Bushs Top-Kommandeur für Irak und Afghanistan tritt zurück
William Fallon, Kommandeur der USA für den Nahen Osten, räumt seinen Posten. US-Verteidigungsminister Gates verkündete den Rücktritt des Admirals - er hatte sich kurz zuvor kritisch über die Iran-Politik von George W. Bush geäußert.
Washington - Der Chef des US Central Command geht: Admiral William Fallon tritt nach Angaben von US-Verteidigungsminister Robert Gates von seinem Posten zurück, nachdem er in einem Artikel des "Esquire Magazine" in der vergangenen Woche die Iran-Politik von US-Präsident George W. Bush infrage gestellt hatte. Fallon habe darum gebeten, von seinem Posten entbunden zu werden und er habe dem "mit Zögern und Bedauern" zugestimmt, erklärte Gates.
William Fallon: Rücktritt nach Magazin-Artikel
Das "Esquire Magazine" hatte Fallon als einsame Stimme bezeichnet, die sich in Militär- und Regierungskreisen gegen die Option eines Militärschlages gegen Iran erhebe, um dessen Nuklearprogramm zu stoppen. Gates dagegen sprach mit Blick auf die angeblichen Meinungsverschiedenheiten heute von einer "Fehleinschätzung". "Ich glaube, es gab überhaupt keine Meinungsverschiedenheiten", sagte Gates.
Spekulationen, der Rücktritt Fallons könnte auf einen bevorstehenden Militärschlag gegen Iran hindeuten, nannte Gates "lächerlich". Das Zentralkommando ist auch für die US-Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan zuständig.
In einer schriftlichen Erklärung bezeichnete Fallon selbst den Bericht als "Ablenkung in einer schwierigen Zeit", der die Bemühungen im Einsatzgebiet des Central Command erschwere. "Und obwohl ich nicht glaube, dass es jemals Meinungsverschiedenheiten über die Ziele unserer Politik im Verantwortungsgebiet des Central Command gab, macht es allein die öffentliche Wahrnehmung, es könnte sie geben, für mich schwieriger, dort den amerikanischen Interessen zu dienen", hieß es in dem Statement weiter.
Fallon hatte die Führung des Central Command im März vergangenen Jahres von John Abizaid übernommen. Fallons Posten wird Gates zufolge vorerst von seinem Stellvertreter Generalleutnant Martin Dempsey übernommen.
Gates bezeichnete Fallon als sehr fähigen Militärstrategen, der den USA fehlen werde. Präsident Bush dankte dem Admiral für "40 Jahre außerordentlichen Dienstes an unserer Nation". In einer schriftlichen Erklärung aus dem Weißen Haus hieß es, Fallon verdiene "beträchtlichen Dank" für seinen Beitrag zu den US-Einsätzen "vor allem im Irak und in Afghanistan".
phw/AP/Reuters/AFP
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen