Eine Frage der Integrität
von Doug Rokke, Ph.D., USA
«Sie müssen in den Krieg» – diese Worte hallten in meinem Kopf wider und riefen Erinnerungen an meine Erfahrungen in Vietnam wach, als ich mich nach jenem Telefonanruf von dem Oberstleutnant, für den ich damals im November 1990 in der Reserve arbeitete, in meinem Physik-Forschungslabor an der Universität von Illinois hinsetzte. Ich wusste, dass dies kommen würde, nachdem der Irak im August 1990 in Kuwait eingefallen war. Ich wusste allerdings nicht, wann mein Reaktivierungsauftrag kommen würde. Ich war also am Erntedankfest 1990 wieder auf dem Weg in den Krieg, gerade so wie damals am Erntedankfest 1969. Einundzwanzig Jahre nach dem Tag, an dem ich zum zweiten Mal nach Vietnam gegangen war, ging ich wieder in den Krieg.
Heute bin ich ein nicht mehr diensttauglicher und pensionierter Korpsoffizier im medizinischen Dienst der Reserve, der als ehemaliger eingetragener Kampfarzt spezialisiert ist auf Nuklearmedizin, atomare, biologische und chemische Kriegsführung (ABC), Nachrichtendienste, medizinische Operationen und Notfallmedizin im Feld.
Als der erste Golf-Krieg im August 1990 begann, wurde ich zuerst angewiesen, der 4. US-Armee Operationen im Bereich der atomaren, biologischen und chemischen Kriegsführung (ABC) beizubringen. Ich wurde schliesslich zum aktiven Dienst bestellt und nach Saudi-Arabien geschickt mit dem Auftrag, «sie lebend nach Hause zu bringen». Das war durchaus ein Kontrast zu meinen Aufgaben während des Vietnam-Kriegs als Bomben-Navigator in einem B-52-Bomber, wo ich beauftragt war sicherzustellen, dass die tödlichen Waffensysteme optimiert wurden. Ich wurde als Physiker für Gesundheitsfragen auf den Kriegsschauplatz nach Saudi-Arabien geschickt und dem professionellen Team des 12. Präventivmedizinkommandos (P.M.) zugewiesen. Das 12. P.M. war verantwortlich für alle vorbeugenden medizinischen Massnahmen innerhalb des Kampfgebietes. Wir waren so etwas wie die Abteilung Öffentliches Gesundheitswesen. Ich wurde auch drei Teams für Spezialoperationen zugewiesen: Bauers Angriffstruppe, dem Erkundungsteam für abgereichertes Uran und dem Team für erbeutete Ausrüstung.
Waffen-Krankheiten und Vertuschungsoperationen
Heute, 17 Jahre nach der Beendigung der Operation «Wüstensturm» und den Kampfaktivitäten von 1994 und 1999 auf dem Balkan sowie dem noch immer andauernden zweiten Golf-Krieg (Operation Iraqi Freedom und Operation Enduring Freedom) bin ich enttäuscht und empört darüber, dass die erforderliche medizinische Behandlung für «alle» Opfer (Kämpfer und Zivilisten) und die Beseitigung aller Umweltschäden verzögert und verweigert wird oder in vielen Fällen erfolglos ist. Bis Mai 2007 haben über 408 000 Söhne und Töchter unserer Nation lebenslange medizinische Behandlung und eine Pension auf Grund der Verletzungen, der Krankheiten und der Verwundungen beim Kampfeinsatz im Militärdienst beantragt (www.va.gov «May 2007 GWVIS Report»).
Medizinische Probleme (ICD – 9 Diagnosen) die bei über 300 000 DNBI-Opfern zwischen Februar 2002 und dem 31. Dezember 2007 festgestellt wurden (Analysis of VA Health Care Utilization Among US Global War on Terrorism [GWOT] Veterans; Operation Enduring Freedom, Operation Iraqi Freedom; VHA Office of Public Health and Environmental Hazards; VA; January 2008) umfassen folgende Krankheitsbilder: Ansteckende und parasitäre Krankheiten, bösartige Neoplasmen, gutartige Neoplasmen, Erkrankungen des endokrinen/metabolischen Ernährungssystems, Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe, Geisteserkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems/der Sinnesorgane, Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungssystems, des urogenitalen Systems, Hautkrankheiten, Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems, der Gelenke, Symptome, Zeichen und als Übelkeit bezeichnete Bedingungen und Verletzungen/Vergiftungen. Ein Armeereport vom 6. April 2008, der von Kelly Kennedy geschrieben wurde und den Titel «Reservisten verwirrt über die Berechtigungskriterien zur Erwerbsunfähigkeitsrente» trägt, deckt auf, dass an viele verletzte und kranke Soldaten lediglich Entschädigungen gezahlt wurden und man ihnen nicht erklärt hat, dass sie ein Anrecht auf Berufsunfähigkeitsrente haben. Traurig stellte der US-Luftwaffen-Oberst Kenneth Cox fest, dass Beamte im Verteidigungsministerium absichtlich medizinische Diagnosen traumatischer Gehirnverletzungen verzögerten und verschleppten (Gregg Zoroya: «Colonel: Pentagon delayed brain injury exams», in: «USA Today» vom 18.3.2008).
Verharmlosung wider besseres Wissen
Seit 1991 haben die Autoren zahlloser Berichte aus dem Verteidigungsministerium festgestellt, dass die medizinischen und taktischen Befehlshaber sich der möglichen Gefahr von ABC-Waffen (Massenvernichtungswaffen) nicht bewusst waren und nie etwas über die nachteiligen medizinischen Folgen und Umweltfolgen dieser Einwirkung verlauten liessen. Man hatte es ihnen gesagt! Sie wurden gewarnt! Wir empfahlen sofortige und langfristige medizinische Behandlung. Wir beschrieben die möglichen Bedrohungen und die zu erwartenden nachteiligen Folgen für die Gesundheit und das Klima in schriftlichen Mitteilungen und in den von uns abgehaltenen Kursen. Diese Kurse bezogen das 3. US Army Medical Command (MEDCOM) und den 3. US Army Central Command (Arcent) Medical Management of Chemical and Biological Causaulties Course mit ein (www.gulflink.osd.mil/) sowie den ABC-Waffen-Auffrischungskurs, den Gefechts-Lebensretterkurs und den Dekontaminationskurs. Wir unterrichteten zwischen Dezember 1990 und Februar 1991 über 1200 Personen, die einzelnen Einheiten zugewiesen waren, und solche, die dem Gefechtsstab zugeteilt waren. Ich erläuterte das Bedrohungsszenario und beschrieb dabei die möglichen Belastungen durch ABC-Waffen. Dies lehrte ich im ABC-Waffen-Auffrischungskurs, im Gefechts-Lebensretterkurs und im Dekontaminationskurs zwischen Dezember 1990 und dem 25. Februar 1991. Wir besprachen auch vorbeugende medizinische Fragen wie die durch Nahrung und Wasser übertragenen Krankheiten, endemische Krankheiten und Fragen der Belastung mit Gefahrenstoffen. Es wussten daher die meisten Befehlshaber, das medizinische Personal und spezielle Einzelpersonen auf allen Ebenen, was zu erwarten war und wie auf jeden möglichen Zwischenfall zu reagieren sei!
Uranwaffen – illegal und doch noch im Einsatz
Uranmunition wird während der laufenden Kampftätigkeiten immer noch eingesetzt und verursacht Verseuchung von Luft, Wasser, Boden und Nahrungsmitteln mit gesundheitsschädigenden Auswirkungen, obwohl die UN-Kommission für Menschenrechte die DU-Munition als illegale Waffe eingestuft hat. Vor kurzem wurde die Kontamination durch Uranwaffen als Konsequenz aus US-Armee Operationen an zwei Orten in Hawaii bestätigt, nachdem sie zuerst verneint worden war (www.armytimes.com/news/2007/08/ap_hawaii). Im Sommer 1991 hatte das Militär der Vereinigten Staaten Artillerie, Panzer, Bradley-Kampffahrzeuge, herkömmliche und unkonventionelle Munition, Lkw usw. im Lager Doha in Kuwait versammelt. Aus Nachlässigkeit fing dieses Waffendepot Feuer mit in der Folge verhängnisvollen Explosionen, die zum Tod, zu Verletzung, Krankheit und umfangreichen Umweltverseuchungen mit abgereichertem Uran, konventionellen Sprengstoffen und unkonventioneller Munition führten. Vor kurzem forderte das Emirat von Kuwait vom US-Verteidigungsministerium, die Kontaminationen zu entfernen. Infolgedessen wurden über 6700 Tonnen verseuchter Sand und andere Rückstände eingesammelt und zurück in die Vereinigten Staaten transportiert, um dort durch die Firma «American Ecology» in Boise, Idaho, vergraben zu werden.
Gefahren von US-Administration vorsätzlich verschwiegen
Als Bob Nichols, ein Investigationsjournalist, und ich mit der «American Ecology» in Verbindung traten, fanden wir heraus, dass sie absolut keine Ahnung von der US-Armee-Regelung 700-48, dem PAM-700-48, dem Technischen Bulletin 9-1300-278 der US-Armee sowie sämtlichen medizinischen Anweisungen hatten, die sich mit der Belastung durch abgereichertes Uran, der Umweltsanierung, der Sicherheit und der medizinischen Versorgung befassten. Sie hatten nie von den Richtlinien der US-Klimaschutzorganisation für Misch- und Sondermüll, wie beispielsweise radioaktive Materialien und herkömmliche Nebenerscheinungen von Sprengstoff, gehört (vgl. «Approaches for the Remediation of Federal Facility Sites Contaminated With Explosives or Radioactive Wastes», EPA/625/R-93/013, September 1993). Der Transport über den Ozean, die Entladung bei Longview im Staatshafen von Washington, der Transport über Schienenwege und das Vergraben in Idaho gefährden nicht nur die Bewohner dieser Gegenden, sondern stellen eine grosse Bedrohung der Landwirtschaft durch die Einführung von Schädlingen, Mikroben usw. dar, die unserem Land fremd sind.
Verseuchte Umwelt
Es ist traurig, aber die bekannten für unsere Gesundheit und die Umwelt schädlichen Gefahren der Verseuchung mit Uranwaffen befinden sich bereits in unseren Wohngebieten. Die US-Umweltbehörde hat die ehemalige Starmet Uranwaffen-Produktionsstätte in Concord, Massachusetts, bereits auf ihrer obersten Prioritätsliste für Zuschüsse registriert, weil sie eine signifikante Gefahr für die Gesundheit der Öffentlichkeit und die Umwelt darstellt. Infolgedessen ist die Gemeinde, in der unsere Nation am 18. April 1775 geboren wurde, jetzt der Ort, an dem Amerikas eigene Fabrik für schmutzige Bomben die Gesundheit und die Sicherheit der Nachfahren unserer ersten Patrioten, der «Minutemen»*, darstellt.
