Dienstag, 14. September 2010

Die Manipulations-Strategien des Gregory Bateson

Metalog-Technik, Zukunftswerkstätten und Pseudowertschätzung «indigener» Kulturen
ts.

Der US-Amerikaner Gregory Bateson, von der europäischen Zukunftswerkstättlerszene hochgepriesener Guru, entwickelte in einem Kreis von «Auserwählten», der Gruppe von Palo Alto, militärisch nutzbare kommunikationstheoretische Denkmodelle, deren zivile Abfallprodukte heute zum Teil in den Alltagswortschatz eingesickert sind, so etwa die Begriffe der «Metakommunikation» und des «double bind». Auch der Begriff «Metalog», den die Strategen der «Zukunftswerkstätten» verwenden, stammt von Bateson und bedeute etwas so Harmloses, wie dass der Inhalt eines Gesprächs immer auch mit der Form des Gesprächs verbunden sein solle. Bateson war unter anderem in der Erforschung und Therapie von Schizophrenie tätig. Er zeigte auf, unter welchen Bedingungen Menschen schizophren werden können, also geistig so verwirrt werden, dass sie in eine Psychose abgleiten und den Lebensalltag nicht mehr zu bewältigen in der Lage sind. In der Mainstream-Literatur zu Bateson wird diese seine Arbeit hochgelobt als zum Wohle von Menschen ausgeübt, insbesondere von psychisch Erkrankten. Auch die Arbeit im kalifornischen Esalen habe ihn nicht zum Esoteriker werden lassen, sondern seine Kenntnisse von Gruppendynamik und Grossgruppensteuerung vertieft, heisst es mainstreammässig über ihn. So weit, so gut.

Schizophrenieforschung – wozu?
Liest man aber den nebenstehenden Text von David H. Price über die Aktivitäten von Bate­son für den OSS (Vorläufer der CIA) während des Zweiten Weltkrieges und seine Vorschläge, wie auch nach dem Krieg die Kolonialvölker besser unten zu halten seien, als dies die Briten und die Holländer je geschafft hätten, kommen einem so gelinde Zweifel auch ob der Integrität des Forschers Bateson im Gebiete der Psychologie. War es militärisch nicht interessant, die Ergebnisse der Schizophrenieforschung zu verwenden, um zum Beispiel Kriegsgefangene zu zerrütten und in den Wahn zu treiben, um sie dann wieder neu aufzubauen – oder ganze Bevölkerungsgruppen in «Feindstaaten», ja, auch im eigenen Land? So wie Bateson seine anthropologischen Kenntnisse nicht für, sondern gegen die Menschen verwendete, muss angenommen werden, dass im kalten Krieg und wohl auch heute noch Machtstrategen die Erkenntnisse seiner Schizophrenie- bzw. Zerrüttungsforschung gegen die Menschen einsetzen. Zum Beispiel in Europa, wo sich Angriffe mit Kampfbombern definitiv nicht eignen, um die Herrschaft von Uncle Sam zu festigen. Aber Aspekte des «Psywar», der psychologischen Kriegsführung, der Manipulation und Steuerung von Menschengruppen in die Richtung, welche sich der Usurpator wünscht, sind zu erwarten.

Unerwartete Ehrfurcht vor Traditionen
Haben das die PR-Berater und Spin-doctors etwa eines Steinbrücks in den USA gelernt? Dass man zum Beispiel der Schweiz nicht mit der Kavallerie drohen darf, weil sich dann die Reihen schliessen, sondern der Aggressor «smarter» vorgehen soll? Eben über «Zukunftswerkstätten», aber auch über die Unterstützung des einheimischen Brauchtums? Gregory Bateson hätte seine liebe Freude an dieser plötzlich scheinbar wie natürlich aufkeimenden «Hochachtung» und «Wertschätzung» der Gebräuche und Feste der «Eingeborenen», so wie er in seinem Paper für den OSS ja auf das Beispiel der Sowjets und ihrer sibirischen Untertanen verweist, wo gerade wegen des Zulassens ­indigenen Brauchtums keine Aufstände zu verzeichnen gewesen seien.

Bateson-Strategie statt Frankfurter Schule?
Die Sache ist zweischneidig: Natürlich freut es einen, wenn wir Schweizer stolz auf unsere Geschichte und Tradition auch unsere Feste feiern können, vor allem nach all den Jahren der Angriffe, zuerst von der US-Ostküste und Tel Aviv her, dann von der eigenen 5. Kolonne um den zweifelhaften Professor Bergier, erneut wieder von der City of London und der Wallstreet, wiederum sekundiert durch etwas, was sich Schweizer Linke schimpft. Links und urban, heute offensichtlich synonym mit «Lakaien der Hochfinanz». Und auch in Deutschland werde im SWR-Radio nun neu wieder den deutschen Volksliedern in ihrer ursprünglichen Form Senderaum gewährt. Offensichtlich hat der Ansatz von Bateson jenen der Frankfurter Schule mit ihrer Verächtlichmachung von europäischen Werten als angeblichen ­Sekundärtugenden des Faschismus, worunter auch das Singen von Volksliedern zählte, abgelöst. Genauso wie in Afghanistan der neue Oberbefehlshaber General David H. Petraeus eine Kampagne zur Gewinnung von «Hearts and Minds» der weiterhin zu Unterdrückenden gestartet hat – und dies kurz nach der sogenannt «überraschenden» Entdeckung der immensen Bodenschätze in diesem kriegsgeschundenen Land. In seiner Ansprache an die Militärangehörigen vom 27. Juli 2010 mit dem Titel «COMISAF’s Counterinsurgency Guidance»1 befiehlt der General unter anderem etwa, die Soldaten sollten doch bitte die Sonnenbrille abnehmen, wenn sie mit der Bevölkerung sprächen, sich wie gute Gäste benehmen, und die eigenen Aktionen immer mit den Augen der Afghanen zu sehen – also ganz nach dem Motto von Gregory Bateson’s Aufruf zur «berechnenden Empathie» …

Um was geht es wirklich?
Und was in der Schweiz weckt die Gier der Machtstrategen? Das Wasserschloss Gotthard? Die schöne Landschaft als Ferienressort? Immobilien? Transportkorridore? Die Alpen als Übungskulisse für die Hindukusch-Krieger? Die «archaischen Sennen» als Kanonenfutter im weltweiten Krieg um Ressourcen? Wie einst unter Napoleon? Oder soll die Schweiz schlicht und einfach als angelsächsischer Stützpunkt in einem EU-Europa dienen, von dem man nie weiss, ob es vielleicht doch mal mit Russland Freundschaft schliessen wird? Was das Ende der Wahnidee von Geostrategen à la Mackinder und Brzezinski bedeuten würde, die Welt sei nur zu beherrschen, wenn man die Weltinsel Eurasien beherrsche, und die beherrsche man nur, wenn man einen Keil zwischen Russland und Europa treibe und Europa als Vasall im Griff halte.

Nein zur Visionitis – Ja zur direkten Demokratie
Aber genauso wie sich Napoleon verrechnet hatte und 1803 dank des Widerstandes vor allem der Innerschweizer Kantone, also der ländlichen Schweiz, mit der Mediationsakte zurückbuchstabieren, den Zentralismus aufgeben und den Föderalismus zulassen musste; genauso wie Hitler mit einem Blutzoll von 700 000 toten Wehrmachtsoldaten rechnen musste, um die Operation Tannenbaum, die Eroberung der Schweiz, in Angriff zu nehmen – was ihn zurückschrecken liess –; genauso wie die Schweizer Bevölkerung sich von den Apokalyptikern bezüglich EWR-Nein nicht aus der Ruhe bringen liess und sich auch heute partout nicht in den Moloch EU pressen lassen will; – genau so wird der Schweizer Souverän in Kenntnis der Hintergründe und der Dunkelmänner sich vom grossen Geld nicht kaufen lassen und ein dreifaches Nein aussprechen: ein Nein zur Fusionitis, ein Nein zur Agglomeritis und ein Nein zur Visionitis, den sogenannten Zukunftswerkstätten! Dagegen zu halten ist ein dreifaches Ja: ein Ja zur direkten Demokratie als Friedensmodell und Modell des sozialen Ausgleiches, ein Ja zur immerwährenden bewaffneten Neutralität und ein Ja zur humanitären Schweiz als Depositarstaat der Genfer Konventionen und zu den Guten Diensten!

1 www.isaf.nato.int/article/news/isaf-scr-weekly-operational-update-highlights-comisafs-coin-guidance.html

Zukunftswerkstättler preist Manipulationstechnik von OSS-Agent Gregory Bateson
ts. Christoph Mandl, europäische Referenzfigur der Zukunftswerkstättler, verweist in seinen Schriften nicht nur auf den Eugeniker, Neo-Malthusianer und Tiefenökologen Garrett Hardin, sondern auch auf Gregory Bateson, ehemaliger OSS-Agent (Vorläufer der CIA) und das Mastermind der Grossgruppenführungstechnik.
So schreibt Mandl schon im Jahr 2000 über Batesons Manipulationsstrategie des sogenannten «Metalogs»:
«Die Definition des Metalogs von Gregory Bateson passte perfekt: ‹Ein Metalog ist ein Gespräch über ein problematisches Thema. In diesem Gespräch sollten die Teilnehmer nicht nur das Problem diskutieren, sondern die Struktur des Gesprächs als Ganzes sollte auch für eben dieses Thema relevant sein.›»

Quelle: Christoph Mandl, Mandl Lüthi & Partner, und Josef M. Weber, Attems & Weber.
Metalog-Konferenzen – eine Innovation aus Österreich. In: TRAiNiNG Nr.1/Feb. 00’, Seite 33. www.metalogikon.com/files/pdf/metalogkonferenz_magazintraining.pdf

Keine Kommentare: