Die Psychologisierungsfalle - ein «dirty trick» der «Spin-doctors»
Der EU-Gipfel in Nizza als Probelauf
von Dr. phil. Judith Barben, Psychologin in Baden bei Zürich
Grossmachtpolitik war noch nie eine saubere Sache. Sie hatte schon immer ihre Techniken des Bezwingens, Korrumpierens, der Irreführung und Täuschung bis hin zur Gewalt. Seit Macchiavelli ist das wenigstens ein Thema der Reflexion. Was heute neu ist, ist die Tatsache, dass Regierungen oder ganze Völker mit Steuerungsinstrumenten aus der Psychologie übers Ohr gehauen werden. Angriffe auf Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Völkerrecht werden mit einem demütigenden Psychoschauspiel verdeckt. Der EU-Gipfel von Nizza war ein Probelauf auf gesamteuropäischer Ebene.
Die Psychologie hat sehr wohl ihren Platz als Instrument der Hilfeleistung für den einzelnen Menschen und für das menschliche Zusammenleben. Als Instrument der Manipulation und des Betruges an ganzen Völkern ist sie aber abzulehnen. Der Artikel will die Politiker warnen, sie werden sonst später von ihren betrogenen Völkern zur Rechenschaft gezogen . Der Artikel beleuchtet die in Nizza aufgefahrene Palette.
Anrüchige Methoden
Am 19. Dezember 2000 schrieb die «Neue Zürcher Zeitung»: «Die Welten von Politik, Medien, Militär und Geheimdiensten
durchdringen sich stärker; was dabei entsteht, bewegt sich in der Grauzone zwischen Information und Propaganda.»
Tatsächlich finanziert die neue, vom amerikanischen Brzezinski-Apparat gesteuerte «Nomenklatura» in EU, Nato und auf Länderebene - losgelöst von jeder demokratischen Kontrolle - eine riesige Propagandamaschinerie, um ihr politisches und militärisches Vorgehen zu tarnen. Die angeheuerten Propaganda-Fachleute heissen «Spin-doctors». Der Begriff bedeutet, dass dieser neue Typ von Meinungsmanipulator «Situationen und Sachverhalte durch einen Dreh (Spin) zu beeinflussen versucht». Für Frederick Forsyth ist «Spin» nichts anderes als «ein neues, höfliches Wort für Propaganda, für subtile Manipulation der Medien».
Politische Diskussionsrunden im Fernsehen, zu denen häufig «Spin-doctors» gehören, «beherrschen das Manipulieren in der Regel weitaus besser als die Kunst des Überzeugens. (...) "Spin-doctors" agieren in einem moralischen Vakuum.» Häufig produzieren sie die «Realitäten», über die sie anschliessend berichten, gleich selbst. So organisierte der Pressechef eines Politikers mit angeschlagenem Ruf für seinen Chef mehrere Auslandreisen mit Journalisten dessen Ruf verbesserte sich in der Folge rapide.
Das «Spin-doctoring» wurde aus dem Know-how von Medienwissenschaft, politischer Soziologie und Sozialpsychologie zusammengeschmolzen und ist ein heimtückisches Manipulationsinstrument. Unter seriösen PR-Fachleuten gilt es als anrüchig. Auch schmutzige Tricks («dirty tricks») gehören dazu. «Spin-doctors» sind häufig Berater, Redenschreiber oder Wahlkampfmanager für Politiker, Partei- und Regierungssprecher oder «Meinungsforscher». Dass laut «Neuer Zürcher Zeitung» sogar Geheimdienste an dieser Manipulations- und Propagandamaschinerie beteiligt sind, zeigt, wie gross die Bedrohung für Demokratie und Rechtsstaat ist. Gegenmassnahmen sind angezeigt.