Es ist unglaublich, dass Beamte aus dem Verteidigungsministerium sich weigern, ihren eigenen schriftlichen Richtlinien Folge zu leisten, die sofortige medizinische Behandlung erfordern («Medical Management of Army Personnel Exposed to Depleted Uranium», Headquarters US Army Medical Command vom 29. April 2004; und die vorausgegangene Richtlinie «Medical Management of Unusual Depleted Uranium Casualties» DOD, Pentagon, 10/14/93). Darüber hinaus weigern sie sich, die Umweltschäden zu beseitigen, wie dies gefordert wird von der US Army Regulation 700-48, Logistics, «Management of Equipment Contaminated With Depleted Uranium or Radioactive Commodities», Headquarters, Department of the Army, Washington DC vom 16. September 2002 und dem Department of the Army Technical Bulletin 9-1300-278: Guidelines for Safe Response to Handling Storage, and Transportation Accidents Involving Army Tank Munitions or Armor which Contain Depleted Uranium, Headquarters, Department of the Army, July 1996.
Tonnen radioaktiven Abfalls in anderen Ländern «entsorgt»
In Tat und Wahrheit haben die US-Militärangehörigen illegal Tonnen von festem radioaktivem Abfall in anderen Ländern «entsorgt» und die Konsequenzen daraus ignoriert. Das oberste US-Armee-Trainingshandbuch, STP 21-1-SMCT: Soldiers Manual of Common Tasks, stellt fest: Anmerkung: «Verschmutzung (mit abgereichertem Uran) macht Nahrung und Wasser für den Konsum unbrauchbar.» [Task number: 031-503-1017 «Reaktion auf (Dullram-)Unfälle mit abgereichertem Uran und niedrig dosiertem radioaktivem Material»]. Diese Bestätigung zeigt an, dass Uranmunition nie benutzt werden sollte, weil die Vergiftung der Nahrungsmittel und des Wassers alle Menschen auf ewig betrifft. Was die Sache so kritisch macht, ist, dass Nahrungsmittel und Wasser nie mehr für den menschlichen Konsum gebraucht werden können.
US-Armee bestätigt radioaktive und chemische Toxizität von DU
Die Giftigkeit der Uranmunition ist auch von führenden Kräften in der Armee bestätigt worden. Der Stellvertretende Armee-Minister Walker hat in einem Memorandum vom 1. Dezember 1992 den Direktor der US-Armee-Umweltbehörde, AEPI, der dem US-Senat unterstellt ist, aufgefordert herauszufinden, wie man die Giftigkeit des abgereicherten Urans reduzieren könne. Der AEPI-Direktor stellte im Abschlussbericht fest, dass «keine vorhandene Technologie die inhärente chemische und radiologische Giftigkeit von DU signifikant verändern kann. Dies sind die ursprünglichen Eigenschaften des Urans.» (AEPI Executive Summary, Juni 1995). Eine interne Anweisung des Verteidigungsministeriums, herausgegeben von Oberst J. Edgar Wakayama, bestätigte auch die bekannten und schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit und die Umwelt (www.traprockpeace.org/du_dtic_wakayama_Aug2002.html). Diese Bestätigungen untermauern die Aussagen der UN-Menschenrechtskommission, dass die DU-Munition illegal ist. (www.traprockpeace.org/karen_parker_du_illegality.pdf)
Die Forderungen des US-DU-Projektes
Die beständige Sorge bezüglich der bekannten schädlichen Auswirkungen von abgereichertem Uran auf die Gesundheit und die Umwelt, die bestätigte unzulängliche Vorbereitung des militärischen Personals und die vorausgegangenen Ergebnisse der AEPI-Studie – all dies führte zur Schaffung des US-Armee-Projektes zu abgereichertem Uran. In Reaktion auf Anfragen im Kongress und auf Befehl des stellvertretenden Verteidigungsministers wurde ich am 1. August 1994 als Leiter des US-Armee-Projektes zu abgereichertem Uran in den aktiven Dienst zurückberufen, um:
1. Ausreichendes Training für Personal, das mit DU-Ausrüstung in Berührung kommen kann, zur Verfügung zu stellen.
2. Umfassende medizinische Tests für jenes Personal bereitzustellen, das der DU-Munition während des Golf-Krieges ausgesetzt war.
3. Einen Plan für die Reinigung von durch DU verseuchte Ausrüstung für künftige Operationen zu entwerfen.
Das DU-Projekt und die Durchsicht früherer Forschungsergebnisse bestärkten unsere Schlussfolgerungen und Empfehlungen aus dem Jahre 1991:
1. Sämtliche DU-Verseuchung muss physikalisch entfernt und richtig entsorgt werden, um zukünftige Verstrahlung zu verhindern.
2. Spezielle Strahlungsdetektoren, die Alphateilchen, Betateilchen, Röntgenstrahlen und Gammastrahlenemissionen auf dem entsprechenden Niveau von 20 dpm (Cpm) bis 100 000 dpm (Cpm) und von 1 mrem/Stunde bis 75 mrem/Stunde erkennen und messen können, müssen angeschafft und an alle Einzelpersonen oder Organisationen verteilt werden, die für medizinische Tätigkeiten und Umweltsanierung verantwortlich sind, bei denen abgereichertes Uran/Uran 238 und andere niedrige radioaktive Isotope eine Rolle spielen. Die Standardausrüstung ermittelt diese Kontamination nicht.
