Israel nach den Zweiten Weltkrieg. Israel würde nicht nur als eine edel gesinnte »jüdische Heimstätt«, sondern als Dreh- und Angelpunkt der Kontrolle der weltweiten Erdölversorgung durch Rothschild und die Acht Familien dienen. Baron Edmond de Rothschild ließ die erste Erdölpipeline vom Roten Meer zum Mittelmeer errichten, um das Erdöl für BP aus dem Iran nach Israel zu transportieren. Darüber hinaus gründete er die israelische Bank General und das Unternehmen Paz Oil. Viele sehen ihn als den »Vater« des modernen Israels. (2)<br /><br />Zum inneren Kreis der Eingeweihten des Roundtable gehörten Lord Milner, Cecil Rhodes, Arthur Balfour, Albert Grey und Lord Nathan Rothschild. Der Roundtable leitete seinen Namen von den Rittern der legendären »Tafelrunde« König Arthurs ab, dessen Sage von Heiligen Gral von höchster Bedeutung für das Verständnis der Illuminaten vom Sangreal oder Heiligen Blut ist.<br /><br />In seinem Buch Das Komitee der 300 schreibt John Coleman: »[Die Mitglieder des] Roundtable, die über ungeheuren Reichtum in Form von Gold, Diamanten und Drogenkartellen verfügten, schwärmten in die ganze Welt aus, um die Kontrolle über die Finanz- und Währungspolitik an sich zu reißen und in allen Ländern, in denen sie tätig waren, politisch führende Positionen einzunehmen.«<br /><br />Während sich Cecil Rhodes und die Oppenheimers in Südafrika niederließen, machten sich die Kuhn Loebs auf, Amerika wieder zu rekolonialisieren. Rudyard Kipling wurde nach Indien entsandt. Die Schiffs und die Warburgs nahmen sich Russland vor. Die Rothschilds, Lazards und Israels Moses Seifs legten sich im Nahen und Mittleren Osten ins Zeug. In Princeton im US-Bundesstaat New Jersey rief der Roundtable das Institut für fortgeschrittene Studien (IAS) als Partner für sein »All Souls«-College in Oxford ins Leben. Das IAS wurden vom General Education Board Rockefellers finanziert. Die IAS-Mitglieder Robert Oppenheimer, Niels Bohr und Albert Einstein entwickelten die Atombombe. (3)<br /><br />1919 gründet der Business Roundtable unter den Rothschilds das Royal Institute of International Affairs (RIIA) in London. Das RIIA unterstützte die Gründung von Schwesterorganisationen auf der ganzen Welt, wie etwa dem amerikanischen Council on Foreign Relations (CFR), dem Institute of Pacific Relation in Asien, dem kanadischen Institute of International Affairs und dem Brüsseler Institute des Relations Internationales, dem dänischen Det Udenrigspolitiske Selskab (Außenpolitische Gesellschaft), dem Indischen Council on World Affairs (ICWA) und dem Australian Institute of international Affairs (AIIA). In Frankreich, der Türkei, in Italien, Jugoslawien und Griechenland entstanden ähnliche Einrichtungen. (4)<br /><br />Das RIIA ist eine eingetragene Wohltätigkeitsorganisation der britischen Königin und wird seinen Jahresberichten zufolge zum großen Teil von den Vier apokalyptischen Reitern des Bankenwesens (Bank of Amerika, JP Morgan Chase, Citigroup und Wells Fargo) finanziert. Der frühere britische Außenminister und Mitbegründer von Kissinger Associates, Lord Peter Carrington, war sowohl Präsident des RIIA als auch der Bilderberger. Der innere Kreis des RIIA wird von den Rittern des Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, den Rittern des Malteser-Ordens, Tempel-Rittern und Hochgradfreimaurern des 33. Grades kontrolliert. Der Ritterorden vom Heiligen Johannes wurde 1070 gegründet und untersteht unmittelbar dem Hause Windsor. Ihre führende Blutlinie ist