Der Liberalismus tritt dafür ein, daß alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Für Männer und Frauen müssen die gleichen staatlichen Regeln gelten. Niemand darf auf Grund seines Geschlechts bevorzugt oder benachteiligt werden. Bereits 1775 forderte Thomas Paine im Pennsylvania Journal die rechtliche Gleichstellung der Frauen. Die Feministinnen des 19. Jahrhunderts konnten sich also durchaus auf den Liberalismus berufen, wenn sie für Frauen das gleiche Stimmrecht bei Wahlen oder den ungehinderten Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen forderten. Von dieser frühen Frauenbewegung, die für eine juristische Gleichbehandlung der beiden Geschlechter eintrat, unterscheidet sich der gegenwärtige Feminismus fundamental. In den Staatsapparaten dominiert seit mindestens einem Jahrzehnt eine extremistische Variante des Feminismus, die sich nach eigener Aussage dem "Gender Mainstreaming" (GM) verschrieben hat. Darunter wird eine Neudefinition der Rolle von Mann und Frau verstanden. Jeder Mensch soll ein neues, kulturell definiertes Geschlecht bekommen. Dieses Gender kann man angeblich unabhängig von seinem biologischen Geschlecht frei bestimmen. "Gender Mainstreaming heißt im Klartext kompletter Umbau der Gesellschaft und Neuerfindung der Menschheit. Gender Mainstreaming ist eine Art totalitärer Kommunismus in Sachen Sex und Geschlechterbeziehung. Die real existierende Welt wird unterschwellig das (zu eliminierende) Patriarchat genannt, und die Frau und auch die Gesellschaft sollen zu ihrem Glück in Gestalt eines Matriarchats auf leisen Sohlen gezwungen werden: Frauen in den Beruf und an die Macht, sprich in die Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und Kultur. Männer an den Herd und in die traditionell zu 100 % von Männern besetzten Schwerstarbeiten, wie Untertagebau, Kampftauchen, Firefighter ... Kinder in die Krippen, Mädchen in die GM-Förderprogramme, Jungs in die Gender Mainstreamm - Umerziehungsschule, wo sie die historischen Verbrechen der Männer an den Frauen büffeln. Und die Familie? Abgeschafft – das ist letztlich das in den Leitgedanken des Gender Mainstreaming konkret benannte und sich aus den Konzepten ergebende Bild dieser Politik." Bettina Röhl Die GM-Politsekte war bei der Infiltration der Staatsbürokratie bisher sehr erfolgreich. Die Höhepunkte ihres langen Marsches durch die Institutionen sind: * Die Vierte Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen 1995 in Peking, wo beschlossen wurde, daß "geschlechtsspezifische Belange in die Konzeption aller Politiken" integriert werden müssen.
* Der Amsterdamer Vertrag der EU-Staaten vom 1. Mai 1999, in dem es heißt: "Die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern ist nach Art. 2 und 3 Abs. 2 des EG-Vertrages verpflichtende Aufgabe bei allen Tätigkeiten der Gemeinschaft im Sinne der Gender Mainstreaming-Strategie."
* Der Beschluß der BRD-Regierung vom 23. Juni 1999, in dem "die Gleichstellung von Frauen und Männern als durchgängiges Leitprinzip ihres Handelns anerkannt und beschlossen [wird], diese Aufgabe mittels der Strategie des Gender Mainstreaming zu fördern."
