Mittwoch, 25. Juni 2008

Die Macht der Israel-Lobby

Nein, ich kann nicht! Von Uri Avnery, 21.06.2008 19:37

Nach Monaten eines zähen und bitteren Wettrennens und gnadenlosen Kampfes hat Barack Obama seine beeindruckende Rivalin Hillary Clinton besiegt. Er hat ein unglaubliches Wunder vollbracht: Das erste Mal in der Geschichte wurde ein Schwarzer ein glaubwürdiger Kandidat für die Präsidentschaft des mächtigsten Landes der Welt. Und was tat er als erstes nach diesem erstaunlichen Sieg? Er rannte zur Konferenz der Israel-Lobby, zu AIPAC, und hielt dort eine Rede, die alle Rekorde der Unterwürfigkeit und Liebedienerei brach [1].

Es war eine triumphale Konferenz. Sogar diese mächtige Organisation hatte noch nie so etwas erlebt. 7000 jüdische Funktionäre aus allen US-Staaten waren zusammengekommen, um die Unterwerfung der ganzen Washington Elite, die zum Kotau erschienen war, zu akzeptieren. Alle drei hoffnungsvollen Präsidentenanwärter hielten Reden und versuchten, einander mit Schmeicheleien zu übertreffen. Dreihundert Senatoren und Mitglieder des Kongresses bevölkerten die Korridore. Jeder, der gewählt und wieder gewählt werden wollte, jeder, der überhaupt irgendwelche politische Ambitionen hatte, kam, um zu sehen und gesehen zu werden. Das Washington von AIPAC [America-Israel Public Affairs Committee] gleicht dem Konstantinopel der byzantinischen Herrscher auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Die Welt sah zu und wunderte sich. Die israelischen Medien waren begeistert. In den Hauptstädten der Welt wurden die Ereignisse aufmerksam zur Kenntnis genommen und Schlussfolgerungen gezogen. Alle arabischen Medien berichteten ausführlich darüber. Aljazeera widmete diesem Phänomen eine Diskussion von einer Stunde. Die extremsten Schlussfolgerungen der Professoren John Mearsheimer und Stephen Walt wurden in ihrer Gänze bestätigt. Am Vorabend ihres Besuches in Israel - am kommenden Donnerstag - stand die Israel-Lobby im Zentrum des politischen Lebens der USA und der ganzen Welt.

Warum eigentlich? Warum glauben die Kandidaten der amerikanischen Präsidentschaft, daß die Israel-Lobby so absolut wichtig für ihre Wahl ist? Die jüdischen Stimmen sind natürlich wichtig, besonders in mehreren wichtigen Staaten die das Ergebnis entscheiden werden. Aber die afrikanisch-amerikanische Wählerschaft ist größer und die spanische Gemeinde auch. Obama hat Millionen junger Wähler auf die politische Bühne gebracht. Zahlenmäßig ist die arabisch-muslimische Gemeinschaft in den USA auch kein unbedeutender Faktor. Einige sagen, daß es das jüdische Geld sei, das ausschlaggebend sei. Die Juden sind reich. Vielleicht geben sie mehr als andere für Politisches. Aber der Mythos über das mächtige jüdische Geld hat einen antisemitischen Klang. Schließlich haben auch andere Lobbys und vor allem die großen multinationalen Unternehmen erhebliche Geldsummen an Obama (und seine Gegner) gegeben. Und Obama verkündete stolz, daß er hunderttausend gewöhnliche Bürger dahin gebracht habe, ihm kleine Summen zu spenden, die sich auf Dutzende von Millionen beliefen. Stimmt: es ist bewiesen worden, daß die jüdische Lobby fast immer die Wahl eines Senators oder eines Kongressmitgliedes blockieren kann, der nicht eifrig nach der israelischen Flöte tanzt. Bei einigen exemplarischen Fällen, (die wirklich als exemplarisch geplant worden waren) hat die Lobby populäre Politiker besiegt, indem sie ihre politische und finanzielle Macht für die Wahl eines praktisch unbekannten Rivalen eingesetzt hat.

