Sonntag, 4. Mai 2008

Die vorsätzliche Zerstörung der Demokratie

Wie man das Opfer zum Täter macht - Von Johanna Haidvogl-Werder, 03.05.2008 19:22

Es wird nichts so bekämpft wie die Wahrheit. Man kann wirklich mit George Orwell sagen: »In Zeiten, da Täuschung und Lüge allgegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt«. Direkt auf einen Grossteil unserer Politiker übertragen, heisst dies: Wie heruntergekommen muss die Moral einer Regierung sein, welche es wagt, im Zusammenhang mit der letzten Bundesratswahl den Begriff »demokratisch« zu bemühen.

Das Vorgehen der SP, Grünen und CVP glich doch eher einem hinterhältigen Schildbürgerstreich als einem demokratischen Verhalten. Frau Widmer-Schlumpf hinterlässt damit wirklich den Eindruck, dass ihr jedes Mittel recht ist, um ihr Machtstreben zu befriedigen. Für die Linken und Scheinbürgerlichen musste die Katze Blocher einfach weg, damit die Mäuse wieder fröhlich tanzen können. Wenn jetzt der Club der Scheinheiligen der SVP zeigen will, wie man sich politisch zu benehmen hat, ist zu erwarten, dass die Lügen und Halbwahrheiten wieder Oberhand gewinnen. Herr Couchepin kann wieder den Taktstock schwingen und ohne Klotz am Bein die Direktiven der Bilderberger durchsetzen, koste es, was es wolle. Er ist ja Mitglied dieses Gremiums, das, wie Daniel Estulin schreibt, zusammen mit dem Council on Foreign Relations und der Trilateralen Kommission zu einer wahren Schattenregierung geworden ist, mit dem Ziel, die Souveränität der Nationalstaaten abzuschaffen, um deren Wirtschaft unter die globale Kontrolle der Konzerne zu stellen und unter dem Deckmantel der UNO frei bestimmen zu können.

In der EU ist man bereits dabei, die Volksrechte abzuschaffen, indem die ursprüngliche Verfassung in neuer Verpackung als Vertrag deklariert und ohne Volksbefragung eingeführt wird, nach dem Motto: Bist Du nicht willig, dann brauch’ ich Gewalt. Wenn allfällige Unruhen zu gross werden, steht die EU-Eingreiftruppe, die unter die Fuchtel der NATO gestellt werden soll, um Aufmüpfige niederknüppeln, bereit. Es ist auch zu erwarten, dass unsere Durchdiener rascher, als wir denken, die Milizarmee ersetzen werden, im Glauben, dass ein Berufsmilitär eher gegen das eigene Volk losgeht. Vorstellbar ist dies ohne weiteres, wenn die Mütter die Erziehung ihrer Kinder mehr und mehr sogenannten Fachleuten überlassen, damit sie sich »selbst verwirklichen« können. Neuerdings werden am Laufmeter Studien über die kindliche Entwicklung gemacht, weil Frauen nicht mehr imstande sind, als Mutter selbst zu beobachten und Erfahrungen zu verarbeiten. Jeder Mensch, ja jedes Tier, ist ein Individuum und kein genetisches Produkt, das nach Lehrbuch gezüchtet und geformt werden kann. Diese irrwitzige Denkweise hat sich leider vor allem unter der akademischen Oberschicht bereits eingenistet. Der Wahn »alles ist machbar« wird zwangsläufig ins Verderben führen, wenn wir nicht endlich erwachen und nicht alles kritiklos übernehmen, was wissenschaftlich daherkommt.

Die Tatsache, dass sich ein Volk anschickt, der Landesregierung Zurückhaltung aufzuerlegen, spricht Bände. Die Landesregierung mitsamt dem Parlament müsste eigentlich über sich selbst nachdenken und sich fragen, wie es dazu kommen kann, dass sich ein ansehnlicher Teil des Volkes betrogen vorkommt. Es müsste in hohem Masse beunruhigen, wenn eine Regierung nicht mehr glaubwürdig ist. Statt mit einem vernünftigen Gegenvorschlag mehr Ehrlichkeit zu beweisen, macht man den Ankläger zum Täter, indem man Halbwahrheiten und das Verschweigen von Nachteilen im Vorfeld von Abstimmungen als notwendige Information darstellt. Bürger, die denken und hinterfragen, werden als unanständig, sich politisch nicht korrekt verhaltend und rechtsextrem abgestempelt. Für mich besteht demnach die Mitte aus mutlosen, rückgratlosen Mitläufern und die Linken aus Drahtziehern zugunsten einer Diktatur.

Johanna Haidvogl-Werder Redaktion www.haidvogls-sperberauge.ch
Um einmal ausloten zu können, auf welche Weise unsere Demokratie seit Jahren unterlaufen wird, empfiehlt sich ›Die wahre Geschichte der Bilderberger‹ von Daniel Estulin;
ISBN: 978-3-938516-47-8s./w.

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