* Die Festlegung am 26.7.2000 in § 2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der BRD-Ministerien auf "die Verpflichtung aller Ressorts ... diesen Ansatz [GM] bei allen politischen, normgebenden und verwaltenden Maßnahmen der Bundesregierung zu beachten." GM ist das Gegenteil einer geschlechtsneutralen Politik, wie sie vom klassischen Liberalismus gefordert wird. Die GM-Politiker bekennen sich offen zu ihrer Abkehr von der Isonomie, der Gleichheit vor dem Gesetz. Im obigen Beschluß der Bundesregierung heißt es: die "Notwendigkeit der Erhöhung des Frauenanteils in Verwaltung und Politik ... erfordert gezielte Frauenförderungsmaßnahmen, um den Frauenanteil auf allen Hierarchieebenen, insbesondere in Entscheidungs- und Leitungspositionen zu erhöhen." Dabei könnten sich "Ungleichbehandlung und Fördermaßnahmen (positive Aktionen) ... als notwendig erweisen, um die Diskriminierungen der Vergangenheit und Gegenwart auszugleichen." "Bist du Frau, bleibst du Frau, bekommst aber alles, was die Gesellschaft zu bieten hat. Zudem werden Förderprogramme für dich aufgelegt, wie der bereits eingeführte 'Girlsday' ... damit du endlich Männerberufe ergreifst, die du bisher ignoriert hast. Bist du Mann, kannst du wählen, ein bisschen oder auch ein bisschen mehr Frau zu werden, wenn dir danach ist. Du kannst zwar keine Kinder bekommen, aber dafür werden dir Lernprogramme angeboten, ab jetzt die Kinder großzuziehen und die Alten zu pflegen, als Kompensation dafür, dass diese Arbeiten in den vergangenen 20 000 Jahren von Frauen erledigt wurden. In den Berufen, in denen Männer bisher dominierten ... bekommst du, Mann, Quoten, die durchaus ungerecht sein dürfen, wegen der bereits genannten historischen Gerechtigkeit." Bettina Röhl GM hat eine umfassende politische Zielvorstellung. Die gesamte Gesellschaft soll nach einem einheitlichen Prinzip gestaltet werden. Dieser Wille, die gesamte soziale Wirklichkeit einem politischen Programm zu unterwerfen, ist totalitär. Er bezeichnet den äußersten Gegensatz zum klassischen Liberalismus, der die Menschen frei über ihr Leben entscheiden läßt. Staatliche Beschäftigungsquoten In wessen Interesse fordern die Feministinnen berufliche und politische Frauenquoten? Es fällt auf, daß unter Frauenförderung eher die Besetzung standesgemäßer Positionen durch Kämpferinnen mit Hochschulabschluß verstanden wird, als mehr Frauen im Bergbau, bei der Wartung von Abwasserkanälen, bei Bombenentschärfung, Fliesenverlegung und ähnlichen Männerdomänen. Wenn schon Quote, warum dann nicht überall? Die Berufe mit hohem Verletzungs-, Erkrankungs- und Todesfallrisiko werden fast ausschließlich von Männern ausgeübt. Auf zwölf Männer, die einem tödlichen Berufsunfall zum Opfer fallen, kommt eine Frau, die das gleiche Schicksal erleidet. Die Behauptung der Feministinnen, daß eine männliche Verschwörung die Frauen aus den Führungspositionen fernhält, ist wenig glaubwürdig. Zumindest die Unternehmen der privaten Wirtschaft haben ein großes Interesse daran, möglichst leistungsfähige Mitarbeiter zu gewinnen, da ihr Überleben im Wettbewerb davon abhängt. Sollte ein Unternehmer Bewerberinnen für ein Führungsamt ablehnen, obwohl sie qualifizierter als ihre männlichen Mitbewerber sind, dann schadet er sich selbst. Er hätte einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Unternehmern, die diese Vorurteile nicht haben. Das so oft geschmähte Profitmotiv der Kapitalisten ist der beste Garant für eine gerechte Einstellungspolitik. Welchen Preis zahlen gerade die tüchtigen Frauen für die Einführung einer Frauenquote? Sobald eine Quote besteht, ist jede Frau, die Karriere macht, automatisch dem Verdacht ausgesetzt, daß sie ihren Aufstieg nicht ihrer Leistung, sondern einer sachfremden Bevorzugung verdankt. "Keine Frau will als Quotenfrau gelten - jede, die es zu etwas gebracht hat, weist den Verdacht empört von sich - ob zu Recht oder zu Unrecht, bleibt dahingestellt. Junge