«l. Die Protokolle der Weisen von Zion sind eine politische Geheimschrift. Ihr Verfasser ist unbekannt. Es lassen sich diesbezüglich nur Vermutungen anstellen, aber keine restlosen Beweise führen.
2. Die Protokolle enthalten das gleiche machiavellistische Programm, wie es Maurice Joly (Anm.: Jude und Revolutionär) in seinem "Dialog in der Unterwelt zwischen Machiavell und Montesquieu" in verdeckter Darstellungsweise bald nach Gründung der Alliance Israélite Universelle entwickelt hat.
3. Die Protokolle gelangten in Abschriften im Jahre 1901 in die Hände der russischen Schriftsteller Butmi und Nilus. Butmi veröffentlichte sie Ende 1901, Nilus erst 1905.
4. Es sind zweierlei Geheimdokumente zu unterscheiden, die die Bekämpfung der nichtjüdischen Staaten und Völker behufs Errichtung der jüdischen Oberherrschaft, des messianischen Weltreiches, zum Gegenstände haben:
a) Das älteste Dokument war bei den Führern der russischen Juden im Umlauf. Sein Inhalt ist uns am reinsten in der sogenannten Rede "Ein Rabbiner über die Gojim" (Anm.: Gojim = Nichtjuden, also laut dem Talmud minderwertige «Untermenschen») bekannt geworden, die der jungtschechische Abgeordnete Brzesnovsky im Jahre 1900 veröffentlichte. Schon viel früher aber war eine solche Geheimschrift dem französischen Revolutionär Maurice Joly bekannt geworden, der sie 1864 in seinen Dialogen verwertete. Denn diese enthalten sehr deutliche Anklänge an das jüdische Dokument, ja sogar wesensgleiche Gedanken. ‑ 1868 wurde das Dokument von Goedsche in seinem Roman Biarritz verarbeitet.
b) Das neuere Geheimdokument sind die "Protokolle der Weisen von Zion". Beide Programme sind völlig unabhängig voneinander aufgestellt, d.h. der Protokollverfasser verwendete für seine Arbeit weder den Urtext der Rede noch auch ihre Umarbeitung aus dem Romane. Er benutzte nur die Dialoge. Beweis hierfür ist der Umstand, daß sich in den Protokollen Gedanken des älteren Programmes nur insoweit finden, als diese in den Dialogen enthalten sind, und daß alle Ausführungen des älteren Programmes, die Joly nicht benutzte, auch in die Protokolle nicht übergegangen sind.
5. Seit dem Erscheinen der Dialoge Jolys im Jahre 1864 hatten sich die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Welt wesentlich verändert. Dieser Entwicklung trägt der Protokollverfasser insbesondere bei Erörterung der Fragen der Industrie, der Presse, der Finanz‑, Währungs‑ und Steuerpolitik Rechnung. ‑ Auch diese Ausführungen zeichnen sich durch scharfe Beurteilung aller Verhältnisse und geniale Erfassung aller Zukunftsmöglichkeiten aus und zeigen den Verfasser als einen von glühender Liebe zu seinem Volke erfüllten jüdischen Führer.
6. Die Protokolle haben mit dem sogenannten zionistischen Programm vom Jahre 1897 nichts zu tun. Sie sind das Programm des sog. Symbolzionismus oder geistigen Zionismus, der auf den Verheißungen der mosaischen Religion beruht, nach der alle Völker der Erde in Israel vereinigt werden sollen. Dagegen bezweckt der Realzionismus oder politische Zionismus bloß die Schaffung einer Heimstätte der Juden in Palästina. Von diesem letzteren Programm, das in Basel 1897 aufgestellt wurde, ist in den Protokollen nicht die Rede. Der Realzionismus unter Führung Herzls erstrebte nur den lokalen Judenstaat in Palästina, als ersten Schritt auf dem Wege zur Weltherrschaft, ‑ der Symbolzionismus, dessen bedeutendster Vertreter Achad Haam war, erstrebt das messianische Weltreich ohne den Umweg über den Palästinastaat. Beide Richtungen standen 1897 in Basel in schärfstem (sic!) Gegensatz.
7. Über die Person des Verfassers lassen sich, wie erwähnt, nur Vermutungen anstellen. Sie weisen in erster Linie auf Achad Haam hin, den Führer der Symbolzionisten. Denn der Symbolzionismus verfolgt dasselbe Ziel wie die Protokolle, das messianische Weltreich. ‑ Achad Haam hatte in Odessa einen Geheimorden, die "Bene Mosche", die Söhne Mosis, gegründet, der ähnliche Riten wie die Freimaurerlogen beobachtete; in ihm wurden laut Jüdischem Lexikon "nur die Auserlesenen und geistig Hochstehenden vereint, die die Erlösung des Volkes und Landes Israel als ihr Lebensziel ansahen." ‑ Unmittelbar vor dem Baseler Kongreß 1897 löste sich der Orden auf, er hatte offenbar seine Arbeit getan. Es ist die Vermutung naheliegend, daß die Protokolle eine Art Seminararbeit dieses Geheimbundes waren, die unter Leitung und nach den Weisungen Achad Haams ausgeführt wurde. Sie wurden dort in Sitzungen der geheimen Brüderschaft durchberaten; daraus würde sich ihr Aufbau in Form von Sitzungsprotokollen erklären.
8. Die Dialoge zeigen in vielen Belangen eine auffallende Übereinstimmung mit Stellen und Gedanken in Herzls "Tagebüchern" und "Judenstaat". Diese Feststellung ist mit ein Beweis dafür, daß die Dialoge ein jüdisches Geistesprodukt sind. Ebenso ergeben sich auffallende Übereinstimmungen zwischen diesen Schriften Herzls und den Protokollen. Dies ist mit ein Beweis dafür, daß auch die Protokolle jüdisches Geistesprodukt sind. ‑ Die merkwürdige Erzählung Herzls über das Schiff Zion und die Dialoge der Weisen in seinem Roman "Altneuland" drängt den Gedanken auf, daß Herzl den Zusammenhang zwischen Protokollen und Dialogen kannte, und daß er Joly, den er mit dem erfundenen Namen Joe Levy verherrlichte, durch seinen Roman ein Denkmal errichten wollte.
9. Die Annahme, daß die Protokolle von einer russischen Behörde, von Ratschkowsky oder von Nilus verfaßt worden seien, um den Zaren von liberalen Reformen abzuhalten und judenfeindlich zu stimmen, ist durch nichts beweisbar. Im Gegenteil sprechen sehr wichtige Tatsachen direkt dagegen:
a) Die Protokolle sind unvollständig; durch Vergleich mit den Dialogen lassen sich die störenden Auslassungen feststellen; insbesondere fehlen die Einleitung und am Ende wichtige vom Verfasser selbst in Protokoll 16,7 angekündigte Ausführungen. Es ist ausgeschlossen, daß eine russische Behörde oder russische Staatsbeamte ihrer Regierung oder gar dem Zaren ein solches Stückwerk lieferten. (Siehe Kapitel IV. 1.)
b) Zahlreiche Ausführungen in den Protokollen schließen die Annahme aus, daß sie von russischen Beamten verfaßt wurden. (Siehe Kapitel IV. 1.)
c) Die von Butmi und Nilus veröffentlichten Protokolle blieben während der ganzen Zeit des zaristischen Rußland und darüber hinaus bis 1920 unbeachtet. Segel beweist dies. (Siehe Kapitel IV. 1.) Die Verbreitung der Protokolle wurde somit in keiner Weise von der zaristischen Regierung gefördert.
d) Gegen die Verfassung der Protokolle durch Russen für Zwecke der russischen Behörde spricht auch der Umstand, daß in den Protokollen keinerlei Beziehungen zu Rußland, wo doch die Judenfrage eine besondere Rolle spielte, zu finden sind.
10. Alle zionistischen Kongresse werden doppelt geführt; während jedes zionistischen Kongresses tagt gleichzeitig eine Geheim‑Konferenz, verriet der Rabbiner‑Stellvertreter R. Fleischmann in Skoki. Verschiedene Umstände beweisen die Richtigkeit der Annahme:
a) Am Zionisten‑Kongreß in Basel 1899 fand laut Sitzungsprotokoll eine besondere Beratung der dem Bnei Brith‑Orden angehörenden Teilnehmer statt.
b) Am Zionistenkongreß in Basel 1903 hielten laut einer Publikation des Freimaurers Dr. Maretzki die Mitglieder des Bnei Brith‑Ordens ebenfalls eine besondere Sitzung ab.
c) Laut E. Jouin war auch vorher für das Jahr 1897 ein Kongreß des Bnei Brith‑Ordens einberufen.
d) Herzl selbst schrieb, daß der Baseler Zionistenkongreß 1897 ein öffentlicher und ein vertraulicher sein wird.
e) Zeuge Max Bodenheimer, der am Kongreß 1897 selbst teilgenommen hat, gab zu, daß eine vertrauliche Sitzung mit 40‑50 Delegierten stattfand. Es handelte sich daher nicht um eine vertrauliche Sitzung des Zionistenkongresses selbst, der mehr als doppelt soviel Teilnehmer zählte, sondern um eine Sondersitzung einer bestimmten großen Gruppe, offenbar wie sie auch 1899 und 1903 abgehalten wurde.
11. Die Behauptung, daß die Protokolle nicht Gegenstand des ersten Zionistenkongresses gewesen sein konnten, weil der Kongreß in voller Öffentlichkeit tagte und das Sitzungsprotokoll von ihnen nichts berichtet, erscheint daher in einem anderen Lichte. ‑ Die Protokolle wurden nicht auf dem offiziellen Zionisten-Kongreß, sondern auf dem geheimen Parallel‑Kongreß der Bnei Brith‑Freimaurer behandelt. ‑ Durch diese Feststellung wird es erklärlich, warum das Baseler Dokument die Unterschriftsklausel "Unterzeichnet von den zionistischen Repräsentanten des 33. Grades" (laut Nilus) trug, warum Butmi in seiner Ausgabe ausdrücklich betonte: "Nicht zu verwechseln mit den Vertretern des Zionismus", warum das Dokument in französischer Sprache verfaßt und warum es an die Frankfurter Loge gesandt wurde.
14. "Niemals hat es eine internationale Judenorganisation mit machthaberischen Plänen gegeben", sagte Dr. Chaim Weizmann vor Gericht laut "Wahrheit" vom 2. November 1934. Demgegenüber sei festgestellt: Internationale Judenorganisationen mit weltherrschaftlichem Ziele sind die Alliance Israelite Universelle und der Bnei Brith‑Orden. Internationale Hilfsorganisationen des Judentums sind die gesamte übrige Freimaurerei und die Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher. Internationale Bewegungen im Dienste des Judentums sind der Marxismus, der Kommunismus und der Bolschewismus. Internationale Machtpositionen des Judentums sind die Hochfinanz, die Welt‑Presse und das verführte Proletariat.
15. Die politischen Ereignisse, insbesondere der letzten Jahrzehnte wickelten sich unter international‑jüdischem Einfluß in verblüffender Weise nach den Richtlinien der Protokolle ab. Das Programm der Protokolle wurde fast restlos im bolschewistischen Rußland unter jüdischer Führung verwirklicht.
16. Das Judentum hat durch Jahre die Protokolle lediglich durch Aufkauf oder Unterdrückung ihrer Ausgaben, durch Zeitungsartikel oder Schriften bekämpft. Es war ein Kleinkrieg mit oft sehr bedenklichen Mitteln unter Verdrehung von Tatsachen und Verdächtigung von Personen. Mittlerweile sind alle Personen, die um die Entstehung der Protokolle wissen mußten, alle in dieser Frage eventuell gefährlichen Gegner gestorben, insbesondere die Russen Ratschkowsky, Butmi und Nilus, Die Franzosen E. Jouin und R. Lambelin, die Deutschen Gottfried zur Beek und Theodor Fritsch, die Juden Achad Haam, Nordau, Herzl, A. Trebitsch. Und erst jetzt wirft das Judentum die Frage der Echtheit der Protokolle auf.
17. Ich schließe mit den denkwürdigen Worten des jüdischen Schriftstellers Arthur Trebitsch aus seinem den Protokollen gewidmeten Buche "Deutscher Geist oder Judentum" (Anm.: 1921), S. 74: "Wer wie der Verfasser die sämtlichen in jenen Geheimakten geäußerten Gedanken, Ziele und Absichten aus unserem gesamten wirtschaftlichen, politischen und geistigen Leben längst ahnungsvoll herausgesehen, herausgehört und herausgelesen hat, kann mit voller Bestimmtheit dafür einstehen, daß dies echteste und unverfälschteste Äußerungen des die Weltherrschaft erstrebenden beweglichen Geistes seien, so echt und unverfälscht, daß ein arisches Hirn, triebe antisemitische Gehässigkeit es noch so sehr zur Fälschung und Verleumdung an, niemals imstande wäre, diese Kampfweise, diese Pläne, diese Schliche und Schwindeleien überhaupt zu ersinnen."»
Quelle: Ulrich Fleischhauer: Die echten Protokolle der Weisen von Zion, Sachverständigengutachten erstattet im Auftrage des Richteramtes V in Bern, Erfurt 1935
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