"Danke!" – für 1,2 Millionen Tote
Israelischer Oberrabbiner bedankt sich bei Bush
13.01.2008
Bereits im September des vergangenen Jahres war eine Studie zu dem Ergebnis gekommen, daß im Irak infolge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der USA mindestens 1,2 Millionen Menschen getötet worden sind. Am Donnerstag nun berichtete die Jerusalem Post, daß sich der Oberrabiner für ganz Israel der aschkenasischen Juden, Yona Metzger, am Mittwoch ausdrücklich bei US-Präsident George W. Bush für den Krieg gegen den Irak bedankt hat.
"Ich möchte Ihnen für Ihre Unterstützung Israels und insbesondere für das Führen des Krieges gegen den Irak danken", sagte Metzger seinem Sprecher zufolge bei einem kurzen Treffen mit Bush im Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv.
Metzgers Sprecher zufolge antwortete Bush daraufhin, er sei von Metzgers Worten "gerührt".
Etwa 52 Prozent des jüdischen Anteils von rund 76 Prozent der israelischen Gesamtbevölkerung – also annähernd 2,8 Millionen Menschen – gelten als den Ashkenazim zugehörig. Auch wenn zweifellos nicht alle hiervon als gläubige Juden bezeichnet werden können, so ist Metzgers Einfluß in Israel doch unübersehbar. Zu diesem Schluß kam denn auch die am 23. Dezember des vergangenen Jahres von dem Sender CBS ausgestrahlte Sendung "In God's Name" ("Im Namen Gottes"). Dort wurde Metzger als einer der zwölf weltweit einflußreichsten geistigen Führer bezeichnet.
Bei genauerer Betrachtung lag der Krieg gegen den Irak nur dann im Interesse Israels, wenn hier in größeren Dimensionen gedacht wird. Von dem Irak ging zu jener Zeit zweifellos keine Gefahr für Israel aus, war er doch durch die - dem Willen der USA folgend - von den Vereinten Nationen verhängten verheerenden Sanktionen äußerst geschwächt. Andererseits ist die ganze Region durch den Krieg und die anhaltende Besatzung massiv destabilisiert worden. Darüber hinaus bluten die USA, der "Beschützer" Israels, finanziell durch die anhaltenden und weiter steigenden Kosten des Krieges immer weiter aus. Mehr noch, wächst weltweit, aber insbesondere in der arabischen Welt die Wut auf die USA und auch Israel, da diesem – wie Metzgers Worte belegen, kaum zu Unrecht – ein starkes Interesse am Krieg gegen den Irak nachgesagt wird.
Auf der anderen Seite war aber die Eroberung des Iraks durch die USA nicht nur ein wichtiger Schritt bei der seit langem geplanten "Neuordnung des Mittleren Ostens", sondern auch für die Vorbereitung eines Angriffs auf den Iran. Insbesondere letztere Überlegung dürfte Metzger keineswegs fremd sein, hatte er es im israelischen Militär doch bis zum Rang eines Hauptmanns gebracht und "in mehreren Kriegen gekämpft".
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