Systematische Familienentrechtung: Politische Manipulation und Propaganda! (Teil 1)
Eva Herman
Die Politik unternimmt einiges, um den Bürgern ihre nicht selten unliebsamen Programme ungefragt aufzubrummen. Damit dies ohne nennenswerte Gegenreaktionen vonstatten gehen kann, benutzt man nur allzu gerne die altbewährten Hebel von Manipulation und Propaganda. Auch heute noch, im deutschen, demokratischen Bundesstaate. Wie funktionieren diese Mechanismen?
Einige Beispiele: Das Spiel geht heute genauso wie zu allen Zeiten, man bedient sich unter anderem der wichtigen Triebmotoren wie etwa der Veröffentlichung und Verbreitung von Scheintatsachen, die ständig solange wiederholt werden, bis sie sitzen: Seit Rita Süßmuth in den 1980er-Jahren CDU-Familienministerin war, kursiert in der bundesdeutschen, politischen Gesprächskultur der Begriff: »Frauen wollen arbeiten«. Zum Teil stimmt das auch, doch bleibt dabei gänzlich unbeachtet, dass alle seriösen Umfragen bis heute eindeutig belegen, dass über 80 Prozent der Mütter in den ersten Jahren lieber bei ihren Kindern zu Hause blieben, wenn sie es sich finanziell leisten könnten, nämlich nach einer dreijährigen Erziehungszeit ohne gleichzeitige Erwerbsarbeit (IPSOS-Umfrage 2007).
Das gelingt den Frauen jedoch immer seltener, denn die Gesetze werden seit Jahren ohne Ausnahme dahingehend geändert, dass alleine die erwerbstätige Frau finanziell unterstützt wird, die Mutter zuhause jedoch gänzlich leer ausgeht, dabei nicht selten als faul und bequem diskriminiert wird. Das neue Unterhaltsrecht ist dafür das beste Beispiel. Nachdem die bundesdeutschen Bürger also jahrelang durch Politik und Medien vernehmen mussten, dass »jede Frau arbeiten will«, glauben es inzwischen auch fast alle Leute im Land, auch jene Frauen, die eigentlich lieber daheim bleiben würden. Denn schließlich: Wenn es alle sagen, wenn es ständig im Fernsehen und in der Zeitung verlautbart wird, und wenn es die Familienministerinnen aller Parteien, ob von SPD oder CDU, dies heute, gestern und vorgestern gebetsmühlenartig soufflieren, dann muss ja was dran sein.
Wer sich einmal den Spaß macht und dieses Thema in eine illustre Gesprächsrunde im privaten Kreis wirft, wird sein blaues Wunder erleben. Denn manche, meist Frauen, verteidigen dieses Programm »Jede Frau will arbeiten« inzwischen mit Zähnen und Klauen, sie sprechen in dem Zusammenhang dabei nicht selten ernsthaft von Begriffen wie Freiheit und Emanzipation.
Eine weitere Manipulationsmethode ist das vorsätzliche Verdrehen feststehender Begriffe. Während man zum Beispiel jahrzehntelang den Begriff »frühkindliche Bindung« benutzte – er wurde u.a. von dem Pionier der Bindungsforscher, John Bowlby, in den 1950er-Jahren geprägt, um die wichtige Bedeutung der frühen Mutter-Kind-Bindung auszudrücken – , ist diese Wortkombination von den Politikern kurzerhand zur »frühkindlichen Bildung« umfunktioniert worden. Damit sind ernsthaft Kindertagesstätten gemeint, die sogenannten »Bildungsstätten«, wo Kleinkinder heutzutage jedoch nicht selten aufgrund mangelnden und schlecht ausgebildeten Erziehungspersonals eher aufbewahrt als gefördert, und schon gar nicht gebildet werden. Denn Kleinkinder brauchen Bindung und keine Bildung, außer, es handelt sich um Herzensbildung. Die Demonstrationen zehntausender, hoffnungslos überforderter Erzieherinnen im vergangenen Sommer sprechen ihre eigene Sprache über diese »frühkindlichen Bildungsstätten«!
Ein weiteres Manipulationswerkzeug ist die Umdeutung der Sprache, bzw. die Vernichtung feststehender und völlig natürlicher Begriffe wie »Mutter«. Dank Gender Mainstreaming, nach dem das Wort »Mutter« sexistisch ist, heißt es seit Kurzem in der politischen Sprache »Primäre Bezugsperson«.
Auch die Schaffung von Scheintatsachen gehört zum politischen Propaganda- Katalog: Nachdem man jahrelang den Müttern einredete, sie sollten arbeiten gehen, weil schließlich »jede Frau arbeiten will«, wird ihnen nun suggeriert, dass Fachleute ihre Kinder weitaus besser erziehen könnten als sie selbst, nach dem Motto: »Frühkindliche Bildung gibt es nur in Kitas, qualifiziertes Fachpersonal sorgt für einen hohen Bildungsstandard. Das können die Mütter heutzutage nicht mehr leisten.« Und schließlich sollte doch jedes Kind ein Recht auf »frühkindliche Bildung« haben, oder? Ob die Mutter, pardon, die primäre Bezugsperson es nun verstehen mag oder nicht.
Dass die familienpolitischen Ziele inzwischen noch viel weiter gediehen sind, um dem Staat die Erziehung der Kinder möglichst lückenlos zu überlassen und die Eltern fortwährend weiter aus Erziehung und Familienthemen ausbooten, ist auch schon beschlossene Sache: Denn nicht erst einmal schlitterten die bundesdeutschen Familien an einem festen Vorhaben der ehemals schwarz-roten Koalition vorbei, die das Recht eines jeden Kindes auf »frühkindliche Bildung« im Grundgesetz festschreiben wollte, was unter den wohlklingenden Titel »Kinderrechte in die Verfassung« gepackt wurde. Und dafür sind schließlich doch viele, oder? Aber Achtung: Ungeachtet dessen, dass Kinderrechte zu Menschenrechten zählen und diese natürlich längst festgeschrieben sind, bedeutet dies in Wahrheit nichts anderes als die Tatsache: Wenn es eines Tages zu den geforderten Kinderrechten in der Verfassung kommt – allzu lange wird es nicht mehr dauern – bedeutet dies unter anderem eine vom Gesetz vorgeschriebene Kitapflicht, vergleichbar der Schulpflicht! Verheerende Aussichten, die jedoch immer wieder unter Begriffen wie Freiheit und Gerechtigkeit, vor allem aber »Bildung« gepriesen werden.
Auch das Erzeugen von Angst gehört zum politischen Manipulationshandwerk. Im Zusammenhang mit der Behauptung, Kinder würden ohne »frühkindliche Bildung«, also ohne professionelle Erziehung in ihrer Entwicklung zurückbleiben, wird dies verdeutlicht an folgendem, einfachen Beispiel, welches stellvertretend für zahlreiche weitere steht: Der Arbeitskreis »Neue Erziehung« verteilt kostenlos einen Elternbrief zur Geburt eines Kindes. Dort wird jungen Familien nahe gebracht, dass es das Beste sei, sein Kind maximal ein Jahr lang selber zu betreuen und es dann in eine Krippe oder Kindergarten zu geben. Wörtlich heißt es: »Aber zwei oder drei Jahre zu Hause bleiben, ohne Kollegen, Abwechslung durch den Beruf, selbst verdientes Geld?« Wer traute sich hier noch, den Wunsch zu äußern, zu Hause bleiben zu wollen, um das Kind selber zu erziehen?
Dass auch die Verunglimpfung Andersdenkender zum Plan gehört, versteht sich von selbst: Wer heutzutage über Begriffe wie »natürliche Familie« oder »Mutter« spricht, läuft nicht selten Gefahr, in die rechte Ecke geschoben zu werden. Unterstützung erhalten die politischen Parteien, von denen keine einzige sich mehr für die genannten Begriffe starkmacht, aus dem linksfeministischen Lager, deren Vertreter nicht selten an den Machthebeln in den öffentlichen Medien zu finden sind. Störende Gruppierungen, Organisationen und auch Einzelpersonen werden auf diese Weise blitzschnell diskreditiert und aus der Öffentlichkeit entfernt.
Mit den genannten Methoden wurde der Gesellschaft in den letzten Jahren der Glaube aufgezwungen, dass:
– Frauen arbeiten wollen;
– Frauen beides wollen: Beruf und Familie, sie sehnen sich geradezu nach Vereinbarkeit;
– Frauenerwerbstätigkeit und Krippenausbau die Geburtenrate erhöhe;
– Frauenerwerbstätigkeit vor Kinderarmut schütze;
– Kinder frühe Bildung bräuchten;
– Familienförderung nicht bei den Kindern ankomme;
– Elternhäuser keine adäquate Bildung für ihre Kinder bieten könnten;
– Mütter, die keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, Schmarotzer dieser Nation seien;
– Frauenerwerbstätigkeit den Fachkräftemangel beseitigen könne.
Alle genannten Punkte jedoch sind nachweislich falsch! Inzwischen musste das Bundesfamilienministerium einräumen, dass der Ausbau der Krippenplätze auf 750.000 bis 2013 nicht mehr als Faktor für die Erhöhung der Geburtenrate gesehen werden könne. Man sei unsicher, wie der demografischen Krise wirklich effektiv begegnet werden könne, musste der Soziologe Prof. Dr. Hans Bertram vor wenigen Monaten vor der Presse einräumen, der das Bundesfamilienministerium seit Jahren berät. Nach seiner Ansicht könne man frühestens im Jahr 2015 verbindlich sagen, ob der Krippenausbau sich positiv auf die Geburtenrate auswirke.
Wie viele Unwahrheiten ungeprüft durch Parteien und einzelne Politiker in die Öffentlichkeit dröhnen, zeigt das beeindruckende Beispiel der ehemaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, die in der ARD-Fernsehsendung Ich stelle mich! 2007 Publikumsfragen vor laufenden Kameras beantwortet hatte. Ihre Aussagen wurden später von Experten durch einen Faktencheck auf den Wahrheitsgehalt geprüft. Dazu gehörten die Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Lieselotte Ahnert, der Richter am hessischen Familiengericht Darmstadt, Dr. Jürgen Borchert, und der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Familienverbandes, Siegfried Stresing. Das beeindruckende Ergebnis: Von zehn Antworten waren zehn falsch! Der Link www.daserste.de/ichstellemich/faktencheck_leyen.asp ist mittlerweile allerdings nicht mehr zu öffnen!
Freitag, 5. März 2010
Kommunistische Familienpolitik
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