Die neuen Einflüsterer
Das Hauptgeschäft der «neuen Einflüsterer» besteht darin, die Medien, insbesondere die grossen Fernsehanstalten, zu beeinflussen. So steht bei wichtigen politischen Ereignissen die «professionelle Begleitung» der Journalisten im Vordergrund. Diese sind für ihre Berichterstattung ganz und gar abhängig von den «Spin-doctors» und stürzen sich - ausgehungert nach medienträchtigen Ereignissen - gierig auf die Brocken, die ihnen diese hinwerfen. Ein «Spin-doctor» meinte zynisch, die Journalisten seien «alles Babys, mit denen wir es zu tun haben». Sind mit Hilfe der gefügigen Journalisten die Medien-«Events» nach Drehbuch der «Spin-doctors» inszeniert, so geht es nur noch darum, den «Sprung in den redaktionellen Alltag» zu schaffen und die «Events» in alle Welt zu verbreiten. «Turning the power of the press to your advantage» (Die Macht der Presse zum eigenen Vorteil nutzen), heisst das im Jargon der «Spin-doctors».
Die Psychologisierungsfalle
Eine neuerdings ausgiebig praktizierte und speziell verrufene Variante des «Spin-doctoring» ist die Psychologisierungsfalle. Durch den Gebrauch eines pseudopsychologischen Jargons wird dem Bürger vorgegaukelt, langfristig und geheim geplante geo-politische Entscheidungen und völkerrechtliche Verträge seien abhängig von Launen, Charakterschwächen, Streitereien oder persönlichen Sympathien einzelner Politiker.
Die Verwendung psychologischer Begriffe in Politik und Völkerrecht ist in jeder Beziehung (ethisch, wissenschaftlich) unzulässig. Jede Wissenschaft hat ihren eigenen Forschungsgegenstand, ihre eigene Erkenntnistheorie, Methodik und Begrifflichkeit, die nur innerhalb ihres Fachgebietes verstanden wird. Einem Spezialisten für Verfassungsrecht, Völkerrecht oder Politikwissenschaft fehlen die Voraussetzungen, um zu beurteilen, woher psychologische Begriffe stammen und wie sie wirken. Woher soll er wissen, dass der Psychojargon der «Spin-doctors» einer höchst umstrittenen «Richtung» der Psychologie zugeordnet werden muss.
Zweifelhafte Psychotechniken
Es handelt sich um die Psychotechniken oder Erlebnistherapien, die in Amerika in den 60er Jahren unter dem Begriff «Human Potential Movement» grassierten. Es gehören Verfahren dazu wie «Gruppendynamik», «Encounter-Gruppen», «Marathongruppen», «Primärtherapie», «Gestalttherapie», Hypnose, «Transaktionsanalyse», «Psychodrama» und «Humanistische Psychologie». Die teilweise wohlklingenden Namen lassen schwer erkennen, welche Methoden hinter diesen Begriffen stecken. Die Psychotechniken oder Erlebnistherapien zielen darauf ab, den Menschen in seiner Persönlichkeit und in seinen Werthaltungen zu verunsichern, ihn mittels subtiler oder brutaler Eingriffe in die Persönlichkeit in die «Regression» zu treiben, das heisst, ihn auf eine kleinkindliche Ebene des Verhaltens und Empfindens zurückzuführen, ihn aus seinen gefühlsmässigen Bindungen herauszureissen und alles in Frage zu stellen, was er sich im Laufe seines Lebens aufgebaut hat - sei es im Beruf, in der Ehe, seien es seine Freundschaften und familiären Bindungen, seine ethisch-moralischen Werte oder seine Religion. Ist der Mensch in seinen Werthaltungen und in seiner Persönlichkeit erst erschüttert, können ihm neue «Werte» eingepflanzt werden wie Hedonismus, Promiskuität, das Ablehnen von Verantwortung, Bindungslosigkeit und rücksichtsloses Ausleben von Gefühlen. Laut Viktor Frankl, dem Begründer der Logotherapie, wird in den Erlebnistherapien krankhaftes Verhalten gefördert und zur neuen Norm erhoben. Andere Fachleute weisen auf die «Indoktrinationswirkung» dieser Verfahren hin, die sie mit dem «z.T. gewaltsam zwingenden Vorgehen» erklären.