die Villiers-Dynastie, in die die Familie Matheson aus Hongkong einheiratete. Auch die Familie Lytton ist mit den Villiers verschwägert. (5)<br /><br />Oberst Eward Bulwer-Lytton (1803–1873) stand an der Spitze der englischen Geheimgesellschaft der Rosenkreuzer, auf die sich Shakespeare etwas unklar als Rosencranz bezog, während die Freimaurer die Rolle Güldensterns übernahmen. Lytton gehört zu den geistigen Vätern sowohl des RIIA als auch des Nazi-Faschismus. Im Jahre 1871 schrieb er eine Novelle mit dem Titel Vril: Eine Menschheit der Zukunft. 70 Jahre später wurde die Vril-Gesellschaft häufig in Adolf Hitlers Mein Kampf erwähnt. Lyttons Sohn wurde 1876 kurz vor dem Aufblühen der dortigen Opiumproduktion Vizekönig von Indien. Lyttons guter Freund Rudyard Kipling stand unter Lord Beaverbrook Seite an Seite mit Sir Charles Hambro aus der Bankendynastie Hambro. (6)<br /><br />James Bruce, ein Vorfahre des Gründers der Freimaurerei nach schottischem Ritus Sir Robert the Bruce, war der 8. Earl of Elgin. Er kontrollierte den Sklavenhandel in der Karibik in seiner Funktion als Generalgouverneur Jamaikas von 1842 bis 1846 und war britischer Botschafter in China während des zweiten Opiumkrieges. Sein Bruder Frederick war Kolonialsekretär Hongkongs während beider Opiumkriege. Beide waren prominente Freimaurer. Der Brite Lord Palmerstone, der mit für die Opiumkriege verantwortlich war, gehörte ebenso zu den Blutsverwandten der Bruce-Monarchie wie sein Außenminister John Russell, der Großvater von Bertrand Russell. (7)<br /><br />Kinder der Mitglieder der Roundtable-Elite gehörten einem dionysischen Kult an, der als »Kinder der Sonne« bekannt war. Zu den Eingeweihten zählten Aldous Huxley, T. S. Eliot, D. H. Lawrence und H. G. Wells. Wells leitete den britischen Geheimdienst während des Ersten Weltkriegs. Seine Bücher erzählen von einem »Eine-Welt-Gehirn« und einer »Gedankenpolizei«. William Butler Yeats, ein anderes Mitglied der »Sonnenkinder«, war mit Aleister Crowley befreundet. Die beiden gründeten einen Isis-Kult auf der Grundlage einer Schrift von Madame Blavatsky, in dem die britische Aristokratie aufgefordert wurde, sich in eine Isis-arianische Priesterschaft zu verwandeln. Die meisten bekannten Schriftsteller der englischen Literatur stammen aus den Reihen des Roundtable. Sie alle setzten sich, wenn auch raffiniert, für eine Ausweitung des Empire ein. Blavatskys Theosophische Gesellschaft und Bulwer-Lyttons Rosenkreuzer vereinigten ihre Kräfte zur Gründung der Thule-Gesellschaft, aus der die Nazis hervorgingen. (8)<br /><br />Aleister Crowley gründete die britische Parallele zur Thule-Gesellschaft, den Isis-Urania-Order of the Golden Dawn (»Orden der Goldenen Morgendämmerung«). Er unterstützte den LSD-Befürworter Aldous Huxley, der 1952 in den USA eintraf. Im selben Jahr begann die CIA mithilfe der Warburg gehörenden schweizerischen Sandoz-Laboratorien und Rockefellers Cousin Allen Dulles, der OSS-Stationschef in Bern war, ihr MKULTRA-Programm zur Gedankenkontrolle. Dulles wurde von der der Moslem-Bruderschaft nahestehenden Königsfamilie Saud über die Schaffung von bewusstseinsgesteuerten Attentätern informiert. Der Assistent von Dulles war James Warburg. (9)<br /><br />Die Atlantische Union (AU) wurde als RIIA-Niederlassung von Cecil Rhodes gegründet, der davon träumte, die USA wieder in den Schoß der britischen Krone zurückzuholen. 1939 eröffnete die AU ihr erstes Büro in den USA, wobei die Räume in der 10 E 40. Straße in New York von Nelson Rockefeller zur Verfügung gestellt wurden. Zwischen 1949 und 1976 wurde in jedem Jahr eine AU-Resolution in den Kongress eingebracht, die die Rücknahme der Unabhängigkeitserklärung und eine »neue Weltordnung« forderte. Eine weitere RIIA-Niederlassung waren die Vereinigten Weltföderalisten (UWF), die von Norman Cousins und Dulles-Assistent James Warburg gegründet wurden und deren Motto lautete »Eine Welt oder keine«. Ihr erster Präsident Cord Meyer trat von seinem Amt zurück, um eine wichtige Position in Dulles’ CIA einzunehmen. Meyer beschrieb die Ziele der UWF so: »Wenn sich eine Nation einmal der Eine-Welt-Föderationsregierung angeschlossen hat, kann sie nicht wieder austreten oder revoltieren …, [denn] die Föderationsregierung wäre im Besitz der Atombombe und würde die betreffende Nation von der Erde fegen.« (10)<br /><br />1950 erklärte James Warburg, dessen Vorfahren Max und Paul im Vorstand des Nazi-Chemiekonzerns IG Farben gesessen hatten, vor den Senatsausschuss für Auswärtige Politik: »Wir sollten eine Weltregierung errichten, ob Sie es nun wollen oder nicht, durch Eroberung oder Konsens.« Die AU und die UWF stehen dem Council on Foreign Relations (CFR) und der Trilateralen Kommission (TC) nahe, die 1974 von David Rockefeller und Zbigniew Brzezinski gegründet wurden. (11)<br /><br />Die TC veröffentlichte die Triangle Papers, eine lose Folge von Berichten, in denen die »besonderen Beziehungen zwischen den USA und Westeuropa« auf Japan ausgedehnt wurden, das sehr schnell zum Kreditgeber für den Rest der Welt wurde. Der frühere Präsident der Federal Reserve Paul Volcker war auch Vorsitzender der TC. Der Harvard-Historiker Samuel Huntington, ein intimer Kenner des TC und des CFR, der erst jüngst mit seiner These vom »Zusammenprall der Kulturen« in Bezug auf den Westen und der islamischen Welt von sich reden machte, schrieb in der TC-Publikation Crisis in Democracy: »… eine Regierung, der es an Autorität fehlt, wird wenig Möglichkeiten haben, es sei denn über eine kataklysmische Krise, von ihrer Bevölkerung die Opfer zu verlangen, die vielleicht notwendig sind.« (12)<br /><br />Die Illuminati<br /><br />Die Illuminati bilden eine Art Obersten Rat aller Geheimgesellschaften. Ihre Wurzeln reichen zurück bis zu den »Wächtern des Lichts« in Atlantis, der »Bruderschaft der Schlange« in Sumer, den afghanischen Roschanija, den ägyptischen Mysterienschulen und den Genueser Familien, die das römische Weltreich finanzierten. Der britische Premierminister Benjamin Disraeli, der sich auch des Senats unter Mafia-Gründer und Hochgradfreimaurers des 33. Grades Guiseppe Mazzini bediente, spielte in einer Rede vor dem Unterhaus 1856 warnend auf die Illuminati an: »In Italien existiert eine Macht, die wir selten erwähnen. Ich beziehe mich hier auf die Geheimgesellschaften. Europa … ist genauso von einem Netzwerk geheimer Gesellschaften überzogen wie die Erdoberfläche von einem Eisenbahnnetzwerk überzogen ist.« (13)<br /><br />Die Rolle und Bedeutung der Illuminati innerhalb der Geheimgesellschaften entspricht der der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich für die Zentralbanker der Acht Familien – auch ihre Mitglieder sind genau die gleichen.