Frauen ... wollen sich lieber bescheiden ... als Objekte einer begünstigenden Frauenpolitik zu werden." Katharina Rutschky Staatliche geschlechtsbezogene Quoten verletzen die Vertragsfreiheit, die Assoziationsfreiheit und den Gleichbehandlungsgrundsatz. Quoten, die ein Geschlecht bevorzugen, indem sie das andere benachteiligen, sind ein Instrument der geschlechtsbezogenen Diskriminierung. Der Feminismus praktiziert das, was er zu bekämpfen vorgibt. Feminismus ohne Mandat Die Feministinnen behaupten, für alle Frauen zu sprechen. Tatsächlich vertreten die feministischen Aktivistinnen nur ihre eigenen, sehr selbstsüchtigen Interessen. "Wie viele Frauen haben anderen Frauen Mandate gegeben in Kenntnis dessen, dass die Mandatierten mehr oder minder klammheimlich die Welt gendermäßig umkrempeln wollen? Will die Mehrheit der Frauen die Erziehung ihrer Kinder abgeben? Wollen alle Frauen im Beruf stehen? Will die Mehrheit der Frauen, dass ihre Söhne systematisch von GM benachteiligt werden als Buße für historische Ungerechtigkeiten, tatsächliche und behauptete?" Bettina Röhl Diese Fragen müssen sich die Feministinnen nicht stellen, denn sie vertreten ein Dogma, das für sie offenkundig ist. Als totalitäre Persönlichkeiten empfinden sie die Frage nach ihrer Legitimation als Zumutung und Teil einer männlichen Verschwörung. "Ohne es je zu bemerken oder zu reflektieren, hat sich die Frauenbewegung nicht nur als Avantgarde verstanden, sondern sich auf dem Weg in die Institutionen auch ein leninistisches Parteikonzept ohne Partei zu eigen gemacht, das es Frauenpolitikerinnen erlaubt, parteilich für Frauen zu sein, auch wenn diese sich sträuben." Katharina Rutschky Die Frauenbewegung rekrutiert ihre Aktivisten, ähnlich wie die Umweltbewegung, überwiegend aus dem akademischen Proletariat. Die Angehörigen dieser Gruppe leiden unter einer Diskrepanz zwischen ihrem unbändigen persönlichen Ehrgeiz und ihren eher bescheidenen Kenntnissen und Fähigkeiten. Diese Frustrierten hassen die private Wirtschaft, die nicht bereit ist, ihr Genie gebührend zu würdigen. Beide Bewegung sind der Ausdruck von bildungsökonomischen Fehlentscheidungen in den 1960er Jahren, als das für Studenten kostenlose Hochschulstudium dazu führte, daß ohne Rücksicht auf die Nachfrage am Arbeitsmarkt ausgebildet wurde. Kostendeckende Studiengebühren hätten uns viele Probleme erspart. "Geld ist zwar so knapp wie lange nicht mehr, aber Problemlösungskapazitäten ohne Problem sind im Überfluß vorhanden. Das zeigt jeder Blick auf den Arbeitsmarkt, gerade auch auf den für soziale und therapeutische Berufe. Fehlende Inanspruchnahme von Juristen, Medizinern, Psychologen und Pädagogen auf der einen, Opfer, die sich nicht einfinden wollen, auf der anderen Seite - das ist der soziale Untergrund für ideologische Entwicklungen aller Art, zu denen die Frauenbewegung ihr Gutteil beiträgt." Katharina Rutschky Für die Aktivistinnen hat sich die Frauenbewegung gelohnt. Sie haben sich nicht nur unzählige Stellen für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte geschaffen, sondern auch eine starke Stellung, der Quote sei Dank, in den Führungspositionen von Parteien und Staatsbürokratie und zunehmend auch der privaten Wirtschaft erobert. An den Hochschulen wurden rund 100 Lehrstühle für Frauenforschung und Genderstudien eingerichtet, die dafür sorgen, daß die feministischen Kämpferinnen immer wieder neue Munition erhalten. Das kostet zwar einiges an Steuergeldern und mindert die Effizienz der betroffenen Organisationen, aber für edle Ziele muß man Opfer bringen. "Die angeblich alle Frauen umfassende und vertretende Frauenbewegung hat, den Grünen vergleichbar, nur ihren Funktionärinnen nennenswert genutzt." Cora Stephan Die Neutralität des Staates Die Gender-Mainstreaming Ideologie stellt einen vollständigen Bruch mit den herkömmlichen Werten und Regeln des Zusammenlebens der Geschlechter dar. Dabei ist zu bedenken, daß sich die