Experten für Lagerung von Armeewaffen im Zeughaus
Bern - Armeewaffen gehören ins Zeughaus: Diese Ansicht vertreten der Gerichtspsychiater Martin Kiesewetter und der Kriminologe Martin Killias in einem Gespräch mit der «NZZ».
li / Quelle: sda / Montag, 31. Dezember 2007 / 16:31 h
Gewalttaten mit Armeewaffen geschähen meist in Situationen momentaner Ausweglosigkeit oder überschäumender Wut, sagte Kiesewetter. Diese Taten seien stark affektiv geprägt.
Es sei darum töricht zu sagen, dass Täter in dieser Situation eine andere Waffe benutzen würden, wenn keine Armeewaffe greifbar wäre. Es mache einen riesigen Unterschied, ob man mit einem Küchenmesser auf jemanden einsteche oder mit einer Schusswaffe auf jemanden schiesse. Für Killias lässt sich nicht leugnen, dass körperliche Gewalt zugenommen hat. Sowohl Polizeistatistiken als auch Befragungen der Bevölkerung liessen diesen Schluss zu.
Gewalt habe es schon immer gegeben. Es mache aber einen Unterschied, ob man mit einem Küchenmesser auf jemanden einsteche oder mit einer Schusswaffe auf jemanden schiesse.
Dass viele Politiker diesen Befund verneinen, führt Killias darauf zurück, dass sich diese nicht hinterfragen wollen. Es sei halt einfach zu sagen, Gewalt habe es schon immer gegeben.
Um die Gewalt einzudämmen, sieht Killian die Abschreckung als taugliches Mittel an. Ein grosses Problem bestehe diesbezüglich in der kaum sanktionierten Gewalt Jugendlicher unter 15 Jahren. Kiesewetter sieht das Hauptproblem in der verzögerten Sanktionierung der Straftaten. Gerade bei jugendlichen Straftätern vergehe meist eine lange Zeit, bis das Urteil gefällt werde. Jugendliche müssten schneller spüren, dass ihr Verhalten missbilligt werde.
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