Aber bei der Wahl eines Präsidenten?
Die offensichtliche Kriecherei Obamas gegenüber der Israel-Lobby überragt ähnliche Bemühungen anderer Kandidaten. Warum? Weil er seinen schwindelerregenden Erfolg bei den Vorwahlen seinem Versprechen verdankt, die Politik zu verändern, der verkommenen Praxis Washingtons ein Ende zu setzen und die alten Zyniker mit einer jungen, tapferen Person zu ersetzen, die mit ihren Prinzipien keine Kompromisse eingeht. Und siehe da - das erste, was er macht, nachdem er seine Nominierung seiner Partei abgesichert hat: er kompromittiert seine Prinzipien. Und wie! Das was ihn von Hillary Clinton und auch von John McCain haushoch unterscheidet, ist seine kompromißlose Haltung gegenüber dem Irakkrieg vom ersten Augenblick an. Das war mutig. Das war unpopulär. Das war völlig gegen die Israel-Lobby, die insgesamt George Bush dahin antrieb, den Krieg zu beginnen, um Israel von einem feindlichen Regime zu befreien. Und jetzt kommt Obama und kriecht im Staub zu Füßen der AIPAC und nimmt einen völlig anderen Weg auf, um eine Politik zu rechtfertigen, die völlig gegen die eigenen Ideen geht.

Nun gut, er versprach, Israels Sicherheit mit allen Mitteln zu schützen. Das ist üblich. Nun gut, er sprach dunkle Drohungen gegen den Iran aus, obwohl er versprochen hat, sich mit dessen Führer zu treffen und alle Probleme friedlich zu lösen. Nun gut, er versprach, unsere drei gefangenen Soldaten zurückzubringen (irrtümlicherweise glaubt er, daß alle drei Gefangene der Hisbollah seien - ein Irrtum, der nebenbei zeigt, daß er sehr oberflächliche Kenntnisse unserer Angelegenheiten hat.) Aber seine Erklärung über Jerusalem sprengt alle Grenzen. Es ist keine Übertreibung, dies skandalös zu nennen. Kein Palästinenser, kein Araber, kein Muslim wird mit Israel Frieden machen, wenn der Haram-al-Sharif (auch Tempelberg genannt), einer der drei heiligsten Stätten des Islam und das herausragende Symbol des palästinensischen Nationalismus, nicht unter palästinensische Herrschaft kommen wird. Es ist eines der Kernprobleme des Konfliktes. Genau deswegen wurde die Camp David-Konferenz abgebrochen, obgleich der damalige Ministerpräsident Ehud Barak bereit war, Jerusalem in irgendeiner Weise zu teilen. Nun kommt Obama und holt vom Müllplatz den abgedroschenen Slogan vom ›ungeteilten Jerusalem, die Hauptstadt Israels in alle Ewigkeit‹ zurück. Seit Camp-David haben alle israelischen Regierungen verstanden, daß dieses Mantra ein unüberwindliches Hindernis für irgend einen Friedensprozess ist. Deshalb ist es aus dem Arsenal offizieller Slogans verschwunden - ganz still, fast geheim. Nur die israelische (und amerikanisch-jüdische) Rechte hält daran fest, und aus demselben Grund: um schon von Anfang an jede Chance für einen Frieden zu ersticken, der einen Abbau der Siedlungen nötig machen würde. Bei früheren US-Präsidentschafts-Vorwahlen dachten die in Frage kommenden Kandidaten, es genüge zu versprechen, daß die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem umziehen solle. Nach der Wahl hat niemals einer der Kandidaten sein Versprechen erfüllt. Alle waren vom Außenministerium überzeugt worden, daß dies die grundsätzlichen Interessen der US verletze. Obama ging viel weiter. Es ist möglich, daß es nur ein Lippenbekenntnis ist und daß er sich sagte: Nun gut, ich muß dies sagen, um gewählt zu werden - danach - Gott wird schon helfen. Aber selbst so kann die Tatsache nicht ignoriert werden: die Angst des AIPAC ist so schrecklich, daß selbst dieser Kandidat, der alles zu verändern verspricht, es nicht wagt. Bei dieser Sache akzeptiert er die Washington-Routine alten Stils. Er ist bereit, die grundsätzlichsten amerikanischen Interessen zu opfern. Schließlich hat die USA vitale Interessen, einen israelisch-palästinensischen Frieden zu erreichen, der es erlaubt, Wege zu den Herzen der arabischen Massen vom Irak bis nach Marokko zu finden. Obama hat sein Image in der islamischen Welt beschädigt und seine Zukunft schwer belastet - falls er zum Präsidenten gewählt werden würde.

Vor 65 Jahren standen die amerikanischen Juden hilflos da, während Nazi-Deutschland ihre Brüder und Schwestern in Europa auslöschten. Sie waren nicht in der Lage, Präsident Franklin Roosevelt zu überzeugen, etwas Wesentliches zu tun, um den Holocaust zu stoppen. (Gleichzeitig wagten Afro-Amerikaner nicht, zu nahe an die Wahllokale zu kommen, weil sie Angst vor den Hunden hatten, die man auf sie ansetzte). Was hat dem amerikanisch-jüdischen Establishment zu dem schwindelerregenden Zugang zur Macht verholfen? Organisatorisches Talent? Geld? Aufstieg auf der sozialen Leiter? Die Scham, daß sie während des Holocausts versagten? Je mehr ich über dieses eigenartige Phänomen nachdenke, umso mehr komme ich zu der Überzeugung (über die ich auch schon in der Vergangenheit schrieb), daß das, was wirklich entscheidend ist, die Ähnlichkeiten zwischen dem amerikanischen und dem zionistischen Unternehmen sind: auf dem spirituellen wie auch auf dem praktischem Gebiet. Israel ist ein kleines Amerika und die USA ein großes Israel. Die Passagiere der Mayflower flohen wie die Zionisten der ersten und zweiten Aliya (Auswanderungswelle) aus Europa und nahmen eine messianische Vision mit sich: entweder eine religiöse oder eine utopische. (Die frühen Zionisten waren zwar meistens Atheisten, aber religiöse Traditionen hatten einen mächtigen Einfluß auf ihre Vision.) Die Gründer der amerikanischen Gesellschaft waren ›Pilger‹, die zionistischen Immigranten nannten sich selbst ›olim‹ - eine Abkürzung für olim beregel, ›Pilger‹. Beide segelten zu einem ›verheißenen Land‹ und glaubten, sie seien Gottes auserwähltes Volk. Beide litten sehr in ihrem neuen Land. Beide sahen sich als ›Pioniere‹, die die Wüste zum Blühen bringt, ein ›Volk ohne Land für ein Land ohne Volk‹. Beide ignorierten völlig die Rechte der einheimischen Bevölkerung, die sie als Untermenschen und Wilde und Mörder betrachteten. Beide sahen den natürlichen Widerstand der lokalen Bevölkerung als einen Beweis für ihren eingeborenen mörderischen Charakter an, der sogar die schlimmsten Grausamkeiten rechtfertigte. Beide trieben die Eingeborenen hinaus und nahmen ihr Land ein, als ob es das Normalste wäre, mit der einen Hand am Pflug und mit der Bibel in der anderen Hand auf jedem Hügel und unter jedem Baum zu siedeln. Israel tat zwar nichts, das einem Genozid gegen die eingeborenen Amerikaner gleichkommt oder etwas wie die Sklaverei, die viele Generationen lang in der USA bestand. Aber da die Amerikaner diese Brutalitäten aus ihrem Bewußtsein verdrängt haben, hindert sie das nicht, sich selbst mit den Israelis zu vergleichen. Es scheint so, daß es im Unterbewußten beider Nationen ein Ferment unterdrückter Schuldgefühle gibt, das sich in der Leugnung vergangener Taten, in Aggressivität und Anbetung der Macht äußert.

Wie kommt es, daß ein Mann wie Obama, der Sohn eines afrikanischen Vaters, sich so vollständig mit den Taten der früheren Generationen der weißen Amerikaner identifiziert? Es zeigt wieder einmal, wie mächtig sich im Bewußtsein einer Person Mythen verwurzeln können, daß sie sich hundertprozentig mit dem eingebildeten nationalen Narrativ identifizieren. Dem könnte noch das unbewußte Bedürfnis hinzugefügt werden, zu den Siegern zu gehören - wenn möglich. Deshalb akzeptiere ich die Spekulation »Nun gut, er muß so reden, um gewählt zu werden. Einmal im Weißen Haus, dann wird er zu sich selbst zurückkommen,« mit Vorbehalt. Ich bin darüber nicht so sicher. Es könnte sich herausstellen, daß diese Ideen wirklich seine geistige Welt so beherrschen. Eines ist sicher für mich: Obamas Erklärungen bei der AIPAC-Konferenz sind sehr, sehr schlecht für den Frieden. Und was für den Frieden schlecht ist, ist auch schlecht für Israel und schlecht für das palästinensische Volk. Wenn er, einmal gewählt, daran festhält, wird er - was den Frieden zwischen den beiden Völkern in diesem Land betrifft - gezwungen sein, zu sagen: »No, I can’t - Nein, ich kann nicht!«

Anmerkung politonline d.a. Was Jerusalem betrifft, so setzt sich der Siedlungsbau fort: Israel wird weitere 1.300 Wohnungen in Ostjerusalem bauen, ungeachtet der Tatsache, daß die Palästinenser und die USA gemäß dem Nahost-Friedensplan, der sogenannten Road Map, einen Baustopp von Israel fordern. Die Palästinenser, die Ostjerusalem als Hauptstadt für ihren künftigen Staat beanspruchen, üben an den angekündigten Neubauten heftige Kritik. »Wir verurteilen dieses Projekt, das die Absicht der israelischen Regierung offenbart, den Frieden zu zerstören«, sagte der palästinensische Unterhändler Sajeb Erakat. Zusammen mit dem benachbarten Felsendom stellt die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem eines der wichtigsten Heiligtümer für die Muslime dar. Archäologische Grabungen und Bauarbeiten haben bei vielen Gläubigen immer wieder Befürchtungen ausgelöst, die Moschee könne einstürzen. Geschürt wurden die Ängste durch jüdische Fanatiker, die mehrfach die Zerstörung der Al-Aksa-Moschee verlangt haben, um den dritten biblischen Tempel bauen zu können 2.

Nun war Topic Nr. 9 vom September 2006 folgendes zu entnehmen: Über die Hälfte der Israelis ist für den Bau des 3. Tempels - Seit der Wiedervereinigung Jerusalems am 7. Juni 1967 geht es um die Frage: Soll der Tempel wieder aufgebaut werden? Erstmals seit 2000 Jahren ist der Tempelberg wieder unter jüdischer Kontrolle. Textstellen in der Bibel weisen auf den Neubau hin: Daniel 9.27, Jessaja 24, 2.23. Erst im Zusammenhang mit dem 3. Tempel werden gewisse endzeitliche Entwicklungen ablaufen. Der Rabbiner Chaim Richman erklärte in einem Interview mit dem Topic-Korrespondenten Rainer Schmidt: »Mehr und mehr Israelis, ob säkulär oder religiös, verstehen, daß das Geheimnis des von allen Menschen so innig gesuchten Friedens die göttliche Gegenwart unter den Menschen ist, die durch den Bau des Tempels kommen wird. Ich glaube, daß dies nur für eine Minderheit von säkulären Israelis relevant ist«, sagt Richman, der für das Tempel-Institut in der Jerusalemer Altstadt tätig ist. Dort sind bereits alle notwendigen Geräte für den Tempel nach biblischen Vorgaben und dem entsprechenden Material exakt nachgebaut worden. Diese sind für den Gebrauch in einem zukünftigen Tempel bestimmt. Darunter Musikinstrumente für die Leviten, die goldene Krone des Hohenpriesters sowie Gold- und Silbergefäße für den Opferdienst und die silbernen Trompeten. Inzwischen ist es auch gelungen, den siebenarmigen Leuchter aus reinem Gold, den goldenen Weihrauchaltar und den goldenen Schaubrot-Tisch herzustellen. Er bestätigt, daß Nachkommen aus priesterlichem Geschlecht für den ›göttlichen Dienst‹ vorbereitet wurden. Auch stehe eine rote Kuh zur Verfügung (nach 4. Mose 19 ist die Asche einer verbrannten makellosen roten Kuh für Reinigungszwecke nötig und Voraussetzung für den priesterlichen Tempeldienst). Richman zur Seite steht eine Gruppe, die sich ›Die Getreuen des Tempelbergs‹ nennt; sie wurde von Gerschon Salomon gegründet und wird von diesem geleitet. Anläßlich der biblischen Wallfahrtsfeste versuchen die Getreuen in jedem Jahr, den Grundstein für einen zukünftigen Tempel zu legen, was von den Behörden regelmäßig verboten wird. […] Der Wiederaufbau des Tempels sei eine nationale Aufgabe Israels, die Befolgung eines göttlichen Gebots, was zu einer geistlichen Revolution in der Welt, vor allem aber in Israel selbst führen werde, führt Salomon gegenüber Topic aus. Seine Gruppe selber baue auch Tempelmodelle, entwerfe Baupläne und stelle Steine für den künftigen Tempel her. »Nicht nur um bereit zu sein, sondern um jedem, besonders in Israel, zu zeigen, daß es sich nicht nur um eine mystische Idee handelt, sondern um etwas ganz Konkretes«, erläutert der Tempel-Aktivist. Der Wiederaufbau des Tempels hätte zwangsläufig die Beseitigung der an diesem Ort stehenden islamischen Heiligtümer zur Folge. Wie wollen die ›Die Getreuen des Tempelbergs‹ diese Frage lösen? »Es würde das Entfernen dieser Bauwerke bedeuten. Ich gebrauche nicht das Wort ›Zerstörung‹, weil viele Menschen von mir hören möchten, daß ich die Moscheen zerstören will. Diese Erwartungen werde ich nicht erfüllen«, beteuert Salomon. Gott könne heidnische Anbetungsstätten auch ganz anders entfernen. »Der Prophet Sacharja erwähnt ein großes Erdbeben. Das kann Gott tun.« Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bezeichnete den Siedlungsbau als ›Haupthindernis‹ im Friedensprozess. Solange der Ausbau fortgesetzt werde, sei eine Friedensregelung nicht zu erreichen. Aber auch an anderen Orten setzt Israel den Siedlungsbau fort, so im Westjordanland. Der Siedlungsausbau ist neben der anhaltenden Gewalt einer der Gründe, weshalb die letzten November wieder aufgenommenen Friedensgespräche nicht vorankommen. Robert Hickson, beispielsweise, schreibt zum Thema apokalyptische Theologie der ›christlichen Zionisten‹ folgendes: »Es gibt zum Beispiel viele einflußreiche Leute mit einer umfassenden religiösen Orientierung und einem theologischen Hintergrund, die sich sehr stolz als ›christliche Zionisten‹ bezeichnen. Aber viele dieser christlichen Zionisten - die eine bestimmte messianische und zunehmend apokalyptische politische Theologie über eine ›Endzeit‹, über das ohne jeden Zweifel erhabene Heilige Land Israel und über den strategischen, der göttlichen Vorsehung entsprechenden Zweck des Staates Israel vertreten - wollen sogar, und das ist wahr, den ›Wiederaufbau des Dritten Tempels‹, was natürlich bedeuten würde, daß vorher eine Moschee, der Felsendom, entweiht werden muß! […..] Ein anderes Instrument der strategischen Täuschung und Irreführung finden wir in der Fabianischen Bewegung in Großbritannien und den sogenannten ›britisch-israelischen‹ Gruppen, die prozionistische Ansichten über die Außenpolitik im Nahen Osten vertreten. Viele dieser Ansichten sind nicht nur säkular, sondern auch sehr theologisch. […] Trotz der in der Öffentlichkeit scheinbar um sich greifenden ›Säkularisierung‹ und des wachsenden ›Agnostizismus des Westens‹ gibt es in den Vereinigten Staaten viel mehr religiöse Elemente hinter unserer öffentlichen Diskussion, als Sie denken. Und viele der jüdischen strategischen Institute arbeiten sehr eng mit einigen dieser protestantisch-christlichen Zionisten zusammen, die wirklich glauben, daß Gott das Land in Israel für immer (oder zumindest auf ewig) den Juden gegeben hat und daß die Palästinenser nicht wirkliche Menschen sind. Wie ein jüdisches Mitglied aus dem Umkreis der Geheimdienste mir neulich deutlich, aber klar sagte: »Die Palästinenser sind kein Volk, sie sind eine Waffe« und »wichtig ist allein, ob man eine jüdische Seele hat oder nicht.«