tradierten Sitten und Moralvorstellungen in einem Selektionsprozeß ausprägten, in dem nur jene Normen Bestand haben konnten, die das Überleben ihrer Träger sicherten. Im Verlauf der Menschheitsgeschichte wurden bereits alle erdenklichen menschlichen Verhaltensweisen einer gnadenlosen Überprüfung unterzogen. Nur das Beste davon hat den Test der Geschichte überstanden. Es ist deshalb selbstzerstörend, das tradierte Wertsystem insgesamt zu änderen. "Und da wir unsere Gesellschaftsordnung einer Tradition von Regeln verdanken, die wir nur unvollkommen verstehen, muß jeder Fortschritt auf Tradition beruhen. Wir müssen auf die Tradition bauen und können an ihren Ergebnissen nur herumbessern." Friedrich von Hayek Um das Ausmaß des Traditionsbruchs zu veranschaulichen, zitieren wir hier ausführlich Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), einen der geistigen Stammväter des modernen Sozialismus. Alle Zitate stammen aus Rousseaus Lehrbuch Emil oder Über die Erziehung, wobei zu berücksichtigen ist, daß Rousseau für und über die damalige französische Oberschicht schrieb. "Der Reiz des Familienlebens ist das beste Gegengift gegen den Verfall der Sitten." "Aber noch nicht zufrieden damit, daß sie ihre Kinder nicht mehr stillen, gehen die Frauen in ihren Wünschen sogar so weit, gar keine Kinder mehr zu bekommen: die Folge davon ist nur zu natürlich. Sind der Mutter ihre Pflichten erst lästig, dann findet man auch bald Mittel sie gänzlich abzuschütteln." "Die Frauen haben aufgehört Mütter zu sein und werden es nie wieder werden, weil sie es nicht mehr sein wollen. Schon wenn sie es wollten, würden sie es kaum imstande sein. Da heutzutage einmal die gerade entgegengesetzte Sitte die Oberhand gewonnen hat, würde jede, die den Versuch wagte, den Widerspruch aller derer zu bekämpfen haben, mit denen sie in Berührung kommt, sind sie doch alle gegen ein Beispiel verbündet, das die einen nicht gegeben haben und die anderen nicht befolgen wollen." "Mögen die Frauen nur erst wieder Mütter werden, dann werden die Männer auch bald wieder Väter und Gatten sein." "Wie die Mutter die eigentliche Amme ist, so ist der Vater der eigentliche Lehrer ... [Das Kind] wird von einem vernünftigen, wenn auch, was die Kenntnisse anlangt, etwas beschränkten Vater besser als von dem geschicktesten Lehrer der Welt erzogen werden, denn der Eifer wird das Talent eher als das Talent den Eifer ersetzen." "Was tut nun aber dieser reiche Mann, dieser so mit Geschäften überladene Familienvater, daß er sich, wie er überall vorgibt, leider abgehalten sieht, seinen Kindern seine volle Fürsorge zu widmen? Er bezahlt einen anderen Mann, um die Pflichten, die ihm selbst zu beschwerlich sind, zu übernehmen. Feile Seele! Bildest du dir ein, deinem Sohn für Geld einen zweiten Vater geben zu können? Täusche dich nicht; nicht einmal einen Lehrer gibst du ihm auf diese Weise, es ist nur ein Knecht. Bald wird er einen zweiten aus ihm machen." Wir sehen bei Rousseau, daß der Feminismus seinen Ursprung in der moralischen Entartung der Oberschicht einer untergehenden Epoche hatte. Heute hat der Feminismus den Charakter einer Massenbewegung angenommen, die sich durch rationale Argumente nicht beeindrucken läßt. Gender Mainstreaming ist ein Experiment, das genau so zum Scheitern verurteilt ist, wie der real existierende Sozialismus. Beide Revolutionen verstoßen gegen die menschliche Natur. "... die Natur selbst [hat] der Frau ihren Beruf als Mutter und Hausfrau vorgeschrieben ... Naturgesetze [können] unter keinen Umständen ohne schwere Schädigungen, welche sich im vorliegenden Falle besonders an dem nachwachsenden Geschlecht zeigen würden, ignoriert werden." Max Planck Im Konflikt von konventionellen und feministischen Wertvorstellungen muß der Staat nach Auffassung des klassischen Liberalismus neutral bleiben. Er soll eine geschlechtsneutrale Politik betreiben und die Familie als eine Privatangelegenheit behandeln, die weder