Freitag, 28. Dezember 2007

Die Schande von Bern

09.10.2007: Drei Tage nach der Schande von Bern

In den letzten drei Tagen ist klar geworden: Die Ausschreitungen in Bern am vergangenen Samstag waren weit schlimmer als zuerst angenommen (siehe Filmberichte am Ende dieses Artikels). Selbst wer persön­lich an vorderster Front in Bern dabei war, konnte die Gewalt nicht überall miterleben. Nur wenige sahen den skandalösen Auf­tritt der Linksextremen auf dem Bundesplatz.

Rücksichtslos wurden Pflastersteine geworfen, obwohl Frauen, Kinder und alte Leute in der Nähe waren. Die Berner Samariter mussten Schnittwunden und Verletzungen durch Wurf­gegen­stän­de verarzten. Helfer mussten in Spitalpflege gebracht werden. Informationsstände und Verpfle­gungs­stände wurden auf die Strasse geworfen, Autoscheiben wurden eingeschlagen, ein Liefer­wagen in Brand gesetzt. Die grosse Rednerbühne wurde frontal attackiert, die Musiker mussten Hals über Kopf flüchten, die Musikinstrumente der Brassband Berner Oberland wurden vernichtet.


Mit zwei Ellen gemessen

Auffallend ist, wie vorerst versucht wurde, die Vorfälle herunterzuspielen. Die Rede war von „rund 30 Chaoten", die auf dem Bundesplatz randalierten. Unzensurierte Videos zeigen dann aber schnell, wie rund 200 gut organisierte, maskierte Schlägertruppen die auf dem Bundes­platz wartenden Gäste des SVP-Festes angriffen und den Bundesplatz ungehindert in Trüm­mern legen konnten. Im Vergleich zur Vehemenz dieser Angriffe war die Berichterstattung in den Medien - höflich ausgedrückt - zurückhaltend. Welch ein Unterschied zu den Medienbe­richten der 1.August-Anlässe der letzten Jahre auf dem Rütli. Dort wurden Zwischenrufe, die den Bundesrat ei­nige Sekunden lang störten und Hitlergruss-ähnliche Handbewegungen als existenzbedro­hend für die Demokratie dargestellt. Offensichtlich wird mit zwei Ellen gemessen, Denn nun , da eine friedliche Demonstration mitten in der Bundes­hauptstadt mit roher Gewalt verunmöglicht wurde, spielen viele die Vorfälle herab und machen sogar noch die SVP als Organisatorin des friedlichen Umzugs mitverantwortlich. Dass mit Pascal Couchepin und Micheline Calmy-Rey ausgerechnet zwei Bundesräte ins gleiche Horn stossen und die linksextremen Gewalttaten zu entschuldigen versuchen, indem sie der SVP Verantwortung zuschoben, ist ein trübes Kapitel.


Reihenweise Links-Gruppierungen mitunterzeichnet!

Es ist klipp und klar erwiesen, dass die Gewalt am Samstag von der unbewilligten „Gegende­mo" ausging, die gleichzeitig stattfand. Zu dieser hatte der linke Berner Politiker Daniele Jenni aufgerufen, mit dem ausdrücklichen Slogan "Wir wollen der SVP am 6. Okto­ber die Berner Altstadt nicht allein überlassen, genauso wenig, wie wir unsere Zukunft rassistischer, demagogischer und unsozialer Politik überlassen werden."

Es spricht Bände, welche Gruppen diesen Aufruf mitunterzeichneten: Nicht nur das "Femi­nis­tische Netz Bern", die "Anarchistische Aktion Bern", die „Antifa Bern", die „attac Bern", die „Demokratische Alternative GPB-AD", die Organisation „Longo Mai"; sondern auch „externe" Gruppierungen wie die „IG Sozialhilfe, Zürich", die „Autonome Antifa Freiburg im Breisgau" (vom Ausland!) und der „Kurdisch-Türkisch-Schweizerische Kulturverein KUTÜSCH" (!). Die Tatsache, dass von den politischen Links-Parteien (nebst den „JungsozialistInnen Schweiz", den „Juso Kanton Freiburg", den „Jusos Stadt Bern", der „PdA Bern und Schweiz" und der „Grünen Partei Bern") auch die „SP der Stadt Bern" dabei war, wirft ein eigenartiges Bild auf den SP-Stadtpräsidenten der Stadt Bern, der Betroffenheit mimte, statt klipp und klar die eigene Partei zu verurteilen.


Weit haben wir es gebracht

Wir haben es ja schon so weit gebracht, dass Regierungen und höchste Polizeiverantwort­liche ihre Leute geradezu daran hindern, effizient gegen die Täter vorzugehen. Die Polizei­präsenz steigt zwar ständig; die Bürgerinnen und Bürger werden bei Grossveran­staltungen ständig besser kontrolliert, kanalisiert und überwacht. Aber wenn Gewalt ausbricht, so werden die Täter in erstaunlichem Masse in Ruhe gelassen. Polizisten, die durchaus bereit wären, härter vorzugehen und - z.B., bei Schlägereien an Sport-Anlässen - die Gewalttä­tigen aus der Menge herauszuholen, werden zurückgehalten. Auch vergan­genen Samstag in Bern waren die gewaltberei­ten Vermummten kurz zuvor noch von der Polizei eingekreist gewesen. Die Polizisten mussten sich jedoch zurückhalten und man liess die Leute in Ruhe; kurz darauf stürmten sie den Bundesplatz.

Ins gleiche Kapitel gehört der Missstand, dass Polizisten Leute, die sie endlich verhaftet ha­ben, oft schon am nächsten Tag wieder in Freiheit antreffen, frei gelassen durch „rück­sichts­volle" Untersuchungsbehörden. Es passt ins Bild, dass am letzten Samstag die 42 „Linksau­tonomen", die verhaftet werden konnten, unverzüglich wieder frei gelassen wurden.


Die Schweiz weltweit in negativem Licht

Wir erleben die Folgen von jahrelanger Duldung von Gewaltexzessen (z.B. jeweils am 1. Mai), des Schönredens, Totschweigens sowie der Verhätschelung der Täter. Unsere Bevölkerung muss zur Kenntnis nehmen, dass eine Regierung wie Bern nicht will oder nicht in der Lage ist, der Gewalt einen Riegel zu schieben. Das kommt einem Skandal gleich.

Die Linken sind - wie auch viele linksstehende Medien - mitverantwortlich. Es ist innerhalb kurzer Zeit das zweite Mal, dass eine Veranstaltung der SVP von linken Kreisen verunmög­licht wurde. Im September 2006 genügte schon nur die Androhung von Gewalt durch linke Kreise, dass eine SVP- Delegiertenversammlung im jurassischen Bassecourt von den Be­hör­den kurzerhand verboten wurde (die Medien hielten es damals nicht einmal für nötig, darüber zu berichten). Nun wurde zwar in Bern die SVP-Veranstaltung bewilligt, aber es wurde geduldet, dass die Linken in aller Ruhe eine verbotene Gegendemonstration ankün­dig­ten und mit vermummten Gestalten erschienen. Resultat sind die Gewalttätigkeiten zum Schaden unseres ganzen Landes: Selbst in der New-York-Times die Schweiz wegen den Berner-Unruhen negativ dargestellt.

Luzi Stamm

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