1 http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/005079.html 7. 6. 08 Siehe auch Gush Shalom und Uri Avnery Alle Hervorhebungen durch politonline

2 Handelsblatt vom 26. 2. 07
3 http://209.85.135.104/search?q=cache:ULKVir-_JecJ:www.luebeck-kunterbunt.de/seite3/Taeuschungsstrategien+Dr.+Robert+Hickson+T%C3%A4uschungsstrategien&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=ch Zum Krieg, in dem wir uns bereits befinden, und zu dem, der uns wahrscheinlich bevorsteht: Strategische und moralische Überlegungen eines US-Militärs auf längere Sicht - Von Professor Dr. Robert Hickson Professor Dr. Robert Hickson, Bachelor of Science der U.S. Military Academy, West Point, New York, Ph. D. der University of North Carolina at Chapel Hill, lebt in Front Royal, Virginia, USA. Siehe auch http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=662 Die demografische Bereinigung Jerusalems - von Dominique Vidal und Philippe Rekacewicz, http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=656 Kriegstreiberische AIPAC-Konferenz und http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=477 Eine neue Pro-Israel-Lobby für die USA? »Christliche Zionisten« wollen beweisen, daß allein Juden über das Land zwischen Mittelmeer und Jordan herrschen sollen - von Knut Mellenthin

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