3. Allen Personen, die tatsächlich oder möglicherweise etwas eingeatmet, eingenommen oder kontaminierte Wunden haben, müssen medizinische Behandlung erfahren, um bewegliche und abgesonderte innere Vergiftungen ermitteln zu können.
4. Alle Einzelpersonen, die mit irgendeinem verseuchten Ausrüstungsgegenstand in Berührung kommen, auf ihm herumklettern oder innerhalb eines Umkreises von 25 Metern arbeiten, müssen Atem- und Hautschutz tragen.
5. Verschmutzte und beschädigte Geräte oder Materialien sollten nicht rezykliert werden, um daraus neue Materialien oder Ausrüstungsgegenstände herzustellen.
Direktiven des Verteidigungsministers werden nicht umgesetzt
Seit 1991 haben zahlreiche Direktiven des US-Verteidigungsministeriums (www.spidersmill.com/gwvrl/) und der Veterans Administration auf der Grundlage der bereits zuvor bestehenden Anordnungen und später auf Grund der Erkenntnisse und Empfehlungen der AEPI-Studie und des DU-Projekts medizinische Behandlung und die Säuberung der Umwelt gefordert. Doch obwohl die Verantwortlichen des US-Verteidigungsministeriums, der Veterans Administration und der Vereinten Nationen wussten, was zu tun war, belegen die Beobachtungen, fotografische und Videofilmbeweise, radiologische Vor-Ort-Messungen, persönliche Erfahrungen und veröffentlichte Berichte:
1. Medizinische Versorgung wurde nicht allen DU-Geschädigten gewährt.
2. Die Wiederherstellung der Umwelt wurde nicht durchgeführt.
3. Individuen tragen keinen Atem- und Hautschutz.
4. Verseuchte und beschädigte Ausrüstung und Materialien wurden rezykliert, um neue Produkte herzustellen.
5. Training und Aufklärung wurden nur teilweise umgesetzt.
6. Die Verfahren zum Umgang mit der Verseuchung wurden nicht verteilt und implementiert.
Statt dessen: Leugnen und Verleumdung
Die ständigen Aktionen von leitenden Funktionären im US-Verteidigungsministerium, der US-Armee, des US-Departements of Energy, des US-Departements für Angelegenheiten der Veteranen sowie von britischen, kanadischen, australischen Funktionären und solchen in den Vereinten Nationen, die eine Anerkennung dieser Probleme verhindern und die Übernahme von Verantwortung zurückweisen, müssen gestoppt werden. Colonel Robert Cherry, ehemaliges Mitglied der US-Armee und früherer leitender Offizier des Pentagons für den Schutz vor Radioaktivität, hat E-Mails gestreut, in denen es heisst: «Er [Dr. Rokke] war nicht Direktor des ‹U.S. Army depleted uranium projects›. Ein solches Projekt mit diesem Namen hat niemals existiert.» Diese und andere Lügen von leitenden Funktionären des US-Verteidigungsministeriums sind darauf angelegt, den Einsatz von Uranmunition fortzuführen und die Haftung für die schädigenden Wirkungen auf Gesundheit und Umwelt zu umgehen. Jeder von uns, der versucht, die Beamten des US-Verteidigungsministeriums zur Befolgung ihrer eigenen Vorschriften für medizinische Versorgung und Wiederherstellung der Umwelt zu veranlassen, wird zum Ziel ihrer Diskreditierungs- und Zerstörungsaktionen.
Funktionäre der USA, israelische, australische, kanadische und britische Funktionäre weisen seit langem in arroganter Weise zurück, ihre eigenen Regelungen, Anweisungen und Direktiven, welche die Beamten des US-Verteidigungsministeriums auffordern, eine prompte und wirksame medizinische Behandlung für alle der Belastung ausgesetzte Menschen zu gewährleisten, zu befolgen. (Medical Management of Unusual Depleted Uranium Casualties, DOD, Pentagon, 10/14/93, Medical Management of Army personnel Exposed to Depleted Uranium [DU] Headquarters, U.S. Army Medical Command 29 April 2004, und section 2-5 of U.S. Army Regulation 700-48.) Auch die israelischen Verantwortlichen müssen nach dem israelischen Einsatz von Uranwaffen während der Kampfhandlungen in Libanon für die Betroffenen eine medizinische Behandlung sicherstellen und die Umweltverseuchung beseitigen.
Die Funktionäre des US-Verteidigungsministeriums weigern sich schlichtweg, die verbreitete radioaktive Verseuchung zu beseitigen, wie es gefordert wird in der Army Regulation AR-700-48: «Management of Equipment Contaminated With Depleted Uranium or Radioactive Commodities» (Headquarters, Department of The Army, Washington DC, September 2002) und im U.S. Army Technical Bulletin-TB 9-1300-278: «Guidelines for Safe Response to Handling, Storage, and Transportation Accidents Involving Army Tank Munitions or Armor which Contain Depleted Uranium» (Headquarters, Department Of The Army, Washington, D.C., July 1996).
Insbesondere die Section 2–4 der U.S. Army Regulation AR 700-48 vom 16. September 2002 fordert:
1. «Militärpersonal identifiziert, trennt, isoliert, sichert und kennzeichnet jegliches RCE (radioaktiv verseuchtes Ausrüstungsgerät)»
2. «Verfahren, welche die Ausbreitung von Radioaktivität minimieren, werden sobald wie möglich implementiert.»
