Samstag, 5. Juni 2010

Gleichschaltung der Journalisten

EU-Parlament: Europäische Journalisten sollen für linientreue Berichterstattung »geschult« werden!

Eva Herman

Man muss schon zweimal hinschauen, um das glauben zu können, was EU-Politiker sich ausdenken, damit sie die europäischen Medien auf Linie bringen und diese in den festen Griff kriegen. Dazu wird inzwischen zu unkonventionellen Maßnahmen gegriffen: So diskutiert das Komitee für Geschlechtergleichheit des EU-Parlaments schon länger über die »falsche Darstellung von Frauen und Männern in den Medien« und hat nun einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, um den europäischen Journalisten und Redakteuren den Kampf anzusagen. Denn diese berichten immer noch nicht so, wie die EU-Politiker sich das wünschen.

In dem Maßnahmenkatalog ist vorgesehen, dass künftig die Minister aller Mitgliedsstaaten nach Straßburg eingeladen und dort von den parlamentarischen Mitgliedern »geschult« und darüber aufgeklärt werden sollen, wie die EU sich in Zukunft die ideale »geschlechtergerechte« Berichterstattung in den Ländern vorstellt. Auf nationaler Ebene solle die Politik dafür sorgen, dass die EU-Vorgaben auch umgesetzt werden.

Nach Ansicht der Schweizer Nationalrätin Doris Stump (SP), die hier federführend ist, würden Frauen in den Medien »immer noch klar benachteiligt«. Wenn sie nicht unterrepräsentiert oder gar unsichtbar seien, dann würden Frauen meist nur in traditionellen Gesellschaftsklischees dargestellt. Zu diesen verstaubten Klischees gehörten Frauen, wie es heißt, in der Rolle als passive oder minderwertige Wesen und als Sexualobjekte. Ebenso ist die Politikerin der Überzeugung, dass Frauen, die in der TV-Werbung, in Filmen, Sendungen und Zeitungen in der Rolle als Mütter dargestellt werden, damit erheblich diskriminiert würden. Ein Schlag ins Gesicht für alle Frauen auf der ganzen Welt, die jemals Kinder geboren haben, denn sie werden in ihrem Muttersein in Wahrheit durch diese Aussage auf das Schwerste diskriminiert. Man fasst sich nur noch verzweifelt an den Kopf über diese abstruse und hochgefährliche, aber politisch korrekte Auffassung!

Schon vor zwei Jahren beriet die EU über ein Gesetz, nach dem Frauen in der Werbung künftig nicht mehr am Herd und an der Waschmaschine gezeigt werden dürften, weil dies ebenso sexistisch sei. Nachdem die Richtlinien von den internationalen Medien nach Ansicht des europäischen Parlaments anscheinend noch lange nicht ausreichend umgesetzt werden, will man jetzt politisch nachhelfen und geht direkt an die Pressevertreter heran! Doris Stump ist der Ansicht, dass Frauen in den Medien ein unverändert naives und karikierendes Auftreten hätten. Dies müsse durch gesetzlich vorgeschriebene Gender-Mainstreaming-Maßnahmen endlich geändert werden. In dem Papier ist etliche Male von dem Begriff »Kampf« die Rede, mit dem man jetzt an sein Ziel zu kommen hofft.

Gender Mainstreaming, das größte Umerziehungsprogramm der Menschheit, will –per Gesetz – Glauben machen, die Geschlechtsunterschiede von Mann und Frau seien nicht naturgegeben, sondern jeder Mensch käme neutral auf die Welt. Erst das soziale Umfeld präge den Menschen zum Mann bzw. zur Frau, die Eltern seien zum Beispiel Schuld. Das wird in Zukunft anders werden. Die meisten EU-Länder haben inzwischen das Gender-Mainstreaming-Programm in ihre Gesetze übernommen und setzen diese in allen Bereichen der öffentlichen Hand, in allen Ministerien, Behörden, Kirchen usw. um. Auch Kindergärten, Schulen und Universitäten bleiben schon lange nicht mehr verschont. So erzieht man bereits in österreichischen »Fun-&Care«-Kindergärten die kleinen Mädchen dazu, sich zu prügeln und mit Autos zu spielen, während man den Jungs Puppen, Kosmetikkörbe und Prinzessinnenkleider zum Anziehen gibt – schließlich solle sich kein Kind an seinem vorgegebenen Geschlecht orientieren, sondern jederzeit frei entscheiden können, ob es Mädchen oder Junge sein möchte.

In dem Papier des EU-Parlaments Straßburg heißt es, es müsse nachdrücklich betont werden, welch positive Rolle die Medien eigentlich spielen könnten, wenn sie nur endlich die Geschlechtergleichheit propagieren würden. Es müsse ein neues Bewusstsein geschaffen werden für die künftige Darstellung der Frauen und Männer in den Medien, mithilfe von Gender Mainstreaming. Die Medien werden jetzt umerzogen! Damit die EU-Vorgaben zur Geschlechterneutralisierung nun auch umgesetzt werden, damit die Presse, die Medien, nun schließlich verlässlich »funktionieren«, wie man sich das vorstellt und erwartet, und damit die Journalisten das Gender-Lied noch viel lauter mitsingen als bisher, hat man sich eigens dafür Kontrollfunktionen ausgedacht:

Künftig soll es einen Europa-Code für alle Mitgliedsstaaten geben im Kampf gegen die stereotype Geschlechterdarstellung (zum Beispiel die Frau als Mutter! Die Frau am Herd oder an der Waschmaschine! Der Mann als Beschützer und Kämpfer!), heißt es. Ein Handbuch für die Medien soll herausgegeben werden mit strengen Richtlinien, wie die künftige Berichterstattung über Mann und Frau auszusehen hat, damit Straßburg zufrieden ist und die Medien Bescheid wissen! Und schließlich sollte nach den EU-Vorstellungen der Ministerausschuss der Länder ein neues, rechtsverbindliches Protokoll entworfen werden für die Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte, wo Geschlechtergleichheit als ein fundamentales Menschenrecht etabliert werden soll.

Die Medien, so tönt es aus Straßburg, trügen eine entscheidende Verantwortung in dieser Angelegenheit, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung hätten hier künftig keinen Platz mehr. Deswegen sei es dringend erforderlich, dass alle Pressevertreter angewiesen würden, der einförmigen, falschen Berichterstattung entgegenzusteuern, indem sie die Prinzipien der Menschenrechte nach Gender Mainstreaming neu lernen und umsetzen müssten. Ebenso wichtig sei es, Kinder frühzeitig in den Kampf gegen Geschlechterungerechtigkeit einzubeziehen und diese umfangreich über die Gleichheit der Geschlechter zu unterrichten.

Damit wird ein neues Kapitel in der Europäischen Union aufgeschlagen! Es ist das Kapitel von Zensur und Unterdrückung, von Lancierung und Laviererei, von Manipulation und Meinungsdiktatur. Die Menschheit wird künftig – von ganz oben organisiert – in Kindergärten, Schulen, Universitäten, in allen Medien und auf allen öffentlichen Ebenen erfahren, dass eine Frau diskriminiert wird, wenn man sie als Mutter darstellt oder bezeichnet, und dass Männer nicht mehr stark und männlich sein dürfen. Traurige, neue Welt! Der Abschied ist programmiert!

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