<br /><br />Die Vorläufer der Freimaurer – die Tempelritter – entwickelten das Konzept des Bankenwesens und richteten einen Anleihemarkt ein, um auf diese Weise den europäischen Adel über dessen Kriegsschulden zu kontrollieren. Bis zum 13. Jahrhundert nutzten die Templer das in den Kreuzzügen erbeutete Gold, um 9.000 Burgen in ganz Europa zu erwerben, und ihr Einfluss- und Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Kopenhagen bis nach Damaskus. Sie entwickelten moderne Bank- und Buchhaltungsverfahren und legitimierten Wucher über Zinszahlungen. Überall wurden mithilfe des ergatterten Goldes Niederlassungen von Templer-Banken gegründet. Sie forderten Zinsen von bis zu 60 Prozent, entwickelten das Konzept von Treuhand- oder Anderkonten und führten eine Art Kreditkartensystem für Pilger ein, die ins Heilige Land unterwegs waren. Sie waren als Steuereintreiber tätig, auch wenn sie selbst von den römischen Behörden von ihrer Steuerpflicht befreit waren, und sie bauten die großen Kathedralen Europas, nachdem sie sich aus Bauanweisungen, die sie neben dem Gold, das sie unter dem Tempel Salomons gefunden und gestohlen hatten, geheime Bautechniken angeeignet hatten. Die Glasmalerei, die man in den Kathedralen findet, ging auf geheime gotische Techniken zurück, die nur wenigen bekannt waren. Omar Khayvam, einer der wenigen, die diese Technik vollkommen beherrschte, war ein guter Freund des Assassinen-Gründers Hasan-i Sabah (der »Alte vom Berg«). (15)<br /><br />Die Templer verfügten über eine große Flotte und einen eigenen Marinestützpunkt in der französischen Hafenstadt La Rochelle an der Atlantikküste. Besonders zur englischen Königsfamilie unterhielten sie ein enges Verhältnis. Sie kauften die Insel Zypern vom britischen König Richard Löwenherz, wurden aber später von den Türken überrannt. Am Freitag, dem 13. Oktober 1307, schlossen sich der französische König Philip IV. und Papst Clemens V. zusammen und gingen energisch wegen verschiedener Vorwürfe, die von Geisterbeschwörung bis zum Einsatz schwarzer Magie reichten, gegen die Templer vor. Das Datum »Freitag, der 13.« ist seitdem negativ besetzt. »Sion« wird als Umschreibung von Zion gesehen, was wiederum selbst als Umschreibung für den antiken hebräischen Namen Jerusalem gilt. Die Prieuré de Sion (auch »Bruderschaft vom Berg Zion«) geriet im Juli 1956 ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Eine Notiz in der französischen Presse listete 1981 121 Würdenträger als Mitglieder der Prieuré auf. Es handelte sich vorwiegend um Banker, Mitglieder von Königshäusern oder des internationalen politischen Jetsets. Pierre Plantard war als Großmeister aufgeführt. Plantard ist über König Dagobert II. ein direkter Nachfahre der merowingischen Könige. Plantard besitzt ein Anwesen in der Gegend um Rennes-le Chateau in Südfrankreich, wo die Prieuré de Sion ihren Sitz hat. Er erklärte, im Besitz des Ordens befänden sich verloren geglaubte Schätze, die man unter dem Tempel Salomons gefunden habe. Diese Schätze werde man an Israel zurückgeben, wenn die Zeit dafür reif sei. Weiter meinte er, in naher Zukunft werde die Monarchie in Frankreich und anderen Nationen wiederhergestellt werden. Die Templer behaupten im Besitz geheimen Wissens zu sein, demzufolge Jesus Christus Maria Magdalena geheiratet und Kinder mit ihr gezeugt habe, die später die Blutlinie der Merowinger begründet hätten. Zudem sei Jesus der Sohn von Joseph von Arimathia gewesen. (15)<br /><br />Joseph war der Sohn von König Salomon. Salomons Tempel diente den Freimaurer-Tempeln, die es mit Sicherheit in jeder Stadt Amerikas ungeachtet ihrer Größe zu finden gibt, als Vorbild. Der Tempel Salomons hatte einen schlechten Ruf. Dort soll es regelmäßig zu Unzucht, Gelagen und Menschenopfern gekommen sein. Nach Angaben des britischen Forschers David Icke könnte es sich bei dem Standort des Tempels auf dem Berg Moriah, dem Tempelberg, auch um ein Flugkontrollzentrum der Anunnaki gehandelt haben. Die Kreuzritter des Templerordens plünderten den aus Gold und zahllosen heiligen Artefakten bestehenden Schatz, der sich unter dem Tempel befand. König Salomon war der Sohn König Davids, der während seiner Herrschaft um 1015 v.u.Z. Tausende Menschen massakrierte.