bevorzugt noch benachteiligt werden darf. Die notwendige Auseinandersetzung mit dem Feminismus ist in der Zivilgesellschaft zu führen. Feministische Sprachregelungen Die Gender Mainstreamer haben den totalitären Anspruch, die gesamte Welt nach ihrem Bild zu formen. Auch das Denken soll feministisch werden. Zu diesem Zweck muß die Sprache so umgeformt werden, daß unerwünschte Gedanken erst gar nicht formuliert werden können. Die Schaffung dieses feministischen Neusprech bezeichnen die GM-Revolutionäre etwas hochtrabend als Feministische Linguistik, obwohl es nicht mehr ist, als eine bornierte Gängelung und Zensur. Wir haben jedenfalls von der feministischen Sprachsäuberung sehr profitiert. Er durch sie wurden wir darauf aufmerksam gemacht, wie sexistisch unser Gebrauch der deutschen Sprache bisher war. Wir bekennen reumütig, daß wir bis heute die maskuline Form von Substantiven und Pronomina generisch verwendet haben, also z. B. schrieben: "Jeder Betrüger muß entlarvt werden", wo es doch richtig heißen muß: "Jeder Betrüger und jede Betrügerin müssen entlarvt werden". Das ist zwar länger, aber verletzt nicht die Würde der Frau. Eine politisch korrekte kürzere Schreibweise wäre: "Jede BetrügerIn muß entlarvt werden". Das widerspricht zwar der Logik der deutschen Sprache, ist aber gerade deshalb gut. Ein wenig revolutionäre Zerstörung des Bestehenden muß schon sein. Schließlich will die feministische Avantgarde ihre Macht beweisen. Besonders dankbar sind wir den feministischen LinguistInnen für die Aufdeckung der Motive unseres sexistischen Sprachgebrauchs. Die generische Verwendung der maskulinen Form erfolgt, so erfahren wir, weil dadurch bei den gemischtgeschlechtlichen Gruppen, auf die man/frau sich bezieht, mehr an Männer als an Frauen gedacht werden soll. Wir sind beeindruckt von der analytischen Brillanz dieser Diagnose. Allein diese tiefschürfende Erkenntnis ist das Geld der Steuerzahler für die Gender Studies wert. Wir wollen hier unseren Beitrag zur feministischen Gedankenkontrolle leisten, indem wir die politisch korrekte Semantik einiger Begriffe verbindlich vorschreiben: * Ehe: Gesellschaftliche Konvention zur Unterdrückung von Frauen.
* Schwangerschaft: Feindliche Invasion des weiblichen Körpers.
* Kinder: Karrierehemmnis, um das sich andere kümmern sollen. Für diese ist die Kinderaufzucht aber eine erstrebenswerte Karriere, falls die Tätigkeit bezahlt wird. Das Abschieben der Kinder in Kinderkrippe und Ganztagsschule ist eine humanitäre Handlung an den Kindern. Daran sieht man, wie selbstkritisch Feministinnen sind, denn diese Behauptung impliziert, daß fremde Erzieher, die sich gleichzeitig um viele Kinder kümmern müssen, engagierter und qualifizierter sind, und folglich bessere Ergebnisse erzielen, als die abgebenden Mütter.
* Haushaltsarbeit: Liegt unter der Würde der Feministin, die sich perfekt von den 3 K (Kinder, Küche, Kirche) emanzipiert hat. Zwar wird die Tätigkeit von Haushaltsexperten, vom Koch bis zur Hauswirtschaftsmeisterin, gesellschaftlich anerkannt und gut bezahlt, aber die emanzipierte Frau weist diese Arbeit von sich, obwohl sie nicht bewiesen hat, daß sie auch nur ein Zehntel dessen ausführen könnte, was eine gute Hausfrau täglich bewältigt. Schon der Fuchs in der Fabel bezeichnete die Trauben, die er nicht erreichen konnte, als sauer.
* Bezahlte Arbeit: Die eigentliche Bestimmung der Frau, sofern es sich um eine Führungsposition oder zumindest um einen ruhigen Bürojob handelt. Politisch völlig unkorrekt ist die Frage, warum eine Frau, die in der Kindererziehung und im Haushalt versagt, im Beruf plötzlich gute Leistungen vollbringen sollte.
* Vater: Samenspender und Unterhaltszahler, jedoch nicht Erziehungsberechtigter.
* Sexuelle Belästigung: Unerwünschtes Kompliment eines Mannes.
* Frauenfeind: Jeder Mann, der einer Feministin widerspricht (Synonyme: Chauvinist, Sexist, Idiot, Faschist; beachte aber: "Kommunist" ist kein Schimpfwort).
* Meinungsfreiheit: Grundrecht, das alle Menschen haben, solange sie feministische Auffassungen vertreten.
* Gleichstellung: Bevorzugung von Frauen durch Quoten und aktive Fördermaßnahmen. Die Gleichstellung erfordert eine Ungleichbehandlung der Geschlechter, um vergangenes Unrecht zu sühnen. Beispiel: Männer unterliegen der Wehrpflicht, Frauen nicht.
* Umlagefinanzierte Rente: Frauenfreundliche Maßnahme, denn Männer füllen die Rentenkasse, während Frauen sie leeren. Die Umlagefinanzierung garantiert, daß kinderlose FeministInnen nicht für ihr Alter vorsorgen müssen. Die Rente bezahlen dann die Kinder jener Frauen, die von den FeministInnen als "Heimchen am Herd" bezeichnet werden.
* Sozialstaat: Erprobtes Kampfmittel zur Schwächung und Zerstörung der traditionellen Familie, in der Frauen unterdrückt und ausgebeutet werden.
* Hetero-Sex: Mißbrauch des weiblichen Körpers durch herrschsüchtige Männer. Im Prinzip ist jede derartige Aktivität eine Vergewaltigung schutzloser Frauen.
* Präimplantationsdiagnostik: Faschistoide Selektion, daher abzulehnen.
* Abtreibung: Eine der größten Errungenschaften der Frauenbewegung, denn sie gibt der Frau die Möglichkeit zu wählen. Merke: Mein Bauch gehört mir, einschließlich aller Fremdkörper, die sich in ihm befinden. Vorschläge zur Gleichmacherei Das Matriarchat wird erst vollständig sein, wenn die Dominanz der Männer in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gebrochen ist. Zur Erreichung dieses Zieles schlagen wir in diesem Bereich spezielle Frauenstudiengänge vor, analog zu den Arbeiter- und Bauernfakultäten an den Hochschulen in der "DDR". Es beruhigt uns sehr, daß einige feministische Studiengruppen bereits an der Verweiblichung der Inhalte dieser Macho-Wissenschaften arbeiten. Ein besonderer Skandal ist die Diskriminierung der Frauen im Schachspiel. Die dort dominierenden Männer demütigen immer wieder die Frauen, indem sie letztere einfach nicht gewinnen lassen. In den Bestenlisten des Schachs finden sich Frauen nur unter ferner liefen. Sogar eigene Schach-Frauenligen mußten eingeführt werden, um den Frauen die Genugtuung zu verschaffen, in den Charts ganz oben zu stehen. Dieser Zustand ist völlig unerträglich und muß sofort geändert werden. Wir fordern die Gender Mainstreaming task force im Bundeskanzlerinamt auf, das Ärgernis zu beseitigen. Folgende Maßnahmen bieten sich an: Änderung der Regeln des Schachspiels, um es frauenfreundlicher zu machen; zum Ausgleich historischer Ungerechtigkeiten erhalten Frauen einige Spielfiguren zusätzlich und dürfen während des Spiels den Rat externer Fachleute einholen; Verbot des unheilbar maskulinen Schachspiels, das ein Symbol des untergegangenen Patriarchats ist. Letztere Lösung wird von uns bevorzugt. Die neue bessere Welt muß von den Spuren des überwundenen Ungeistes gereinigt werden. "Der Feminismus ist nicht der Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern der Kampf des mißratenen Weibes gegen das wohlgeratene." Friedrich Nietzsche
[Aus "www.mehr-freiheit.de"]
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1 Kommentar:
Vor dem Gesetz sind alle gleich-warum aber sind Männer immer gleicher?
Der Artikel war unheimlich aufschlussreich und bestätigt nur die Umfragen, die ich kürzlich erst wieder mit Erschrecken lesen musste (wer es sich geben will, kann auf konsumgoettinnen.de nachlesen). Nicht nur dort wird wiedermal klar, dass Frauen sich oft unglücklich fühlen, weil Männer im Alltag einfach zu wenig tun, zu wenig geben.
Schön und gut, dass Frauen mittlerweile auch, siehe oben, im Bereich Marketing miteinbezogen werden, aber es sollte auch allen klar sein, dass sie auch mitmachen sollten, um wirklich ihr Entscheidungsrecht effektiv zu nutzen.
Vielen Dank für den ausführlichen Artikel.
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