3. «Radioaktives Material und Müll werden nicht lokal durch Vergraben, Versenken, Verbrennen, Zerstören vor Ort oder durch Zurücklassen entsorgt.»
4. «Jegliche Ausrüstung, inklusive erbeuteter oder eigener radioaktiv verseuchter Ausrüstung, wird untersucht, verpackt, zurückgeführt, dekontaminiert und freigegeben; IAW Technical Bulletin 9-1300-278, DA PAM 700-48»
Verweigerung von Informations- und Dekontaminierungspflicht
Die leitenden Personen des Verteidigungsministeriums zeigen ihren Militärangehörigen nicht, wie es vom Kongress angeordnet war, die Trainings-Videos zum Umgang mit Depleted Uranium. Diese drei Videos – 1. «Depleted Uranium Hazard Awareness» [Aufmerksamkeit für die Gefahren des abgereicherten Urans], 2. «Contaminated and Damaged Equipment Management» [Management von verseuchtem und beschädigtem Ausrüstungsmaterial], 3. «Operation of the AN/PDR 77 Radiac Set» [Handhabung des AN/PDR 77, eines Messgeräts für Radioaktivität] – sind grundlegend, um die Gefahren aus der Verwendung von Uranwaffen und den Umgang mit der Verseuchung durch Uranwaffen zu verstehen. Die leitenden Personen des Verteidigungsministeriums müssen diese Videos allen Militärangehörigen zeigen, die mit Uranwaffen und der von ihnen ausgehenden Verseuchung zu tun haben.
Die vergangenen und aktuellen Einsätze von Uranwaffen, die Freisetzung radioaktiver Bestandteile in zerstörten amerikanischen oder ausländischen Ausrüstungsgegenständen und die Freisetzung radioaktiver Materialien durch industrielle, medizinische oder Forschungseinrichtungen haben zu unerträglichen Belastungen geführt. Darum muss die Dekontaminierung vollständig durchgeführt werden, wie es die U.S. Army Regulation 700-48 fordert, und sie sollte die freigesetzten Mengen aller radioaktiven Stoffe beinhalten, die auf militärische Operationen zurückgehen.
Die Bürger der Welt müssen ihre Stimme erheben
Wir können die Folgen des Einsatzes von Waffen aus abgereichertem Uran mit ihren schädlichen Gesundheits- und Umweltauswirkungen nicht länger ignorieren. Keine Person oder Nation hat das Recht, Tonnen radioaktiven Mülls in irgendeinem oder im eigenen Land zu verstreuen und dann die schädlichen Gesundheits- und Umweltwirkungen zu ignorieren. Da ist diese eine Frage, die sich die amerikanischen, britischen und australischen Verantwortlichen weigern zu beantworten: Welches Recht haben sie, absichtsvoll radioaktive Stoffe in anderen Ländern zu verbreiten und sich dann zu weigern, die Verseuchung zu beseitigen und den belasteten Menschen medizinische Hilfe zu geben?
Konsequenterweise müssen alle Bürger der Welt ihre Stimme gemeinsam erheben, um die Führer dieser Länder, die Uranwaffen eingesetzt haben, dazu zu zwingen, dass sie die unmoralischen Konsequenzen ihres Handelns anerkennen und die Verantwortung übernehmen. Die Verantwortung umfasst die medizinische Behandlung für alle Menschen, die der Uranverseuchung ausgesetzt waren, und die gründliche Sanierung sämtlicher mit Uran verseuchter Gegenden, die durch Kampfhandlungen oder durch Aktivitäten in Friedenszeiten betroffen wurden.
Ursache meiner Enttäuschung und Desillusionierung ist, dass all unsere Warnungen und Forderungen nach medizinischer Hilfe und Wiederherstellung der Umwelt ignoriert wurden und noch immer werden!
Warum sollte ich oder irgend jemand weiterhin versuchen, medizinische Hilfe zu erhalten und auf einer Wiederherstellung der Umwelt zu bestehen, wenn die Verantwortlichen in den USA, Grossbritannien, Kanada, Australien, von den Vereinten Nationen und von der Nato sich nicht darum kümmern, weil sie fortwährend leugnen, was geschehen ist, um die Haftung aus ökonomischen und politischen Gründen zu vermeiden. Die Koalitionstruppen haben im Kampf Technologien eingesetzt, ohne die möglichen und zu erwartenden schädlichen Konsequenzen unserer Aktivitäten zu berücksichtigen. Vor dem Krieg verkauften die USA Massenvernichtungswaffen, inklusive Anthrax, in den Irak, setzten dann während der Kampfeinsätze giftige Chemikalien frei und benutzten Uranmunition, und jetzt ignorieren unsere Führer diese Fakten, um die Haftbarkeit zu umgehen. Wir haben die Erde verseucht! Unsere Taten haben dazu geführt und führen weiterhin dazu, schwere gesundheitliche und Umweltschädigungen hervorzurufen!