<br /><br />Icke bezeichnet König David als »Schlächter« und versichert, dass der König einen großen Teil des Alten Testamentes schrieb. Sein Sohn David tötete seinen eigenen Bruder, um auf den Thron zu gelangen. Er beriet den ägyptischen Pharao Schischak I. und heiratete dessen Tochter. Salomon studierte in den Mysterienschulen Echnatons, in denen Bewusstseinskontrolle grassierte. Die Großloge von Kairo brachte ein Netzwerk geheimer Gesellschaften wie die Assassinen, Kabbalisten, Freimaurer und die afghanischen Roshanija hervor. Diejenigen, die die höchsten Grade erreichten, wurden Illuminati.<br /><br />Icke behauptet, an der Spitze der kanaanitischen Bruderschaft stehe der Gott/König Melchisedech, bei dem es sich vielleicht um einen Anunnaki handelt. Dem König ging es verstärkt um ein hebräisches Verständnis der antiken Mysterien. Der Orden von Mechisedech wurde zur Geheimgesellschaft, die mit der Kabbala verbunden war. König Salomon entwickelte seine umfassende Weisheit durch das Studium der sumerischen Schicksalstafeln, die sich im Besitz Abrahams befunden hatten. Abraham war möglicherweise auch anunnakischen Ursprungs.<br /><br />Melchisedech und er wurden von der sumerischen Bruderschaft der Schlange unterrichtet, deren Name sich möglicherweise von der biblischen Schöpfungsgeschichte ableitet, nach der Adam und Eva im wunderbaren »Garten Eden« von einer Schlange (eine Umschreibung für eine Lebensweise des Sammeln und Jagens?) zu einer Welt der »Sünde und der Knechtschaft« versucht wurden. Wenn es in der Bibel heißt, das erste Paar habe von der verbotenen Frucht gegessen, könnte dies bedeuten, Eva sei von der Schlange geschwängert worden, einer Annunaki-Schlange (der Nephilim des Buches Genesis) – und verdammte damit alle Nachkommen Adams zu einem Leben voller Mühe unter der Herrschaft der Blutlinie der Schlangenkönige?<br /><br />Die Grundlage der sumerischen Schicksalstafeln, die sich im Besitz Abrahams befanden, wurden als Ha Qabala, dem hebräischen Wort für »Licht und Wissen« bekannt. Diejenigen, die diese kryptischen Geheimnisse verstehen, die angeblich überall in der Bibel verschlüsselt zu finden sind, werden ehrerbietig als Ram bezeichnet. Dieser Ausdruck wird auch in keltischen, buddhistischen und hinduistischen spirituellen Kreisen verwendet. Die Templer brachten kabbalistisches Wissen nach Europa, als sie von ihren Kreuzzügen im Nahen Osten zurückkehrten. (15)<br /><br />Die Tempelritter gründeten die Prieuré de Sion im elften Jahrhundert auf dem Berge Zion nahe Jerusalems, um solche heiligen Reliquien wie das Turiner Grabtuch, die Bundeslade und die Heilige Lanze (im Besitz der Habsburger), mit der Jesus Christus getötet wurde, zu bewachen. (16) Die wichtigste Aufgabe der Prieuré bestand allerdings darin, das Gold der Templer und die angebliche Blutlinie Jesu – die königliche Sangreal –, die nach ihrer Auffassung von der französischen Bourbonen-Dynastie, den Merowingern und den verwandten Habsburger Königen und Kaisern von Spanien und Österreich fortgeführt wurde, zu schützen. (17) Die französische Dynastie der Lorraine, die von den Merowingern abstammte, verschwägerte sich mit dem Haus Habsburg, um den österreichischen Thron zu besteigen.