Dienstag, 23. März 2010

Gender - der systematische staatliche Wahnsinn

Gender: »Elterliche Vorurteile legen kindliche Geschlechtsidentität fest, nicht die Organe«!

Eva Herman

Man geht bei den neuesten Gender-Forschungen allen Ernstes davon aus, dass mit der Geburt des Menschen sein Geschlecht noch längst nicht festgelegt sei, nur weil sie oder er etwa eine Vagina oder einen Penis habe. Vielmehr seien diese Merkmale eine Gefahr für die »richtige« Festlegung: Denn durch die unterschiedliche Behandlung des Säuglings durch Vater und Mutter aufgrund des Sexualorgans würden bestimmte Rollenbilder vermittelt, welche das Kind erst zu einem Jungen oder Mädchen machten, in seiner Gender-Entwicklung »nur einseitig« prägen und ihm damit die Vielfalt der Geschlechter vorenthalten könnte.
Diese »Einsicht« hat zur Folge, dass in der Säuglingsbetreuung künftig entschieden häufiger Männer eingesetzt werden sollen, damit auch die Mädchen den männlichen Einfluss erleben können, um eventuell doch noch zum Jungen zu mutieren, während der Junge aufgrund einseitiger, mütterlicher Ausrichtung, die ihn angeblich meist zum Tyrannen verzieht, wie es heißt, »zu viel Machopotential vermittelt zu bekommt«.

Und so liest man in der umfassenden Dissertationsarbeit der Uni Tübingen zum Thema Gender-Maßnahmen in Kitas unter anderem: »Unbewusste Phantasien der Betreuungspersonen wirken sich auf das Aufwachsen von Kindern aus, sie gehen in das Selbstbild des Kindes ein und werden durch die Reaktionen des Säuglings wiederum beeinflusst. Wenn Mütter ihr Kind, weil es ein Junge ist, anders behandeln als dies bei einem Mädchen der Fall wäre, so hat dies natürlich auch auf den Geschlechtsaspekt Einfluss.«

Das heißt wieder einmal nichts anderes, als dass Gender-»Experten« das natürliche Geschlecht des Menschen, welches spätestens bei der Geburt deutlich zutage tritt, in Abrede stellen und stattdessen die soziale Erziehung hierfür verantwortlich machen. Ein normal denkender Mensch mag sich wieder und wieder an den Kopf fassen, wenn er bislang der Ansicht war, dass mit Penis oder Vagina bei der Geburt eines Menschen grundsätzlich feststand, ob ein Junge oder ein Mädchen das Licht der Welt erblickt hatte. (Die berühmten Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.)

Ein weiterer, kaum zu glaubender, jedoch höchst gefährlicher Aspekt wird den inzwischen verbindlich geltenden Gender-Regeln beigefügt: Der Mensch bekomme seine Identität ausschließlich durch sein Geschlecht zugewiesen. Wörtlich: »Geschlechtsidentität ist demnach die Grundlage aller Identitätsentwicklung. Der Mensch kann erst dann zu einer, wie auch immer gearteten, Identität gelangen, wenn er sich als Frau oder Mann ›begreift‹.«

Doch es kommt noch besser: Nun wird erläutert, dass der Mensch, wenn denn nun endlich das Geschlecht festgestellt bzw. festgelegt wurde, aufgrund der schnelllebigen Zeit jedoch keinesfalls für ewig darauf festgelegt bleiben müsse. Im Gegenteil, durch die unterschiedlichsten Anforderungen verändere sich der Mensch, und damit auch sein Gender. »Veränderungen in der Gesellschaft machen eine Veränderung der geschlechtsbezogenen Selbstkonzepte unter Umständen mehrmals im Leben nötig.« Feste männliche und besonders weibliche Identitäten seien demzufolge immer weniger möglich, und eine permanente bewusste Entwicklung in Auseinandersetzung mit sich verändernden Lebenssituationen und gesellschaftlichem Wandel zwinge die Individuen dazu, ihr Leben stärker als bisher selbst zu gestalten. »Dies kann nur dadurch geschehen, dass das Handlungspotential, auch in Bezug des Geschlechtsaspekts erweitert wird.«

Wie bitte? Was bedeutet das für die Zukunft der Menschheit? Was geschieht unter dem Aspekt, dass man nach Gender sein Geschlecht ständig auswechseln kann? Tauscht man damit jeweils auch seine Identität aus? Ganz offensichtlich! Das würde neben anderen grausigen Begleiterscheinungen bedeuten, dass die Gesellschaft völlig neue Wissenschaften und psychologische und psychosoziale Betreuungseinrichtungen entwickeln müsste für Millionen von Grenzpersönlichkeiten, die man durch politisch verordnete Genderprogramme »heranzüchten« will. Albtraumvorstellungen, deren gewaltige Ausmaße jeglichen Rahmen sprengen würden, denn damit wäre das Land schlagartig mit verbogenen, verdrehten Persönlichkeiten angefüllt, mit Horrorwesen, die Geschlecht und Identität wechseln könnten wie das allmorgendliche Hemd.

Auch die Gefühle und Erwartungen der eigenen Eltern gegenüber ihren neugeborenen Kindern seien aus Sicht der Gender-Experten schuld daran, dass bereits den Säuglingen schon ein unzeitgemäßes und falsches Geschlechterbild übergestülpt werde: »Man muss davon ausgehen, dass unbewusste Ängste oder Erwartungen der Eltern, vorwiegend aber der Mutter, die Einstellung bereits zum ungeborenen Kind beeinflussen und sie diese dem Kind vermittelt. Die Enttäuschung oder die Freude über eine bestimmte Geschlechtszugehörigkeit des zu erwartenden Kindes kann demnach das Selbsterleben des Ungeborenen (aus psychoanalytischer Sicht) beeinflussen. Fest steht, dass Eltern ihren Babys schon am ersten Tag nach der Geburt eine ›Geschlechtsrolle‹ zuschreiben. So ließ man Eltern ihre Kinder beschreiben. Mädchen wurden durchweg als klein, hübsch, niedlich, schwach, zart und den Müttern ähnlich beschrieben, Jungen dagegen als robust, koordiniert, kräftiger und widerstandsfähig. Diese Einschätzung deckte sich jedoch keinesfalls mit der medizinischen Sichtweise. Auch ein durchgeführtes Experiment, in dem ein Säugling einer Gruppe von Personen als weiblich, einer anderen Gruppe von Personen als männlich vorgestellt wurde, erbrachte diese Ergebnisse. So muss davon ausgegangen werden, dass bestimmte Vorurteile oder Erwartungen die Sichtweise und damit auch den Umgang mit dem Neugeborenen bedingen. Der Geschlechtszuweisung bei der Geburt wird ebenfalls eine zentrale Rolle der Weiblichkeits- und Männlichkeitsvorstellungen und dem damit verbundenen Rollenlernen zugewiesen. Viele Anzeichen sprechen dafür, dass die Tatsache, dass die erste Bezugsperson meist weiblich ist, einen entscheidenden Einfluss auf die Geschlechtsidentität von Jungen und Mädchen hat. Man geht deshalb davon aus, dass Jungen bezüglich ihrer weiblichen Identifikationen mit ihrem Primär-Objekt Mutter hierbei einen krisenreicheren Weg durchlaufen, weil die Etablierung einer männlichen Geschlechtsidentität eine partielle Zurücknahme der früheren Identifikationen erforderlich zu machen scheint.«

Die amerikanische Soziologin Nancy Chodorow wird zitiert: »Da Kinder sich immer zunächst mit der Mutter identifizieren, hat der Knabe schwierigere Veränderungen seiner Identifikation vorzunehmen, um die von ihm erwartete soziale Geschlechts-Identifikation und soziale Geschlechtsrolle auszubilden.«

Die Körperwahrnehmung geschehe, so die Gender-»Experten«, im ersten Lebensjahr über den Mund und die Erforschung der Körperteile mit den Händen. Die spielerische Entdeckung des Penis wollen die Forscher bei Jungen zwischen dem achten und zehnten Lebensmonat ausgemacht haben. Für Jungen würde der Penis, »den man sehen, anfassen und mit dem man spielen kann, eine größere Rolle spielen als die weiblichen Geschlechtsorgane für das Mädchen«. Ein Junge könne demnach »sein Jungensein also sehr früh an einem Körperteil ›festmachen‹, wobei ihm dieser Unterschied dennoch relativ spät bewusst wird und vermutlich das männliche Rollenlernen nicht oder nur wenig beeinflusst.« Mit der Geburt eines Kindes würden bei den Eltern unbewusste Fantasien und das mehr oder weniger konflikthafte Erleben der eigenen elterlichen Geschlechtsidentität aktualisiert. Diese wirkten auf das Verhalten gegenüber dem Kind ein, heißt es in der erwähnten Dissertation.

Zum Verständnis: Während die Gender-Vertreter behaupten, die Körperwahrnehmung des Menschen beginne im ersten Lebensjahr, sind sich nahezu alle konventionellen Psychiater, Psychologen und Psychoanalytiker darüber einig, dass dieser Prozess im Alter zwischen drei und vier Jahren stattfindet, nämlich dann, wenn das persönliche Ich des Menschen gebildet wird. Sofern sich ein kleines Kind im Spiegel gegenüber zu erkennen beginnt, bildet sich die Wahrnehmung für die eigene Identität. Was noch lange nicht bedeutet, dass damit die sexuelle Identifikation begonnen hätte. Diese stellt sich, nach gängiger wissenschaftlicher Meinung, je nach Entwicklungsstand des Kindes, erst im Alter zwischen fünf bis sieben Jahren ein.

Dass man dennoch schon Säuglinge und Kleinkinder sexuell reizen kann, steht außer Frage. Viele Millionen Kinderseelen wurden im Laufe der Zeit schon nachhaltig beschädigt oder zerstört durch gedankenlose oder sexuell motivierte Penetrierungen vonseiten der Eltern, Verwandten oder anderer Betreuungspersonen von Kleinkindern. Es handelt sich bei derartigen (höchstgefährlichen) Reizungen, die schon bei den Kleinsten durchaus körperliche Reaktionen zeigen, jedoch um eine rein körperliche, triebmotivierte Rückwirkung, die mit dem geistigen Entwicklungsprozess des Menschen nichts zu tun hat, die jedoch nicht selten als Auslöser für weiteren sexuellen Missbrauch oder gar Gewalt vonseiten der Erwachsenen gelten, frei nach dem Motto: Dem Kind gefällt es doch auch! Es sei wiederholt: Durch derartige tiefgreifende Eingriffe in das Seelenleben eines sich entwickelnden, schutzbedürftigen kleinen Menschen kann es zu schwersten seelischen Verletzungen kommen, unter denen ein Mensch meist bis zum Lebensende zu leiden hat.

In diesem Zusammenhang sei noch einmal auf die Gender-gesteuerte Broschüre hingewiesen, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums herausgegeben hatte, die ebenso in der Schweiz und in Österreich herausgegeben wurden, und die nach über sechs Jahren massiver Verbreitung auch über das Internet aufgrund wütender Proteste vom Markt genommen werden musste. Der Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung vom 1. bis zum 3. Lebensjahr forderte Mütter und Väter dazu auf, »das Notwendige mit dem Angenehmen zu verbinden, indem das Kind beim Saubermachen gekitzelt, gestreichelt, liebkost, an den verschiedensten Stellen geküsst wird«. »Scheide und vor allem Klitoris erfahren kaum Beachtung durch Benennung und zärtliche Berührung (weder seitens des Vaters noch der Mutter) und erschweren es damit für das Mädchen, Stolz auf seine Geschlechtlichkeit zu entwickeln (…)« Kindliche Erkundungen der Genitalien Erwachsener können »manchmal Erregungsgefühle bei den Erwachsenen auslösen. (…) Es ist ein Zeichen der gesunden Entwicklung Ihres Kindes, wenn es die Möglichkeit, sich selbst Lust und Befriedigung zu verschaffen, ausgiebig nutzt (…)« Wenn Mädchen (1 bis 3 Jahre!) »dabei eher Gegenstände zur Hilfe nehmen«, dann sollte man das nicht »als Vorwand benutzen, um die Masturbation zu verhindern«. Der Ratgeber fände es »erfreulich, wenn auch Väter, Großmütter, Onkel oder Kinderfrauen einen Blick in diese Informationsschrift werfen würden und sich anregen ließen – fühlen Sie sich bitte alle angesprochen!«

Diese Ausführungen, welche klare Aufforderungen zum Kindesmissbrauch und zu sexueller Gewalt an Kindern darstellen, mussten von der damaligen Familienministerin von der Leyen wieder vom Markt genommen werden. Doch war dies nicht etwa aufgrund einer freien Entscheidung der Politikerin geschehen, sondern fand auf massiven Druck von Journalisten und Kinderpsychologen statt.

Noch einmal: Sowohl die genannten Auszüge aus Gender-Programmen für Kitas als eben auch die Inhalte der inzwischen zurückgenommenen Broschüren sind die Grundpfeiler zahlreicher derzeitiger Programme, die für eine neue Geschlechteridentität von Kindern im Vorschulalter erarbeitet werden. Sowohl das Bundesfamilienministerium sowie nahezu alle Einrichtungen auf Länder- und kommunaler Ebene sind angehalten, die Gender-Mainstreaming-Maßnahmen umzusetzen. Man muss sich die Frage stellen, ob die Politiker, die Journalisten und Feministinnen wirklich alle darüber informiert sind, dass sie mit der Unterstützung der Gender-Maßnahmen nichts anderes unterstützen als die totale Zwangsveränderung der Menschheit, die einzig und alleine auf dem Boden sexueller Freiheit, Entfesselung und des Alles-muss-möglich-seins wächst. Doch ob sie es wissen oder nicht: Sie tragen die schwere Verantwortung dafür. Und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!

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