Das Ergebnis für meine Bemühungen, den mir erteilten Auftrag zu erfüllen und unsere Führer dazu zu bringen, sich um unsere Streitkräfte zu sorgen, waren Zurückweisung, Stellenverlust, Familienzwistigkeiten, fehlende und wahrscheinlich vernichtete medizinische Krankenakten und persönliche Daten und gesundheitliche Probleme. Ich und Hunderttausende andere Kämpfer bekommen heute eine verspätete oder unzureichende medizinische Versorgung. Wir dienten unserem Vaterland und haben deshalb eine optimale medizinische Versorgung für die durch den Dienst erlittenen Wunden, Verletzungen und Krankheiten verdient. Aber statt dessen wurden wir im Stich gelassen! Wir wurden missbraucht! Ich erlebe die Vergeltungsmassnahmen durch die Verantwortlichen des Verteidigungsministeriums und des Departments of Veteran Affairs, weil ich mich weigerte, das Los-Alamos-Memorandum vom März 1991 anzuerkennen, in dem gefordert wurde sicherzustellen, dass abgereichertes Uran immer in Kampfhandlungen und in Friedenszeiten eingesetzt werden kann. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als ein anderes Memorandum eines Angestellten der Defense Nuclear Agency auf schwerwiegende gesundheitliche Effekte verwies. Aber ich bin nicht allein. Jeder, der medizinische Versorgung und die Wiederherstellung der Umwelt einfordert, ist fortwährenden und unverhohlenen Vergeltungsmassnahmen ausgesetzt.
Krieg ist obsolet!
Heute müssen Kriege als obsolet, als nicht mehr akzeptabel angesehen werden, da wir weder die schädlichen Gesundheits- noch die Umweltkonsequenzen im Griff haben, die durch die Zerstörung der Infrastruktur eines Landes und die damit verbundene Freisetzung von Giftstoffen entstehen, die sowohl die Kombattanten wie auch die Nicht-Kombattanten treffen. Wir haben die schädlichen Gesundheits- und Umweltfolgen nicht im Griff, die aus dem Einsatz unserer Waffen erfolgen, mit denen wir die Ziele, die Infrastruktur eines Landes, zerstören. Die menschlichen Kosten des Krieges sind schwindelerregend. Gemäss Bericht des Departments of Veteran Affairs vom Mai 2007, VA GWVIS report, müssen mindestens 407 911 Kriegsveteranen aus dem ersten Golf-Krieg, den Konflikten auf dem Balkan, aus dem Afghanistan-Krieg und dem zweiten Golf-Krieg, die verwundet, verletzt oder krank sind, um ihre medizinische Versorgung kämpfen, die sie sich im Dienst für unsere Nation verdient haben. Der jüngste Bericht des Departments of Veteran Affairs – «Analysis of VA Health Care Utilization Among US-Global War on Terrorism (GWOT) Veterans; Operation Enduring Freedom (OEF); Operation Iraqi Freedom (OIF); VHA Office of Public Health and Environmental Hazards; January 2008» – offenbart, dass über 299 000 US-Kriegsveteranen schwerwiegende medizinische Probleme mit Bezug zu toxischen Einwirkungen haben, die dieselben medizinischen Probleme widerspiegeln, unter denen auch die Kriegsveteranen der Operation Desert Storm (1991) leiden. Traurigerweise ist die medizinische Versorgung für beide Gruppen noch immer unwirksam, weil die diagnostizierten medizinischen Probleme ein Ergebnis vorsätzlichen Handelns oder auch Nicht-Handelns der Vereinigten Staaten sind. So gibt es zum Beispiel die Berichte über schwerwiegende neurologische Probleme. Diese Probleme resultieren wahrscheinlich aus einer Kombination von Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln, Schutzhalsbändern gegen Flöhe und einer Vergiftung mit Uran. Aber diese und andere Belastungen werden ignoriert.
Denn sie wissen, was sie tun
Obwohl wir Hunderttausende amerikanischer Opfer haben, beinhaltet die tatsächliche Opferzahl noch viele weitere Hunderttausende von Opfern unter den Zivilisten, insbesondere Kinder, Frauen und ältere Menschen in den Ländern, die wir angegriffen haben. Gesundheitsprobleme sind nicht auf die US-Kämpfer beschränkt, sondern betreffen alle Menschen, die den Kriegseinwirkungen ausgesetzt waren. Die Schätzungen weltweit übertreffen die Zahl von 2 Millionen Opfern, während über 1 Million von Amerikas Besten verwundet wurden oder krank sind, Tausende gestorben sind, unter ihnen viel zu viele meiner Freunde. Deshalb ist es für jemanden, der wie viele andere immer wieder gefordert hat, dass der Dreck aufzuräumen sei, unerträglich, wenn das US-Verteidigungsministerium und das US-Department of Veterans Affairs nicht die Programme umsetzen, die wir entwickelt haben, um die Erde zu schützen und alle Opfer zu behandeln.
Die Söhne und Töchter unserer Nation sind dem Ruf unserer Nation gefolgt, der jedoch in zu vielen Fällen Kampfeinsätze beinhaltete, die ohne Rechtfertigung durchgeführt wurden. Zu viele sind gestorben und sterben immer noch, während andere, die verletzt, giftigen Substanzen ausgesetzt und krank wurden, von den Führern unserer Nation im Stich gelassen wurden, wie es immer wieder in der Geschichte geschehen ist. Traurigerweise werden die meisten Opfer als «geschädigt durch Krankheiten» oder «nicht in Kampfhandlungen verletzt» eingestuft, während ihr Leiden das direkte Resultat unseres eigenen Handelns beziehungsweise Unterlassens ist. Die menschlichen Kosten steigen, weil viele krank wurden und gestorben sind, nachdem sie nach Hause zurückgekehrt waren, und diese Zahl steigt heute immer noch. Unsere Führer wissen, was geschehen ist und was geschieht! Und dennoch, diese Führer des Verteidigungsministeriums, der Armee und der Veterans Administration leugnen weiterhin, was passiert ist, und weigern sich, die Programme umzusetzen, die wir entwickelt haben, um die gravierenden Gesundheits- und Umweltaufgaben zu bewältigen. Zahllose Anordnungen und militärische Dienstvorschriften für die medizinische Versorgung im Falle von Belastungen mit abgereichertem Uran sind ignoriert worden und werden weiterhin ignoriert. Diese Vorschriften werden immer ignoriert werden, da dies etwas mit der Haftung für die aufgetretenen Gesundheits- und Umweltschäden zu tun hat, die durch die Kampfhandlungen und durch die militärischen Aktionen in Friedenszeiten verursacht wurden.