<br /><br />Die Habsburger herrschten mittels König Karl V. und anderen über das Heilige Römische Reich bis zu dessen Auflösung im Jahre 1806. Die Familie Habsburg führt ihre Wurzeln auf eine schweizerische Burg mit Namen Habichtburg zurück, die 1020 errichtet wurde. Die Habsburger sind ein wesentlicher Bestandteil der Prieuré de Sion. Viele Experten glauben, dass der spanische König Philip in Jerusalem zum Sangreal-Weltkönig gekrönt werden wird. Die Habsburger sind über den zweiten Sohn des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Friedrich Barabarossas – Achibald II. – mit den Rothschilds verwandt.<br /><br />Die Rothschilds, die eine führende Position in der Kabbala, bei den Freimaurern und Tempelrittern einnehmen, bilden die Spitze sowohl der Illuminati als auch des Bankenkartells der Acht Familien. Die Familie häufte ihren ungeheuren Reichtum durch die jahrhundertelange Vergabe von Kriegsanleihen an den Schwarzen Adel, bestehend aus den britischen Windsors, den französischen Bourbonen, den deutschen von Thurn und Taxis, dem italienischen Haus Savoyen und den spanischen und österreichischen Habsburgs, an. Die Acht Familien sind mit diesen Königshäusern verschwägert.<br /><br />David Icke ist überzeugt, die Rothschilds repräsentieren den »Kopf« des Anunnaki-Schlangenkönigs. »Die gekrönten Häupter Europas waren bei ihnen [den Rothschilds] verschuldet; dies gilt auch für die Dynastie des Schwarzen Adels, die Habsburger, die das Heilige Römische Reich 600 Jahre lang beherrschten. Die Rothschilds kontrollieren ebenfalls die Bank von England. Wenn es zum Krieg kam, standen die Rothschilds im Verborgenen bereit, schürten Konflikte und finanzierten beide Seiten.« (18)<br /><br />Die Rothschilds und die Warburgs gehören zu den wichtigsten Anteilseignern der deutschen Bundesbank. Die Rotschilds kontrollieren die größte japanische Bank Nomura Securities über eine Verbindung zwischen Edmund Rothschild und Tsunao Okumura. Die Rothschilds bilden die reichste und mächtigste Familie der Welt. Und sie pflanzen sich durch Inzucht fort. Nach Angaben verschiedener Familien-Biografen wurde über die Hälfte der letzten Generation der Rothschild-Nachkommen innerhalb der Familie verheiratet, vermutlich, um ihr Sangreal zu bewahren. (19)<br /><br />Das Große Siegel der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Jahre 1782 ist mit Illuminati-Symbolismus überladen. Ähnliches gilt für die Rückseite der Ein-Dollar-Federal-Reserve-Note, die von Freimaurern gestaltet wurde. Die Pyramide auf der linken Seite ähnelt sehr den ägyptischen Pyramiden – möglicherweise Raumfahrthäfen oder Energiequellen für die Anunnaki –, deren Pharaonen den Bau der Pyramiden unter Einsatz von Sklavenarbeit beaufsichtigten.<br /><br />Die Pyramide stellt ein wichtiges Symbol für die Illuminati-Banker dar. Sie benutzen Triaden, Trilaterale und Trinitäten, um eine Gesellschaft hervorzubringen, die durch eine Elite-Sangreal einiger weniger über die Massen herrscht, wie es das Bild der Pyramide versinnbildlicht. Die Bruderschaft der Schlange huldigt einer Trinität aus Isis, Osiris und Horus, bei dem es sich möglicherweise um einen Nachkommen der Anunnaki handelt. Die Bruderschaft verbreitete das Konzept der Dreieinigkeit im Christentum (Vater, Sohn und Heiliger Geist), dem Hinduismus (Brahma, Shiva und Krishna) und dem Buddhismus (Buddha, Dharma und Sangha). (20)<br /><br />Das Reptilienauge auf der Spitze der Pyramide auf der Ein-Dollar-Note zeigt das Allsehende Auge der afghanischen Roshanija, auch bekannt als Der Orden und Orden der Suche – Namen, die auch von Skull & Bones, dem Germanenorden und der JASON-Gesellschaft übernommen wurden. (21) Wenn man die Pupille des Auges mit einen Vergrößerungsglas betrachtet, erkennt man das Bild eines Außerirdischen, das ist kein Scherz.