Gasliefervertrag mit Iran stösst Israel sauer auf
Bern - Wegen des Besuchs von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey im Iran hat Israel den Schweizer Botschafter in Jerusalem ins Aussenministerium vorgeladen. Das teilte das Ministerium mit.
fest / Quelle: sda / Mittwoch, 19. März 2008 / 19:10 h
Israel bedaure die Reise Calmy-Reys und betrachte sie als «eine Israel gegenüber nicht freundliche Handlung», heisst es in der Mitteilung. Dies habe der stellvertretende Generaldirektor für West-Europa, Rafi Barak, im Gespräch mit dem Schweizer Botschafter Walter Haffner zum Ausdruck gebracht. Zudem sei Israel der Ansicht, dass nach der Verabschiedung der Resolution 1803 des UNO-Sicherheitsrates und zu einem Zeitpunkt, da die internationale Gemeinschaft den Iran zur Aufgabe seines Atomprogrammes bewegen wolle, nicht der passende Moment sei, um Geschäfte mit dem Iran zu fördern. Der Iran setze sein Atomprogramm fort, gebe radikalen Organisationen finanzielle Unterstützung, unterstütze den Terror, trete die Menschenrechte mit Füssen und negiere das Existenzrecht eines unabhängigen UNO-Mitgliedstaates, heisst es in der Mitteilung weiter. Auch Antisemitismus und Israel-Hass würden ganz offen gezeigt.
Die internationale Gemeinschaft - einschliesslich der Schweiz - sei sich der Gefahr bewusst, die vom Iran ausgehe. Israel erwarte, dass die Schweiz die internationalen Bemühungen in dieser Angelegenheit unterstütze. Der neue Schweizer Botschafter trat sein Amt erst am Mittwoch an. Die Vorladung erfolgte direkt nach der Übergabe des Akkreditierungsschreibens. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wollte zu den Äusserungen Israels nichts sagen.
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