Unsere «Führer» haben versagt
Wenn die politische Korrektheit und das Vermeiden ökonomischer Kosten massgeblich sind bei der Entscheidung, welche medizinische Versorgung gewährleistet wird, wem sie gewährleistet wird und wann sie gewährleistet wird und welche Art der Wiederherstellung der Umwelt durchgeführt wird, dann werden wir, Soldaten und Zivilisten gleichermassen, verlieren. Unsere Führer haben sich entschieden, die Probleme zu ignorieren, in der Hoffnung, dass sie sich in Luft auflösen werden. Ihr Ziel ist es, die Haftung für die schädlichen Gesundheits- und Umweltkonsequenzen, die aus ihren bewussten Handlungen und ihrem Krieg resultieren, zu vermeiden.
Kürzlich hat das Verteidigungsministerium das Programm für den «verwundeten Kämpfer» ins Leben gerufen, um die gravierende und anhaltende Verzögerung oder Verweigerung von medizinischen Behandlungen oder die Durchführung ineffektiver Behandlungen unserer kranken, verwundeten und verletzten Kämpfer aufzuklären und zu verbessern. Hätten die Führer unserer Nation nicht die kranken, verletzten, verwundeten und gestorbenen Kämpfer im Stich gelassen, deren Leiden aus den Taten unseres Verteidigungsministeriums hervorgehen seit den frühen Tagen des Zweiten Weltkriegs (Veteranen der Atomtests), des kalten Krieges (Project Shad), des Vietnam-Krieges (Agent Orange), seit Desert Storm, Iraqi Freedom, Enduring Freedom (abgereichertes Uran, chemische Kampstoffe, biologische Substanzen, Impfungen, gefährliche Materialien, Pestizide, elektromagnetische Strahlwaffen usw.), dann hätten wir heute nicht diese verborgenen und vergessenen Opfer, deren Anzahl schwindelerregend hoch ist. Obwohl die Angestellten des «Programms für die verwundeten Kämpfer» eine Hilfe sind, lehnen sie es noch immer ab, die grundlegenden Probleme zu beheben – jene politischen Entscheidungen, prompte und effektive medizinische Behandlung zu verweigern oder zu verzögern, sowie Vergeltungsmassnahmen und die planvolle Vernichtung oder Veränderung medizinischer Daten.
Fordern wir das Ende dieses Alptraums
Unsere Führer haben die Bürger unseres Landes und der Welt fallengelassen und darum, so bin ich überzeugt, ignorieren sie die unsterblichen Worte Präsident Lincolns anlässlich seiner Ansprache in Gettysburg: «Es ist vielmehr an uns [den Lebenden], geweiht zu werden der grossen Aufgabe, die noch vor uns liegt – auf dass uns die edlen Toten mit wachsender Hingabe erfüllen für die Sache, der sie das höchste Mass an Hingabe erwiesen haben, auf dass wir hier einen heiligen Eid schwören, dass diese Toten nicht vergebens gefallen sein mögen, auf dass diese Nation, mit Gottes Hilfe, eine Wiedergeburt der Freiheit erleben möge und auf dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk niemals von der Erde verschwinden möge.»*
Heute, als ein Kampfveteran und Patriot, bete ich, dass Gott die Bitten von mir und anderen um sein Eingreifen erhören und so unsere Führer leiten möge, schliesslich die notwendige medizinische Behandlung für alle Opfer zu gewähren und die Sanierung der Umwelt zu vollenden, um unsere wertvollen Ressourcen wiederherzustellen. Ich werde in meinem Streben für das Richtige für Gott und für die Bürger dieser Welt niemals nachlassen, weil dies zu einer «Frage der Integrität» geworden ist. Wenn ich auch ein «Kämpfer auf dem Schlachtfeld» war, heute muss ich ein «Kämpfer für den Frieden» sein.
Die drei Fragen, die jeder von uns stellen muss, sind:
1. Wann werden die Verantwortlichen des Verteidigungsministeriums der USA und des Department of Veterans Affairs die schädlichen Gesundheits- und Umweltauswirkungen durch die militärischen Operationen anerkennen und dann für eine prompte und effektive medizinische Behandlung für alle militärischen und zivilen Opfer sorgen?
2. Wann werden sie schliesslich sämtliche Umweltverseuchung beseitigen, um zukünftige schädliche Gesundheits- und Umweltauswirkungen zu vermeiden?