<br /><br />Neben der Pyramide finden sich die Worte »Novus Ordo Seclorum«, während die Worte »Annuit coeptis« über dem Allsehenden Auge erscheinen. Sie bedeuten »Er heißt das Begonnen gut« (Großes Werk der Zeitalter). Über dem Adler auf der rechten Seite der Banknote befinden sich die Worte »E pluribus Unum« (»Aus vielen eines«). In seinen Krallen hält der Adler 13 Pfeile bzw. einen 13-blättrigen Olivenzweig, während über seinem Kopf 13 Sterne zu sehen sind. Die Vereinigten Staaten von Amerika wurden aus 13 Kolonien gegründet. Und der Templer-Pirat Jacques deMolay wurde an einem Freitag, dem 13., hingerichtet.<br /><br />Die Zahlen 3, 9, 13 und 33 haben für die Geheimgesellschaften besondere Bedeutung. Hochgrad-Freimaurer des 33. Grades werden, so sagt man, Illuminati. Nach Angaben des schon verstorbenen Forschers William Cooper verfügte die Bilderberger-Gruppe über einen einflussreichen 13-köpfigen »Politischen Ausschuss«. Er ist einer von drei der 13 Ausschüsse, die (bis zu dessen Tod) Prinz Bernhard, einem Mitglied der Habsburger-Familie und führenden Kopf des Schwarzen Adels, verantwortlich waren. Der Politische Ausschuss untersteht einem Rothschild-Roundtable, der aus neun Personen besteht. (22)<br /> <br /><br />Dies ist Teil III einer auf vier Teile angelegten Serie.<br /><br />Teil IV: »Ein Finanzparasit« folgt in wenigen Tagen.<br /><br /> <br /><br />__________<br /><br />Anmerkungen: <br /><br />1. F. William Engdahl, »The Secret Financial Network Behind ›Wizard‹ George Soros«, in: Executive Intelligence Review, 01.11.1996.<br /><br />2. Jim Marrs, Rule by Secrecy: The Hidden History that Connects the Trilateral Commission, the Freemasons and the Great Pyramids, New York 2000, S. 83.<br /><br />3. Ibid., S. 89.<br /><br />4. Des Griffin, Fourth Reich of the Rich, Pasadena 1978. S. 77.<br /><br />5. David Icke, The Robot’s Rebellion: The Story of the Spiritual Renaissance. Bath 1994, S. 195.<br /><br />6. Ibid.<br /><br />7. Dope Inc.: The Book that Drove Kissinger Crazy, Hrgb. von Executive Intelligence Review, Washington, 1992, S. 264.<br /><br />8. Ibid., S. 538.<br /><br />9. Dope Inc.<br /><br />10. Ibid.<br /><br />11. Ibid.<br /><br />12. Marrs.<br /><br />13. Icke., S. 148.<br /><br />14. Laurence Gardner, Bloodline of the Holy Grail, Rockport 1996.<br /><br />15. Michael Bagent, Richard Leigh und Henry Lincoln, Holy Blood, Holy Grail, New York 1983.<br /><br />16. Icke.<br /><br />17. William Cooper, Behold a Pale Horse, Sedona 1991, S. 79.<br /><br />18. David Icke, Children of the Matrix, Scottsdale 2000.<br /><br />19. Marrs, S. 71.<br /><br />20. Icke, 1994, S. 42.<br /><br />21. Ibid., S. 71.<br /><br />22. Cooper.<br /><br /><br /><br />Copyright © 2011 by Dean Hendersen, Global Research<br /><br /><br />Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Meinung des Verlags oder die Meinung anderer Autoren dieser Seiten wiedergeben.Willhelm Tellhttp://www.blogger.com/profile/09995543870221315917noreply@blogger.com0