Schwamm drüber?
Ebenso eigenartig wie aufsehenerregend, wie die Dinge abliefen: Eine angeblich schwangere Brasilianerin behauptet, von Rechtsextremen vergewaltigt worden zu sein. Sie habe bei der Untat ihre ungeborenen Zwillinge verloren. Bauch und Beine zeigen, blutig eingeritzt, das SVP-Kürzel. Die Bilder – wer hat sie eigentlich aufgenommen? – gingen innert Stunden rund um die Welt. Unverzüglich war breiter Volkszorn mobilisiert. Die Schweiz wurde in – selbstverständlich gefilmten – «spontanen» Grossdemonstrationen als Hort von Rechtsextremen diffamiert. Und immer wurde das blutige SVP-Kürzel auf dem Bauch der Gemarterten gezeigt. Bis selbst der brasilianische Staatspräsident – eine Kultfigur der Linken – ans Mikrophon eilte.
Alles bloss eine Kette von Zufällen? Und bloss aus Zufall wurde bezüglich der behaupteten Täterschaft das Wörtchen «mutmasslich» so konsequent vergessen? Wehe, wenn Gleiches je einem Bürgerlichen gegen vermutete linke Täterschaft unterlaufen würde...
Doch dann findet eine zuverlässige, den Kopf in keiner Minute verlierende Polizei heraus, dass alles bloss Mache war: Die Vergewaltigung Lüge. Die angebliche Schwangerschaft unwahre Behauptung. Die eingeritzten SVP-Kürzel Selbstverstümmelung. Das ganze, fulminante Anklage-Szenario mit der SVP im Zentrum fiel in sich zusammen. Als Lug und Trug entlarvt.
Und wie reagieren die Medien? Sie postulieren «Schwamm drüber» (Tages Anzeiger, 14. Februar). Sobald die SVP nicht mehr brutalen rechten Tätern zugeordnet werden kann, wird der Öffentlichkeit Desinteresse verordnet. Ob gleich reagiert würde, wenn eine linke Partei in vergleichbarem Ausmass in ähnlich falschen Verdacht geraten wäre? Warum wollen die Medien ganz bewusst nicht erfahren, wie die Täterin zu ihrem Diffamierungsversuch gekommen ist? Wie erreicht wurde, dass der «Fall von Stettbach» innert Stunden zu einem Weltereignis aufgebläht werden konnte? Kam die Täterin wirklich spontan und selber auf die verhängnisvolle Idee? Oder gab es da Einflüsterer, Verführer, die eine naive Ausländerin zu unbedachtem Handeln bewegen konnten, die gleichzeitig über Mittel und Wissen verfügten, ein lokales Verbrechen zu einer weltumspannenden Kampagne aufzublasen? All das soll nur Kette unglücklicher Zufälle sein, über die jetzt zu schweigen sei? Warum darf die Öffentlichkeit über Hintergründe, über eventuelle Drahtzieher des zum Weltereignis aufgeblasenen «Falles Stettbach» nichts erfahren?
Alarmierend, dieser Medien-Versuch, Zusammenhänge, die ans Tageslicht gehören, gezielt zu unterdrücken.
Ulrich Schlüer
Freitag, 27. Februar 2009
Zur Selbstverletzung einer jungen Brasilianerin
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