3. Wann werden die Bürger der Welt ein Ende dieses Alptraums fordern und einen Weg finden, um in Frieden miteinander zu leben? •
(Übersetzung Zeit-Fragen)
*Anmerkung der Übersetzer: «Die Gettysburg Address gehört zu den berühmtesten Reden des 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln (1861–1865). […] Vom 1. bis 3. Juli 1863 hatte bei Gettysburg in Pennsylvania die entscheidende Schlacht des Amerikanischen Bürgerkriegs stattgefunden. In ihr waren über 50 000 Soldaten der Nord- und der Südstaaten gefallen oder verwundet worden. Am 19. November 1863, mitten im noch andauernden Bürgerkrieg, wurde auf dem Schlachtfeld ein Soldatenfriedhof für rund
7000 Gefallene eingeweiht. In seiner nur zweieinhalb Minuten dauernden Ansprache legte Lincoln in denkbar knapper und präziser Form die Gründe des Konflikts dar: Er werde ausgetragen, um die Frage, ob eine ‹Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk› dauerhaft bestehen könne. […] Mit dem Demokratieverständnis, das Lincoln in der Rede zum Ausdruck brachte, identifizieren sich die US-Bürger bis heute. Amerikanische Schüler lernen die Rede auswendig, und sie bildet – wie die Unabhängigkeitserklärung, deren Gleichheitsversprechen Lincoln im ersten Satz der Rede wiederholte – einen festen Bestandteil des kollektiven historischen Gedächtnisses der Menschen in den Vereinigten Staaten. Ihr Wortlaut ist in die Südwand des Lincoln Memorials in Washington D.C. eingraviert.» (de.wikipedia.org/wiki/Gettysburg_Address, zum englischen Originalwortlaut der Rede: en.wikisource.org/wiki/Gettysburg_Address)
*Historisch: Bezeichnung für einen Freiwilligen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, der sich zum unverzüglichen Heeresdienst bei Abruf verpflichtet hat.
«Heute bin ich aus der Reserve der US-Armee mit einer 60%igen Dienstunfähigkeit ausgeschieden. Meine Ziele während meiner militärischen Dienstkarriere waren, zu forschen, Anleitungen zu verfassen, Ausbildungs- und Trainingsprogramme zu schreiben, zu unterrichten, Programme zu evaluieren, um die Kampffähigkeit zu verbessern, die Wiederherstellung der Umwelt und die medizinische Versorgung für alle Verletzten zu gewährleisten. Ich wurde beauftragt, ich akzeptierte und ich führte verschiedene gefährliche Missionen aus.
Diese beinhalteten:
1. das Planen, Durchführen und Bewerten militärischer Sanitätsaufgaben,
2. das Sicherstellen der Vorbereitung auf einen zu erwartenden Einsatz von Massenvernichtungswaffen,
3. das Sanieren der Umwelt von gefährlichen Substanzen und von einer Uranverseuchung,
4. das Erarbeiten von Umweltverträglichkeits- und entsprechenden Ausbildungsprogrammen der US-Armee,
5. den Dienst als Direktor des Depleted Uranium Projects,
6. den Dienst als Direktor der U.S. Army’s Edwin R. Bradley Radiological Laboratories,
7. das Entwickeln, Unterrichten und Bewerten von zivilen und militärischen Notfallprogrammen nach einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen,
8. das Erforschen und Entwickeln von Programmen zur Umweltwiederherstellung und entsprechenden Ausbildung für stillgelegte militärische Anlagen des US-Verteidigungsministeriums.»
Doug Rokke
Wir können die Folgen des Einsatzes von Waffen aus abgereichertem Uran mit ihren schädlichen Gesundheits- und Umweltauswirkungen nicht länger ignorieren. Keine Person oder Nation hat das Recht, Tonnen radioaktiven Mülls in irgendeinem oder im eigenen Land zu verstreuen und dann die schädlichen Gesundheits- und Umweltwirkungen zu ignorieren. Da ist diese eine Frage, die sich die amerikanischen, britischen und australischen Verantwortlichen weigern zu beantworten: Welches Recht haben sie, absichtsvoll radioaktive Stoffe in anderen Ländern zu verbreiten und sich dann zu weigern, die Verseuchung zu beseitigen und den belasteten Menschen medizinische Hilfe zu geben?
Konsequenterweise müssen alle Bürger der Welt ihre Stimme gemeinsam erheben, um die Führer dieser Länder, die Uranwaffen eingesetzt haben, dazu zu zwingen, dass sie die unmoralischen Konsequenzen ihres Handelns anerkennen und die Verantwortung übernehmen. Die Verantwortung umfasst die medizinische Behandlung für alle Menschen, die der Uranverseuchung ausgesetzt waren, und die gründliche Sanierung sämtlicher mit Uran verseuchter Gegenden, die durch Kampfhandlungen oder durch Aktivitäten in Friedenszeiten betroffen wurden.
Krieg ist obsolet!
Heute müssen Kriege als obsolet, als nicht mehr akzeptabel angesehen werden, da wir weder die schädlichen Gesundheits- noch die Umweltkonsequenzen im Griff haben, die durch die Zerstörung der Infrastruktur eines Landes und die damit verbundene Freisetzung von Giftstoffen entstehen, die sowohl die Kombattanten wie auch die Nicht-Kombattanten treffen. Wir haben die schädlichen Gesundheits- und Umweltfolgen nicht im Griff, die aus dem Einsatz unserer Waffen erfolgen, mit denen wir die Ziele, die Infrastruktur eines Landes, zerstören. Die menschlichen Kosten des Krieges sind schwindelerregend.
Freitag, 8. August 2008
Uranmunition und ihre Auswirkungen
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