In der Fachwelt ist seit den 80er Jahren bekannt, dass die Erlebnistherapien häufig zu psychotischen Zusammenbrüchen, akuten Angstzuständen, tiefen depressiven Verstimmungen und Wahnideen führen. Teilnehmer solcher «Therapien» müssen immer wieder psychiatrisch hospitalisiert und behandelt werden. Ein Autor warnt: «Aus klinischer Sicht treten schädliche, ja bedrohliche Komplikationen nicht selten auf. [...] Ausser depressiven Reaktionen mit ausgeprägten Suizidtendenzen können psychotische Episoden [...] ausgelöst werden.» Ein anderer Kliniker bestätigt, dass Patienten infolge «erlebnisorientierter Verfahren [...] in eine schwer reversible Regression bzw. in die Psychose» abgleiten können. Auch Todesfälle sind bekannt. Der Mitbegründer eines Gestalttherapie-Instituts musste zugeben: «Der Grund für die unlängst erfolgte Ablehnung der Gestalttherapie für die Kassenzulassung war eine Statistik über Therapiezwischenfälle in den vergangenen Jahren bei Gestalttherapeuten in Bayern.»
Ein Virus mit ständig wechselndem Namen
Die Namen dieser Erlebnistherapien wechseln ständig. Während in den 70er und frühen 80er Jahren vor allem die Gestalttherapie propagiert wurde, lauteten die Bezeichnungen später häufig «integrative Gestalttherapie» oder «Integrative Therapie» und heute «NLP» («Neurolinguistisches Programmieren»). Die Psychotechniken seien «ein Virus mit ständig wechselndem Namen», meint ein Kenner der Szene.
Ein führender NLP-Vertreter nennt als «geistige Wurzeln des NLP» drei Psychotechniken des «Human Potential Movement»: Die Gestalttherapie nach Perls, die Hypnosetherapie nach Erickson und die integrative Familientherapie nach Satir. Anfangs der 70er Jahre untersuchten die beiden Begründer des NLP, der gestalttherapeutisch tätige Mathematik- und Informatikstudent Bandler und der Linguist Grinder, welche Techniken die von ihnen bewunderten Erlebnistherapeuten Perls, Erickson und Satir anwandten. Diese Techniken fügten sie zusammen und entwickelten sie zum NLP weiter, das eine «Sammlung höchst wirksamer Kommunikations- und Veränderungstechniken» ist. Das NLP ist laut Selbstdefinition ein reines Manipulationsverfahren und «verändert die Persönlichkeit auf Wunsch bis in den Kern der Identität hinein». Die dem NLP zugrunde liegenden Methoden sind eng verwandt. Satir arbeitete explizit mit Perls Techniken, und Ericksons Hypnosetherapie zielt ebenfalls auf «Umerziehung» und Unterwerfung ab.
Seriöse Psychologen grenzen sich ab
Vor den Gefahren der Psychotechniken kann nicht genug gewarnt werden. Nicht umsonst schreibt ein erfahrener Psychotherapeut: «Nirgendwo werden kranke, neurotische Menschen unmenschlicher im Stich gelassen als im Fegefeuer dieser Erlebnistherapien!» Seriöse Psychologen distanzieren sich von diesen Verfahren. Dass sie als Richtung der Psychologie propagiert wurden, hat der seriösen Psychologie enorm geschadet. Diese orientiert sich am personalen Menschenbild und ist der Hilfeleistung am Menschen verpflichtet.
Psychotechniken beim EU-Gipfel in Nizza?
Nicht zufällig bedienen sich die «Spin-doctors» - gewohnt an «dirty tricks» - im Arsenal der Psychotechniken. Anhand der Medienberichte über den EU-Gipfel in Nizza wird deutlich, dass dort ausgiebig mit der Psychologisierungsfalle gearbeitet wurde. Diese «Berichte», aus denen wenig Inhaltliches zu entnehmen ist, lesen sich wie Beschreibungen eines gruppendynamischen Seminars:
«Die einen Politiker versanken in tiefe Melancholie, andere schnaubten zornig, die dritten pflegten die ersten Wehwehchen», und bald «flogen die ersten Fetzen». Am nächsten Tag - so «Die Presse» - habe Frankreich die EU-Staaten dann einzeln in den «Beichtstuhl» geladen, um jedem Teilnehmer die Möglichkeit zu geben, «sich seine Probleme unter dem Siegel der Verschwiegenheit von der Seele zu reden». «Beichtväter» seien Chirac, Jospin, Moscovici und de Boissieu gewesen. Joschka Fischer: «Man hörte die Schmerzensschreie, das Knallen der Peitschen. Wie es in einem EU-Beichtstuhl so zugeht.» Später sei es dann zu «einem handfesten Streit» zwischen Chirac und dem Präsidenten der EU-Kommission gekommen, während Portugals Premier Guterres inzwischen von «höchsten österreichischen Kreisen» liebevoll «Toni» genannt werde. Chirac habe «mit seiner überheblichen Vorgangsweise viele vor den Kopf» gestossen. Guterres und Chirac hätten sich «Schreiduelle» geliefert. Ein EU-Diplomat habe «aus Gründen des Schlafentzugs zwischen Manie und Depression» geschwankt. «Sie haben alles durchgemacht: die Aufwärmrunde [...], die ersten harten Sitzungen, die Versöhnung beim Abendessen, das Beichtstuhlverfahren, die grossen Krisen und schliesslich den Durchbruch.»
Verhöhnung der Demokratie
Diese hanebüchene «Beschreibung» ist billigster Psychotechnik-Jargon. Das «Warming-up» («Aufwärmen») entstammt dem «Psychodrama», wo es dazu dient, die Gruppenteilnehmer mittels bestimmter Techniken in einen regressiven Zustand zu versetzen, damit sie ihre Hemmungen ablegen und ihren Emotionen freien Lauf lassen.
Das «Pathologisieren», hier auf einen EU-Diplomaten angewandt («zwischen Manie und Depression»), dient dazu, inhaltlich nicht zu widerlegende Argumente zu entwerten, indem man sie als Ausdruck persönlicher Probleme hinstellt. Der Gesprächspartner wird dadurch pathologisiert. So hatte der erwähnte Diplomat ausgesprochen, «was andere kaum zu denken wagen»: «Wir haben keine Ahnung, was hier [in Nizza] wirklich entschieden wurde.» Diese brisante Aussage wurde mittels des Psychotricks der Pathologisierung entwertet.
Im folgenden werden weitere Psychologisierungsfallen vorgestellt, die von den «Spin-doctors» in die Medienkanäle eingespeist werden: der «Bad Guy-/Good Guy-Trick», das «Reframing», der «Hot Seat» und der «Beichtstuhl». Auch wird aufgezeigt, wie in Nizza von diesen Methoden Gebrauch gemacht wurde.
Der «Bad Guy-/Good Guy-Trick»
Der «Bad Guy-/Good Guy-Trick» (das Spiel «der Gute und der Böse») beruht auf Modellen der Psychotechnik Transaktionsanalyse (TA): «Die TA hat in verschiedenen Konflikten die Rollen Opfer, Retter und Täter beobachtet. Opfer lassen sich gerne von anderen helfen [...] Retter kommen besonders gerne den Opfern zu Hilfe. Täter spielen gerne den Überlegenen [...]. In Verhandlungen werden die Kenntnisse über diese Rollen teilweise geplant und bewusst eingesetzt, zum Beispiel, wenn eine Verhandlungspartei das Spiel "der Gute und der Böse" spielt.» Dieses «Spiel» geht so: Eine Verhandlungspartei spricht sich heimlich ab und teilt unter sich die Rollen des «Guten» und des «Bösen» auf. Das Opfer soll glauben, «der Gute» und «der Böse» würden zwei verschiedene Standpunkte vertreten. Zuerst tritt «der Böse» (Bad Guy) auf und stellt seine Forderung in rüpelhafter und unzumutbarer Form. Das Opfer lehnt ab. Nun kommt «der Gute» (Good Guy), entschuldigt sich für das rüpelhafte Benehmen seines Vorgängers, distanziert sich davon und trägt das gleiche Anliegen in höflicher, einschmeichelnder Form vor. Das Opfer, erleichtert durch den freundlicheren Umgang, geht nun bereitwillig auf das Anliegen ein. So wird das Opfer dazu gebracht, gegen seine eigenen Interessen zu handeln.
Frankreich und Deutschland als «Bad Guy» und «Good Guy»
Genau diese Strategie wurde beim Nizza-Gipfel angewandt. Dem Publikum und den Politikern wurde vorgespielt, es habe einen schweren Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich um die «Neugewichtung» der Stimmen im EU-Ministerrat gegeben. Schlussendlich habe sich dann Deutschland mit seiner moderaten und «feinfühligen» Art gegen das «unberechenbare» und «überhebliche» Frankreich durchgesetzt. Auch wenn es tatsächlich Auseinandersetzungen über die zukünftige Führungsrolle in Europa gibt, wurde hier das Spiel «Bad Guy and Good Guy» gespielt. Deutschland hat die Rolle des «Good Guy» übernommen, Frankreich diejenige des «Bad Guy». In Wirklichkeit sind beide Länder willige Instrumente im Sinne der Brzezinski-Strategie. Die dominierende Stellung beider Länder wird durch «indirekte Einflussnahme auf abhängige ausländische Eliten» beständig weiter ausgebaut und die «Ost-Erweiterung» vorangetrieben. Die «taktische Opposition» gegen die französische Politik und die «Unterstützung der deutschen Führungsrolle» ist nur vorübergehend, während es langfristig darum geht, «dass Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa weitgehend ein amerikanisches Protektorat bleiben». Opfer dieses üblen Machtpokers sollen die Völker Europas sein. Mit dem Psychotrick «Bad Guy and Good Guy» sollen diese getäuscht und ruhig gehalten werden.
«Reframing» oder die Transformation von Bedeutung
Ein zentrales Konzept des NLP ist das «Reframing», eine sprachliche Manipulationstechnik. Dabei werden Begriffe, die ursprünglich mit positiven Gefühlen besetzt waren, in einen neuen Rahmen gestellt, wo sie etwas völlig anderes bedeuten; den ursprünglich positiven Gefühlston aber behalten sie. Die Verwendung der Begriffe «Beichtstuhl» und «Beichtvater» in bezug auf die Vorgänge in Nizza ist ein Beispiel für diese heimtückische sprachliche Manipulationstechnik. Denselben Trick wandte die Verfasserin eines «Kommunikationstrainings» an, die sich dabei auf Vertreter des «Human Potential Movement» beruft: «Wie einige Autoren (Maslow, Berne, Schutz, Perls u.a) immer wieder betonen, haben wir es verlernt, offen und ehrlich miteinander zu reden [...]. Psychologen erleben immer wieder die erleichternde Funktion eines offenen Gespräches [...]. Deshalb war auch die Funktion des Beichtens so positiv für den einzelnen.» Nach diesem Rückgriff auf den Begriff des Beichtens empfiehlt die Autorin das Eintauchen in Gefühle wie «Hass, Wut, Liebe und Angst» sowie Encountergruppen.
«Beichtstuhl» oder «Hot Seat»?
Der «Beichtstuhl» von Nizza war wohl eher ein «Hot Seat» («Heisser Stuhl»). Dieser ist ein wesentliches Instrument der Gestalttherapie und dient dem Aufbrechen der Persönlichkeit. Auf dem «Heissen Stuhl» muss der Gruppenteilnehmer alles sagen, was er fühlt und denkt, während jede seiner Bewegungen, Äusserungen und Körperhaltungen kommentiert werden. Die übrigen Gruppenteilnehmer sollen dem Opfer verletzende Äusserungen ins Gesicht schreien oder umgekehrt. Die zynische Aussage, im «EU-Beichtstuhl» hätten sich die Konferenzteilnehmer ihre «Probleme von der Seele» reden können, lässt nicht erahnen, wie die unter Schlafentzug leidenden Politiker in die Enge getrieben und unter Druck gesetzt wurden, bis sie sich ihren «Beichtvätern» unterzogen. Es scheint, dass auch die Politiker mit der Psychologisierungsfalle bearbeitet werden. Joschka Fischers Kommentar bezüglich Schmerzensschreien und Peitschenhieben wirft ein Licht auf die «EU-Beichtstuhl-Methode».
Gegen Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Völkerrecht
Zunehmend spielen die Medien am Gängelband der «Spin-doctors» die Rolle von Steuerungsinstrumenten gegen Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Völkerrecht. Die Psychologisierung ist dabei eine neue verwerfliche Waffe Sie dient dem Betrug an ganzen Völkern. Demokratische Rechtsstaaten haben aber die Möglichkeit und die Pflicht, sich gegen solche neue Gefahren zur Wehr zu setzen. Der Brzezinski-Apparat muss diese Übung abbrechen und das Selbstbestimmungsrecht der Völker und ihre nationale Souveränität wieder respektieren.
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